Absonderlich, verrückt und nicht erwähnenswert!

[franzmann]

Genau das sag ich doch.

Jein. Du schreibst auch über die Gefahren. Da sind wir einverstanden.
Aber dieses Teil ist deines Beitrags für mich nicht belegt:

die aufgrund ihres eklektischen Charakters sehr bereichernd sein kann,

denn

Es gibt gegenwärtig für keine der vorgelegten NLP-Annahmen Effektivitätsnachweise.[31]

 

[Slidemaster Dee]

Es wäre nett, wenn du mich an dieser Stelle nicht verstümmelnd zitierst. Dann steht da nämlich:

die aufgrund ihres eklektischen Charakters sehr bereichernd sein kann, wenn sie auf vorhandene (!) fachlich fundierte Grundlagen gesetzt wird

Ich nehm mich mal als Beispiel, auch wenn ich mich hier eigentlich lieber zurückhalte mit meinem beruflichen Kram, ich bin schließlich als Hobbymusiker hier. Aber ich hab ja selbst angefangen...

Ich habe ein Studium der Sozialpädagogik und u.a. eine Ausbildung zum systemischen Therapeuten - Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen, neuerdings sogar kassenanerkannt, wenn man eine Aprobation hat. Ich arbeite damit u.a. therapeutisch mit Kindern und Jugendlichen. Durch meinen Arbeitgeber ist sicher gestellt, dass meine Arbeit fachlichen Standards genügt, ich eine Reihe an theoretischen und praktischen Qualifikationsanforderungen erfülle, kollegialen Austausch habe, mich verpflichtend theoretisch auf dem Laufenden halte und fachlich weiterbilde und - seinerzeit bei der Einstellung - persönlich geeignet bin. Erst dann werde ich auf Kinder losgelassen.

Meine NLP-Ausbildung ist für meine aktuelle Arbeit total bereichernd. Denn die darin enthaltenen Elemente, z.B. aus dem gestalt- oder hypnotherapeutischen Bereich, Anker setzen, sprachanalysierende Techniken... sind für meine Arbeit ein echter Mehrwert. Aber nur - und jetzt kommt's WEIL ich sie in meine therapeutische Arbeit integrieren kann - deshalb "bereichernd".

Die selbe NLP-Ausbildung kann ich aber auch als selbsternannter Philantrop machen. Ohne fachlichen Background mit der Überzeugung, dass nichts hilft, was man nicht selbst angebaut hat, und dass Liebe und Verständnis die Welt retten werden. Dann kriege ich den selben NLP-Abschluss (wirklich, ich hab's gesehen), lerne ein paar Multiple-Choice-Fragen zum Thema Anatomie für die HP-Prüfung (okay - das ist jetzt etwas überspitzt) und schreibe auf mein Türschild "NLP-Practitioner und Heilpraktiker". Vielleicht kann ich auch noch schamanisches Yoga und Engelskarten legen. Das schreib ich dann auch noch drauf. Noch ne geile Internetseite (wenn mein Chakra das erlaubt) und ich bin am Start. Und dann hab ich z.B. nen suizidalen Jugendlichen vor der Tür stehen, der nicht ins Gesundheitssystem will, weil er Angst vor der Klinik hat. Und ja, vielleicht hab ich in einem von 20 Fällen Glück und finde die passenden Sätze für die Situation. Nur halt für die restlichen 19 nicht...

 

[alice d.]

NLP kenn ich als Werkzeug, das viele Psychotherapiepatienten mal lernen. Aber die meisten lernen im Laufe ihrer klinischen Laufbahn mehr als einen Skill und sie lernen auch, welche davon ihnen persönlich helfen.
Das Problem mit vielen solchen Techniken ist immer, daß die es nur in einem breiten Verständnisfeld bringen. Und dieses Verständnisfeld hat man halt nur mit einer breiten und fundierten Ausbildung.

 

[franzmann]

Es wäre nett, wenn du mich an dieser Stelle nicht verstümmelnd zitierst. Dann steht da nämlich:

die aufgrund ihres eklektischen Charakters sehr bereichernd sein kann, wenn sie auf vorhandene (!) fachlich fundierte Grundlagen gesetzt wird

Ich habe nichts absichtlich verstummelt, um die Bedeutung zu ändern: Wenn eine Technik keine nachgewiesene Wirkung hat, ändert die Ausbildung der durchführende Person nichts daran. Es heisst übrigens nicht, dass die Technik keine Wirkung hat, nur dass es bisher nicht genug Belege dafür gibt. Und eine qualifizierte Person wie du setzt meistens gleichzeitig anderen Techniken ein, einige davon nachgewiesene Wirkung haben können.

Ich dürfe in Rahmen meiner Ausbildung zur Hochschulpädagogik an einer NLP-Einführungsseminar teilnehmen. Einige Experimente waren sehr beeindrückend, aber die beworbene Wirksamkeit beruht meiner Meinung nach auf eine systematische Verwechslung zwischen Korrelation und Kausalität (Beispiel einer solchen Verwechselung: Eis essen erhöht das Sonnebrand Risiko). Ob diese Verwechslung absichtlich ist oder nicht ändert nichts an den mangelhaften Beweise der Wirksamkeit.

 

[Slidemaster Dee]

Ich habe nichts absichtlich verstummelt, um die Bedeutung zu ändern

Ich wollte dir keine Absicht unterstellen. Bitte entschuldige, falls das so rübergekommen ist. Ich bin bei dem Thema vielleicht etwas sensibel.

Und eine qualifizierte Person wie du setzt meistens gleichzeitig anderen Techniken ein, einige davon nachgewiesene Wirkung haben können.

Genau das schrieb ich ja weiter oben:

Häufig ist Wirksamkeit hier auch nur aufgrund anderer paralleler Maßnahmen gegeben.

Wenn eine Technik keine nachgewiesene Wirkung hat, ändert die Ausbildung der durchführende Person nichts daran.

Ich finde, dass das bei NLP so nicht zutrifft. Die mangelnde Wirksamkeit liegt ja eher an eben diesem eklektischen Charakter: Sich aus verschiedenen therapeutischen Disziplinen einzelne Sachen herauszupicken, ist halt das, was NLP am Ende nicht fundiert macht. Die grundsätzliche Wirksamkeit von z.B. Hypnotherapie und Gestalttherapie, aus denen NLP sich bedient, ist aber ja erwiesen. Aber eine Gestalt-Ausbildung dauert z.B. mehrere Jahre und beginnt mit Menschenbild, Grundhaltung etc. Da kann ich nicht innerhalb eines NLP-Practitioner-Kurses über 10 (?) Wochenenden einfach mal ein paar Techniken rauspicken und denken, ich kann das jetzt zielführend anwenden. Und da kommt es dann eben doch darauf an, welche Grundqualifikation ich habe. Denn als - in meinem Fall systemischer - Therapeut kann ich natürlich gestalttherapeutische Elemente so gezielt in meine Arbeit einbauen, dass es halt Teil meiner fachlichen, auf Wirksamkeit ausgerichteteten Therapieprozess-Planung ist.

Die Techniken, die NLP vermittelt, sind ja vor allem deshalb fachtheoretisch nicht haltbar, weil sie dem Kontext ihrer Ursprungsdisziplinen enthoben sind - nicht weil sie grundsätzlich nicht funktionieren. Wenn ich sie durch meine Qualifikation aber aber wieder in diesen urspünglichen (oder einen ähnlichen) Kontext einbetten kann, kann ich sie ja auch wieder in ihre erwiesene Wirksamkeit bringen. Und es ist ja grundsätzlich nicht unüblich im therapeutischen Kontext, sich aus anderen Therapieschulen zu bedienen. Dass ich als systemischer Therapeut Hypno-Techinken effektiv anwenden kann, als Psychoanalytiker auch mal eine verhaltenstherapeutische Schleife drehe, oder als VT'ler auch mal auf die systemische Relevanz von Verhalten schauen kann, ist ja heutzutage völlig normal. Die traditionellen Grabenkämpfe zwischen den Therapieschulen sind ja Gott sei Dank vorbei.

 

[franzmann]

@Slidemaster Dee vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Auf so eine Basis ist eine Debatte möglich.
Aber es gibt nicht mehr zu diskutieren, denn so wie du es schilderst, bin ich voll einverstanden.
Du bist damit Lichtjahren entfernt von der NLP Marketing-Gelaber.

Fazit für mich: Man darf gerne vorsichtich sein aber sollte immer wieder seine Scheuklappen wegleggen.

Ich sollte es wissen, Ich habe selber oft in mangelhaften Lösungen oder in anderen Anwendgunsbereiche Ideen für guten Lösungen für meine Probleme gefunden.

 

[Mr.Mingus]

u.a. eine Ausbildung zum systemischen Therapeuten

habe ich in naher zukunft auch vor...

 

[Slidemaster Dee]

Wo denn?

 

[Ray Mahogany]

Kriminalität: Diebe klauen 20 Toilettenpapierrollen

Hier finden Sie Informationen zu dem Thema „Kriminalität“. Lesen Sie jetzt „Diebe klauen 20 Toilettenpapierrollen“.

www.zeit.de

 

[Jack in the green]

Euch ist aber schon bewusst, das die hier aufgezählten Jungs (Marines etc.) nur lustig Verkleidete Pidbulls sind, die ohne nachzufragen auf Befehlt Menschen töten?

Oder verteidigen - je nach Sichtweise.

Ich mein ja nur...

 

[Mr.Mingus]

Wo denn?

wahrscheinlich istop münchen... (ist aber noch nicht die zeit für mich. werde ich angehen wenn die kids etwas größer sind)

 

[Cadfael]

Oder verteidigen - je nach Sichtweise.
Ich mein ja nur...

Klar! Die sind wie abgerichtete Schäferhunde in einem Matrosenanzug!
Wenn "ihrem Herrchen" ein Leid droht, möchte man nicht im Weg stehen! Die sind darauf geschult für ihren Herren/Frauchen ggf. ihr Leben zu geben und ihn/sie unter allen Umständen zu verteidigen. Jetzt eine Schreckschusspistole mit nach Schloss Windsor zu nehmen ist eine gaaanz schlechte Idee.

 

[Der Steff]

Ich kann zwar bei einer Waffe die Technische Faszination Teilen und separat von der Tatsache bewundern, das es ein Tödliches Instrument ist,
aber bei Kampfmaschinen in Uniform hört es abrupt mit der Bewunderung auf !

Wohin bedingungsloser Gehorsam führt, kann man zu genüge in Geschichtsbüchern nachlesen, oder sich von Zeitzeugen erzählen lassen.
Sowas macht mir Angst.

 

[Gast78085]

Und wenn die aktuell angeordneten Maßnahmen nicht in Frage gestellt werden dürfen, ist das nichts anderes als die Forderung nach bedingungslosem Gehorsam.

 

[Slidemaster Dee]

Wohin bedingungsloser Gehorsam führt, kann man zu genüge in Geschichtsbüchern nachlesen, oder sich von Zeitzeugen erzählen lassen.

Und wenn die aktuell angeordneten Maßnahmen nicht in Frage gestellt werden dürfen, ist das nichts anderes als die Forderung nach bedingungslosem Gehorsam.

Findet Jana auch.

 

[Gast78085]

Findet Jana auch.

Stimmt so nicht. Jana hält sich für Sophie Scholl und glaubt, im Widerstand zu sein.

Ich stelle bloß fest, daß die angeordneten Maßnahmen großenteils zumindest fragwürdig sind und es vor diesem Hintergrund durchaus einen gewissen Aussagegehalt hat, wenn propagiert wird, daß diese Maßnahmen nicht in Frage gestellt werden dürfen.

Möchtegern-Widerstand mit dem Stellen unbequemer Fragen gleichzusetzen halte ich wiederum für mindestens fragwürdig.

 

[Der Steff]

Ich habe LoF ja auf der "Ignore" Liste..... weil ich mich nicht über.......aufregen mag.
Und ich muss -wenn ich doch mal neugierig bin und schaue ob ich Ihm vielleicht doch unrecht tue, sagen:
Zu Recht.

 

[Slidemaster Dee]

Ich stelle bloß fest, daß die angeordneten Maßnahmen großenteils zumindest fragwürdig sind und es vor diesem Hintergrund durchaus einen gewissen Aussagegehalt hat, wenn propagiert wird, daß diese Maßnahmen nicht in Frage gestellt werden dürfen.

Du stellst das anlässlich eines Posts von @Der Steff fest, in dem er über die schlimmen Konsequenzen von blindem Gehorsam in (unserer) Geschichte schreibt. Der Gehirnspagath von da aus zu den aktuellen Maßnahmen ist halt der selbe.

 

[Gast78085]

Aha, du findest also hier blinden bedingungslosen Gehorsam angebracht und in anderem Zusammenhang nicht? Wo ziehst du die Grenze? Was darf man hinterfragen und was nicht?

 

[Slidemaster Dee]

Aha, du findest also hier blinden bedingungslosen Gehorsam angebracht und in anderem Zusammenhang nicht?

Wer? Ich?

Ich rede lediglich über einen Kontext, den DU herstellst. Nämlich den, Corona-Massnahmen in Zusammenhang zu bringen mit Kriegsverbrechen.

Und statt inhaltlich darauf einzugehen, versuchst du jetzt hier, mich moralisch zu diskreditieren, indem du Inhalte bewusst verdrehst und mir Dinge in den Mund legst, die nicht im entferntesten etwas mit dem zu tun haben, was ich geschrieben habe.

Das ist ja eine Art, mit Kritik umzugehen, die derzeit von Seiten gewisser Gruppierungen sehr gern praktiziert wird.

Auf solch unsaubere Kommunikation habe ich aber keine Lust. Ich werde in dieses Spielchen nicht einsteigen und stehe nicht für dich zur Verfügung, damit du auf meinem Rücken deine kruden Ideen in die Welt bringen kannst.

Dee Ende.