Uuund noch 'ne Frage: Hat schon mal wer den Bass Butler mit dem Getaway Driver verglichen oder A/B-ed?
Jetzt aber:
Ich habe beide Pedale gehabt, wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Den BB wollte ich damals als always-on Soundformer vor einer neutralen Endstufe/einem neutralen Amp haben. Den Getaway Driver habe ich nun als "Amp in a box" und nutze ihn vor allem als Kopfhörer-Amp, weil er eine nette Cabsim auf dem Headphone Out hat. Ich habe ihn aber auch mal als Overdrive-Pedal getestet, wobei ich dafür in meinen Kontexten eigentlich keine Verwendung habe. Von der Soundvorstellung her kommt der GD meinem Geschmack etwas näher - Ich habe schonmal geschrieben, dass ich da eigentlich den Sound gefunden habe, den ich mit dem BB seinerzeit gesucht habe.
Der Getaway Driver ist eine gute Emulation eines alten etwas übersteuerten Röhrenamps. Geiler Sound - kommt auch gut vor der Endstufe meines Terror Bass (über den Effect Return direkt angesteuert). Nun gut, ich habe den Sound mittlerweile im AD gefunden, aber anderes Thema... Selbst mit weit aufgedrehtem Gain und Gebrizzel (dafür hat's ja nen separaten Regler) wird der GD jedenfalls nie Hi-Gain, sondern bleibt im Bereich eines geilen Overdrives. Clean-Reserven hat der allerdings - zumindest über den Headphone-Out nicht wirklich. Der ist schon recht leise - und mit runtergedrehtem Gain erst recht. Über Kopfhörer gibt es kaum cleanen Sound, der laut genug für irgendwas ist. Man kann aber natürlich über den normalen Ausgang in eine Endstufe oder einen Amp gehen, dann stellt sich die Frage nicht. Beide Zwecke erfordern eine etwas andere Nutzung der Regler. Als Headphone-Amp-in-a-box pegelt man Gain und Volume wie an einem Amp gegeneinander ein, und kann über den Brizzel-Regler (wie heißt der noch?) ein bißchen Oldschool-Röhren-Dreck nachwürzen. Als Overdrive-Pedal bestimmt der Gain-Regler die Stärke der Verzerrung, der Brizzel die Würze und übers Volume pegelt man einfach die Effektlautstärke ein. Unity Gain ist dabei eher im unteren Volume-Bereich, wenn man mit dem Gain nicht ganz sparsam ist.
Der BB geht dagegen 100% auf das Bi-Amping Konzept. Der Basskanal ist ultra-clean und hat durch den dürftigen EQ eigentlich nur einen wirklichen Sound. Mir persönlich war der Kanal - Gain-Schlampe, die ich bin - solo viel zu langweilig. Dazu kam, dass der Kompressor zwar gut greift, aber halt nur auf dem Basskanal ist. Das muss man mögen - ich hätte es besser gefunden, über die Kompression die beiden Kanäle etwas homogener zusammenmischen zu können. So hatte ich dann immer noch einen Kompressor dahinter, und hab den integrierten eigentlich nicht genutzt. Wenn man den hoch aufdrehte, machte es den Basssound geiler, aber es wurde noch schwerer, die Kanäle homogen zu kriegen, als es eh schon war. Den Zerr-Gitarrenkanal fand ich sehr cool. Was der Basskanal an EQ zu wenig hatte, hatte der allerdings zu viel... den 3-Band-EQ fand ich eher anstrengend als hilfreich. Das Problem fand ich, dass sich die Kanäle eigentlich erst dann gut gemischt haben, und nicht wie zwei getrennte Welten klangen, wenn man beide relativ hoch gefahren hat. Dann war die Zerre allerdings schon ziemlich heftig. Für mich völlig okay, wenn damit einher nicht die hohe Nebengeräusch-Kulisse gegangen wäre. Ich bin da echt nicht empfindlich (Terror Bass 1 mit Original-Lüfter find ich okay), aber hinsichtlich Brummen, Britzeln, Fiepen ist mir der Zerrkanal des BB echt tierisch auf den Sack gegangen. Ich hatte mir zwischendurch sogar ein Noisegate geholt, um den in den Spielpausen still zu kriegen. Das war am Ende auch der Killer für mich. Geil am BB sind die DI-Outs mit den echt guten Cabsims - etwas ärgerlich, dass man keine getrennten Ausgangssignale der Kanäle ohne Cabsims bekommt - da gibt es nur den geblendeten Amp-Ausgang. Alles in allem leider eine unnötig unausgewogene Ausführung eines geilen Grundkonzepts.
Ich hoffe, das hilft ein bißchen!
