was ich für ein märchen halte ist die schwärmerei für die squier-xyz-serie, die ja sooooo geil ist, daß die den am-std verbläst. das mag für spezielle geschmäcker, kaputte ohren und einzelne instrumente gelten, seriös finde ich so eine aussage nicht. auch bei fender gibt es preislich gestaffelt qualitäten und es steht zu erwarten, daß ich in höheren preisregionen weniger suchen muß als in niedrigen.
antesten muß man eh jedes instrument.
Die Aussage "mein xyz-Bass ist besser als jeder Fender, den ich bislang in der Hand hatte" kommt hier doch regelmäßig, und zwar von Playern der unterschiedlichsten Hersteller...
Mir geht es so, dass ich zwar prinzipiell mit meinen Instrumenten zufrieden bin, aber auch immer mal wieder einen Bass in die Hand bekomme, wo ich neidvoll anerkennen muss, dass er keinesfalls schlechter ist als meine. War gerade gestern der Fall... (Glückwunsch zum tollen Bass, Christian!)
Dass von Squier preiswerte Instrumente kommen, ist eine Tatsache, der man sich nicht verschließen kann bzw. sollte.
Wie nun ein Squier gegen einen American Standard Fender abschneidet, vermag ich nicht zu beurteilen. Erstens hatte ich noch nie einen Am Std in der Hand, zweitens gibt es auch von Squier unterschiedliche Produktlinien, von der günstigen Einsteigerserie Affinity (welche ich nicht kenne und übrigens den hochgelobten Erle-Korpus haben) bis den zu den hochpreisigeren Classic Vibe und Vintage Modified Modellen. MEINE Erfahrung mit den letztgenannten Modellen im Vergleich zu mexikanischen Fender habe ich bereits hinreichend dargestellt.
In jedem Unternehmen muss es eine Produkt-Hierarchie geben, schon alleine deshalb, um unterschiedliche Zielgruppen bedienen zu können. Das ist bei Fender nicht anders. Nur mit hochpreisigen Produkten dürfte es schwierig sein, am Markt zu bestehen. Dass nun aber der teurere Artikel zwingend besser sein muss als der günstigere, ist keinesfalls gewährleistet.
Beispielsweise ein Großserien-Squier ist genauso aufwändig in der Fertigung als ein Großserien-Fender, und wenn sich nun die Qualität der verwendeten Materialien nicht sonders unterscheidet, wird der Preisunterschied in erster Linie von den Produktionskosten im jeweiligen Land als auch vom Decal auf der Kopfplatte herrühren. Für ein "Markenprodukt" zahlt man nun mal den Namen, und das ist nicht nur bei Musikinstrumenten so.
Natürlich ist es vermessen, einen Squier oder Mexiko-Fender mit einem Custom-Shop-Instrument zu vergleichen. Es wäre schlimm, wenn hier nicht ein deutlicher Unterschied zu verspüren wäre (nicht nur im Preis), denn dann hätten die Jungs oder Mädels ihren Job verfehlt...
