So Kinnas,
nach einer ausführliches Testphase und den mittlerweile (über einen längeren Zeitraum
) verarbeiteten Eindrücken, fange ich mal an das Ganze zu Pixeln zu bringen. Soll ja noch dieses Jahr was werden. (Schon toll so eine Adventszeit ...)
Nachdem ich dank der GUMA Drive (folgend GD) Testrunde leider feststellen musste, dass der solo eigentlich schöne, griffige auf die Mütze Sound des GD trotz Hilfestellung (Danke an alle Tippgeber!) in der Band total unter ging, hatte ich die Hoffnung, mit dem GUMA Antique (folgend GA) bässer durch zu kommen. Eigentlich war ich nicht auf der Suche nach einem Drive Pedal, aber interessiert haben mich die Dinger – vor allem die _04 Bringer machen mich deutlich mehr an als die gehypten, ähnlichen – schon, aber dazu später mehr.
Damit der geneigte Leser die folgenden,
subjektiven Einschätzungen bässer einordnen kann, eine kurze Zusammenfassung der Gegebenheiten (bitte nicht als „Schwanzvergleich“ verstehen):
- aktiver Ibanez „Plastik“bass (auf G-C-F-A#-D#)
- Tech21 SansAmp Programmable
- GUMA Antique
- GK 700 RB-II
- FMC 2128 Pro EX
- Drums, 2x Git. je 100W/412, Gebrüll
- rumpeliger Oldschool Death mit mittlerweile stärkerem Doom Einfluss
Über den Testzeitraum gab es mehrere Proben in diversen Besetzungen (mal ohne Gesang, mal mit Tux-Guitar Drums, mal mit nur je einer Gitte, ...)
Somit hatte ich reichlich Gelegenheit zum herumspielen und bilde mir ein einen detaillierten Überblick gewonnen zu haben. Etwaige Erfahrungen mit Overdrive Gerätschaften hatte und habe ich sonst bisher keine.
Das Bässte zuerst: Die Hoffnung, das GA würde sich bässer durchsetzen als das GD war glücklicher Weise nicht vergebens! Irgendwie ist hier das „Mittenloch“ deutlich subtiler und der Decade Regler gefällt mir im Vergleich zu den Schaltern des GD auch deutlich bässer (selbst, wenn ich immer noch nicht wirklich sagen kann, was genau der macht – Toneregler?). Wie
@Stratitis schön anmerkte taugt das Ding super zum „Sweetspot suchen“!
Ansonsten kann ich die anderen, bisher hier hinterlassenen Eindrücke ebenfalls bestätigen: Es werden – auch ohne homöopathischen Einsatz des Blend Reglers – wenig Bässe geklaut, was zu einem pfundigen Sound führt. Das Mittenbild ist recht schön ausgeleuchtet, der Sound wird insgesamt etwas breiter und selbst in Extremeinstellungen nicht komikhaft unmusikalisch.
Interessanter Weise hat mir das Ding im FX-Loop des GK den Meisten SBass bereitet (irgendwie noch offener, druckvoller), aber der Unterschied – gerade im Bandbrei – zum Pre-Amp Geraffel war nicht groß genug, als dass ich bereit wäre zusätzliche Strippen zwischen Board und Amp verlegen zu wollen.
Aprospos Board: Das „bestand“ bei mir bisher aus Korg Pitchblack und dem bereits erwähnten SansAmp. Drei Presets für ein Halleluja und ab dafür. Übersichtlich und (bisher) flexibel (genug).
Das GA hat zwar keinen EQ, aber die paar Regler luden mich zum Herumspielen ein und ich habe von Probe zu Probe (tlw. auch währenddessen) immer neue, leckere Einstellungen gefunden. Kaum etwas, was total übel kam.
Letztlich ist Level aber mehr oder weniger fest vorgegeben und Decade mehr oder weniger auf Rechtsanschlag geblieben. Für mich waren dann die Sounds am passendsten, wenn Drive und Blend im etwa 90°- oder 180° Winkel zueinander standen, wobei auf selber Uhrzeit (zwischen 12 und 14 h) auch gut kam.
Im Vergleich zum GA ist die Zerre vom SansAmp eher furzig und trocken (keine Ahnung, wie ich das anders sagen soll). Zwar war das eine 08/15 Einstellung, die ich vor etlichen Jahren mal ohne Intensive Suche zusammen geschustert habe, aber auch nach – motiviert durchs Drehen am GA – diesmal zielgerichtetem Regeln wurde es nicht wirklich viel schöner. Der Sound bleibt eher schneidend, beißt sich zwar bässer durch, als die des GA, diese haben dafür mehr Eier und bestechen durch mehr Wucht und Sustain, was bei den zahlreicher werdenden tragenderen Parts deutlich bässer kommt und bei den schnelleren Parts auch nicht viel schlechter.
Der Aha-Effekt stellte sich dann ein, als das Testobjekt seine Reise fortgesetzt hatte und die Probe ohne irgendwie fad war. Sicherlich war das auch der eigenen Einstellung geschuldet, aber danach war quasi klar, dass ich einen Bausatz bestellen werde. Also nun zu diesem:
Auf meine Bitte hin hat Meister
@lazarus_04 eine kleine Modulation vorgenommen, die den Bereich der oberen Mitten etwas mehr betonen soll. Zwar war der Test ja schon positiv, aber ich habe mir von der Option erhofft so ein Mµ mehr Attack in den Bandsound zu drücken.
Sowohl Bausatz, als auch Support haben nur ein Wort verdient: Fan-tas-tisch!
Meine „Lötkünste“ dürfen durchaus als übersichtlich bezeichnet werden und der letzte überlebende SMD Baustein liegt viele, viele, viele Jahre zurück. Ich wollte es aber unbedingt selber machen und habe darum in Kauf genommen, im Unglücksfall neu bestellen zu müssen. Die Anleitung selbst ist einfach der Hit und jeder, der einen Lötkolben halten und ein Teil eine schwedischen Möbelhauses unfallfrei aufbauen kann, kommt damit ans Ziel. Zwar sind die JFETs nicht etwas für totale Anfänger, aber selbst ich Noob habe es nicht geschafft, dort groben Unfug anzustellen. (Den habe ich dafür an anderer Stelle produziert und durfte dann die Suppe auslöffeln!) Selbst wenn man wenig oder geringe Vorbildung besitzt, kommt man schon sehr weit, wenn man sich Zeit nimmt und peinlich genau (!) an die Anleitung hält. Und für den Rest finden sich immer Mittel und Wege …
Zunächst habe ich den TL074 eingesetzt und getestet. Gute Nachricht: Läuft!
(zu meiner Überraschung)
Schlechte: Präsenzboost und TL074 klingt schon irgendwie blechern, obwohl ich die bekannten Einstellungen verwendet habe.
Doch ein JFET gegrillt? Etwas anderes? Boost Mist? Liegt es am TL074
Trotz des Wissens der Irreversibilität den MC33179DG Adapter rein und bei der nächsten Probe etwas an der Reglern gedreht…
Der MC bleibt drin!
Wie schon erwähnt wurde, ist er pfundiger, saftiger, irgendwie geiler. Der TL074 ist dagegen drahtiger und dengelt mehr. Hat auch was, aber mit dem MC passt es einfach bässer.
Der Mod ist zwar dann doch eher subtil, aber zusammen mit dem TL074 etwas „to much“. Der MC ist – für mich – der bässere OP. Punkt!
Da ich dann freundlicher Weise noch ein Blegexemplar erhalten habe
, konnte ich dann noch einen direkten Vergleich machen: Wie schon beschrieben ist es kein Attack-BOOST, mehr ein „Büstchen“, aber bei mir/uns macht es dann doch genau den Unterschied zwischen „Hilfe! Wo bin ich?“ und „Ah, da geht’s lang!“. Der Gesamtsound verliert minimal (!) an Lowend, dafür hat nun der Decade Regler mehr Spielraum nach oben und verharrt nicht immer auf Rechtsanschlag. Ich bin hocherfreut und mehr als zufrieden mit dem Ergebnis und bedanke mich darum für die großartige Hilfe und die Engelsgeduld (sowie natürlich für die „GUMA“bärchen!
)!
Den Hype um gewisse „Vorlagen“ kann ich dann – spätestens beim Blick auf's Preisschild – beim bässten Willen immer noch nicht nachvollziehen, aber der Gerät macht wirklich Laune und hier werden Sie geholfen!
Nachteil der ganzen Geschichte: Die einfachen Zeiten sind vorbei und ich brauche wohl ein Bord.
Mit Multinetzteil, mehreren Tretern, Patchkabeln, … Der G.A.S.-Hahn lässt Grüßen!
Wie bereits erwähnt sind das meine rein subjektiven Eindrücke für diese eine Band/Gesamtkonstellation und erheben darum selbstredend keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit!
(Wer es bis hier geschafft hat und/oder alle „bässe“ findet, darf sich ein Bier auf machen
Ist ja doch ein wenig lang und wirr geworden ...
)
Auf lazarus_04!
PS: Ja, ich weiß, "Kein Bild, kein Käschtle!".
Wird spätestens im Studio am Wochenende gemacht und nachgeliefert ...
Edith schuldet noch ein Foto (und bittet die miese Bildqualität zu entschuldigen):
(Wem das einsame Ding das Herz zerreißt, der blättere um.
Wer meint, die Knöppe zu kennen, der scrolle ...)
Aber vielleicht liegt's am Netzteil. Ich bin sogar am Überlegen das Piggyboard gefummel und den TL074 mit der nächsten Revision ganz abzuschaffen. Der MC333179DG hat einfach mehr Schmackes. 
