Jost Halenta
Well-Known Member
Einige haben geschrieben, sie hätten sich durch die gesetzten Ziele zuviel Druck gemacht. Ich denke der Weg ist das Ziel und ich habe immer getrödelt, aber immer weiter gemacht und im Nachhinein ist das Gute daran, daß ich heute definitiv besser und sogar schneller bin, als vor 30 Jahren und diesen kleinen Luxus genieße ich sehr. Hätte ich als junger Mann Vollgas gegeben, hätte ich vielleicht mehr erreicht, aber speziell auf meine Person bezogen wäre es nichts für mich gewesen, wenn ich schon in jungen Jahren an meinem persönlichen Limit angekommen wäre. So freue ich mich darauf jedes Jahr etwas besser zu werden und hoffe das bleibt auch so. Je älter du wirst, desto schlechter werden viele Dinge und da ist es umso schöner, wenn etwas nach vorn geht.
Also laßt euch nicht von den Zielen blockieren, frei nach dem Motto:
Wir gehen nach vorn, aber das Ziel ist im Weg.
Also laßt euch nicht von den Zielen blockieren, frei nach dem Motto:
Wir gehen nach vorn, aber das Ziel ist im Weg.
Zuletzt bearbeitet:
cellkirk74
Kalif anstelle des Kalifen
Jetzt weis ich nicht ob das was ich so gemacht habe und mache als "künstlerisch" durchgehen würde, aber mir ist es nachgerade ein Bedürfniss, Musik zu spielen un mich darin zu verlieren. Das klappt halt in geil nur mit Band. Aber die Momente, in denen es perfekt läuft rechtfertigen schon auch den Frust, den die bandtypische Abhängigkeit von der Motivation aller Beteiligten so mit sich bringen kann.
Ich hab mal ne zeitlang keine Band gehabt, aber das war seit ich 15 bin vielleicht ein Jahr....
Zuletzt bearbeitet:
Klar, cellkirk, das "sich verlieren" ist quasi der Idealzustand und völlig frei von künstlerischen Kalkulationen.
Und auch, dass das nur mit Band klappt, bestätige ich dir gerne.
Ist da aber halt die Frage, ob man das noch zusammen schafft.
(Bzw, ob die anderen das überhaupt als Ziel verfolgen).
Und auch, dass das nur mit Band klappt, bestätige ich dir gerne.
Ist da aber halt die Frage, ob man das noch zusammen schafft.
(Bzw, ob die anderen das überhaupt als Ziel verfolgen).
schafhalter
الحب هو أساس كل شيء
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Ich kann durchaus nachvollziehen, das jemand die Lust an aktivem oder passivem Musikgenuss verliert.
Schlimm nur, wenn man keine Leben daneben hat.
Ein Bekannter von mir (Mitte 50) bestreitet seinen Lebensunterhalt als Alleinunterhalter. In vielen Gesprächen hat er immer wieder betont, dass er privat keine Musik höre und seiner Profession nur deswegen nachgeht, weil er ja irgendwie Wohnung, Alimente, Auto etc. bezahlen muss. Den Alkoholverbrauch des Kollegen (auch beim Dienst) könnt ihr euch ja vorstellen. Der sitzt echt veritabel in der Tinte... deswegen bin ich unendlich froh, dass das Musizieren für mich "nur" ein Hobby ist.
Schlimm nur, wenn man keine Leben daneben hat.
Ein Bekannter von mir (Mitte 50) bestreitet seinen Lebensunterhalt als Alleinunterhalter. In vielen Gesprächen hat er immer wieder betont, dass er privat keine Musik höre und seiner Profession nur deswegen nachgeht, weil er ja irgendwie Wohnung, Alimente, Auto etc. bezahlen muss. Den Alkoholverbrauch des Kollegen (auch beim Dienst) könnt ihr euch ja vorstellen. Der sitzt echt veritabel in der Tinte... deswegen bin ich unendlich froh, dass das Musizieren für mich "nur" ein Hobby ist.
Ich auch nicht. Aber in meinem Bekanntenkreis gibt doch ca. 15% der Berufsmusiker, die damit tatsächlich gutes Geld verdienen und auch abgesichert sind. Die spielen dann im Polizeiorchester, beim Rundfunkorchester oder im Staatstheater als feste Ensemblemitglieder. Andere - die wirklich saugut sind, hatten Glück, da sie zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Die spielen nun in TV-Shows und sind gefragte Studiomusiker...
Aber: der große andere Rest tingelt durch die Lande, unterrichtet privat und weiß nicht immer, wie die Miete am nächsten Monat bezahlt werden soll.... Davon hatte mich mein Vater immer gewarnt und gerade wenn man meint, mit einer Band DEN Durchbruch schaffen zu können, floppt esfast mit 100%iger Sicherheit...
G
Gast72603
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Bin allgemein am liebsten alleine und habe auch dadurch auch keine Lust in einer Band zu spielen.
Musikalische Durststrecken gab es immer wieder mal auch hier im Elfenbeinturm, trotz aller Freiheiten.
Vor allem mangelnde Kreativität (neben Faulheit) die sich nicht erzwingen lässt macht mir Zeitweise schwer zu schaffen, da sah es früher mal besser aus.
Aber mal Hand aufs Herz
Musik ist ein unendlich umfangreiches Universum: Spieltechnik, Harmonielehre, Styles, Geschichte, Studio usw.
Selbst andere Bereiche wie bsb Grafikbearbeitung, Elektrotechnik, selbst durchgeknallte Esoterik lässt sich damit verbinden.
Im Grunde kann Musik nicht langweilig werden.
Musikalische Durststrecken gab es immer wieder mal auch hier im Elfenbeinturm, trotz aller Freiheiten.
Vor allem mangelnde Kreativität (neben Faulheit) die sich nicht erzwingen lässt macht mir Zeitweise schwer zu schaffen, da sah es früher mal besser aus.
Aber mal Hand aufs Herz
Musik ist ein unendlich umfangreiches Universum: Spieltechnik, Harmonielehre, Styles, Geschichte, Studio usw.
Selbst andere Bereiche wie bsb Grafikbearbeitung, Elektrotechnik, selbst durchgeknallte Esoterik lässt sich damit verbinden.
Im Grunde kann Musik nicht langweilig werden.
Kenne ich ganz ähnlich bzw habe aus ähnlichen Motiven mich gegen ein Weg Richtung Profi-Dasein entschieden.
Hat aber auch gedauert, bis in die 20er hatte ich da schon Bock drauf, habe aber auch gemerkt das wirklich viel mit einer gut laufenden "Local-Hero Band" unterwegs sein noch lange nichts mit dem Dasein eines Profis/freischaffenden Künstlers zu sein. Kreativität und Musik will halt aus mir raus. Zwar immer mit dem Gefühl das muss noch besser gehen aber trotzdem stets glücklich und zufrieden wenn ich denn mal die Zeit dazu habe.
Ich habe auch schon überlegt wenn es für meine Frau und mich mittelfristig wirtschaftlich drin ist mal ein Jahr Job-Pause oder Sabbatical wie die cool people sagen zu machen und mich voll in die Musik zu werfen. Vielleicht nen ausführlichen Blog, vielleicht drei Bands "am Arsch haben",Bassisten im Land persönlich kennenlernen, intensiveren Unterricht nehmen usw. Einfach aus Bock für mich selbst. Dann male ich noch ziemlich beschissen, aber macht mir Spaß, Klavirunterricht wäre auch mal was - also da fallen mit 1000 Sachen ein die mit Kunst/Musik zu tun haben und mir wäre keine Minute langweilig - nur Leben kann man davon nicht, das wäre tatsächlich eine Luxus-Situation.
Naja, zumindest von den eigenen Ideen leben, das schaffen die wenigsten ...
War auch nur auf mich bezogen, von der eigenen Musik auch noch langfristig leben ist lau möglich.
Wenn einer plötzlich keine Lust mehr hat, Musik zu machen, wird er schon gute emotionale Gründe haben, die sich rational nicht unbedingt verklickern lassen.
Natürlich kann man dem Musizieren viel Positives abgewinnen; das Potential hat die Musik auf jeden Fall.
Will man Negatives finden, dann ist das häufig an Gruppendynamik, Psyche, persönliche Kreativitätsgrenzen und enttäuschte Hoffnungen geknüpft.
Als Bassist stellt man meist den Antriebsmotor der Band dar. Man liefert mit dem Trommler den Drive und darüber hinaus die harmonische Struktur; man hat eine Schlüsselposition inne, was exaktes Timing und Betonung angeht. Man wird im Normalfall nicht adäquat gewürdigt (so empfinde ich es jedenfalls). Ist alles selbstverständlich und nicht der Rede wert, weil es nicht groß auffällt. Andere Register sind da markanter und kosten das auch aus. Feedback, speziell positives Feedback, fehlt.
O.K. Sowas kommt auch im Beruf vor. Aber wenn das auch noch innerhalb einer Band vermisst wird, dann verbucht man das unter "vergeblich gehofft und wieder nicht wahrgenommen". Kann durchaus ein Grund sein, das aufzugeben.
Und was das Musikhören angeht, kann ich mich noch erinnern, wie unbeschwert der Musikgenuss war, als ich selbst noch kein Instrument spielte. Seit ich selbst Musik mache und arrangiere, höre ich sämtliche Musik komplett anders und wünsche mir manchmal die einfachere, unbeschwertere alte Hörweise zurück, aber das ist vergebens.
Dazu kommt: Seit man die Tricks kennt, mit denen Arrangeure arbeiten, verlieren die meisten dieser Tricks ihren Reiz.
Natürlich kann man dem Musizieren viel Positives abgewinnen; das Potential hat die Musik auf jeden Fall.
Will man Negatives finden, dann ist das häufig an Gruppendynamik, Psyche, persönliche Kreativitätsgrenzen und enttäuschte Hoffnungen geknüpft.
Als Bassist stellt man meist den Antriebsmotor der Band dar. Man liefert mit dem Trommler den Drive und darüber hinaus die harmonische Struktur; man hat eine Schlüsselposition inne, was exaktes Timing und Betonung angeht. Man wird im Normalfall nicht adäquat gewürdigt (so empfinde ich es jedenfalls). Ist alles selbstverständlich und nicht der Rede wert, weil es nicht groß auffällt. Andere Register sind da markanter und kosten das auch aus. Feedback, speziell positives Feedback, fehlt.
O.K. Sowas kommt auch im Beruf vor. Aber wenn das auch noch innerhalb einer Band vermisst wird, dann verbucht man das unter "vergeblich gehofft und wieder nicht wahrgenommen". Kann durchaus ein Grund sein, das aufzugeben.
Und was das Musikhören angeht, kann ich mich noch erinnern, wie unbeschwert der Musikgenuss war, als ich selbst noch kein Instrument spielte. Seit ich selbst Musik mache und arrangiere, höre ich sämtliche Musik komplett anders und wünsche mir manchmal die einfachere, unbeschwertere alte Hörweise zurück, aber das ist vergebens.
Dazu kommt: Seit man die Tricks kennt, mit denen Arrangeure arbeiten, verlieren die meisten dieser Tricks ihren Reiz.
+1
Hab letzlich ne Anfrage abgelehnt, weil der Veranstalter nicht bereit war für eine wirklich klasse 10 Mann Soul/Funk-Truppe 1500,-€ Gage hinzulegen..... Der wollte max 1000,-€ bezahlen, obwohl Profis dabei waren, die einen Anfahrtsweg von >100km haben!
basslife
Musiker, is halt so....!
Ich habe mir auch schon zwei mal überlegt mit der Musik zu brechen. Das erste mal wegen des "Erfolges". Unsere erste band, die wir 1985 (da war ich 17) gegründet haben hatte nach ein paar Jahren, so Anfang der 90er sich schon eine relativ große Fanbase erspielt. Mit unseren selbst geschriebenen Songs haben wir damals schon den Zahn der Zeit getroffen und haben (ohne uns selbst bewerben zu müssen) fast jedes WE zwischen 1-3 Gigs gespielt, haben Radiokonzerte gemacht und sind auch in TV-Shows aufgetreten. Eigentlich haben wir auch nicht mehr geprobt, weil die Lieder durch die vielen Gigs fest im Kopf waren. Neue Songs haben wir meist zwischen Soundcheck und Auftritt geschrieben und oft noch am gleichen Abend auf die Bühne gebracht. "Nebenbei" haben wir alle auch noch ne "normale" Ausbildung gemacht. Irgendwann habe ich dann bemerkt, dass ich mich nicht mehr auf die Gigs gefreut habe. Dann war ich irgendwann schon froh, wenn wir mal an nem WE keinen Gig hatten und zum Schluss hatte ich absolut keine Lust mehr aufzutreten. Dann kamen immer mehr Streitigkeiten innerhalb der Band auf und als uns dann eine A&R-Managerin von Sony-Music (Anfang 1992) angerufen hat um sich mit uns zu treffen (Hatte lt. Telefonat schon drei Gigs von uns besucht und unsere CD gehört), da haben wir der Dame höflich abgesagt. Wir waren platt, unzufrieden ohne Energie und so zerstritten, dass wir uns nur noch aus dem Wege gehen wolten. Alles was wir uns bis dahin erarbeitet hatten war nur noch sch..ße!. Wir lösten uns dann auch nach einem grandiosen Abschiedsgig auf.
Ich habe dann alle meine Instrumente und Amps verkauft (bis auf einen Bass, den ich als Dekoration behalten wollte) und habe mehrere Jahre keine Musik mehr gemacht.
23 Jahre später (nachdem ich mittlerweile wieder 3 Bands gegründet und wieder aufgelöst habe und bei zweien ein- und wieder ausgestiegen bin) habe ich meinen damaligen Sänger zufällig wieder getroffen und wir haben unsere erste Band wieder auferstehen lassen. In kleinem Ramen, nur aus Spaß. Wir spielen die alten Lieder in moderner Interpretation und haben einen mords Spaß dabei.
Zeit kann manchmal "heilende" Wirkung haben!
Ich habe dann alle meine Instrumente und Amps verkauft (bis auf einen Bass, den ich als Dekoration behalten wollte) und habe mehrere Jahre keine Musik mehr gemacht.
23 Jahre später (nachdem ich mittlerweile wieder 3 Bands gegründet und wieder aufgelöst habe und bei zweien ein- und wieder ausgestiegen bin) habe ich meinen damaligen Sänger zufällig wieder getroffen und wir haben unsere erste Band wieder auferstehen lassen. In kleinem Ramen, nur aus Spaß. Wir spielen die alten Lieder in moderner Interpretation und haben einen mords Spaß dabei.
Zeit kann manchmal "heilende" Wirkung haben!
G
Gast72603
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Musikgenuss Ist bei mir mit dem Bass spielen wieder zurückgekommen.
Hörte bis dato Drums und Effekte ganz gut raus, liegt daran das ich viel Zeit mit elektronischer Musik verbrachte.
Harmonie war mir immer ein Rätsel, interessierte auch nicht sonderlich, wurde höchsten als nettes Beiwerk zu Rhythmus und Sound wahrgenommen.
Die Hörgewohnheiten änderten sich seitdem ich das Instrument lerne, Musik kickt z.z anders aber ähnlich wieder früher.
Jack in the green
blickt nix
Wow, was für ne Story!
Würde mich interessieren, welche Band das war...
Gerne auch per PN
Ich auch.
aptu
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Ich wollte, ich könnte den ganzen Tag lang: wahrnehmen; beobachten; nachfühlen; nachdenken; reden; aufschreiben; schreiben; malen; musizieren; fotografieren; meditieren; wahrnehmen! Das einfache, offene Wahrnehmen (das leider für mich gar nicht so einfach ist), find ich spannend. Und schön. Das wäre aber fast wieder ein ganz anderer Thread...
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