Alkohol / Cannabis auf der Bühne - Eure Meinung?

[bassatuba]

Seit einiger Zeit wird bei uns im Proberaum nicht mehr geraucht und auch nicht auf der Bühne. Bier trinken gelegentlich eins, stärkeres kaum.
Da wir viel improvisieren braucht's unsere Konzentration und das Publikum soll unsere Bestleistung haben und nicht nur einen Teil davon!
Die Entspannung kommt nach dem Gig und die wählt dann jeder auf seine Art.

Vor vielen Jahren haben wir in einer Gruppe mit reichlich Gras zum voraus gestellte Aufgaben gelöst und sie dann anderntags überprüft: die Ergebnisse waren banal und enttäuschend...

 

[J.B.Ecker]

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht dass sich schon ein einziges klitzekleines Bier negativ auf mein Spiel/meine Motorik auswirkt, versuche deswegen Rauschmittel jeder Art vor/bei Gigs und Proben zu vermeiden (sage auch dazu dass ich relativ wenig trinke und deswegen vielleicht auch relativ 'sensibel' auf Alkohol reagiere)

Viele Grüsse

 

[RobRock]

Alkohol und Bühne geht gar nicht.
Grüne Kräuter und Bühne geht ebenfalls gar nicht.

Koksain, Alda! []

Kleiner Scherz.[]

 

[alice d.]

gute güte, was für ein fred...
ich kiffe seit zehn jahren. ich hätte gerne was von eurem genmanipulierten zeugs. scherz beiseite. man merkt immer zu spät, wenn etwas zu viel ist. vor allem bei drogen. mir geht es so, daß ich auf kiff nicht spielen kann. ich verliere mich im sound und verkacke jeden refrain und dergleichen. konzentration null. und mit dem alk ist das wie beim billiard: nach drei asbach cola kann ich gut billiard spielen. vorher bin ich eine niete und nach dem vierten bin ich noch schlechter. ich fahr nicht stoned auto, ich spiel nicht stoned musik. es gibt menschen, die nicht in straßenklamotten auf die bühne gehen, weil sie sich bewußt sind, daß sie entertainer sind. und die frage, ob ein zugedröhnter musiker besser spielt als ein cleaner, sollte sich jeder selber ganz kritisch stellen.
bei den doors ist teilweise recht gut dokumentiert, was insbesondere jim so alles bei welchem konzert intus hatte. auf drogen (alk mit einbezogen) hatte er einige unglaublich intensive momente. und viele richtig schlechte konzerte. und dann gibt es da konzerte, bei denen er nüchtern war. und die sind über die ganze länge gut und fokussiert. drogen sind unberechenbar. man kann für sich seienen nutzen draus ziehen, aber wenn ich einen job zu tun habe (und ein auftritt ist ein job), habe ich dafür zu sorgen, daß ich in der lage bin, diesen job gut zu tun. und wenn ich geld für ein konzert ausgebe, habe ich keine lust, mir irgendwelche durchen tüpen anzutun, die hinter dem drumset einschlafen oder ihren text vergessen oder dergleichen. dann will ich mein geld zurück.

 

[minimalniemand]

Zitat:Original erstellt von: Mizu

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Mir persönlich macht die Musik gleich doppelt so viel Spass mit guten Marijuana.
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Also, ich dampf hin und wieder mal einen und spiel dann zuhause n bisle Bass mit Drumcomputer. Macht auch einen Riesenspass. Problem ist nur: Es kommt Dir halt nur supergeil vor, lernen tuste nix und Deine Leistung ist auch nicht 100%.
Also meiner Meinung nach: Als Freizeitbeschäftigung, zum Spass ja, auf Bühne und bei Probe: nein

Alk senkt die Hemmungen, deswegen vielleicht oberflächlich betrachtet gutes Mittel gegen Lampenfieber, aber es gilt das Gleiche wie für MJ: Du bringst keine 100% mehr oder sagen wir: du kannst keine 100% mehr bringen (dass man nüchtern 100% bringt is ja au net gesagt gell )
Was bei Bier noch dazu kommt (ich kenns jedenfalls von mir so): Es tillt den Durst nicht - ist eine Pulle alle, wird die nächste direkt fällig und auf ner heissen Bühne geht das schneller als man denkt. Dann biste ruckzuck besoffen. Muss net sein.
Ich habs mir sogar abgewöhnt bei der Probe Bier zu trinken. Höchstens Malzbier []

Ich mein, wer ein gottgleicher Bassist ist und rotzezu immer noch tighte 16tel bei 200BPM raushaut, bitte, gib Dir die Kante wo immer DU willst.

Ich für meinen Teil, kann das leider nicht von mir behaupten.

Zitat:Original erstellt von: Bassboost
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Ich werf mal Jimi Hendrix in die Runde.

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Es gab doch neulich so ein Fred mit einem Youtube link wo Jimmy Page zugedröhnt Stairway to Heaven gespielt hat [ ... ]

... nicht auszudenken, wie gut die nüchtern gewesen wären.

Ums nochmal zu sagen: Ich dampf gern mal einen (seit über 10 Jahren mal mehr, mal weniger) und sauf auch mit Sicherheit den einen oder anderen hier untern Tisch, aber es ist ein unumstößlicher Fakt, dass Alk und Dope die Leistung (Geschwindigkeit, Genauigkeit, Konzentration, Gedächtnis) mindern. Punkt.

Ist halt die Frage, welchen Anspruch man an sich und seine Musik hat.

 

[Addam]

Zitat:Original erstellt von: Mizu

Ein J ist ja auch nicht schlimmer als ein Bier. Und wird man von nem Bier betrunken? ich jedenfalls nicht.

Ich bin nach 2 Bieren meinen Führerschein los geworden.
Beim THC reicht es mir, wenn neben mir einer kifft und ich davon passiv was abkriege.
Wenn Du nach einer Tüte eine ähnliche Wirkung wie nach einem Bier verspürst, solltest Du mal zur Suchtberatung gehen!
Und Vergleiche wie Deiner ist nur Schönreden (eigentlich Dummschwätzerei, aber nichts läge mir ferner, als Dich einen Dummschwätzer zu nennen) und Beruhigung des eigenen Sucht-Gewissens.

Zum Thema:
In meiner Zeit als Jura-Student (wann sonst?[]) habe ich einschlägige Erfahrungen mit THC und dessen Wirkung auf die Musikalität gemacht.
Wenn man sich das mit klarem Kopf anhört, was man breit verzapft hat, kann einen dieses Erlebnis schonmal vom kiffen heilen.[]

Ich trinke gern mal ein Bier, auch auf der Bühne. Das ganze muß aber zur Lokalität und zum Konzert an sich passen.
Sonst gibt es stilles Mineralwasser.
Aber da ist ja dann noch die After-Show-Party...[]

 

[TheCrossroads]

Ich hab ein Mal während eines Konzertes gekifft - Mach ich NIE mehr!
Man verliert irgendwie die Kontrolle, bei mir wars jedenfalls so, denn man lässt sich von allem ablenken. War mal völlig abgelenkt von der Gitarre das ich fast das spielen vergass. Man kann sich einfach nicht mehr aufs Spielen konzentrieren. Naja so wars jedenfall bei mir. So beim Jammen ab und zu mal spricht nichts dagegen, der Kreativität schadets ja nicht.

 

[Dorian]

Also wenn ich vor dem Gig kiffen würde, müsste dieser wohl abgesagt werden, da ich im Krankenwagen mal eben abdüse -> zumindest glaube ich, dass das passieren würde. Ich hab noch kein einziges Mal an einer normale Kippe gezogen, da würd mich Gras wahrscheinlich sofort umhauen oder zum kotzen bringen.

1 Bier vorm Auftritt ist denke ich ok, um mit dem Lampenfieber klarzukommen. Wenn man mehr trinkt, verändert sich die Wahrnehmung um einige Millisekunden - ich hab das mal beim Partyspiel "Guitarhero" gemerkt, kein Witz, ich hab keinen Ton mehr getroffen und in meinen Ohren klang alles korrekt, sodass ich wirklich glaubte, die Battieren vom Controller wären leer (normal spiel ich es auf "Schwer", lag also nicht an Blödheit). Wenn man auf der Bühne mit dem echten Bass dann auch so "tight" spielt: Prost Mahlzeit! Bei der "Kalibration" im Spiel (falls fernseher verzögert anzeigt) kam dann raus, das ich alles etwa 0,3s später sehe als die anderen

 

[chefschlepper]

besoffen auffer arbeit? oder bekifft? probier das mal beim bürojob als finanzberater oder standesbeamter! oder als möbelpacker!

ich bin nüchtern bei der arbeit - alles andere zieht die qualität runter. eine kleine flasche bier ginge zwar noch, aber direkt nach einem halben liter macht sich bemerkbar, das ich schlechter höre, langsamer denke und ein schlechteres timing habe. ohne mich!

 

[Jost Halenta]

Das Publikum und der Veranstalter haben ein Recht auf eine richtig gute Leistung und die kann man vollgesoffen, bekifft oder sonstwie benebelt nicht erbringen. Ich finde es arrogant sich so zu verhalten.

 

[Rockjaw]

Wenn ich 'ne Band auf der Bühne sehe, die ihren Job gut macht,
ist's mir egal wie zu gedröhnt die sind.
Wenn die Musiker dadurch schlecht spielen, wird's peinlich und sie
sollten es besser lassen.

Ich selber trinke nur 1-2 Bier vor, und 1-2 Bier während des Auftrittes.
- Aber jeder muss seine individuelle " Dosis " kennen und dabei auf seine Tagesform achten ! -

 

[alice d.]

wenn man sich anschaut, wie viele menschen die wirkung ihrer dosis im straßenverkehr richtig einschätzen können, sollte man daran zweifeln, daß irgendwer das auf der bühne auf die reihe kriegt... aber ich geb ja zu, ohne bier wär's nur halb so schön.

 

[Slaphannes]

ich hatte mal einen Sänger, der sich bei einem Gig draußen sooo zugesoffen hatte- der wollte während des Gig einen Klappstuhl verbuddeln- für die Leute die zuschauten witzig, aber die gesangliche Qualli. war zum weglaufen. Deswegen achte ich immer darauf-2 Bierchen vorher trinken ist ok...aber besaufen oder bekiffen- neee da werde ich echt sauer wenn sowas vorkommen sollte! Nach dem Gig darf jeder machen was er will- aber vorher sollte ein Musiker nach meiner Meinung fit sein....

 

[trimmtrab]

finde das thema eben erst. das ist wirklich eine unsägliche diskussion.

es ist fakt, dass drogen (dazu zähle ich auch alkohol) und musik zusammengehören, seit es musik gibt. es ist ebenso fakt, dass es ganze musikstile (und dazugehörige subkulturen) gibt, die ohne drogen undenkbar gewesen wären.
es ist aber auch fakt, dass drogen schon so einige musiker das leben gekostet haben und für unzählige abgesagte oder vergeigte auftritte verantwortlich sind.

alkohol und marihuana spielen für mich in einer liga. da muss jeder selbst wissen, wie er damit umgeht. in einer band ist mir lediglich wichtig, dass die band nicht unter dem konsum leidet. alles was über alkohol und marihuana herausgeht, ist für mich persönlich absolut indiskutabel.

 

[alex_de_luxe]

Zitat:Original erstellt von: Black Jack
wenn für dich Alkohol und Marihuana in einer Liga spielen, hast du schlicht keine Ahnung oder es mangelt dir an (Lebens)Erfahrung.
In beiden Fällen magst du dich relativ glücklich schätzen.

Klär mich auf.

 

[Dr_Pug]

Wenn ein absolutes Hauptwerk der Musikgeschichte, das über 63 minütige Lied "Dopesmoker" von Sleep das "Dope" bereits im Namen trägt ist es klar, ohne welcher Substanz es das Ding mit Sicherheit nie gegeben hätte. Nun heißt der Thread "...auf der Bühne". Sagen wir's mal so: Dopesmoker wurde nie (in seiner letztendlichen, komplettierten Form) live präsentiert...[]

http://www.youtube.com/watch?v=tOpidgBVa5s

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: trimmtrab
es ist ebenso fakt, dass es ganze musikstile (und dazugehörige subkulturen) gibt, die ohne drogen undenkbar gewesen wären.

Ich denke eher, dass es die Musikstile nicht wegen sondern trotz der Drogen gab[].
Gute Musik kommt halt oft von "ungefestigten" Menschen, deswegen gab und gibt es immer gute Musik trotz der Drogen.

Frag mich eh wie man bekifft gute Musik machen soll. War aber damals lustig wenn man den Kram aufgenommen und das ganze am nächsten Tag angehört hat:

wasn Shyce[]!

 

[Dr_Pug]

Dopesmoker ist kein shyce - und die Jungs haben einen sechstelligen Betrag in Dope investiert...

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: Dr_Pug

Dopesmoker ist kein shyce - und die Jungs haben einen sechstelligen Betrag in Dope investiert...

Keine Ahnung, ich schreib ja nur das ICH bekifft Shyce fabriziert habe[].
Schön wenn dann Menschen kreativ sein können. Ich glaubte im Moment des Bekifftseins kreativ zu sein - aber es war nüchtern einfach nur Schrott.

heute trinke ich am Wochenende lieber mal zwei Gläser guten Rotwein oder auf der Probe ein 0,33er Jever, langt.

 

[Dr_Pug]

Ja, ok, aber es ging ja gerade generell um den Zusammenhamg zu (guter) Musik. Und wie gesagt, ein Hauptwerk der Musikgeschichte, das von mir genannte - ist durch Dope entstanden und ist letztlich eine über eine h lange Huldigung der Substanz. Das heißt aber noch lange nicht, daß man das Ding nur stoned genießen kann - im Gegenteil.

Hm, wann ist man denn ein ungefestigter Mensch?