Grundsätzlich bin ich gegen die Bearbeitung von Popsongs für Blasmusik. Ich bevorzuge Original-Kompositionen.
Da sagt du was. Was da selbst auf großen - auch internationalen - Blasmusikfestivals zu hören ist - auch von sehr guten Kapellen, ist bisweilen schon echt gruslig.
Rosamunde allerdings funktioniert. Das könnte allerdings auch im Original für Gesang + Blaskapelle geschrieben worden sein. Zumindest kommt das in der überlieferten böhmischen Blasmusik sehr häufig vor.
Auch Oberkrainer Kapellen im Stil der Avseniks u.ä, machen das ja häufig. Wobei die allerdings eher instrumental gemischte Kapellen sind mit Blechbläsern und vor allem mit Klarinetten dabei.
Rock`n`Roll mit Schalmeienkapelle finde ich hingegen oftmals ziemlich gut. Originalkompositionen für Schalmeinkapellen dürften allerdings auch eher seltener sein. Die haben ja schon immer vorwiegend aktuelle populäre Sachen gespielt.
Und laut und zackig ging es bei denen ja auch schon immer zu. Schalmeien und Guggen kommen ja auch ziemlich haufig in der Fasnets-Szene vor, vor allem im Südwesten und in der Schweiz und in Vorarlberg. Auch die früher üblichen Kapellen der Arbeiterbewegung waren keine Leisetreter.
Wenn eine 50- oder 60-köpfige Schalmeienkapelle mit einem Dutzend fahrbarer Schlagzeuge im Anmarsch ist, dann hörst du das schon, wenn sie noch 3 Häuserblöcke weit weg sind, noch lange bevor du etwas von denen siehst.
War ich mal bei einem Schalmeienfest in Fischbach am Bodensee. Ist schon ein paar Jahrzehnte her. Da waren zur Abschlußsession ca 1000 Schalmeien und ca 300 Trommeln in einem Zelt. Die Zeltwände haben sich um mindestens eine Handbreite bewegt - in der Waagrechte, vom schieren Schalldruck.
Elektrische Verstärkung war da doch tatsächlich nicht mehr erforderlich. Ich vermute mal, die haben die Mikros vorher lieber gleich abgeschaltet, daß es ihnen nicht die ganze Anlage zu Staub zerspant.
liebe grüße
triona
