Absonderlich, verrückt und nicht erwähnenswert!

[airbagger]

Wer würde denn übernehmen, wenn die Kirchen nicht mehr sind?

Da findet sich schon jemand, wenn er auch Zwangssteuern erheben darf, die der Staat für ihn eintreibt!

 

[Geosammler]

Da findet sich schon jemand, wenn er auch Zwangssteuern erheben darf, die der Staat für ihn eintreibt!

GEZ?

 

[Nasenbär]

Ich wäre absolut dafür, das ganze Zeug von seltsamen Glaubensgeschichten zu entkoppeln, aber das müsste schon ersetzt werden. Nicht für mich, aber viele Leute brauchen das.

 

[alice d.]

Wer würde denn übernehmen, wenn die Kirchen nicht mehr sind?

Agaplesion oder andere nichtkirchliche Unternehmen. Das kirchliche Krankenhaus wird doch nicht aus Kirchensteuern finanziert. Was haben wir für rosige Vorstellungen von der Mildtätigkeit der Kirchen in unserem Land. Von den 12 Milliarden Kirchensteuer landet doch nichts bei der Mildtätigkeit. Das Bistum Trier gibt 0% seiner Steuereinnahmen für das Gesundheitswesen aus, am ehesten der Gemeinschaft zugute kommen die knapp 15%, die in Kindergärten landen. Jaja. Lasset die Kindlein zu mir kommen. Erwachsenen kann man diesen Schwachsinn ja auch kaum beibringen.

 

[Geosammler]

 

[Nasenbär]

Ganz viel Scheiße, geh ich mit!
Aber wer organisiert das dämliche Fußvolk, das sich bis jetzt vormacht, dass es einen Gott braucht, um Gutes zu tun? Geht doch gar nicht um die Kackvögel in den lustigen Klamotten.
Wenn man die alle ohne Ideologie oder die sich selbst organisiert kriegen, dann kann der Rest gern weg. Aber das wird so schnell nicht funktionieren.

 

[Gast83234]

Wer würde denn übernehmen, wenn die Kirchen nicht mehr sind?

Betriebe, die ihren Mitarbeiter*innen nicht unter die Bettdecke schauen, die die vom GG garantierten Rechte achten und eventuell sogar Tariflöhne zahlen. Im Idealfall. Ich weiß, dass es viele Scheißbetriebe im sozialen Bereich gibt, die kirchlichen gehören dazu.

Dieses verständnisvolle "Ja, klar, da läuft schon mal was falsch, aber sie tun doch so viel Gutes" finde ich unerträglich. Mir ist egal, wer wann was glaubt, ich möchte davon aber nicht behelligt werden. Und dafür zahlen möchte ich auch nicht. Kirche und Staat strikt trennen, so müsste der Plan lauten.

 

[jam_bass]

Nö, da hat Nasenbär recht. Das wird so schnell nicht passieren. Weil es weder einen Gottesbeweis noch einen Beweis seiner Nichtexistenz geben wird.

Dass aber der Glaube an Gott und dann auch noch die Mitgliedschaft in einer Kirche ein Hinweis auf bessere menschliche Qualität sein soll, ist tolldreist.

 

[Nasenbär]

Joa, deswegen das Gute an der ganzen Sache lösen von dem ganzen schwachsinnigen Überbau und fertig. Du nicht und Du auch nicht und ich brauch auch keine Kirche. Viele Leute halt schon, auf verschiedenste Arten. Die muss man dann halt auffangen.

 

[jam_bass]

Was ist denn konkret das Gute an der Sache?
Dass sich Menschen per Lagerbildung mit einer gemeinsam transportierten "Wahrheit" identifizieren und sich dort aufgehoben fühlen?
Ja, das hat teilweise positive Aspekte, aber als Prinzip sehe ich jede Lagerbildung negativ, schon die gegenderten, die sexuell orientierten, die modischen, die politischen Lager oder die sportlichen, vereinsgemeierten und dann die nationalen etc.
Ob es Gott gibt oder Bayern wirklich der beste Verein im besten Freistaat ist, interessiert nicht, Hauptsache mia san mia. Persönlichkeitsverstärkung per Gruppe.
Dass Gott nicht gut sein kann, steht ja schon weiter oben. Warum seine Gefolgschaft gut sein sollte, sehe ich nicht. Vieles an dem Aktionismus der Gläubigen ist angstgeboren und zielgerichtet auf den Lohn im Jenseits.

 

[alice d.]

Du nicht und Du auch nicht und ich brauch auch keine Kirche. Viele Leute halt schon, auf verschiedenste Arten. Die muss man dann halt auffangen.

Du nicht und Du auch nicht und ich brauch auch kein Heroin. Viele Leute halt schon, auf verschiedenste Arten. Die muss man dann halt auffangen.

Echt? Muss man das? Die Gebäude stehen da rum und die Verbrechen die sie bezahlten sind lang verjährt. Der Pfaffe kann ja für seinen Lohn gerne am Sonntag den Klingelbeutel rumgehen lassen.

 

[Nasenbär]

Das ist ein ziemlich guter Vergleich, finde ich. Ja, ich finde schon, dass wir auch alle Drögler auffangen sollten, damit sie mit Unterstützung sauber werden, oder trotz Substanzmissbrauch Teil des Lebens sein dürfen.

 

[jam_bass]

Ja, ich finde den Vergleich auch super. Kommt er doch von Karlchen Marx, dem Illusionisten. Der hatte auch nur Illusionen anzubieten.
Sauber werden? Gesellschaftlich integriert werden. Der gesellschaftlichen Illusion von wertvoll ung gut entsprechen?
Schwieriges Thema....
Hat die Gesellschaft denn aktuell einen oder mehrere Werte anzubieten, die sie als gut definiert? Ja, durchaus. Toleranz, Coolness, Performance als Individuum, selbstbestimmt sein, sozial sein, nett, liebevoll und freundlich sein. Nicht dominieren.
Leider überfluten uns die Medien mit Illusionen, Vorstellungen, wie der moderne Mensch sein sollte. Auf jeden Fall entspannt und selbstbewusst, mit ausbalancierter Seele.
Kurz: Einem zeitgeistigen Blödsinn entsprechend!
Ja, ich bemühe mich, Skeptiker zu sein, echt!

 

[alice d.]

Nicht dominieren.

Mach mich nicht arbeitslos!

Ich halte mich dabei an Platons Dialoge. Welche Tugenden braucht eine Gesellschaft (in der ich leben will). Das unterscheidet sich natürlich von den altgriechischen Vorstellungen, teilweise von den christlichen Werten und sicher auch von denen, die aktuell wichtig erscheinen. Coolness kommt bei mir auch nicht vor. Mein Ideal ist vielleicht auch nicht diese Form des Kapitalismus die wir post WW2 erleben.
Aber der olle Platon hatte ein paar gute Gedanken, wie man das Wechselspiel von Individuum und Gesellschaft aufbauen kann. Insgesamt hatten die Griechen und vorchristlichen Römer ein paar gute Ideen, wie man eine Ethik ohne Gott aufbaut. Wohlgemerkt: es geht um die Methoden des Aufbaus, nicht darum wie diese das Ergebnis haben wollten.

 

[jam_bass]

Schön, alice .. da würde mir Epikurs Garten und die Handlungsweise entlang der Lust-Prämisse einfallen.
Aktuell rülpst die Gesellschaft da vor sich hin und philosophiert über noch weniger Anstrengung. Wer bringt uns den Wein?
Werte? VERGNÜGEN.
Nein, sorry, der Höhepunkt der Lust ist:
DAS SELFIE.

 

[Nasenbär]

Wittgenstein sagt, dass Ihr labert. (duckundweg)

 

[boeb]

 

[Mr.Mingus]

 

[alice d.]

Schön, alice .. da würde mir Epikurs Garten und die Handlungsweise entlang der Lust-Prämisse einfallen.
Aktuell rülpst die Gesellschaft da vor sich hin und philosophiert über noch weniger Anstrengung. Wer bringt uns den Wein?
Werte? VERGNÜGEN.
Nein, sorry, der Höhepunkt der Lust ist:
DAS SELFIE.

Das Leben das ich mir eingerichtet habe erfordert Mühe! Jede einzelne Beziehung ist unbequem. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof! Ich muß mich anstrengen damit andere Menschen meinen Mehrwert für diese Welt erkennen. Ich möchte den Menschen die ich liebe beweisen, daß ich ihr Vertrauen verdiene und sie mir nicht einfach lästig werden wenn es ihnen schlecht geht. Das ist ein täglicher Kampf.
Das hört sich alles schlimm an, aber ich nenne es eben "Herzensarbeit". Für mich, meine Liebsten, mein Hundchen, meine Community, meine direkte Umgebung.
Wenn wir wollen daß die Welt morgen besser ist als gestern müssen wir uns heute die Arbeit machen. So einfach. Jeden Tag aufs Neue.

 

[Geosammler]

Das Leben das ich mir eingerichtet habe erfordert Mühe! Jede einzelne Beziehung ist unbequem. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof! I

Das klingt sehr anstrengend.
Was spricht dagegen, das Leben auch mal zu genießen, la dolce Vita, die Leichtigkeit des Seins?
Klar, geht nicht immer, aber es klingt, als hättest du für dich entschieden, das Leben Leiden bedeutet...
Kann mich natürlich auch irren...