Frage zur Saitenlage

[Basspekoe]

Eine gewisse Ungenauigkeit/Toleranz bleibt dabei aber immer, weil man ja die Saite etwas drückt beim Messen und das halt bei mehreren Messungen unterschiedlich stark

Man braucht halt etwas "Gefühl" und ein feines Händchen.
Nix für Grobmotoriker... Aber denen kommt es ja auch nicht sooo genau drauf an, wie hoch die Saiten sind...

 

[Basspekoe]

@Basspekoe, so gut die Idee mit dem Meßschieber auch immer sein mag, der Nachteil ist, man misst die Saitenlage bei liegendem Instrument und damit dann zu tiefe Saitenlage. So aus eigener Erfahrung heraus würde ich sagen locker um 1/3 mm zu wenig

Du hast nicht richtig gelesen... ich zitiere mich nochmal selber...

WICHTIG: Natürlich hält man den Bass dabei in Spielposition!!! Und den Meßschieber gerade, usw... für die Fotos musste ich das so machen, sonst hätte ich es alleine nicht fotografieren können.

....

Natürlich in Spielposition, alles andere ist unsinnig... (!!)

Und die Masse der Meßschiebers spielt eigentlich keine Rolle, da in Spielposition das (eher geringe) Gewicht nicht auf die Saite drücken kann...

...Vielleicht muss ich nochmal mit Hilfsperson Fotos machen, damit es unmissverständlich ist. Aber allein konnte ich mich nicht vernünftig fotografieren beim messen...

 

[whitewater]

Die Methode von @whitewater, das mit einem Blitzlicht zu fotografieren, gefällt mir.

Das muss ich natürlich korrigieren, das Bild ist nicht von mir, sondern von einem verkaufenden Mitforenten entliehen.
Mein Augenmass sagt ähnliches, auch wenn ich irgendwas um 1,5 von der Lehre ablesen würde.

setzt man eine Saitenstärke von ca. 2,8 mm voraus dann wäre der resultierende Saitenabstand so um die 2,2 mm.

Was mein Punkt an der Geschichte ist. Wer so abliest, wird andere Werte haben, als jemand, der anders misst.
Insbesondere dann noch, wer die Saitenlage auf die A-Saite anlegt. Was ich mir nur erklären kann mit "ist halt die mittlere bei nem 5er", was mir aber zuviel Konditional ist.

Mir ist klar, daß "ist halt am besten sichtbar bei 'nem 4er" auch nur begrenzte Aussagekraft hat.

Ansonsten messe ich mit Plektren. Bei mir gehen halt 3mm Pleck (ersatzweise 2Stk. 1,5er aufeinander) leicht schleifend zwischen E-Saite und den 12, und das auch, nachdem der Bass vom Pleken aus der Kiste kam.
Vielleicht mach ich mir nochmal einen Satz Metallblättchen als Lehre. Das kann man eigentlich gut sehen, ob eine senkrecht gestellte Zunge durchgeht oder anschlägt.

 

[whitewater]

Ohne Meßschieber würde ich auch nicht mehr am Bass Einstellungen vornehmen wollen.

Eigentlich versuche ich regelmässig davon Abstand zu halten. Messungen ergeben imho nur einen Sinn, um das grobe Zielgebiet schnell und sicher anzusteuern.
Das Feintuning muss (imho) über die Ansprache des Instrumentes kommen, bzw. wo und ob es schnarrt, je nachdem, wie stark angeschlagen wird. Das sollte gleichmässig über alle Bünde und über alle Saiten sein.
Schnarren die hohen Lagen, die tiefen nicht (bzw. weniger), hat der Bass zuviel Durchbiegung, schnarren die tiefen, die hohen nicht (bzw. weniger), ist es zuwenig. Das sollte man auf mittlere Saiten optimieren, die äusseren können da etwas abweichen.
Schnarren alle Lagen gleichmässig, aber schon bei einem Anschlag, den ich gerne noch sauber hätte, muss die Bridge hoch, aber nicht höher. So bleibt der Kraftaufwand auf das nötige Minimum beschränkt. Und hier geht imho die Story von der hohen Saitenlage umgekehrt auf: will ich den Ton eines mächtigen Anschlages, aber ohne Scheppern, dann muss halt die Saite rauf, da hilft nix anderes. Meiner Erfahrung oder auch gerne meinem subjektiven Empfinden nach ändert sich der Ton nicht ursächlich dadurch, daß ich die Saitenlage ändere, sondern durch die Anschlagstärke. Was auch imho plausibel ist, denn der Durchzug des anschlagenden Fingers ändert sich, oder auch des Plecks. Natürlich heißt das, für den "fetten" Ton braucht man die hohe Saitenlage, aber die ist eine Folge, nicht die eigentliche Ursache.
Hat man dann einen geil eingestellten Bass, spricht nichts dagegen, Maße abzunehmen, um bei Bassic damit anzugeben, und beim nächsten Setup ist man halt schon mühelos dicht dran, wenn man die reproduziert. Aber eben nicht fertig.

 

[EPBBass]

Ich bin ja auch mal ein Fan davon meine Instrument selbst einzustellen.. allerdings bin ich mit so viel Messen überfordert. Ich Dreh an den entsprechenden Schrauben, bis es scheppert und dann halt wieder ein kleines Stück zurück.

Ist das perfekt? Vermutlich nicht. Reicht es für mich und alle, denen ich beim Einstellen geholfen habe? Ja.

Die ganzen Tips und Messwerte sind echt toll, aber irgendwie für nen Anfänger manchmal einfach zu viel. Wenn ich damals eure Anleitungen gelesen hätte, so mit 14/15 als ich angefangen hab, dann hätte ich den Bass direkt wieder in die Ecke gestellt, weil mir das zu viel gewesen wäre.

Zumal bei dem Bass damals die Bünde größere Höhendifferenzen hatten, als eure Saitenabstände zum Bund.

Nicht falsch verstehen! Ich finde die Diskussion gut, aber manchmal fühl ich mich total dämlich wenn ich die Texte hier lese und dann den nicht passenden Sechskant anschaue, den ich benutze um den Halstab auch gern mal ne dreiviertel Umdrehung zu jagen. Wenns scheiße ist, dreh ich halt zurück.

 

[thogeosch]

n.. allerdings bin ich mit so viel Messen überfordert.

Wer viel misst, misst Mist.

 

[Basspekoe]

Eigentlich versuche ich regelmässig davon Abstand zu halten. Messungen ergeben imho nur einen Sinn, um das grobe Zielgebiet schnell und sicher anzusteuern.
Das Feintuning muss (imho) über die Ansprache des Instrumentes kommen, bzw. wo und ob es schnarrt, je nachdem, wie stark angeschlagen wird.

100% richtig.

Aber das messen ist für einen selbst eine gute Methode, um schnell Veränderungen festzustellen (z.B. ob der Hals gearbeitet hat***) oder um bei neuen Instrumenten schneller an eine sehr gute Ausgangsposition zu kommen.

Außerdem kann man bei mehreren Instrumenten so die Bespielbarkeit besser allgemein gleich halten, indem ich die Saitenlage überall gleich einstelle, auch wenn z.B. ein Bass eigentlich eine deutlich tiefere Saitenlage ermöglichen würde, als ein anderer.


***...manchmal fühlt sich ein bekanntes Instrument plötzlich "komisch" an. Da gucken ich einfach mal nach und wenn ich sehe, das die Saitenlage 0,2mm höher oder tiefer ist, weiß ich auch warum. Sowas passiert halt gerne im Frühling/Herbst und es passiert ja eher schleichend als plötzlich (zumindest wenn man seine Instrumente oft/täglich in der Hand hat).
Ist für Leute, die gerne sehr flache Saitenlagen spielen natürlich deutlich interessanter, als für Andere, die eher hohe Saitenlagen bevorzugen ...

 

[Basspekoe]

Ich bin ja auch mal ein Fan davon meine Instrument selbst einzustellen.. allerdings bin ich mit so viel Messen überfordert. Ich Dreh an den entsprechenden Schrauben, bis es scheppert und dann halt wieder ein kleines Stück zurück.

Ist das perfekt? Vermutlich nicht. Reicht es für mich und alle, denen ich beim Einstellen geholfen habe? Ja.

Die ganzen Tips und Messwerte sind echt toll, aber irgendwie für nen Anfänger manchmal einfach zu viel. Wenn ich damals eure Anleitungen gelesen hätte, so mit 14/15 als ich angefangen hab, dann hätte ich den Bass direkt wieder in die Ecke gestellt, weil mir das zu viel gewesen wäre.

Zumal bei dem Bass damals die Bünde größere Höhendifferenzen hatten, als eure Saitenabstände zum Bund.

Nicht falsch verstehen! Ich finde die Diskussion gut, aber manchmal fühl ich mich total dämlich wenn ich die Texte hier lese und dann den nicht passenden Sechskant anschaue, den ich benutze um den Halstab auch gern mal ne dreiviertel Umdrehung zu jagen. Wenns scheiße ist, dreh ich halt zurück.

Einfach drauf losdrehen kann man mal machen, zum lernen sowieso. Abgesehen davon, das es Instrumente gibt, die sowas nicht verzeihen (Rickenbacker z.B.), sollte mit zunehmender Erfahrung auch überlegter vorgegangen werden. Du wärst sonst nicht der Erste, der einen Halsstab abgerissen hat, oder dem das Blockinlay rausgekommen ist...


Ob alle Tipps und Tricks hier im Forum für Anfänger geeignet sind, würde ich mal verneinen. Ist ja auch kein reines Anfänger-Forum.
Sollte man mit manchen Tipps überfordert sein, hilft es auch, das kund zu tun, dann wird auch dem Anfänger geholfen...

 

[Slidemaster Dee]

Sollte man mit manchen Tipps überfordert sein, hilft es auch, das kund zu tun, dann wird auch dem Anfänger geholfen...

Wobei man der Fairness halber erwähnen sollte, dass der Startpost dieses Threads beginnt mit „Da ich noch nicht so lange am Bass aktiv bin“.

 

[EPBBass]

Abgesehen davon, das es Instrumente gibt, die sowas nicht verzeihen

Gut, da ist mir zum Glück noch keins von unter gekommen. Hochpreisige Instrumente, SIngle und Double Action Truss... alles schon da gehabt und außer einen Bongo auch immer alles für mich gut eingestellt bekommen. Beim single Action Truss wird dann halt mal nicht einfach wie wild gedreht.

Ob alle Tipps und Tricks hier im Forum für Anfänger geeignet sind, würde ich mal verneinen. Ist ja auch kein reines Anfänger-Forum.
Sollte man mit manchen Tipps überfordert sein, hilft es auch, das kund zu tun, dann wird auch dem Anfänger geholfen...

Wie gesagt, ich les ja das Gfachsimpel ganz gern und wenn mich wirklich etwas interessiert was ich nicht verstehe, mach ich mich selbst schlau und/oder frage direkt nach. So lern ich ständig was dazu und freu mich, dass ich mittlerweile alle Handgriffe selbst vornehmen kann, wenn es um Bass, Amp, Pedale oder Boxen geht, solange man dafür kein Oszilloskop braucht und nichts weghobelt, feilt oder sägt. Nen Lötkolben kann ich zur Not auch noch bedienen, auch wenn lang nicht mehr gemacht. Die meisten Skills habe ich mir selbst an Opferinstrumenten/Technik und co begebracht und mir einiges an Theorie hier und im sonstigen Internet angeeignet.

Jetzt hab ich den Faden verloren und weis gar nicht mehr, worauf ich hinaus wollte.... War ein langer Tag. Falls einer gerade in Düsseldorf in der Nähe vom Flughafen ist und mir ein Bier rumbringen will.. ach ne, falches Forum.

 

[E-A-D-G]

Und die Masse der Meßschiebers spielt eigentlich keine Rolle, da in Spielposition das (eher geringe) Gewicht nicht auf die Saite drücken kann...

Ich tu mich halt deutlich leichter mit weniger Masse in der Hand bei derart filigranen Geschichten.
Allerdings, ich bin natürlich kein gelernter Werkzeugmacher oder dergleichen der jeden Tag solche Gerätschaften in der Hand hält.

 

[GerdO]

Ich kenne viele (auch Profibassisten), die eigentlich viel zu feste anschlagen. Das mag bei unverstärkten akustischen Bässen ja sinnvoll sein, bei elektrischen Instrumenten kommt das dem Ton eher selten zugute.

Ich bin da eher auf der Seite derer die sagen, dass es individuell ist und dass solche Bewertungen in der Musik wenig zu suchen haben: Bsp. eines Profibassisten:

 

[Basspekoe]

Ich bin da eher auf der Seite derer die sagen, dass es individuell ist und dass solche Bewertungen in der Musik wenig zu suchen haben: Bsp. eines Profibassisten:

Ich hab ja auch nicht "nie" geschrieben, sondern "selten".
Kann gut passen und manche Instrumente/Elektroniken/Signalkette stecken das auch gut weg.
Aber eben nicht so oft, wie gedacht.

Ich fand mich früher auch geil, weil ich so einen "Hammer-Anschlag" hatte. Bis ich dann irgendwann gemerkt hatte, das das eben nicht so geil ist, für Dynamik, Ton und Tonbildung, Signalkette, usw...

Kann natürlich individuell anders sein. Die Erfahrung zeigt aber, das meistens/überwiegend Anfänger diejenigen sind, die einen extrem festen Anschlag haben... und damit oft auch einen beschissen Ton...
...erst letzte OpenStage vergangene Woche erlebt.

 

[FFMBasser]

Ich benutzte zum Messen der Saitenhöhe oder PU Höhe einfach ein (oder 2) Pick(s). Ein 2mm Pick darunter bis es leicht fest Sitz. Mit Lineal gemessene 2mm sind bei mir immer mehr als mit Pick ermittelte. Ist einfach schwer abzulesen.

Aber nur als Startpunkt bei komplett neuem Setup. Den Rest nach Gefühl/Gehör.

 

[Babsbasstelt]

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine vernünftig spielbare Saitenlage gerade für Anfänger nicht unwichtig ist.
Da schlägt man sich eh schon mit viel Unbill am neuen Instrument rum und das muss man sich nicht zusätzlich durch zu hohe Drähte erschweren, zumal dann auch schnell der Spaß auf der Strecke bleibt.

 

[whitewater]

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine vernünftig spielbare Saitenlage gerade für Anfänger nicht unwichtig ist.
Da schlägt man sich eh schon mit viel Unbill am neuen Instrument rum und das muss man sich nicht zusätzlich durch zu hohe Drähte erschweren, zumal dann auch schnell der Spaß auf der Strecke bleibt.

Sowohl zu hoch wie auch zu niedrig ist für den Anfang ungünstig. Wenns ständig schnarrt zweifelt man ja auch an sich, und eine vernünftige Dynamik entwickelt man damit ohnehin nicht.
Die hier im Fred deutlich einseitige Angst vor zu hoher Saitenlage scheint mir von 70-Jahre Hertiecastern oder sonstigen Dachbodenfunden, die eher zur Deko taugen herzukommen.
Ich bin wirklich kein Verfechter einer betont hohen Saitenlage, der Wettlauf um den geradesten Hals und die niedrigste Saitenlage ist was für Nerds, nicht für Leute, die Bass spielen (lernen) wollen.

 

[Babsbasstelt]

Deswegen habe ich ja "vernünftig spielbare Saitenlage" geschrieben
Zu niedrig ist natürlich ebenso kontraproduktiv, wie zu hoch.

 

[goldbass]

Ich würde mal in den Ring werfen, dass niedrige Saitenlagen eher bei Spielern möglich sind, die gerne an der Brücke Anschlagen. Wer eher am Hals zupft, braucht es höher. Saiten sind da ja auch ein Faktor und was "schnarrfrei" für jeden bedeutet.

 

[PickNick]

Bin kein Nerd, trotzdem mag ich die Saiten möglichst niedrig. Bei einem guten Instrument, wie meinem Sandberg, ist dies bei gut eingestelltem Hals und dazu geplekten Bünden auch problemlos möglich. Und schnarren tut nix, egal ob ich die Saiten nun mehr Richtung Hals oder Brücke anspiele, sofern sauber gegriffen und die Anschlag-Dynamik kontrolliert wird. Der Vorteil für mich: ich kann das Instrument locker auch drei Stunden relativ ermüdungsfrei spielen, was bei Gigs schon einmal sein muss. Mit meinem Fender'n, so sehr ich sie auch mag, ist das deutlich anstrengender, weil bei denen die Saitenlage nicht so komfortabel tief gelegt werden kann.

 

[Jost Halenta]

Wenn der Bass richtig bundiert und eingestellt ist, kann man eine niedrige Saitenlage ohne Schnarren einstellen. Das erleichtert gerade Anfängern den Einstieg, da sie anfangs in den Fingern -insbesondere Ring und kleinem Finger- kaum Kraft haben. Ich liebe niedrige Saitenlagen und überarbeite gegebenfalls meine Bässe, falls das ab Werk nicht möglich ist.