Bugera BVV3000 INFINIUM

[Kong]

Der Amp ist jetzt seit genau einer Woche bei mir, er ist vergangenen Samstag vor einer Woche geliefert worden. Seither wurde er jeden Tag gespielt.

Gestern hatte ich vor dem Kochen vergessen, ihn auszuschalten, daher war er bestimmt 20, vielleicht auch 30 Minuten auf Standby, bis ich es bemerkte. Ich hab ihn zuerst angeschaltet, um zu schauen, ob alles funktioniert, bevor ich den Preci in den Ständer zurück stelle.

Boooom! Klick Klack Klick Klack Klick Klack.

Seither wieder viel gespielt, keine besonderen Vorkommnisse. Ich hoffe, Du hat Recht.

 

[mikki]

Erst nach rund 2 Stunden Standby wirds kritisch für die Röhren. Die gehen zwar nicht sofort kaputt, aber "es lagert sich iwelcher Krempel ab", der auch bleibt. Am besten mal googlen, bevor ich was falsches verzähle.

 

[Kong]

Du hast recht, das hab ich die Tage auch gelesen. Zu langes Standby sorgt dafür, dass sich am Annodenblech ein Oxyd bildet, das den Elektronenfluss beeinträchtigt. Wenn ich mich richtig erinnere.

Wegen 20 Minuen sollte das nicht das Ding sein. Zumindest stelle ich mit meinen Sinnen weder Veränderungen im Sound noch in der Lautstärke fest.

Also mal sehen. Und wenn tatsächlich die Röhren deswegen jetzt früher "müde" werden, dann bekommt er eben etwas schneller neue Röhren.

 

[mikki]

genau das.
keine angst!

 

[Lindex]

Ich weiß nicht, ich weiß nicht...erst Bumm (hatte ich genau einmal), und dann 6 mal Klick-Klack (hatte ich nie!) und alle LEDs gleichzeitig an/aus hört sich für mich jetzt nicht nach planmässigem Betriebszustand an...

Da danach ja alles normal läuft, denke ich mal, dass es nicht die Röhren sind, eher evtl. Infinium.
Aber das arbeitet danach ja auch, wie es soll...sehr seltsam...

Meinen habe ich auch über längere Zeit immer nur leise genutzt (zu Hause im Keller), jetzt steht er mit der 218 bei der Coverband und darf da richtig Laut geben, dabei ist mir in der zweiten Probe auch die schwächelnde Röhre aufgefallen.
Jetzt mit den JJs ist alles wieder in Butter, in dem neuen Raum fahre ich ihn jetzt fast neutral, alles Boosts auf off, Mitten neutral, Bässe und Höhen auf ca. 13:00.
Gain und Master 12:00, damit knurrt er sich jetzt insbesondere mit Jazz Bässen schön trocken und gut ortbar durch den Mix.
Dank 18" mangelt es trotzdem nicht an Schub von unten...

 

[soundcity5150]

Achso,was Ihr meint,ist die sogenannte Kathodenvergiftung.
Die entsteht durch das Beheizen der Kathode,ohne das genügend Elektronen fließen ( also quasi Standby Betrieb ).
Dadurch entstehen Ablagerungen auf der Kathode,die im späteren Betrieb den Elektronenfluß dann behindern werden.
Die Röhre fällt dann in den sogenannten ´Röhrenschlaf´.

Ich habe früher öfter den Fehler gemacht,die Röhren stundenlang im Standby zu lassen.
Aber ich muß ganz ehrlich sagen,daß ich nichts von diesen Sympthomen mitbekommen habe.
Ich kann hier aber nur von 6550/KT 88 /5881 Röhren berichten.Mit anderen Endröhren hatte ich bisher nie zu tun.

Heute mache ich es so,daß ich die Röhren für ca. 2-3 Minuten vorheize und dann anschließend aus dem Standby rausgehe.
Ich gehe erst wieder in den Stanby,kurz vor dem Ausschalten des Verstärkers.
Und in der Zwischenzeit,oder Pause,drehe ich einfach nur den Volume Regler am Bass,oder am Amp runter.

 

[Kong]

Der Müller von Müller-Amps hat einem bekannten Ketharristen mal geraten, nur so kurz als mögtlich im Standby zu verbleiben, als er seinen Peavey XXX bei Ihm hatte, um die Röhren wechseln und ein paar Änderungen vornehmen zu lassen.

Müller meinte, dass man den Standby nur zum Vorheizen vor dem Betrieb, und kurz vor dem Ausschalten benutzen sollte. In Pausen, die länger als 10 Minuten dauern, einfach den Amp komplett ausschalten, bei kürzeren Pausen nicht ausschalten, einfach das Volume 'runterdrehen.

So würden die Röhren, besonders bei so heissen Rectifier-Schaltungen, länger leben und auch bei zahmeren Amps die Kathodenvergiftung (danke für den Begriff, wollte mir nicht einfallen) kein Problem darstellen.

 

[cellkirk74]

Sagt mal, könnt ihr mir mal mit wenigen Worten den Sound vom BVV 300o beschreiben? Nachdem der so günstig ist und mir in der Punkband gerade ein Amp fehlt käme der wohl ernstlich in Frage, aber ich brauch noch ein bisschen input:

Wie ist die Klangregelung denn so? Eher effektiv oder nicht. Was ist im A/B Vergleich mit nem "richtigen" Ampeg grundlegend anders?

Was ist Euch denn bisher negativ aufgefallen?

 

[soundcity5150]

Also ich fand die Klangreglung des Bugeras,verglichen mit dem Original etwas effektiver.
Beim Original hatte ich das Gefühl,daß egal welchen Regler ich betätigte,so gut,wie nichts passierte.
Das konnte der Bugera besser.Ich habe es schonmal geschrieben.Vielleicht hatte ich einfach nur ein schlechtes Modell erwischt.
Ansonsten würde ich sagen,kauf einfach den Bugera.Oder besser,mach´einfach mal selber den Vergleich.
Der Ampeg kostet das Vierfache.Der Bugera klingt mindestens genauso gut.
Positiv fällt auch auf,daß die Lüfter leiser laufen,als beim Original.
Das einzige negative Punkt am Bugera wäre nur,wenn Infinium versagt und der Amp ausfällt.
Ansonsten steht er dem Original in nichts nach.

 

[Lindex]

Wie ist die Klangregelung denn so? Eher effektiv oder nicht. Was ist im A/B Vergleich mit nem "richtigen" Ampeg grundlegend anders?

Ich finde sie sehr mächtig, alle Regler haben ausreichend Regelweg.
Die Mitten kannst Du ja, wie beim SVT CL in 5 verschiedenen Frequenzen regeln, die Bässe betonen schön den fetten Schub, die Höhen greifen sehr breit auch schon in den oberen Mitten mit ein und hellen das gesamte Klangbild auf und regeln nicht nur ein wenig in den Glitzerhöhen rum.
Ultra Low hebt nochmal leicht die ganz tiefen Bässe an und senkt die Mitten bei 500Hz ab, zusammen mit Ultra High (der noch oberhalb des Höhenreglers arbeitet) bekommst Du auf Knopfdruck einen modernen, cleanen Slapsound, ähnlich Contour, Aural Enhancer und wie die anderen Hersteller es sonst noch bezeichnen.

A/B-Vergleich ist für mich schwierig, ich habe zwar auch schon ein paar Mal über einen SVT gespielt, aber noch nie nacheinander an der gleichen Box wie den BVV.
Tendenziell aber schon ähnlich.

Was ist grundlegend anders?
Er ist moderner aufgebaut und kostet ein Viertel...

Was ist Euch denn bisher negativ aufgefallen?

Es gibt wohl manchmal Probleme mit dem Autobias, der dann rumspinnt.
Mein Exemplar läuft aber bisher gut 18 Monate stressfrei.
Ist wohl so, dass die Dinger entweder recht schnell ihre Macken zeigen, oder aber dann lange Ruhe ist.


Du kannst das Ding gerne bei mir antesten, Micha (Soundcity5150) ist evtl. aber noch näher an Dir dran.

 

[soundcity5150]

Wieso,wo kommt denn der gute Cellkirk her ?

 

[Lindex]

Wieso,wo kommt denn der gute Cellkirk her ?

Guck mal in seine Signatur: spielt in Bands aus Mz und Wi.

 

[Kong]

Ich kann mit meinen recht kurzen Erfahrungen nur bestätigen, was Soundcity und Lindex schon gesagt haben. Mit einigem zeitlichen Abstand (etwa 8 Monate) zu einigen SVT CL, VR und II Pro, die ich im Laufe der Zeit als rented backline gespielt habe, ist der Satz "der klingt wie ein SVT" nicht falsch. Ob er jetzt mehr wie ein CL oder VR klingt, kann ich nicht sagen, da ich nicht 1:1 vergleichen konnte und immer etwas Zeit zwischen den geliehenen SVT lag.

Ganz klar ist, dass der EQ des Bugera mindestens eben so in den Ton eingreift, wie der des SVP Pro, natürlich ohne den Graphic EQ.

Negatives gibt es bis jetzt nicht, und ich denke, dass man wie bei jeder Firma auch einen schlechten Amp bekommen kann. Was war das für ein Geschiss mit den SVT 7, und auch schon Fender Bassmänner 100 wurden schon zurück geschickt. Die Chancen, einen zu bekommen, der kaputt ist / kaputt geht ist so groß wie bei jeder anderen Marke auch.

Nur, dass wir es hier mit einer Firma bzw. einem Vertrieb zu tun haben, die die Dinger in den meissten Fällen einfach austauscht und man nicht monatelang auf eine Reperatur warten muss.

Vom Preis/Leistungsverhältnis gibt es auf dem Markt gerade nichts, was so einladend ist. Oder kennt jemand einen Klon von einem Spitzenmodell von, sagen wir mal, Trace Eljot zu knapp dem Viertel des Preises?

 

[mikki]

Sagt mal, könnt ihr mir mal mit wenigen Worten den Sound vom BVV 300o beschreiben? Nachdem der so günstig ist und mir in der Punkband gerade ein Amp fehlt käme der wohl ernstlich in Frage, aber ich brauch noch ein bisschen input:

Wie ist die Klangregelung denn so? Eher effektiv oder nicht. Was ist im A/B Vergleich mit nem "richtigen" Ampeg grundlegend anders?

Was ist Euch denn bisher negativ aufgefallen?

Kauf Dir das Teil, wenns nicht gefällt schickstes einfach zurück.
Mir fällt gerade nix ein, was wirklich dagegen spricht.

Beschreibt mal den Sound....geil, punkt!

 

[Kong]

Ja, genau.

Sound wie einer der Röhren-Ampegs, ganz ehrlich. Und das besser als so ein SVT 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Pro. Das kiegt an der Röhren-Endstufe.

Die langjährigen Ampeg-Röhrenamp - Nutzer können das bestimmt besser erklären, warum es so ist.

Wobei ich immer noch der Ansicht bin, dass mein SVP Pro mit der Transen - Endstufe dran im Blindtest für ein Röhren - Ampeg gehalten werden kann.

Ich schließe mich Mikkis Tip an. Bestellen, testen, bei Nichtgefallen zurückschicken. Jetzt, wo ich meinen habe, es ist schwer auszudrücken....

...würde ich mir in den Arsch beissen, wenn ich ihn mir nicht gekauft hätte.

...und woher hätte ich dann gewusst, wie gut das Dings klingt?

Ehrlich, ich bin froh, meinen zu haben. Eine absolut preisgünstige Art und Weise, in die Vollröhrenklasse einzusteigen, Mehr braucht man nicht sagen.

 

[Lindex]

Eine absolut preisgünstige Art und Weise, in die Vollröhrenklasse einzusteigen, Mehr braucht man nicht sagen.

Doch: mit nur wenig Gründen, weiter aufzusteigen.
Klar, es gibt bestimmt Vollröhrer, die nochmal *zahlausderluftgreif* 20% besser klingen, aber 400% kosten...

Das Ding ist klanglich so nah dran, wie es nur sein kann, der EQ scheint der bessere zu sein, Verarbeitung nimmt sich nicht viel und er kostet im Vergleich: nix.

Ich bin nochmal auf den Vergleich beim Treffen bei SAD gespannt, wenn man Originalröhren 1:1 gegen JJs testen kann!

 

[mikki]

Doch: mit nur wenig Gründen, weiter aufzusteigen.
Klar, es gibt bestimmt Vollröhrer, die nochmal *zahlausderluftgreif* 20% besser klingen, aber 400% kosten...

Das Ding ist klanglich so nah dran, wie es nur sein kann, der EQ scheint der bessere zu sein, Verarbeitung nimmt sich nicht viel und er kostet im Vergleich: nix.

Ich bin nochmal auf den Vergleich beim Treffen bei SAD gespannt, wenn man Originalröhren 1:1 gegen JJs testen kann!

Und ich erst, wir können auf der Autobahn ja schonmal vortesten, hab ja 230V im Auto, Die 2 Bugeras und Vöglechens Ampeg, 100kg Röhrenpower, verteilt auf weniger als nen m2 Fläche.

Noch ne kurze Anmerkung zum EQ des Bugera:
Für mein Empfinden regelt das Teil sehr gutmütig, einen richtig beschissenen Sound hinzubekommen ist schon schwierig. Empfinde ich bei meinem GK genauso.
Verglichen damit, ist mein Eden WT300 eine Diva. Der hat den weitaus besseren Preamp, wirklich gaaaaanz toll, aber plug and play wenn man den nicht gewohnt ist, is schwierig. Die Röhrenvorstufe des Eden über die Bugeraendstufe ist schon ein Erlebnis. Da geht zwar schon einiges verloren, im Vergleich zur Edenendstufe, dafür bekommt man aber mehr Eier und Reserven. Das zeigt dann, im direkten Vergleich, aber auch deutlich die Schwächen der Bugeravorstufe, die dadurch aber nicht schlecht wird!
Ausserdem kommts ja eh auf den Sound im Bandkontext an, und da passt der Bugera einfach, jedenfalls zu mir und meiner Mucke.

Nochmal zum Gewicht von über 30 kg. Na und!!!
Hab ich den Bugera am Gurt an den Schultern hängen?
Gibts den Sound aus ner 1kg Digikiste?
Nein!
Also, nicht rumheulen, sondern Eier für mehr Soundeier zeigen.
Oder halt Digikisten benutzen, dann aber auch nicht rumheulen.

 

[dereinevogelda]

Die langjährigen Ampeg-Röhrenamp - Nutzer können das bestimmt besser erklären, warum es so ist.

Ist ja nicht nur der Klang. Es ist dieses ganz eigene Verhalten beim spielen. Die Transe ist immer so direkt dran. So eins zu eins, aber das wars auch. Das ist je nach Sitaution auch gut, ich verteufle Transen nicht. Aber die Vollröhre ist irgendwie anders. Jeder Ton kommt da irgendwie angesprungen. So wie Nobles Avatar. Da ist so eine ganz eigene Dynamik drin, die ich von nichts anderem kenne. Und die, gepaart mit dem Sound....Das geht eben meines Erachtens nicht mit Röhren-Pre und Transen- oder Digi-Endstufe.

 

[soundcity5150]

Der Bugera kam mir genau recht,so als neues Spielzeug.Da gings mir wie Bernd ( Lindex ).Ich brauchte ihn nicht,aber ich wollte ihn einfach mal so haben.
Und ich wollte schon immer mal Ampeg spielen.Das Schlimme daran ist nur,daß ich schon immer genau DIESEN Sound gesucht habe,aber ich wusste einfach nicht,daß es Ampeg ist.Hätte ich das doch nur schon vor 20 Jahren gewusst .

 

[mikki]

Der Bugera kam mir genau recht,so als neues Spielzeug.Da gings mir wie Bernd ( Lindex ).Ich brauchte ihn nicht,aber ich wollte ihn einfach mal so haben.
Und ich wollte schon immer mal Ampeg spielen.Das Schlimme daran ist nur,daß ich schon immer genau DIESEN Sound gesucht habe,aber ich wusste einfach nicht,daß es Ampeg ist.Hätte ich das doch nur schon vor 20 Jahren gewusst .

Hättest Du vor 20 Jahren auch die Kohle für einen Vollröhrer von Ampeg gehabt?