Ich selbst lese nie Bass-Zeitschriften - Ich habe vor Jahren mal welche gekauft und blättere sie nun manchmal am Bahnhofskiosk durch. Das liegt vor allem daran, dass mich die meisten vorgestellten Bassisten wenig interessieren und die Tests selten Equipment abdecken, dass für mich in Frage kommt. Der Thread ist dennoch sehr interessant für mich, da sich deutliche Parallelen zu einer Art Fachzeitschriften ergeben, die ich in den letzten Jahren regelmäßig gelesen hatte: Radsportzeitschriften.
Der vielleicht größte Unterschied liegt darin, dass selten Fahrräder in Einzeltests besprochen werden, sondern immer eine ganze Reihe von Rädern im Vergleich: "Sechs Carbon-Renner der Spitzenklasse", "15 Einsteigerräder im Dauertest". Mir geht es so, dass das Thema nach zwei, drei Jahren für mich durch ist. Die Tests sind immer die selben, es werden jährlich die selben Tests abgedruckt, nur dass die neuesten Modelle die Vorjahresvarianten ablösen. Auch die Ergebnisse sind meist vorausschaubar: Neben den großen internationalen Marken schneiden in den deutschen Zeitschriften die deutschen Hersteller am besten ab, in den französischen, italienischen, britischen (...) ebenfalls die jeweiligen nationalen Hersteller.
Auch wenn die Zeitschriften sich bemühen, dass abzustreiten, liegt auf der Hand (und jeder, der etwas Ahnung vom Geschäft hat, weiß, dass es so ist): Die Zeitschriften sind wirtschaftlich von den Herstellern, also den Anzeigenkunden abhängig. Und wenn die Firma A der größte Anzeigenkunde der Zeitschift X ist, wir diese sich hüten, sein Produkt zu zerpflücken, wenn der Leser nur zweimal umblättern muss, um eben dieses Produkt in einer ganzseitigen Anzeige zu sehen. In den diversen Radsportforen wird dies regelmäßig kritisch diskutiert. Und ähnlich wie hier tauschen sich die Leute auch dort auch über ihre ganz persönlichen Erfahrungen aus - Hier wie da scheint das oftmals deutlich hilfreicher als so manches Presseerzeugnis!
Das Stichwort "Werbeblättchen" ist hier im Thread auch schon gefallen. Allerdings spricht dagegen, dass anscheinend viele High End-Marken und Bässe vorgestellt werden. Also Produkte, die nicht riesige Absatzzahlen erreichen?
Im Radbereich verhält es sich nun so, dass die meisten Hersteller, die getesteten allemal, Räder in allen Klassen anbieten (also vom Einsteiger-Aluhobel für 1000€ bis zum ultraleichten Carbonrahmen, der das zehnfache kosten kann). Kleiner Edelschmieden gibt es auch - Die bauen Räder aus diversen Materialen auf Maß und nach Kundenwunsch, also ganz ähnlich wie die Einmann Gitarren- und Bassbauer. Jene kleinen Rahmenbauer sind in letzter Zeit wieder ziemlich angesagt und kommen auch mal in den Zeitschriften vor, aber eher in eigenen Features als in den üblichen Tests.
Ich habe aufgehört, mir Radsporthefte zu kaufen. Die Infos, die mich wirklich interessieren, sind auf den einschlägigen Websites schneller verfügbar. Und den eigentlichen Zweck, den diese Hefte erfüllen, nämlich Bilderbücher für Erwachsene zu sein, erfüllen die Hefte, die ich schon habe aureichend.
]) Hilfe.
