Absonderlich, verrückt und nicht erwähnenswert!

[Geosammler]

Gibts bei denen keine Wandlung von Wein in "Blut Christi"?
Mir schein überall vergleichbarer Brimborium verzapft zu werden.

Viel wichtiger scheint mir die Frage, ob Jesus auch Mehl in Koks verwandeln konnte...

 

[whitewater]

Gibts bei denen keine Wandlung von Wein in "Blut Christi"?
Mir schein überall vergleichbarer Brimborium verzapft zu werden.

Noch besser, da bekommt jeder Blut zu saufen, nicht nur ein Pope stellvertretend für die ganze Gemeinde.
Aber Spaß beiseite, es ist schon ein massiver Unterschied, ob sich das reaktionäre Beharrungsvermögen aus dem speist, was die Mitglieder vor Ort so mitführen, das ist ja auch nicht unerheblich, oder ob es zusätzlich nochmal einen Anker des Glaubens in Rom gibt, der aber auch jede Veränderung mittels eines gut eingespielten Verwaltungsapparates unterbinden kann.
Also:

Vergleichsweise sehr viel aufgeklärter und moderner sind nach dem, was ich kenne, aber doch die evangelischen Kirchen.

Im Prinzip ja, wobei das "Vergleichsweise" sehr zu recht darauf hinweist, daß das für den einzelnen Betrachter, je nach dessen Standpunkt immer noch erzkonservativ sein kann.

 

[whitewater]

Viel wichtiger scheint mir die Frage, ob Jesus auch Mehl in Koks verwandeln konnte...

Oder wann statt Wein Sahne gereicht wird.

 

[crystalgreen]

Gibts bei denen keine Wandlung von Wein in "Blut Christi"?

Ja, ich glaube, dass es beim Abendmahl auch noch so gelesen wird.

Als er beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern Brot und Wein reichte, sagte Jesus: „Dies ist mein Leib“ und „Dies ist mein Blut“.

Aber ich gehe davon aus, dass evangelischen Christen klar ist, dass es hier um eine Metapher geht, um ein starkes Bild, mit dem Jesus seine Jünger an seinem letzten Abend auf wichtige Ereignisse und auf treue Gefolgschaft eingestimmt hat.
Mich hat das immer ein bisschen abgestoßen, weil ich lieber aus Überzeugung folge, als aus dramatischer Emotionalität.
Evangelische Christen dürfen das Abendmahl nach meiner Kenntnis feiern, auch wenn sie nur Saft da haben.

Im Prinzip ja, wobei das "Vergleichsweise" sehr zu recht darauf hinweist, daß das für den einzelnen Betrachter, je nach dessen Standpunkt immer noch erzkonservativ sein kann.

Ich denke, dass es auch bei der evangelischen Kirche berechtigterweise Haltungen und Fehlverhalten zu kritisieren gibt, aber es gibt auch eine sehr intelligente aufgeklärte evangelische Glaubenslehre.

 

[jam_bass]

Ist nicht nach Nietzsche eine Zeit angebrochen, da der Mensch lernt, ohne seine Gottesvorstellungen die Welt wahrzunehmen?

 

[crystalgreen]

Ehrlich gesagt finde ich, dass es wichtigere und interessantere Philosophen gibt, auch wenn er zugegeben sehr wortmächtig war.

Edit:
Rudolf Karl Bultmann (* 20. August 1884 in Wiefelstede; † 30. Juli 1976 in Marburg) war ein deutscher evangelischer Theologe und Professor für Neues Testament. Bekannt wurde er durch sein Programm der Entmythologisierung der neutestamentlichen Verkündigung. Seine Auffassungen wurden von der Systematischen Theologie und der Philosophie aufgegriffen.

Hat mich in meiner Schulzeit persönlich sehr geprägt. In unserem Land gibt es ja eine starke Strömung der Romantisierung, die bis heute anhält. Da fand ich eine Entmythologisierung sehr wohltuend.

 

[jam_bass]

Abgesehen von der eigenen Akzeptanz ist aber doch der Tod Gottes die Kernaussage. Kollektiv befördert man da ein Wägelchen uralter Illusionen, wenn man die gemeinsame Mythenbildung ignoriert als psychologischen Faktor.

 

[crystalgreen]

Ja, mag sein. Aber ich bin nicht sicher, ob wir jetzt nicht von der Kritik des Mythos und des absurden Denkens der katholischen Website gerade zu einer allgemeinen Religionskritik übergehen?

 

[EADG]

zu einer allgemeinen Religionskritik

noch ein Gedanke: Sind monotheistische Religionen mit Missionsauftrag nicht zwangsläufig gewalttätig?

 

[Eliashaugk]

Pauschal gesehen genau so gewalttätig wie jemand der in einem Forum an allen Ecken erzählt welches Equipment er benutzt.
(Nicht auf dich bezogen)

Wenn man von etwas Gutem überzeugt ist und diese Information ohne Zwang weitergibt ist das sicher nicht gewalttätig.
Mission mit Zwang ist nach biblischen Maßstäben gar nicht möglich. Wenn man das also erlebt, ist derjenige vermutlich in der Kirche, aber kein Christ. Da muss man Glaube und Institution leider oft stark trennen.

Bei anderen Religionen kenne ich mich da nicht so aus.

 

[EADG]

12. März 2001 - Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan

Die UNO bestätigt die Sprengung der Buddha-Statuen von Bamiyan. Afghanische Taliban hatten die 35 und 53 Meter hohen Figuren zerstört. Begründung: Die Buddhas würden den islamischen Charakter Afghanistans verunreinigen. Die steinernen Riesen waren rund 1.500 Jahre alt.

www1.wdr.de

 

[Igaihcim]

Zum Glück steht es jeder und jedem, zumindest bei uns, frei wo er / sie von den verschiedensten Glaubensrichtungen zugehören möchte. Auch gar nichts ist möglich und voll ok. Genau aus diesem Grund bringts nicht viel da anderen etwas ausreden oder aufschwätzen zu wollen, macht ja doch jeder so wie er will.
Ich persönlich bin katholisch aufgewachsen und besuche hin und wieder immer noch die Messe. Manchmal tut es mir richtig gut, manchmal bin ich genervt davon was der Hansel vorne verzapft und warte bis es vorbei ist... Natürlich passieren und passierten Sachen welche verwerflich sind, von dem Zeugs distanziere ich mich klar, hat nichts mit meinem Glauben zu tun.

 

[Cadfael]

Ich find's schon etwas befremdlich, dass da ein paar Milliardäre auf dem Weg zur Titanic verloren gegangen sind. Soll mich das berühren???
Was sollen wir erst machen, wenn die ganzen Millionäre und Milliardäre jede Woche aus Spaß ins All fliegen?!

 

[uncool sam]

Was sollen wir erst machen, wenn die ganzen Millionäre und Milliardäre jede Woche aus Spaß ins All fliegen?!

Ist halt 'ne Marktlücke.

Wir können ja zusammenschmeißen und einen eigenen Raketenbahnhof aufmachen.
Wir müssen ja niemandem verraten, dass wir das mit dem Rückflug noch nicht so ganz beherrschen...

 

[Cadfael]

Ist halt 'ne Marktlücke.

Wir können ja zusammenschmeißen und einen eigenen Raketenbahnhof aufmachen.
Wir müssen ja niemandem verraten, dass wir das mit dem Rückflug noch nicht so ganz beherrschen...

Leider habe ich die Zahl nicht im Kopf.
Aber jemand hat ausgerechnet, wieviel Jahre ein Mitteleuropäer bräuchte, um den selben "Klimaverbrauch" wie bei einem dieser Flüge ins All zu haben. die Zahl ist riesig groß...

 

[alice d.]

Wenn man von etwas Gutem überzeugt ist

Dazu müsste das Christentum erst mal irgendwo "gut" sein. Fällt schwer da was zu finden.
Letztlich ist ein Kern dieser Sekte ja, daß alle Menschen Sünder sind und diese Sünde unter bestimmten Voraussetzungen von uns genommen wird. Das ist doch Kacke im Quadrat. Was ist bitteschön diese Sünde? Die Erbsünde, die wir angeblich seit der Sache mit der Schlange mit uns herum tragen? Für das Konzept würde ich Gott gerne da hin treten wo es ganz besonders weh tut. Was für ein Arschlochkonzept! Oder Sünde nach den verschissenen 10 Geboten? Selbstbeweihräucherung eines eifersüchtigen und ungerechten Gottes, gefolgt von dem Versuch das Leben der Menschen untereinander in vier Sätzen zu regeln. Was für ein Scherz. Da werden Sklaven und Frauen als Sachen betrachtet und selbst "Du sollst nicht töten" wird mit göttlichem Segen direkt nach dem Abstieg vom Berg gebrochen, Moses befiehlt erst einmal ein Gemetzel. Und diese "Sünden" wurden von uns genommen, indem dieser Arschlochgott einen weiteren Arschlochgig abzieht: er lässt seinen Sohn zu Tode foltern. Bravo. Wenn dieser Gott dich liebt, brauchst du keine Feinde mehr.

Und Mission ist ja noch wilder. Anderen Menschen einzureden, daß sie Sünder sind. Was für eine Impertinenz! Und daß man den allein seeligmachenden Weg aus dieser Sünde kennt. Welche Hybris! Fehlt blos noch, daß die für einen beten wollen. Nein verdammt! Bei diesem Stück Scheiße von einem Gott will ich aus Prinzip kein einziges Sternchen im Fleißheft haben!

Man lebe seine Spiritualität für sich aus und gehe niemandem damit auf den Keks. Ich bin auch spirituell. Aber ich äußere mich ziemlich selten überhaupt dazu was ich glaube und so gut wie nie wie ich das praktiziere.

 

[Geosammler]

Ist halt 'ne Marktlücke.

Wir können ja zusammenschmeißen und einen eigenen Raketenbahnhof aufmachen.
Wir müssen ja niemandem verraten, dass wir das mit dem Rückflug noch nicht so ganz beherrschen...

 

[Eliashaugk]

@alice d.
Jetzt kann man sich wieder streiten, wer da übergriffiger ist, ich, weil ich meinen Glauben als etwas für mich gutes wahrnehme (und mehr als die eigene Wahrnehmung hat ein Mensch ja leider nicht zu bieten) oder dein freundliches Feedback zum Thema glauben.
Ich erzähl auch (leider erst inzwischen) keinem davon der s nicht will. Die Gespräche die ich führe kommen zu 99% zustande weil ich gefragt werde.

An dieser Stelle hast du leben und leben lassen ziemlich einseitig ausgelegt. Denn Christen mit ihrem Glauben in Ruhe zu lassen scheint auch nicht dein Thema zu sein, so wie du es dir für deinen Glauben wünscht.

 

[Geosammler]

Denn Christen mit ihrem Glauben in Ruhe zu lassen scheint auch nicht dein Thema zu sein, so wie du es dir für deinen Glauben wünscht.

Ich glaube, dass @alice d. eher gegen die Kirche als Instutition schießt, als gegen deinen Glauben...

 

[whitewater]

Ich glaube, dass @alice d. eher gegen die Kirche als Instutition schießt, als gegen deinen Glauben...

Ich glaube, daß das @Eliashaugk auch nicht als persönlichen Angriff verstanden hatte, wenn wir schon dabei sind, anderer Leutz Posts zu erklären

An diesem Austausch von Argumenten wird aber ein grundsätzliches Missverständniss schön sichtbar. Was "leben und leben lassen bedeutet", was übergriffig ist, und wer wen wann in Ruhe lässt oder eben nicht, ist massiv subjektiv. Spätestens im öffentlichen Raum und im gesellschaftlichen Zusammenleben ist Ende mit der unbeschränkten persönlichen Freiheit, die niemanden anders beeinträchtigt. Das muss ich ja jetzt nicht episch ausführen, aber wenn die Darstellung einer, zugegeben ziemlich deutlichen, Meinung über den christlichen Glauben (es war definitiv bei @alice d. keine Rede von der Institution), schon in die Kategorie "übergriffig" fällt...

Um mal was positives zum Thema "Glauben und Leben und Leben lassen" zu schreiben:
Herzlichen Glückwunsch an Salman Rushdie zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und nachträglich zum 75ten Geburtstags.