Bandausstieg und Blick in die Zukunft

Eine Band braucht einen Leader -musikalisch, wie menschlich-, der auch mal ein deutliches Signal setzt, wenn was nicht funktioniert. Dazu bestenfalls einen "Vermittler", wenn man zwischenmenschlich was schiefläuft. Ich habe schon zu oft in "anarchistisch aufgezogenen" Bands gespielt, in denen sich jeder behaupten wollte - ich nehme mich da nicht aus.
Bin da bei dir. Die Frage ist da nur, wie der/die Leader ihre Rolle interpretieren. Wohl dosierte Dominanz ist gefragt. Will sagen, seine Mitmusiker positiv mitnehmen und motivieren ist eine Kunst, die ein echter Künstler beherrschen sollte ... :D
Je mehr, umso schwieriger ist es auf einen Punkt zu kommen.
Exakt. Und wie im gesellschaftlichen Leben normal, entwickeln sich schnell Grüppchen, die ihre Interessen per Mehrheit durchsetzen möchten. Einfach ätzend. So wurde unsere Band gespalten. Je weniger es musikalisch lief, umso kränker wurde das Zusammen.
Angekündigte Gigs werden natürlich noch erledigt. Man soll sich immer gut und fair verabschieden
Dachte ich ebenfalls. Meine ehemaligen Band Mates sahen es jedoch anders. Nach dem klar war, dass wir uns spätestens Ende des Jahres auflösen, haben drei der sieben gesagt. Nö, den Gig spielen wir nicht mehr. Ich hatte den Eindruck, es war so etwas wie eine kleine Rache, weil das Engagement über unseren Sänger kam.
Stattdessen traten sie nach, wollten noch eimal deutlich feststellen, dass es nicht an ihnen lag, sondern an den vier anderen. Und überhaupt, sie diejenigen waren, die die Band solange über Wasser gehalten haben. Kurzum: wir haben die beiden Gitter durch einen einzelnen ersetzt und haben das Programm für den Gig innerhalb von zwei Proben im Griff. Der Verlust der Sängerin wog nicht sonderlich schwer, wir haben einfach die Balladen aus dem Programm gestrichen.
Da die beiden Gitter eigentlich Freunde von mir sind, höre ich hier und da Legenden von gemeinsamen Bekannten, wie falsch ich in der Zeit war. Naja, wir werden uns wiedersehen und über das Vergangene reden ...
 
Bin da bei dir. Die Frage ist da nur, wie der/die Leader ihre Rolle interpretieren. Wohl dosierte Dominanz ist gefragt. Will sagen, seine Mitmusiker positiv mitnehmen und motivieren ist eine Kunst, die ein echter Künstler beherrschen sollte ... :D
wenn die Person, oder wie sagt man heute Person:in ;-) das nicht kann, ist sie kein Leader. Das bedingt sich.
 
wenn die Person, oder wie sagt man heute Person:in ;-) das nicht kann, ist sie kein Leader. Das bedingt sich.
"Die Person" ist bereits weiblich. Mann muss "heutzutage" auch nicht die Frau:in schreiben.

Von Mitmusikerinnen und Mitmusikern erwarte ich grundsätzlich hinreichende intrinsische Motivation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Mit Musikerinnen und Mit Musikern erwarte ich grundsätzlich hinreichende intrinsische Motivation.
Klingt plausibel, sieht man in unserer Generation zurecht auch so, weil man auf funktionierende Projekte zurückblicken kann .... ich könnte schon wieder nachlästern wegen meiner Bandgeschichte, aber ich verkneif mir das jetzt, muss an mir arbeiten, auch wenn es schwer fällt. 💣
 
Echt jetzt? Gibt's denn noch welche, die so jemanden buchen?
Vor Überraschungen in menschlicher Hinsicht ist man leider im Leben nie sicher!
Diese Erfahrung macht man natürlich pro Musiker immer nur einmal aber über die letzten 35 Jahre die ich tätig bin,
kommen solche "Windhunde" schon hin- und wieder mal vor, leider. Eigentlich schwer zu glauben, dass so jemand überhaupt noch gebucht wird?!
Von daher immer Obacht der charakterlichen Eignung wegen geben.
 
Echt jetzt? Gibt's denn noch welche, die so jemanden buchen?
Eigentlich schwer zu glauben, dass so jemand überhaupt noch gebucht wird?!
Naja, wer eine Veranstaltung plant, muss sich ja nicht zwingend im Musik-Business auskennen. Kann ihm eigentlich auch egal sein. Letztendlich steht der am Pranger, der beim Veranstalter im Wort steht und das muss nicht immer identisch mit dem sein, der den Gig-Termin platzen lässt. Soll tatsächlich vorkommen, beispielsweise, wenn ein anderes Engagement zur gleichen Zeit mehr Kohle einspielt ...
Was die Musiker angeht, die von der Band gebucht dazu werden, gebe ich euch daher recht. Solche Typen würden bei mir auch gleich aus den Pool gestrichen.
 

Ich glaube mit Leader ist etwas anderes gemeint. Ich verstehe Bass-65 so, daß dieser Leader zum einen nicht der selbsternannte Leader ist und zum anderen auch ausmehreren Personen bestehen kann. Der eine ist der Leader was die Gigs betrifft, der andere vielleicht der, der die Arrangementarbeit voranbringt, etc...und das muss, oder sollte auch nicht diktatorisch sein. Das entsteht doch auch von ganz alleine.
Da hast du mich richtig verstanden!! Es muss nicht der „klassische Chef“ sein!
 
Schön wärs...
Selbst im Profibereich gibt es asoziale Gestalten unter den Musikern, die nicht mal das respektieren und die eigenen Bandkollegen
mit gebuchten Gigs urplötzlich im Stich lassen.
Ja, das gibt es - habe ich auch schon erlebt seitens anderer Musiker, aber ich persönlich handele so und biete diese Option immer an. Ich habe auch schon erlebt, das dieses Angebot ausgeschlagen wurde und ich den Proberaum sofort zu verlassen hatte mit allen Klamotten.
Nichts ist unmöglich!!
 
Da hast du mich richtig verstanden!! Es muss nicht der „klassische Chef“ sein!
Künstlerische Leitung wäre vielleicht der treffende Begriff, so wie ein Dirigent im Orchester. Oder der Satzführer bei den jeweiligen Streichern. Die haben die Rolle aber aufgrund ihres Könnens inne. Im Bandbereich ist das manchmal/oft nicht so klar vorherrschend.
Der Thread ist ganz anregend :-) mich hat es jetzt zu der Haltung gebracht, bei Eigenengagement darauf zu achten, dass es mir ausschließlich dienend ist.
Wie sagt man? "Selten ein Schaden, wo kein Nutzen."
 
Also ich muss jetzt auch mal "abjammern". Kann es sein, dass dieser ganze Trouble bei der Klassikfraktion nicht vorkommt? Ich habe eine Freundin, die spielt seit Jahren Kammermusik, also Bratsche in einem Streichquartett, echt geiles Zeug, war da bei Konzerten und auch bei Proben und wisst Ihr wie das da läuft? Ohne die ganzen Neurosen, hochkonzentriert, aber trotzdem mit Spaß und das ist starker Tobak, technisch wie musikalisch, an was die arbeiten. Die machen teilweise auch in der Freizeit was gemeinsam oder gehen nach der Probe noch in ein Cafe - alles ist interlektuell aber cool, ich beneide die echt, wenn ich schaue, in was für einem Kreis ich mich bewege oder wie es hier manchen Kollegen geht. Vielleicht hat man das falsche Instrument gelernt ... was aber irgendwie ja auch nicht sein kann?
du kannst immer noch wechseln... zum kontrabass... :engel:
 
bei Eigenengagement darauf zu achten, dass es mir ausschließlich dienend ist.

Ja, das ist die eine Sichtweise... gerade wenn Bands größer sind, die Musiker ü 30 und die Bands länger existieren, gibts aber auch noch die Kegelbahn Fraktion.
Die, die das als regelmäßige Ablenkung sehen und brav und still zur Probe kommen, Gigs spielen, aber an sich. sich wenig involvieren... leider auch meisten wenig üben ;-) Eben die, die genauso gut Kegeln gehen können... Die sind aber meist in der Partyfraktion ;-)
 
Ja, das ist die eine Sichtweise... gerade wenn Bands größer sind, die Musiker ü 30 und die Bands länger existieren, gibts aber auch noch die Kegelbahn Fraktion.
Die, die das als regelmäßige Ablenkung sehen und brav und still zur Probe kommen, Gigs spielen, aber an sich. sich wenig involvieren... leider auch meisten wenig üben ;-) Eben die, die genauso gut Kegeln gehen können... Die sind aber meist in der Partyfraktion ;-)
Ah :-) gute Sichtweise, sollte ich bedenken ...
 

Zurück
Oben Unten