Tja, eine der wenigen Vorzüge des Alters: man kann jede Menge nutzlosen Mist horten
Wenn Ihr bei dem Anblick der Amps 'nen feuchtes Höschen kriegt solltet Ihr besser keinen Blick in meine Bass-Sammlung werfen. (OK, der war gemein...)
Das Bild ist nicht mehr aktuell: von dem TE-Stack habe ich mich getrennt. War irgendwie 'ne coole Anlage in den 80ern, qualitativ über jeden Zweifel erhaben, aber da man das Zeug jederzeit wieder bei Ebay (Kleinanzeigen) für kleines Geld kriegen kann und ich mir eine weitere Vespa refinanzieren mußte habe ich das gesamte Stack für 600€ an einen Kumpel vertickt...
Die Mesa-Cabinets habe ich ebenfalls verkauft, da ich eh noch das 4-Wege-Monster (Typ 1516H oder so.... 15"/10"/2x6"/Tweeter) im Raum nebenan stehen habe, welche auch super klingt und außerdem mein Rücken den Spaß mit 40kg pro Box nicht mehr mit macht. Als Ersatz bzw als Touring-Stack habe ich mir 2 GK Neo 212 besorgt, die wiegen nur 27kg das Stück. Mein Touring-Amp ist eh ein RB 1001, paßt also ganz prima.
Obwohl ich den Klang liebe spiele ich keine oder kaum noch Gigs mit Röhrenamps. Der B400+ ist m.M.n. der beste Röhrenamp der Welt, aber einmal mies behandelt auf Tour und schon ist ein Röhrenwechsel fällig der finanziell in der Höhe eines guten gebrauchten Transistoramps liegt.
Den Hiwatt habe ich 'damals' für dem üblichen Straßenpreis von 600 DM gekauft, das war so der Durschnittspreis für einen guten englischen 100W Röhrenamp wie Hiwatt/Marshall/Orange. Der qualitativ nicht ganz so hochwertige Kram wie Sound- und London-City, Marquis, Stramp... hat man so für die Hälfte bekommen.
Oben vor der Dachbodentür steht noch mein erster 'richtiger' Bassamp: ein 1969 Marshall Super Bass 100 mit 8x10" Box. Der hat ohne Box ebenfalls die obligatorischen 600 Ocken gekostet.
Aber da das hier ja ein Orange-Thread ist muß ich wohl auch ein paar Worte über den Hersteller verlieren: Ich habe Orange immer geliebt ! Allein schon für die Optik. Meine erste Bassbox war eine Orange 2x12" (250 Deutschmark), welche ich verkauft habe (1. Fehler) und nie nie nie wieder eine Baugleiche gefunden habe. Den Geruch dieser Box habe ich manchmal noch in der Nase nach über 30 Jahren... Dann bin ich auf zwei 4x12" umgestiegen mit dem Boogie B400+ oben drauf, denn man war ja jung, männlich und hatte die dicksten Eier der Welt und noch keine Rückenschmerzen.
Die Orange 4x12er waren die einzigen 4x12er über die man tatsächlich Bass spielen konnte: 1,5 mal so schwer wie eine Marshall-Box und aus viel viel Spanplatte gefertigt, doppelt so dickes Holz vorne. Da rappelte Nix dran ! Ich habe das mal mit 1960 Marshalls versucht, und die Dinger rappelten nur, vor allem die Rückwand. Habe die Marschalls dann modifiziert und mit Holz verstärkt, die Rückwand mit Streben mit der Front verschraubt. Wurde besser, erreichte aber nie die mechanische Qualität einer Orange. Leider waren die 30W-Greenbacks der Orange-Boxen den 300W des Boogies nicht gewachsen, vor allem wenn man zum Ende des Auftritts den Arsch voll hat und sich poser-mäßig vor die Boxen kniet um den Anwesenden mal zu zeigen wieviel dB eine Rückkopplung so machen kann... Hat mich 800 DM Reconing gekostet und dazu geführt, daß ich meine beiden Orange 4x12" für zu schwach erachtet habe und sie mal wieder für zu kleines Geld (2. Fehler) vertickt habe um Geld für die Monster-Mesa-Box zu haben. Die hält bis heute, keine Chance die zu töten.
Ich weine also meinen 12er Orange-Boxen hinterher, diese hätten mich nie verlassen sollen. Die ganze Bude hätte ich mir mit den Kisten vollgestellt wenn ich das Geld dazu gehabt hätte. Bei meinem ersten London-Trip habe ich 30min mit meiner Zunge an dem Schaufenster eines geschlossenen Musikgeschäftes geklebt, weil drinnen im Laden ein Paar 'diagonale' 4x12er standen. Groß - ca 120cm hoch schätze ich - ähnlich wie eine 4x12er Fender Bassman aber direkt abstrahlend. Auch diese 4x12er habe ich nie im Leben 'in echt' jemals wieder gesehen, ich glaube es sind die Dinger auf dem Foto in dem 'Orange-Buch'. (ja, ich hab eins davon, keine Ahnung wo meine Angetraute das aufgetrieben hat...)
(P.S.: um das geld für den B400+ aufzutreiben habe ich tatsächlich MONATELANG nur Trockenbrot und Müsli gefressen, aber das ist eine andere Story)