Ich stehe zu meiner Krankheit
Da gibbet bestimmt was von Ratzenfarm.
Da ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden. Einen Fender werd ich immer haben, den 1964er Preci, meinen ersten "amtlichen" Bass. Den muss man mir entweder aus den kalten, toten Händen reissen, und noch dann werde ich wie Dr. Frankenstein in "Frankenstein Junior" das Tagebuch, versuchen, den Bass festzuhalten.
Halt, das ist schon mein zweiter "amtlicher" Bass... Der Kasuga Jazz war ein tolles Instrument. R.I.P., Kasuga Jazz Bass....
Wir sind einfach alle den Sound des Precision durch jahrzehntelange Prägung gewohnt. Ausserdem ist er ein "einfaches" Instrument, er ist jederzeit verfügbar, der Sound klingt in so gut wie jedem Mix...
Trotzdem gibt es Alternativen, vielleicht sogar in der selben oder sehr ähnlichen Bauart, die einfach durch bessere Verarbeitung, Haptik und anderen Soundnuancen manche Bassisten einfach mehr begeistern.
Manches ist mit dem originalen Baumuster "Preci" einfach nicht zu haben: 24 Bünde, 5 Saiten, und manche Sounds kann er einfach nicht. Bzw. nicht so gut. Soll bzw. braucht er auch nicht! Der Preci hat sich auch durch die oben aufgeführten Gründe seinen Platz in der Musik erkämpft und gesichert.
Es gibt viele Bässe, die anderes viel besser können als ein Preci. Oder auch besser als ein Jazzy. Dinge, die ein Fender eben so nicht kann. Aber für manches gibt es nichts anderes als einen Preci.
Ich habe eine kleine Kollektion von sehr guten Stingrays, einen sehr guten Jazzy-Clone in 5-Saitig und einen in Fretless, einen "echt vintädsch" Hoshino Gakki "Master" in LP-Form, einen Ibanez K5, den ich erst als Backup für den Ray5 mit ähnlichem Sound benutzt habe, den ich aber in der Zwischenzeit für den neutralen Double-Humbucker-Sound, der den Ibanesen anhängt, liebe - und meinen Preci, für den ich auch meinen ziemlich fest umrissenen Einsatzzweck habe.
Wenn ich bei einer der Metal-Bands mit dem Preci auftauche, stöhnen die Ketharristen, denn sie sind dann chancenlos.
Man kann es aber auch anders sagen, etwa: "Die Musikmänner oder der Haeussel Jazz 5, oder auch der K5, passen viel besser in den Mix dieser Bands."
Wenn ich den Preci zu der Coverband mitbringe, dann nur für mich selbst. Ein kleiner Dreh am EQ der Stingrays reicht, um ein Preci-Feeling aufkommen zu lassen. Und es fällt nur mir auf, ob ich in der Nummer einen Preci oder einen Ray spiele.
Allerdings habe ich ein Projekt, in dem der Preci seinen festen Platz hat. Nichts klingt so in der Soul-Combo so wie der Preci.
Aber auch hier könnte ich..... Nein! Hier hat mein Preci seinen Platz!
