Braucht man überhaupt noch einen BASS Amp?

[TheBass]

Ich freue mich auf den Tag, an dem wir endlich merken, dass Analog doch besser ist als digital...

Ich bin da ziemlich pragmatisch und unsentimental und gebe neuem immer eine Chance. Letztendlich bleibe ich bei dem, was besser für mich funktioniert. Digiamps haben z.B. bei mir alles röhrige schon lange ersetzt. 4er spiele ich nur noch im Notfall, wenn keine 5er da sind. Texte schreibe ich mit dem Computer statt mit Tinte + Papier, meinen Sound forme ich komplett digital im HX Stomp usw. Wenn etwas Neues, Besseres verfügbar ist, wird das Alte eben ersetzt. Und bitte: das gilt natürlich nicht für Personen

 

[dumbopop]

Fazit: Manche brauchten früher große Anlagen auf der Bühne und jetzt sind sie bei InEar. Dafür brauchen sie aber jetzt einen Hocker und ein Notenpult mit Beleuchtung und natürlich eine Lesebrille.

Streich das Notenpult, das brauchte ich nie. Lesebrille ist daher auch nicht nötig, hab eh meist die Augen zu. Aber beim Rest finde ich mich durchaus wieder.

 

[TheBass]

Fazit: Manche brauchten früher große Anlagen auf der Bühne und jetzt sind sie bei InEar. Dafür brauchen sie aber jetzt einen Hocker und ein Notenpult mit Beleuchtung und natürlich eine Lesebrille.

Den Hocker habe ich auch, getarnt als unauffällige Stehhilfe in mattschwarz.

Gegen Notenpult und Brille habe ich ein tollen Trick: ich lerne alles auswendig. Mache ich schon seit 45 Jahren so und beugt nebenbei auch Alzheimer vor .

 

[Amboyna Burl]

Ich kenne einige Bassisten, die "nur" noch mit einem "Wunder"-Fusstreter herum laufen

Sowas habe ich mir mit der Erwartung von mehr Bequemlichkeit auch mal zugelegt, aber mir sind analoge Preamps lieber, bei denen ich direkt, ohne Programmierarbeit ins Geschehen eingreifen kann. Da hat sich für mich die Bequemlichkeit schon stark relativiert.

Amps mit einem eigenen Charakter können genau diesen beitragen.

Fazit: ein Leben ohne Amps ist möglich, aber es würde mir weniger Spaß machen.

 

[Sheik Yerbouti]

Braucht man?

Ah, wie erfrischend, ein Lebensweisheiten Thread!



Zum Austausch eingefahrener Standpunkte hab ich eine kleine Anekdote beizutragen:

Damit einher kam dann aber auch das ganze "Gedöhns" um die Impulse Responses. Ein Virtueller Amp (und Box) kam als klangbildendes Element ernut in die Kette rein.

Es war Mal ein Bassist, dem kam zu Ohren, mit einer IR könne er seinen strohigen Basssound zu Gold spinnen. Er investierte all seine Mühe in vielfältige IRs. Am Ende packte ihn der Grimm, vor Wut rumpelte er und stelzte er herum, und schließlich riss er sich mittig in zwei.

Und die Moral von der Geschicht: wenn in Deinem Schuppen nur Stroh steht hilft dir auch eine IR nicht.

 

[Gilgamesch]

Gibt es denn eine kleine, leichte, aktive PA Box oder Monitor, die/den man empfehlen kann?
Nur für's Monitoring, die man hinter einen HX Stomp klemmt?

Ich bin (wie schon ein weiterer Vorposter) bei RCF gelandet.
Habe etwas gesucht, was mir einfach meinen Klang aus dem HX Stomp laut macht und für Monitoring-Zwecke gut funktioniert.

Daraufhin ist eine gebrauchte RCF Art-745 bei mir gelandet und hat alle Erwartungen übertroffen.
Macht ordentlich laut, löst super auf, ersetzt bei Proben locker ein Halfstack, trotzdem verhältnismäßig leicht und super zu tragen.

Später ist mir noch eine Art-708 als Miniaturbesteck zugelaufen, tut ihren Zweck ebenfalls einwandfrei.

Die Teile lassen sich - im Gegensatz zu "normaler" Bassverstärkung halt auch für den Rest der Band verwenden, als Bestandteil der PA, als Bodenmonitor usw.

Inzwischen habe ich mir zusätzlich auch wieder eine "richtige" Anlage zugelegt (Genzler MG800 + Barefaced Big Twin 3), aber erstens ist/kann die ebenfalls superneutral und zweitens war das mal wieder ein reines "Haben wollen" ohne jegliche Notwendigkeit....doofe mangelnde Impulskontrolle...

Zum Thema allgemein:
Ich brauche keinen Amp (und erst Recht keine Box) als klangformendes Element.
Für das, was nicht sowieso schon aus Bass und Fingern kommt, reicht mir ein Preamp.
Früher war das mal ein simpler Sansamp, dann ein EBS Microbass 2, irgendwann ein Darkglass B7K Ultra, heutzutage ein HX Stomp - mit so einem kann man heutzutage sogar nach Belieben virtuelle Amps und Boxen in die Signalkette packen, wenn man es zur Klangformung brauchen sollte.
Also ganz wie im Eingangspost beschrieben...

 

[Basspekoe]

Ich freue mich auf den Tag, an dem wir endlich merken, dass Analog doch besser ist als digital...

1+

Mir reicht schon die Mini-Latenz eines Digital-Effektes, um mich unwohl zu fühlen.
Wie man dann bei teilweise Funkstrecke-Modeler-Digitalmixer-Funkstrecke (mit addierten Latenzen bei denen ich mir gefühlt zwischen Anschlag und Signal ein Butterbrot schmieren kann) das Signal als guten Sound bezeichnen kann, ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht bin ich einfach zu empfindlich...
Oder zu verwöhnt von einem Ton, der an den Fingern "klebt"...

...Musik über Kopfhörer zu spielen ist gut, wenn es ums Recording geht. Aber da spiele ich anders, als wenn ich in einer (Band-)Gemeinschaft musiziere. Beim Recording geht es darum, etwas sauber einzuspielen, was vorher klar feststeht. Der Kopfhörer gibt mir eine gute Kontrolle über das Signal und lässt mich abgeschlossen von der Umgebung konzentriert auf's wesentliche spielen.

Beim Live-Spiel geht es um die Kommunikation miteinander und darüber was ggf daraus entstehen kann (improvisieren), wo Kopfhörer allein vom Gemeinschaftsgefühl m.M.n. wenig zu suchen haben. Auch Rücksicht auf die Mitmusiker (Thema Lautstärke/Sound) gehört dazu. Und das Amps immer hörschädigend laut sein müssen, stimmt ja auch nicht, denn es geht auch leiser. Dann kann man nämlich auch hervorragend (auch während des spielens) miteinander kommunizieren...