Die Bespielbarkeit von Instrumenten steht und fällt mit der Fähigkeit, seine Instrumente einzustellen…eine brauchbare Basis vorausgesetzt. Das kann man, oder das kann man nicht.
Wenn mir irgendeiner mit der flunderflachen Saitenlage seines Edelbasses kommt, kann der Bass noch so gut eingestellt sein: Wenn ich spiele, schnarrt er. Saiten machen einen Bauch und dieser Bauch berührt irgendwann das Griffbrett. Je nach Qualität der Bearbeitung des Bunddrahtes früher oder später…aber auch das kann man ändern oder ändern lassen. Kostet mit Sattel feilen keine €100,-
Exakt....und diese Basis war bei den meisten Fendern, die ich in der Hand hatte, eher nicht so toll. Gerade bei neuen Instrumenten, also neu im Sinne von frisch aus dem Laden.
Klar kann man erstmal Bünde abrichten lassen, aber bei einem ordentlichen Instrument ist das normalerweise erst nach Jahren der Abnutzung nötig. Oder hab ich da nur zu hohe Ansprüche, wenn ich nach dem Kauf ein benutzbares und gut einstellbares Instrument erwarte?
Die nötigen Skills zum Einstellen sprech ich mir jetzt mal ganz frech zu, klappt ja sonst auch immer.
Zudem wird die Bespielbarkeit auch von weiteren Faktoren wie dem Halsprofil und der allgemeinen Ergonomie bestimmt, nicht nur vom Setup.
Und wenn bei dir ein gut eingestellter Bass mit flacher Saitenlage durchgehend schnarrt, dann liegt das Problem höchstwahrscheinlich nicht am Bass....außerdem folgere ich daraus, dass du eher selten in z.B. Prog-, Jazz- und ähnlichen Bereichen unterwegs bist, kann das sein?
Gerade bei Fender würde ich nicht verallgemeinern.
Ich hab schon Geräte angespielt, die mir extrem getaugt haben und andere würde ich nicht mal geschenkt haben wollen.
Wenn man sich aber bei Fender auf etwas verlassen kann, dann ist es, dass man sich bei Fender auf gar nix verlassen kann:
ein 700 Euro Mexikaner-Jazz klang sensationell, den 3x so teuren super-yeah-baby-customshop-nitrolack-US-whatever Jazz wäre mir kein 200 Euro wert gewesen.
Natürlich spielen da noch die persönlichen Soundpräferenzen mit und was der eine als super-oldschoolig findet, ist für den anderen viel zu lasch.
Deswegen mag ich keine Verallgemeinerungen.
Stimmt, dank der Streuung ist Verallgemeinern wirklich nicht so leicht, das ist mir auch schon aufgefallen. Und lustigerweise war es bei mir auch ein alter Mexiko-Preci, der mir von allen über die Jahre getesteten Fendern mit Abstand am besten gefallen hat. Sowohl klanglich als auch haptisch hat der sämtliche teuren US-Custom-wasweißich-Modelle im Regen stehen lassen. Lediglich die Bünde waren eher schlecht abgerichtet, daher ließ sich die Saitenlage für meinen Geschmack nicht niedrig genug einstellen. (Und er hatte ne Saite zu wenig, aber da konnte er ja nix für...)
Und klar, natürlich sind die persönlichen Präferenzen ausschlaggebend. Dass andere Leute mit Bässen glücklich sind, bei denen sich mir die Fussnägel hochrollen - und umgekehrt - ist mir ganz klar. Deshalb versuch ich ja auch immer zu betonen, dass ich hier nur meine persönlichen Eindrücke & Erfahrungen zum besten gebe....ganz ohne Anspruch auf umfassende Allgemeingültigkeit.
(PS.: Ich fänd's übrigens toll, wenn der ein oder andere Leominat das auch so halten würde. Ja, ich weiß, das Rumpredigen, Missionieren, Heiligsprechen etc. mag ja teils wirklich nur Spaß sein....aber wenn man Jahr um Jahr immer dieselbe Leier hört, geht's einem irgendwann ziemlich auf die Nerven...)
