Bandausstieg und Blick in die Zukunft

ja das stimmt - vielleicht nehme ich es um zu lernen mich weniger einzubringen und mich zurück zu nehmen. Und ausleben könnte ich mich ja bei dem Thread, wo es um die eigene Version von Stücken geht.
 
Allein schon aus dem Grund, da zu viele Diskussionen nix bringen und Zeit verschwenden. Kein Profi hat Bock auf ne Probe, in der zerredet wird.
In der Beziehung bin ich Vollprofi. Ich habe überhaupt nichts gegen konstruktive Diskussionen aber bitte ohne Rechthaberei. Oft sind das ja Rangkämpfe um den Posten des "Bandchefs". Für mich gilt nach wie vor: Chef ist, wer bezahlt oder einen echten Mehrwert in Form von musikalischer Kompetenz mitbringt. Bei meiner Band ist zum Beispiel die Person "Chef" die eine ausgearbeitete Idee für ein neues Stück hat oder eine gute Idee für ein altes. Chef für diesen einen Moment. :bier:
 
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In den allermeisten Fällen gibt es ja einen "Leader vons Pack"....sonst läufts völlig ausm Ruder - meine Erfahrung. Aber klar, wenn einer den Song präsentieren möchte, dann muß er/sie/es in diesem Moment natürlich führen...und ALLE ANDEREN klemmen sich hinten ran!
 
In der Beziehung bin ich Vollprofi. Ich habe überhaupt nichts gegen konstruktive Diskussionen aber bitte ohne Rechthaberei. Oft sind das ja Rangkämpfe um den Posten des "Bandchefs". Für mich gilt nach wie vor: Chef ist, wer bezahlt oder einen echten Mehrwert in Form von musikalischer Kompetenz mitbringt. Bei meiner Band ist zum Beispiel die Person "Chef" die eine ausgearbeitete Idee für ein neues Stück hat oder eine gute Idee für ein altes. Chef für diesen einen Moment. :bier:
Ja, das meine ich mit es wechselt. Die Kunst dabei ist es, immer jemand anderem Respekt zu zeigen und auch zu akzeptieren, dass der Bassist ggf nicht genau beschreiben kann, was ein Bläser spielen soll oder umgekehrt.
Es kann auch jemand eine tolle Vorstellung von einem Song haben und kann es nur nicht artikulieren - das kann man mit Respekt auch raus arbeiten.
Wenn das bei euch klappt ist das super :-) Schwierig wirds dann, wenn gestörte bzw besondere Persönlichkeiten dabei in den Griff zu bekommen sind ;-)


Klar, auch Amateure können einen Anspruch haben und dem auch gerecht werden. Warum solltest du da kein Vollprofi sein :-)

Exakt beschrieben, was "mein Problem" ist? Zwei der Kollegen sind emotional sehr verhalten, du weisst einfach nicht, woran du bist. Sie machen ihren Job schon gut. Aber sie reagieren bei den Proben und Gigs kaum, bringen wenig Vorschläge. Die Keyboarderin hat ein Pokerface beim Spielen, du weisst nicht ob sie konzentriert ist oder alles so sch**** findet, dass sie im nächsten Moment ihr Keyboard einpackt. Wir haben ein halbes Jahr gebraucht bis wir einigermaßen wussten, welche der ursprünglich ausgesuchten Stücke ihr nicht passen. Ich habe mittlerweile nicht mal mehr die Lust die überhaupt anzusehen und schau lieber auf mein Notenblatt.

Aber eigentlich sind das super Voraussetzungen um eine funktionierende Band zu bekommen. Ich kenne deine Band nicht - aber kennst du sie? Das ist meisten das Problem.

Anektode:
LandesJugendJazzBigBand: Posaunensatz - Probe Woche - Musiker zwischen 16 und 30, gemischt Amateure und angehende Profis
... der 3. Posaunist redet kaum, sieht genervt aus. der 1. nörgelt die ganze Zeit drüber. der 4. ist von beiden genervt und spielt am Handy.
Unser Dozent schaut sich das zwei Tage an, und dann fragt er - war Eric van Lier damals...
Wer seid ihr eigentlich und was macht ihr? Schweigen.
Der 1. studiert Jazz Posaune und macht Name droping mit geschwollenem Hahnenkamm ;-)
Dann kam der 3. .... Studiert Maschinenbau und schreibt gerade an der Promotion außerdem kümmert er sich um seine Geschwister, da seine alleinerziehende Mutter im Krankenhaus ist und jobt nebenbei noch.
Bamm... seitdem gabs kein genörgel mehr. Dem 1. war es peinlich und hat sich sogar entschuldigt - die Gespräche gingen in ganz andere Richtungen und. alleine da durch wurde die Musik auch besser.

Was ich sagen will: ihr habt keine Volltrottel bei euch (es sei denn der wärst du ;-) ) lernt eich mal kennen.. warum ist die Pianistin so? Was mag sie sonst? Wo kommst die her? Die anderen auch.

Dadurch kommt Verständnis unter einander auf und man kann den anderen besser lesen bzw andere kommen dann auch von selbst mal einen Schritt nach vorne.
 
Ich finde die "Band-Chef-Frage" eigentlich unnötig.
Was in einem Orchester Sinn macht, damit gut zusammen gespielt wird, muss in kleinen Bands eigentlich nicht sein. Es ist wahrscheinlich eher so, dass es die einen Musiker in der Bandgibt, die vorwärts kommen wollen und andere in der Band, die lieber "einfach nur dabei sind". Da übernimmt praktisch automatisch der zielstrebige Musiker die "Band-Chef-Rolle". Das ist wahrscheinlich sogar bei den meisten Bands so. Da sollte die Diskussion eher mal außerhalb des Proberaumes über die persönlichen Ziele in der Band geführt werden und das diese Ziele nicht zu weit auseinander liegenden sollten.

Wenn jeder gut vorbereitet ist und jeder seine Rolle in der Band vernünftig ausfüllt, braucht man nicht viel diskutieren, außer ggf Songabläufe.
Aber das alles funktioniert nur wirklich gut, wenn das jedem bekannt ist und jeder auch überhaupt in der Lage dazu ist. Deshalb können Profis das auch deutlich besser, als Anfänger und diskutieren weniger/kaum.

Anfänger müssen lernen, das eine lange Diskussion nichts bringt. Kann man sich nach 1-2 Minuten nicht einigen, guckt man sich das Zuhause nochmal an. Eine Probe ist schließlich nicht zum üben da, die Songs sollte schon vor der Probe sitzen.

Macht man eigene Musik, dann wird sehr oft im Proberaum zusammen komponiert. Da bringt es viel, Ideen aufzunehmen und sich Zuhause weitere Gedanken zu machen bevor ein Song zerredet wird. Die zuhause gewonnenen Ideen kann man dann später im Proberaum ausprobieren. Hier ist es oft schwieriger für viele Musiker, offen für andere Ideen zu sein, gerade für denjenigen, der die "Grund-Idee" zu einem Song hat. Die anderen Musiker müssen aber ebenfalls versuchen, die Idee hinter dem Song zu verstehen, bevor er ggf zerlegt/verändert wird. Das ist definitiv schwieriger, als covern und verlangt mehr Respekt gegenüber den Mitmusikern. Meistens wird das besonders schwierig, wenn Musiker gerade keine blutigen Anfänger mehr sind und nun zeigen wollen was sie gelernt haben, aber noch lange nicht auf "gutem Niveau" spielen können. Aber über diese Phase muss wohl jeder erstmal drüber hinaus wachsen... 😉
 
Ja, das meine ich mit es wechselt. Die Kunst dabei ist es, immer jemand anderem Respekt zu zeigen und auch zu akzeptieren, dass der Bassist ggf nicht genau beschreiben kann, was ein Bläser spielen soll oder umgekehrt.
Es kann auch jemand eine tolle Vorstellung von einem Song haben und kann es nur nicht artikulieren - das kann man mit Respekt auch raus arbeiten.
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Was ich sagen will: ihr habt keine Volltrottel bei euch (es sei denn der wärst du ;-) ) lernt eich mal kennen.. warum ist die Pianistin so? Was mag sie sonst? Wo kommst die her? Die anderen auch.

Dadurch kommt Verständnis unter einander auf und man kann den anderen besser lesen bzw andere kommen dann auch von selbst mal einen Schritt nach vorne.
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Gestern haben wir auf der Weihnachtsfeier unserer Firma gespielt. Lief ganz gut, Band glücklich, den Kollegen hat es gefallen und hat sich dann auch auf die Kommunikation positiv ausgewirkt. Letztendlich muss man Menschen auch akzeptieren, wie sie sind. Wie sagen die Amis - take it or leave it - also ein Paradigmawechsel ist da die beste Lösung. Es hat auf der anderen Seite ja auch Vorteile, wenn Kontakte nicht so eng werden.
 
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...Wie sagen die Amis - take it or leave it. Es hat auf der anderen Seite ja auch Vorteile, wenn Kontakte nicht so eng werden.
Ich sehe eine Band im Vergleich eher wie ein Fußballteam ... da wechselt auch der eine oder andere Spieler mal den Verein (weil er glaubt, dort sei es besser ;-)) oder man muss auf der Mittelstürmer-Position mal für Veränderung sorgen .... ärgerlich ist halt immer der Arbeitsaufwand, wenn das Team eingespielt und aufeinander abgestimmt ist und dann ein personeller Wechsel erfolgt ....
 
Letztendlich muss man Menschen auch akzeptieren, wie sie sind
Man sollte auch Beziehungen akzeptieren können, wie sie sind.
Ich sehe eine Band im Vergleich eher wie ein Fußballteam ...
Guter Vergleich. Es ist die Schnittmenge aus spielerischem Können und menschlichen Qualitäten, auf die es ankommt. Man kann sich auch gut verstehen, ohne "beste Freunde" sein zu müssen.
 
Habe unlängst eine "Scheidung" in Sachen Band hinter mir. Rückblickend waren es in erster Linie zwischenmenschliche Beweggründe. Wie in einer Beziehung waren wir nicht mehr kompatibel. Das führte dazu, dass wir über jeden Scheiß diskutierten, nur über das Wesentliche nicht mehr, nämlich wie wir gemeinsam gute Musik machen können. Das instrumentale Vermögen geriet dabei zum Spielball gegenseitiger Vorwürfe. Angefangen hatte es mit der musikalischen Ausrichtung sowie der Auswahl der Songs und der Gigs. Ob man zu diesem Zeitpunkt noch etwas hätte retten können? Ich glaube nein. Dafür waren wir zu unterschiedlich. Sicherlich muss man nicht zwingend befreundet sein. Am wichtigsten ist n.m.M. Respekt und eine gesunde Portion Kritikfähigkeit.
 
Meine letzte Trennung ist etwas länger her, aber es ist bei mit immer ähnlich gewesen. Die Proben fangen an zu nerven und erst auf dem Weg hin, dann zurück und dann irgednwann während dessen denk ich mir - zu Hause hätte ich in Ruhe üben können oder XY machen.
Dann kams soweit, dass dies Gedanken beim Gig kamen. Dann hab ich die Reisleine gezogen.

War allerdings ein spezieller Grund:
Es war ne gut gehende Salsa Band, wir hatten eine CD gemacht, dich quasi mit Produziert und gemischt hatte und alle Arrangements geschrieben hatte. Dann war ich im Salsa Tanz Fieber und 2-3 mal in der Woche nachts tanzen. Meine Ex Frau spielte auch noch in der Band.

Ich konnte die Musik einfach nicht mehr hören!!! Zwei Minuten Congas und ich wollte weg 🤣🤣🤣


Die Band bestand nur aus Individuen. Aber wir hatten uns arrangiert
 
Dadurch kommt Verständnis unter einander auf und man kann den anderen besser lesen bzw andere kommen dann auch von selbst mal einen Schritt nach vorne.
Toller Beitrag, Danke dir!
So oder ähnlich, siehts doch beim Verhalten der Musiker in derartigen Bands oft aus.
In diesem unreflektierten Umfeld möchte ich auch nicht musizieren.
 
Meine letzte Trennung ist etwas länger her, aber es ist bei mit immer ähnlich gewesen. Die Proben fangen an zu nerven und erst auf dem Weg hin, dann zurück und dann irgednwann während dessen denk ich mir - zu Hause hätte ich in Ruhe üben können oder XY machen.
Dann kams soweit, dass dies Gedanken beim Gig kamen. Dann hab ich die Reisleine gezogen.
Eins zu Eins meine Erfahrung. Proben und Gigs haben mir teilweise die ganze Woche versaut. Schade, dass die Einsicht viel zu spät kam. Nun ja, man wirft acht Jahre Arbeit auch nicht so einfach weg. Außerdem bin ich von Hause aus ein Teamplayer und versuche bis zum bitteren Ende Lösungen zu finden. zudem gibt es ja immer den nächsten Gig, den man noch spielen will und danach Klartext reden. Heute weiß ich auch, alles Quatsch. Hör auf dein Gefühl und treffe eine Entscheidung. Wie sagte ein Profimusiker, der Interims mäßig bei uns eingestiegen ist: ich beneide euch, dass ihr Musik einfach so zum Spaß machen könnt, dass geht bei mir nicht!
 
Meine Erfahrungen/Meinungen zur Bandarbeit sind folgende:
Eine Band braucht einen Leader -musikalisch, wie menschlich-, der auch mal ein deutliches Signal setzt, wenn was nicht funktioniert. Dazu bestenfalls einen "Vermittler", wenn man zwischenmenschlich was schiefläuft. Ich habe schon zu oft in "anarchistisch aufgezogenen" Bands gespielt, in denen sich jeder behaupten wollte - ich nehme mich da nicht aus.

Wenn man keine Lust hat zur Probe zu fahren, oder zu Hause an Songs zu arbeiten, sollte ein Gespräch mit den Kollegen eine Wende bringen. Bands bestehen meistens aus 3 bis 8 Musikern. Je mehr, umso schwieriger ist es auf einen Punkt zu kommen. Wenn der Frust zu groß wird nimmt die Spielfreude ab. Dagegen hilft nur eine Problemlösung! Funzt das nicht, bleibt nur der Rückzug. Das habe ich auch schon öfter praktiziert.
Ich stelle im Moment fest, das viele Mukker sich zu schnell entscheiden. Ich habe gerne 4 - 5 Proben, bevor ich feste zusage. Von der Musik mal abgesehen, ist mein Leitspruch: "Das ist mein Hobby, da möchte ich mich nicht ärgern oder mit Menschen die Zeit verbringen, mit denen ich nicht mal ein Bier trinken würde!" Das herauszufinden dauert eben manchmal 4 oder 5 Proben.

Wenn man sich nur noch ärgert ist der Zeitpunkt gekommen den Stecker zu ziehen und den Hut zu nehmen. Dann ist das Getüte groß, aber dann ist´s bei mir auch definitiv zu spät. Angekündigte Gigs werden natürlich noch erledigt. Man soll sich immer gut und fair verabschieden - man sieht sich immer zweimal im Leben! - blöder Spruch, aber da war auch schon viel wahres dran!
 
Eine Band braucht einen Leader -musikalisch, wie menschlich-
Finde ich nicht. Wichtiger ist, dass die Leute vernünftig miteinander arbeiten können.

Ich kenne es, dass jemand eine Idee für ein Projekt hat. 10 Proben, 5 Auftritte. Da ist er dann der "Leader" der die Idee hatte, die Musikauswahl trifft und das Arrangement macht. Auf Dauer ist es nach meiner Erfahrung aber eher kontraproduktiv, wenn alle anderen auf die Rolle der Erfüllungsgehilfen reduziert sind. Es sei denn, der "Bandleader" ist den anderen musikalisch weit überlegen und alle profitieren davon.
 
Ich glaube mit Leader ist etwas anderes gemeint. Ich verstehe Bass-65 so, daß dieser Leader zum einen nicht der selbsternannte Leader ist und zum anderen auch ausmehreren Personen bestehen kann. Der eine ist der Leader was die Gigs betrifft, der andere vielleicht der, der die Arrangementarbeit voranbringt, etc...und das muss, oder sollte auch nicht diktatorisch sein. Das entsteht doch auch von ganz alleine.
 

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