Wie sehr kann man seine eigenen Nachkommen eigentlich hassen?
Ruhig, Brauner!
Meine Tochter ist 14 und hasst alles, was wir tun und sagen.
Normal in dem Alter. Ich könnt' sie manchmal echt an die Wand klatschen (natürlich nicht wirklich).
Jetzt ihr lieben empörten Boomer und Alten erklärt mir doch mal in Ruhe was an den Argumenten der Jugend so falsch ist?
Wir Eltern ernähren uns (zugegebenermaßen nicht immer konsequent) vegetarisch - sie setzt noch einen drauf und isst vegan. Soll sie. Allerdings habe ich ein wachsames Auge darauf, bei Menschen im Wachstum bin ich nicht 100%ig von dieser Ernährungsweise überzeugt. Aber bis jetzt ist alles okay.
Wir haben kein Auto, sondern fahren Fahrrad. Da ist sie eher "bequem" und nutzt lieber Bus & Bahn.
Ich finde es gut, was die Greta so treibt, aber irgendwie nimmt mir Tochterherz das nicht ab. Nun ja, sie hasst halt alles, was wir tun und sagen.
Wir müssen nicht Not leiden und zur Rettung von Klima & Planet wäre ich auch durchaus zu weiteren Einschränkungen bereit.
Ich kenne Krisen und weiß, wann man sich auf das Notwendige konzentrieren muss - nämlich genau jetzt.
Das ist wahrscheinlich das große Problem der "Boomer", dass sie sich ihren hart erarbeiteten Wohlstand nicht vermiesen lassen wollen. Das ist zwar einerseits absolut nachvollziehbar, andererseits basiert dieser Wohlstand auf dem Kredit, den wir bei nachfolgenden Generationen aufgenommen haben.
Solange es einen großen Aufschrei bei Tempolimit und "Autos raus aus der Stadt!" gibt, werden wir sehenden Auges in den Abgrund schlittern. Nicht nur wegen der Autos - solange es z.B. erbitterten Widerstand gegen jedes Windrad gibt und andere Maßnahmen, werden wir dieses Problem nicht lösen.
Und wem zu Hause die eigene Brut auf den Sack geht, weil er erzieherisch unbewaffnet da steht, dem empfehle ich eine Zeitmaschine und Kondome.
Haha. Jede freie Minute verbringt das Gör vorm Notebook. Der Natur wird ausgewichen. Da haben wir schon alles mögliche ausprobiert. Wir können nur hoffen, dass wir irgendwo eine Weiche richtig getellt haben.
Und nein, wir blicken durch die Gesamtlage nicht komplett durch - sie natürlich erst recht nicht. Wie auch? Die Kreise, die über unsere Zukunft entscheiden, tun es ja auch nicht. Oder verschließen ihre Augen. Nur mit persönlichem Einsatz kriegen wir's nicht hin, da muss ein viel größeres Rad gedreht werden.
Dein Beitrag, lieber Jens, zeigt übrigens in dieselbe Richtung: "Die kleinen Leute" sollen's richten...und haben früher alles falsch gemacht und sind jetzt an allem Schuld.
Wir haben uns alle einlullen lassen vom "Weiter so!", Schuldzuweisungen sind jetzt nicht hilfreich.
