Coverband oder doch was eigenes?

Gibt es eigentlich auch Covermusiker bzw. Bands hier die keine Hits spielen? Die einfach die Songs covern die sie geil finden?
z.B. wir (in allen drei Coverbands)! Ca. 1/3 bis 50 % sind unbekannte bzw. weniger bekannte Songs, die uns absolut gefallen. Wir spielen als Hobby-Bands in erster Linie für uns, also müssen UNS die Songs gefallen und in zweiter Linie dem Publikum; es sind aber immer noch genug Hits bzw. weniger bekannte, dafür sehr gute Songs dabei.....
 
Einen Vorteil hatte Covern bei mir. Ich konnte Songs spielen, die ich so toll vermutlich nicht hätte komponieren können bzw. Songs, in die ich echt vernarrt war. Richtig geil war es, wenn jemand nach dem Gig zu einem kam und meinte, daß wir den einen oder anderen Song besser als die Originalband live abgeliefert hätten. Auch manche berühmten Bands können live längst nicht so gut wie im Studio.
Andererseits ist es nach meiner Erfahrung oft so, daß unbekannte Musiker manchmal richtig gut sind, aber die Songs ....:-/
 
J
Wer braucht denn neue klassische Musik? Die Voraussetzungen haben sich geändert. Heute kannst du mit drei Instrumenten ganze Arenen beschallen, in dem du einfach lauter drehst.

Trotzdem brauche zum Beispiel ich das. Es ist einfach cool, auch mal was neues vom tradierten mehr oder weniger großen Klangkörper zu hören.

Was hat das jetzt damit zu tun, dass sogar ich ganz alleine eine ganze Arena foltern kann, indem ich einfach lauter drehe?

Aber ältere Stücke aus der E-Musik gecovert finde ich grundsätzlich toll (auch bei Neuer Musik wird ja grundsätzlich fast immer gecovert, außer bei Uraufführungen der paar Stücke, die speziell für ein bestimmtes Orchester geschrieben worden sind).
 
Ja und? Wieso soll das heute obsolet sein?

(Außerdem benötigt auch ein Sinfonieorchester eine fette PA, um in einer "Arena" hörbar zu sein.)
 

Ich zitiere mich mal selbst:

Was denkt ihr, würde jemand, der sein Basserleben lang nur eigene Stücke gespielt hat mit Cover glücklich werden oder soll ich mir doch nochmal den Streß antun und versuchen eine eigene Band zu casten?

Ich habe mitlerweile einige Anfragen verschiedener Bands bekommen, darunter auch 5 Cover-Bands. 3 davon habe ich mir am WE Live angesehen. Zwei davon sahen auf der Bühne so aus, als ob sie gleich einschlafen würden :yawn:. Optisch so einfallsreich wie ein stück trocken Brot und die Lieder wurden in einer mittelmäßigen Qualität "runtergeleitert". Die dritte Band war musikalisch schon besser, auch die Songauswahl. Was mich aber eher "beunruhigt" hat, war die Art des Publikums. Das waren eher die Leute, die bei meinen früheren Konzerten wieder gegangen sind, da sie sich bei der "lauten" Musik nicht unterhalten konnten. Die Leute standen meist weit von der Bühne am Tresen und achteten kaum auf die Bands. Bei der "besseren" Band konnte der Sänger einige Leute auch dazu animieren zeitweise zu tanzen. Musste seine Bemühungen aber etwa alle drei Lieder wiederholen. Die die dann getanzt haben und bei denen die Stimmung auch stieg waren aber auch alle von der Sorte "Die Reste vom Schützenfest", wie man bei uns sagt.

Ich sehe mich zur Zeit noch nicht in einer Coverband.

Um das nochmal klar zu schreiben, geht es hier ja auch nicht um Qualitätsunterschiede zwischen Cover und eigenem Material.

Das Niveau-Level muss sich jeder selbst aussuchen und da gibt es auf beiden Seiten Gute und Schlechte. Nix für mich wären auf jeden fall Bands, die einfach nur ihre Setlist runterspielen. Ich mag es mich und die Band in der ich spiele zu "verbessern/optimieren" bzw. zu merken, dass die Musiker an sich und der Band arbeiten.
 
@Basslife:
Ui, dann hast Du Coverbands der grausigen Sorte erlebt (alle 3).
Da gibt es aber sicher regional, als auch qualitativ große Unterschiede. Und dann ist auch die Frage -wie gut man selber ist um dann bei entsprechend "professionellen" und dann auch gut gebuchten Cover-Bands mithalten zu können.
CoverBands die des Spielens willen in Kneipen für drei Bier spielen zähle ich jetzt eher zu der grausigen Sorte, die dann auch nur bessere Musikuntermalung des Abends sind und letzlich nur den CD-Player in der Kneipe ersetzen.
Interessante Coverbands sind dann eher die, die auf Stadtfesten abends einen ganzen Markplatz in Stimmung bringen können. Da ist natürlich ein Gewisses Können gefragt und auch da finden sich inzwschen sehr gute Bands, die sich von der breiten Masse und dem Top40-Standard-Repertoire erfrischend absetzen. Weil da machen auch viele Veranstalter derzeit eine Entwicklung mit.....
 
Schön das es User gibt die das Zeug spielen was sie wollen und sich von Top40 entfernen.

Mal eben geguckt. Der Freund von ner Bekannten singt in ner Coverband und es sieht so grausam aus. Charts, Partyhits und Schlager werden da beworben. Er ist ein junger und talentierter Mann, warum tut man sich das dann an? Ok, sie sind gut gebucht, aber trotzdem verstehe ich es nicht. Da kann ich ja gleich in der DJ Ötzi oder Helene Fischer Band spielen.
 
Das Andere ist, dass es mich verwundert, dass es hier so ein bisserl durchklingt, als wären selbstgeschriebene Songs besser als die besten Songs der Welt, weil diese so durchgenudelt sind. Empfindet Ihr das so? Ist denn wirklich irgendso ein Liebes Gejaule oder wahlweise Aggro Gegröhle schöner als ein zünftiges T.N.T.?

Naja, eigentlich ist T.N.T. auch ein selbstgeschriebener Song (natürlich nicht von mir). Wenn bei dir in der Gegend die Bands, die eigene Lieder schreiben nur gröhlen können oder nur schmalziges "Oh, Baby I Love you!" texten können, dann ist das natürlich eine prägende Erfahrung für dich. Natürlich kann nicht jeder Musiker Welthits schreiben aber ich bin mir sicher, dass a) einige potentielle Welthits es nie auf die Bühne geschafft haben weil der Komponist dachte :"selbstgeschriebene Songs sind nie besser als die besten Songs der Welt." und es b) die meisten dieser Hits es nie gegeben hätte, wenn alle so denken würden.
 
CoverBands die des Spielens willen in Kneipen für drei Bier spielen zähle ich jetzt eher zu der grausigen Sorte, die dann auch nur bessere Musikuntermalung des Abends sind und letzlich nur den CD-Player in der Kneipe ersetzen.
Interessante Coverbands sind dann eher die, die auf Stadtfesten abends einen ganzen Markplatz in Stimmung bringen können.
komisch, die besten Coverbands habe ich bisher eher im kleinen Rahmen in Kneipen oder Clubs gesehen. Von wirklich feingeistig schöner Eigeninterpretation bis hin zur brodelnden Bude.
Auf den Stadtfesten spielen doch auch oft die Top40 Bands, die zwar super perfekt klingen und ne durchgestylte performance haben - und die Hälfte kommt vom Sequenzer.
Alles relativ;-).
Da kann ich ja gleich in der DJ Ötzi oder Helene Fischer Band spielen.
In der Helene Band muss man ganz schön fit sein, Alex Grube spielt dort. Ein sehr kreativer Basser, der auch geile eigene Mucke macht - aber mit der allermeisten eigenen Mucke verdient man halt kein Brot.
Das ist dann halt Geld verdienen. Wie gesagt, ich habe es kurz mal ausprobiert pack das aber auch nicht das auszuhalten, muss es aber auch nicht weil es nur ein kleines Aufstocken der Hobbykasse war.
 
ich bin mir sicher, dass a) einige potentielle Welthits es nie auf die Bühne geschafft haben weil der Komponist dachte :"selbstgeschriebene Songs sind nie besser als die besten Songs der Welt." und es b) die meisten dieser Hits es nie gegeben hätte, wenn alle so denken würden.

@basslife Stimmt!

Und Du hast ja auch gelesen, dass ich zugebe, dass das sehr viel mit mir selbst zu tun hat. Zum Schluss muss und soll das auch jeder für sich entscheiden. Ich denke halt nur wenn man vom typischen zwei Stunden Gig ausgeht, habe ich die Chance als Covernder so 20 der (nach meinem Geschmack) besten Lieder der Welt zu spielen. Ich bin echt selbstverliebt, aber dazu gehört (nach meinem Geschmack) keins aus meiner Feder.

Natürlich ist sowas dramatisch:
Charts, Partyhits und Schlager werden da beworben.
Aber nur weil man covert, heisst das ja nicht dass man gleich auch Wolle Petry covern muss.

Und ich gebe Euch Recht, ich habe schon einige echt miese Coverbands gehört. Gehirntote, taube, Untote, Beamte da war alles bei was man nicht will. Aber genauso miese Scheisse habe ich halt auch schon bei originären Bands gesehen, insofern folge ich diesem Teil der Argumentation nicht.
 
Ich versteh schon was madmanjens da meint, auch wenn ich nicht der selben Meinung bin. T.N.T. ist da nach meinem Geschmack aber ein ganz übles Beispiel. Ist in den Top 5 der Songs die ich den Coverbands gerne verbieten würde :D
Die einzigen alten Männer von denen ich das hören möchte wollen dafür 80 Tacken von mir. Das Klischee vom Dorffest mit dem lustigen Namen die auf ihren Bandfotos alle mit Instrument posieren, Drummer stellvertretend mit Snare unterm Arm (Drumset ist zu groß zum tragen) oder gekreuzte Sticks hochhaltend, bitte ich höflichst Abstand zu halten, vor allem die Sängerin. Nichts gegen Frontfrauen, haben selbst eine, aber "I'm dirty, mean and mighty unclean[...]Lock up your daughter, lock up your wife" hat da irgendwie nich so die Authenzität :rolleyes:

edit: getoppt wird das noch wenn der Text aus nem Ordner abgelesen wird.
 

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