basso navo
Well-Known Member
60er Jahre
Und auch noch in den 80ern…
basso navo
Well-Known Member
Loide, Loide, löst euch mal von euren Stammtisch-Phrasen und dem Teacher Bashing.
Ein Gespräch mit jungen Lehrern (mwd, or whatever) könnte ein Update eurer Ansichten bringen.
Ach komm - da hatten wir schon besseres.
Wir nicht. Und das war in einer westdeutschen Großstadt…
basso navo
Well-Known Member
Hast du selbst erlebt?
Mein Zitat mit den 80ern bezog sich auf die Matrizen. Mit Schwamm oder Kreide wurde damals aber gelegentlich auch noch geworfen. Schlüsselbund habe ich nicht erlebt…
Kreideschlacht mit eingeweichten Reststücken, das waren herrliche Zeiten!
In der 11. hatten wir ein extrem kleines Klassenzimmer, erste Bankreihe keine 2 Meter von der Tafel weg. Der Lehrer klappt mit Schwung einen der Flügel nach innen und haut ihn "Bonk!" meinem Cousin neben mir an den Kopf.
Er schaut um den Tafelrand und fragt: "Hat's berührt?"
Wie - ihr habt nicht gekifft?
Ich schon. Aber das war in den 70ern.
Ich dachte, du meinst die Arbeitsblätter…Wie - ihr habt nicht gekifft?
Aber sicher. Ich fand's immer lustig.
basso navo
Well-Known Member
Schlüsselbund habe ich nicht erlebt - aber einen 2x2cm vierkant-Meterstab als "Rakete" auf die Brust von männlichen Schülern in der dritten Klasse unserer Grundschule im Jahr 1960. Auch psychische Gewalt in Form von persönlicher Herabmachung von Mitschülerinnen war bei dem damaligen Lehrer (Rektor in Personalunion) gang und gäbe.
Im Gymnasium (ab 1962) gab es sowas nicht mehr.
Als Lehrer an Haupt- und Mittelschulen konnte ich eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Methodik und Didaktik feststellen.
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat sich qualitativ ernorm zum besseren weiterentwickelt.
Auch nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Schuldienst verfolge ich die Pädagogik mit Interesse und Empathie.
Lehrer-Bashing ist heutzutage sowas von "Old School".
Im Gymnasium (ab 1962) gab es sowas nicht mehr.
Als Lehrer an Haupt- und Mittelschulen konnte ich eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Methodik und Didaktik feststellen.
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat sich qualitativ ernorm zum besseren weiterentwickelt.
Auch nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Schuldienst verfolge ich die Pädagogik mit Interesse und Empathie.
Lehrer-Bashing ist heutzutage sowas von "Old School".
Pfft, Birne wechseln, wie langweilig... Scheibe wechseln rockt!
Am letzten schriftlichen Abiprüfungstag hat bei uns damals damals die Schule gebrannt (an dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an die Dachdecker der Fa. Zündlin, äh, Züblin
). Das 2. Halbjahr der 13. hatten wir dann Unterricht in allen möglichen Provisorien um die Schule herum - im Keller unter der Ballspielhalle, in der Vereinsgaststätte usw., natürlich alles mit Overhead.Am ersten Tag hat meine Mathe-LK-Lehrerin den Vogel abgeschossen. Sie fängt an, auf dem Overhead zu schreiben und irgendwann ist eben voll.
Sie: "Hier ist voll. Und wie geht das jetzt?"
Wir: "Naja, vollgeschriebene Folie runter, leere Folie drauf..."
Sie: "Was für Folien?"
Wir: "Sie können auch die Glasscheibe mit einem Zewa abputzen..."
Sie: "Das geht nicht runter...?"
Wir: "Mit was für einen Stift haben Sie denn geschrieben?"
Sie: "Edding, warum?"
Ja, aber auch noch bis in die 70-er.
+1
Ja.
Ich will ja nicht bezweifeln, daß sich seither das eine oder andere geändert hat. Aber in den Grundzügen ist doch häufig nur das Alte mit neuem Lack übertüncht worden. Und dafür können nicht mal die Lehrer was. Das ganze Schulsystem ist doch völlig verkorkst. Und außerdem gibt es viel zu wenig Lehrer. Die müssen doch alle dauernd am Limit arbeiten. Da kann doch nichts besseres bei rumkommen. Und wenn mal jüngere Lehrer mit frischem Mut rangehen und es besser machen wollen, werden sie doch vom Schulalltag über kurz oder lang eingeebnet.
Pfft, Birne wechseln, wie langweilig... Scheibe wechseln rockt!
Am letzten schriftlichen Abiprüfungstag hat bei uns damals damals die Schule gebrannt (an dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an die Dachdecker der Fa. Zündlin, äh, Züblin
Am ersten Tag hat meine Mathe-LK-Lehrerin den Vogel abgeschossen. Sie fängt an, auf dem Overhead zu schreiben und irgendwann ist eben voll.
Sie: "Hier ist voll. Und wie geht das jetzt?"
Wir: "Naja, vollgeschriebene Folie runter, leere Folie drauf..."
Sie: "Was für Folien?"
Wir: "Sie können auch die Glasscheibe mit einem Zewa abputzen..."
Sie: "Das geht nicht runter...?"
Wir: "Mit was für einen Stift haben Sie denn geschrieben?"
Sie: "Edding, warum?"
crystalgreen
क्रिस्टलग्रीन
Es gab meiner Beobachtung nach auch in den 70ern gute Lehrer, und auch heute "pseudopädagogische" Brechmittel. Ich habe eine wundervolle Deutschlehrerin gehabt, und dann später trotz eines nicht so tollen Deutschlehrers mit Erich Kästner die Abiprüfung bestanden.
Das Problem ist die gewohnheitsmäßige Überlegenheit und Macht der Lehrer:in gegenüber den Schüler:innen, damit können manche einfach nicht umgehen. Und auch hier wieder meine persönliche Beobachtung: Frauen in Machtpositionen verhalten sich nicht besser, als ihre männlichen Kollegen. Und deshalb plädiere ich sehr dafür, dass Lehrpersonal sich regelmäßig coachen oder supervidieren lässt - was aber kaum vorkommt.
Tschuldigung, kein Witz.
Das Problem ist die gewohnheitsmäßige Überlegenheit und Macht der Lehrer:in gegenüber den Schüler:innen, damit können manche einfach nicht umgehen. Und auch hier wieder meine persönliche Beobachtung: Frauen in Machtpositionen verhalten sich nicht besser, als ihre männlichen Kollegen. Und deshalb plädiere ich sehr dafür, dass Lehrpersonal sich regelmäßig coachen oder supervidieren lässt - was aber kaum vorkommt.
Tschuldigung, kein Witz.
BeatemitBass
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Ich habe 1988 Abitur gemacht, und auf meinem Gymnasium wurden noch Schlüssel geworfen. Wir hatten allerdings noch eine große Riege von älteren Lehrern (ich kann mich in der Altersklasse tatsächlich nur an Männer erinnern - es war bis 1970 eine reine Jungenschule), die kurz nach meinem Abitur in Pension gegangen sind, also grob Jahrgang 1925 +/-.
Wir hatten bis kurz vor Schluß fast nur solche. Nach dem Krieg mußten sie die nehmen, die den Krieg überhaupt überlebt hatten. Da waren einige dabei, wenn die keine Lust auf Unterricht hatten, dann erzählten sie die ganze Stunde nur ihre Kriegserlebnisse. Das hatte allerdings auch einen gewissen eigenen Bildungswert, möglicherweise sogar mehr als der Stoff des Lehrplans. Wobei sich die Geschichten natürlich öfters schon mal wiederholten. Da waren auch so einige echte Kommißköppe und auch etliche Nazis dabei wie auch der eine oder andere Psychopath.
Erst gegen Ende meiner Schulzeit (Oberstufe) kamen dann so allmählich neue und jüngere von den Hochschulen. Die waren dann aber auch nicht immer alle gut. Wurden sie ja größtenteils von den alten Knochen ausgebildet. Wobei es natürlich auch unter den alten einige nette Menschen gab, die auch ihr Handwerk verstanden und ihre Arbeit ernst nahmen, und die Schüler auch menschenwürdig behandelten.
Aber im großen Ganzen habe ich keine sonderlich gute Erinnerung an meine Lehrer. Da war nur Notenknüppel, Druck, Einschüchterung, Machtdemonstrationen, Fertigmachen, Strafen, teilweise auch reichlich Gebrüll - Schlagen war ja nicht mehr erlaubt. Und entsprechend war natürlich auch der ständige Widerstand der Schüler. Heute wird das sicher alles subtiler gemacht.
liebe grüße
triona
Erst gegen Ende meiner Schulzeit (Oberstufe) kamen dann so allmählich neue und jüngere von den Hochschulen. Die waren dann aber auch nicht immer alle gut. Wurden sie ja größtenteils von den alten Knochen ausgebildet. Wobei es natürlich auch unter den alten einige nette Menschen gab, die auch ihr Handwerk verstanden und ihre Arbeit ernst nahmen, und die Schüler auch menschenwürdig behandelten.
Aber im großen Ganzen habe ich keine sonderlich gute Erinnerung an meine Lehrer. Da war nur Notenknüppel, Druck, Einschüchterung, Machtdemonstrationen, Fertigmachen, Strafen, teilweise auch reichlich Gebrüll - Schlagen war ja nicht mehr erlaubt. Und entsprechend war natürlich auch der ständige Widerstand der Schüler. Heute wird das sicher alles subtiler gemacht.
liebe grüße
triona
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