Alkohol / Cannabis auf der Bühne - Eure Meinung?

man darf bei Substanzen wie LSDnicht vergessen, dass es auf den Gemütszustand des Konsumenten ankommt, und der ist nicht immer abschätzbar, ob man in einen Freudenrausch mit nackten Frauen und rosa Elefanten kommt, oder ob man, wie von alice303 beschrieben, in einen Horrortrip gerät(auf dem man im schlimmsten Fall hängen bleibt). Es ist also ein gehöriger Anteil Lotterie dabei, bei dieser Droge.
 
Wenn man nochmal die bisherigen Seiten des Themas betrachtet, kann man mMn. schon von einer relativ vielschichtigen Behandlung des Themas sprechen.
Das Rausch-Erlebnis mit seiner wahrnehmungsverändernden Wirkung hat schon seine Berechtigung, wie ich finde.
Und auch die Bezogenheit auf die jeweilige Kultur stellt eine gewisse Verankerung dar, wie Calo ja schon sagte.
Wenn man sich eine Kreativitätssteigerung erhofft, so kann der eine oder andere auch darin gewiss sowohl fruchtbare, als auch höchst unfruchtbare und verwirrende Momente erleben. Bleibt der Abwägung des einzelnen überlassen, was im Endeffekt einen Nutzen darstellt.
Auf die Bühne bezogen sieht die Sache nochmal anders aus.
Die Unwägbarkeit der zu erwartenden Verschiebung stellt in unserer abendländischen Kultur, in der es keine Verwendung für religiöse Aspekte mehr gibt, beim Auftritt in jedem Fall einen Nachteil dar. - Und ohne diese Unwägbarkeit wäre eine Verschiebung des Bewusstseins überhaupt nicht vorstellbar, da gerade das den Effekt der künstlichen Bewusstseinsveränderung darstellt.
Bleibt die Verwendung bei passendem "Setting" übrig, wenn man denn meint, es ohne zugeführte Hilfsmittel nicht hinzukriegen.
Aus meiner Sicht stellt das aber bereits ein Armutszeugnis aus, hart und konsequent betrachtet und auf meinen derzeitigen Standpunkt bezogen.
 
Nö, die "Armseligkeit" (hab' mich da sehr sehr schlecht ausgedrückt) beziehe ich auf eine gewisse Verschiebung weg vom Normalbewusstsein zur Kreativitätssteigerung.
Das bringt man selber hin.
Einen LSD-Trip wird wohl niemand auf der Bühne beim Auftritt förderlich einsetzen können.
Der Glaube, dass eine (gewohnte) Erhöhung der Wahrnehmungsfähigkeit ausschliesslich mit Drogen für solche Zwecke machbar wäre, ist das, was ich "armselig" nennen möchte.
Aber sorry, du hast natürlich recht - der Begriff "arm" hätte völlig genügt.
Ich beobachte ein Missverständnis bezüglich der erhellenden Wirkung von Drogen. Es wird häufig auf eine Beantwortung von Fragen gehofft, oder die Öffnung verschlossener Augen.
Wie ich weiter vorne schon einmal dazu bemerkte, denke ich, dass solche Effekte zwar auftreten, aber in gewisser Weise bezahlt werden müssen.
Mir ist eine eigenständige Arbeit an der Sensibilität für die gefragten Bewusstseinsbereiche jetzt lieber, allerdings auch aufgrund passender Erfahrungen.
Und was die "weissen" Flecken angeht, hast du natürlich vollkommen recht. Hinweise auf die Existenz solcher Länder und deren Erforschung sollte jeder betreiben, dem sie am Herzen liegen; das geht auch ohne Drogen.
Leider werden Drogen häufig aus vollkommen anderen Beweggründen verwendet.
(Mal wieder richtig lachen; Drop Out; Dabeisein; Vorbildern nacheifern; die Beschleunigung der Sinne erleben; die anschliessende Vernebelung der Sinne nicht wahrhaben wollen; die zyklische Verkürzung ohne Wiederholbarkeitsgarantie).
Das sind (von außen betrachtet) recht lächerliche Schemata.
 
Da kommst du um einige Jahrzehnte zu spät, Calo ;-)
Jedenfalls gebe ich dir recht:
LSD-Trip zum selberhinkriegen geht nicht. Hab' ich ja auch nicht behauptet; lies doch mal etwas genauer ..
Im übrigen bleibe ich doch lieber dabei, niemandem zu irgendwas zu raten, was härtere Drogen angeht - du scheinst ja da weniger Skrupel zu haben.
Na dann - bis ein ander Mal ....

Noch ein kleines edith:
[:-)] bringt nix, seine Erfahrungen hier bloßzulegen (auch das Aufzählen diverser Halluzinogene in der Art von Trophäen-Zeigen ist nix für die Öffentlichkeit) - daher halte ich mal lieber den Mund, Calo [:-)]
 
Zuletzt bearbeitet:
was für ein bullshit.
lsd löst das ich auf. nicht mehr und nicht weniger. und das kann ein erfahrener yogi auch ohne pillen. hollingshead hat das mal ausprobiert. und leary hat treffend bemerkt, daß es der erleuchtung egal sei, wie man sie erreicht. das kann man so oder so verstehen. die weisheit, die lsd bereit hält, ist definitiv auch anders erfahrbar. nur ist die art und weise dann wahrscheinlich nicht so spektakulär.
unser problem mit drogen ist grob folgendes: wir sind seit teilweise mehr als tausend jahren spirituell entwurzelt. wo uromi einen fliegenpilz gekaut hat und diese erfahrung in einen kulturellen kontext eingebettet war, haben wir heute weder glauben noch wissen, aber eine enorme vielfalt an drogen. wir haben keine verbindung zu mysthischen erfahrungen wie einem handfesten pilztrip, wir wissen nicht wer wir im universum sind. einen yogi wird acid nicht von den socken hauen, weil die grundlegenden erfahrungen im schon lange bekannt sind. aber in deutschland haut es atheistische technokids von den socken, wenn sie in der disko das erste mal gott höchstpersönlich ins antlitz blicken dürfen.
die vorstellung, daß zu acid der rosane elefant gehört, wird wohl nie ausgemerzt werden. optisch empfand ich das zeug immer als eher als vergleichsweise unspektakulär.
 
Na, ich wünsche mir nicht unbedingt moderne Schamanen, die den Kids Anleitung im Drogennehmen geben. Auf dem Gebiet versuchen schon viel zu viele Kohle zu machen.
Und was die Optik angeht - - man ist sehr unterschiedlich gestrickt ...
 
@alice: willst du mir sagen, du hattest bei LSD oder Pilzen keine Halos- visuell oder akustisch- dass ist doch essentiell? Der Elefant ist ja nur ein Sinnbild für Halos...
 
Zuletzt bearbeitet:
bezüglich schamanen: ja, die fehlen, wenn man sich ernsthaft an heftigere psychedelica heranwagen will. aber ein kennzeichen des richtigen schamanen für einen ist, daß er keinen lohn (zumindest kein geld) will. so viel zur utopie.

@calo: sorry, hatte ich erst nach dem posten mitgeschnitten, dann aber nicht mehr geändert. in der hinsicht sind wir aber auf einer wellenlänge.

@stravanski: lsd und pilze wirft man nicht in einen topf. pilze sind wie eine art urlaub. man geht in ein fremdes land, betrachtet exotische welten und kommt am ende wieder erhohlt zurück.
lsd war für mich immer anders. viel weniger spektakuläre halos (vor allem bei geringeren dosen, bei heftigem intox wird es allerdings auch heftig, man sollte gut geerdet sein, wenn man sich langsam in leuchtende atome auflöst und von pflanzen überwuchert wird. oder dergleichen), dafür viel mehr innerer trip. und man kommt nie wieder zurück. lsd verändert einen nachhaltig. keine rückkehr, keine erholung. nur das seltsame gefühl, daß die synapsen seit jahrtausenden das erste mal nicht mehr blasen werfen, und unendliche erschöpfung vom tanz auf dem seil.
pilzhalos waren immer bunter und fantastischer, planloser, chaotischer, leichter als trip zu erkennen. lsd war nie so lange am stück bunt, aber die halos erscheinen realistischer. bei manchen dingen würde ich meinen bart verwetten, daß sie tatsächlich da waren und passiert sind. lsd tüncht die umgebung optisch gerne in das, was man in sie hineininterpretiert, über sie fühlt. es arbeitet sehr assoziativ.
aber letztlich ist alles, was man über das zeug sagt, gleichzeitig wahr und falsch. weil jeder mensch es anders empfinden wird.
dieser post soll um gottes willen nicht als werbung verstanden werden. ich bin immer heil aus der sache raus gekommen, ich betrachte mich auf dem gebiet als guten schamanen. deshalb kann ich aus eigener erfahrung fast nur positives berichten. aber ich habe auch schon mal blicke auf die dunkle seite werfen können. und die ist höllisch intensiv. ohne ein gutes fundament (wie eine spirituelle weltordnung) ist man da aufgeschmissen. auf acid kann einem gott begegnen. der typ mit dem rauschebart. und wahrlich, er wird seine ganze trickkiste dabei haben, sonst wäre er nicht gott. alles positive hat einen gegenspieler. und der herr mit dem pferdefuß wird es sich nicht nehmen lassen, seine trickkiste auch mitzubringen. und derartiges kann man nicht propagieren, ebenso wenig wie dauerhafte persönlichkeitsveränderung. wer da infos will, kann mich gerne fragen, aber ich werde immer auch warnen.
 
Sorry, halte GARNIX von sowas...
ein Bier auf der Bühne: okay!
Alles andere gehört da nicht hin!!! Braucht man sowas, um richtig gut Gas zu geben???
Hab bisher gut auf so Zeugs verzichten können - in allen Lebenslagen, nicht nur beim Mucke-Machen...
 

Mit einem Bier kommt man ja nicht weit * hehe * - und ich würde auch nie nie nie drauf verzichten wollen.

so lange das Gesamtresultat für den Zuschauer und die Mitmusiker stimmt, können die sich alle reinknallen, was sie möchten! Ich werde erst ungehalten, wenn das richtig anfängt zu leiern...

Peter - Type O negative - singt beim Wacken den Text von Song a) über die Melodie von Song b) * hilfe *
Sowas ist peinlich!

Vor dem Hintergrund, dass ich immer Angst vor Ausfallerscheinungen hätte, käme das für mich nicht in Frage. Wobei - warum nicht auf der Bühne das tun, was man sonst auch macht ;-)
* prost *



 
auf die bühne passt für mich maximal ein 0,5er bier zum lockerwerden. alles danach und alles andere ist als kontraproduktiv einzustufen.
 
Zitat:Original erstellt von: alice303

auf die bühne passt für mich maximal ein 0,5er bier zum lockerwerden. alles danach und alles andere ist als kontraproduktiv einzustufen.

Jo, sehe ich auch so. Vor nem Gig wird maximal so viel getrunken, dass man nichts merkt. Sobald man etwas vom Alkohol merkt ist es zu viel gewesen - und das kann auch definitiv schon nach einem Weizen sein, wenns der falsche Tag ist...

Achja zu den Stars und Drogen, weil Charlie Parker und Konsorten genannt wurden.
Die Liste ist wirklich endlos, die man hier führen könnte. Man muss dann aber auch auf dieser Liste erwähnen, dass fast alle Künstler ihre Höhepunkte nüchtern hatten!
Charlie Parker hatte immer ein Problem mit Drogen und das auch musikalisch. Wenn er genial war, dann war er nüchtern - klar sind solche Personen für uns auch bedröhnt überdurschnittlich, aber ihre Höhepunkte hatten fast alle nüchtern.
Um das zu wissen muss man einfach mal ein paar Biographien lesen. Auch Autobiographien.

Grüße,
K
 
Als Gegenbeispiele fallen allerdings mir ad hoc Keith Richards, der von sich selbst behauptet, unter Drogen die besseren Songs geschrieben zu haben, und Carlos Santana ein, welcher nach eigener Aussage bei seinem Woodstock-Auftritt unter LSD-Einfluss stand. [8D]
 
mein verehrter jimi hendrix ist auch so ein gegenbeispiel. und lsd zum musik machen ist zwar geil, aber auch erst, wenn man runterkommt. klar versucht man so einen scherz mal alleine für sich, aber in den ersten drei bis vier stunden war da echt nichts zu machen, das ging erst, als der bass wieder seine ursprüngliche form hatte. wenn man in der lage ist, so einen wahnsinn zu timen, nur zu. ich lach euch aus, wenns nicht klappt.
und keith und konsorten hatten ihr hauptproblem mit einer droge, die ich in meinem leben nicht anrühren werde. da entzieht sich mir dementsprechend die erkenntniss, ob heroin wirklich so "songdienlich" oder "bandtauglich" ist. wer da mehr erfahrungen sammeln möchte, nur zu. dann lache ich euch wirklich aus.
 
Zitat:Original erstellt von: subsonic777

Zitat:Original erstellt von: Herr K



Charlie Parker hatte immer ein Problem mit Drogen und das auch musikalisch. Wenn er genial war, dann war er nüchtern - klar sind solche Personen für uns auch bedröhnt überdurschnittlich, aber ihre Höhepunkte hatten fast alle nüchtern.
Um das zu wissen muss man einfach mal ein paar Biographien lesen. Auch Autobiographien.

Ähm...Charlie Parker war in seinen besten Jahren mal clean? Wo hast Du das her?

Nein ich habe nicht gesagt dass er clean war. Aber er war ja nicht 30 Jahre lang nur betäubt und soweit ich mich erinnere ist er so ein typischer Fall, der eben auf Drogen nur Probleme hatte und seine hellen Momente wenn er nüchtern war.

Grüße,
K
 
Bevor ihr Charlie Parker und andere Grössen heranzieht. lest bitte deren Biografien bis zum Ende durch.
Dizzy hat sich von Charlie getrennt, nachdem diesem die Drogen wichtiger waren als die Musik (und er sein Ticket zum nächsten Gig verkauft hatte...).

Ich hab's weiter oben beschrieben: vor Jahren haben wir Versuche durchgeführt, uns kreative Aufgaben gestellt und die drogengefärbten Lösungen tags danach analysiert. Wir hatten enttäuschend banale Ergebnisse, teilweise sogar fehlerhafte...

Gehen wir lieber üben anstatt uns in diesen Diskussionen weiter zu ergötzen. Unsere Zeit und unser Ambiente sind nicht dasjenige der Schamanen... sie ist vielmehr geprägt durch höchste Leistung (und manchmal leider durch die "leistunsfördernden Medikamente", neudeutsch Doping - aber das ist ein anderes, nicht weniger problematischens Kapitel)!

 
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Original erstellt von: subsonic777

Zit "Nein...er ist ja nur 35 geworden und Heroin abhängig erst mit 15."

Mich haut's aus den Socken:
Heroin abhängig [:0]erst mit 15[:0]


 
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