Sagt mal, was haltet Ihr von solchen Konditionen?

Über solche Knebelverträge denkt man nicht nach. Darüber lacht man und winkt dankend ab.

Aber scheinbar finden sich immer wieder Blöde die zu diesen Konditionen in seiner Hütte spielen. ..und bestätigen den Wirt in seinem Vorhaben..... leider.
Diese Bands machen den Markt kaputt. Gute Livemusik kostet gutes Geld.

Für eine 1-Mann DJ-Bespassung zuckt niemand wenn 1000,-€ aufgerufen werden. Warum dann nicht auch wenn 3-5 Leute auf der Bühne stehen?
Überlegt euch mal den Stundenlohn. Man ist da schnell mal 12 Stunden auf den Beinen mit allem Drum und Dran.
 
Ich finde man muss sich hier in den Wirt hineinversetzen, der von seiner Kneipe leben muss. Aus welchem Grund sollte er Bands spielen lassen die, so gut sich auch sein mögen, keine Leute ziehen. Das kann er eine Weile machen, aber dann ist er pleite.
Und da ist letztendlich weder ihm, noch langfristig den Bands geholfen.

Eine Band kann noch so gut sein, noch so viel Zeit in Proben, noch soviel Geld in Equipment und in Lightshow hineingesteckt haben - letztendlich zählt nur wieviele Leute sie ziehen.
 
Solche Leute als Blöde ab zu kanzeln zeugt schon von immenser Arroganz.
Nochmal: Es gibt situierte Menschen, die sich wegen ein paar Hunnies keine Gedanken machen!
Ginge mir genauso - und ich bin nicht reich. Ich würde es nicht jeden Monat machen, aber einmal im Jahr oder weniger, wenn ich Bock darauf hätte....
 
Ich war vor einem Jahr in einem Juze bei einem Konzert. Für 12 Euro Eintritt traten dort Kambrium, Welicoruss und eine lokale Metalband auf ( Running Death). Vor ca. 50 zahlenden Gästen. Wenn da nicht der Kulturetat der Stadt mitgeholfen hätte, wäre so etwas finanziell gar nicht zu stemmen.

War übrigens echt geil.
 
Und jetzt stehe alle die, die diesen Vertrag gut finden, bei dem Schuppen schlange und berichten uns später, ob sie Gewinn gemacht oder draufgelegt haben?

Wenn ich mal alles zusammenfasse, was ich über den Schuppen gelesen habe: er ist relativ klein. Daher ist es relativ schwierig, die Umsatzerwartung des Betreibers zu erfüllen; grundsätzlich kann es wohl auch passieren, dass man als Band trotz voller Besetzung drauflegt - und zwar, wenn man den obigen Abschätzungen folgt - bereits dann, wenn die Leute nur so viel trinken, dass sie ihre Führerscheine noch nicht gefährden. Und da zeigt sich, dass die "transparenten" Konditionen tatsächlich unfair sind. Und natürlich passen da die 15€ pro Technikerstunde ins Bild: das ist gerade mal ganz knapp über den Gesamtkosten des gesetzlichen Mindestlohn bei einem Minijob.

Dass ein derartiger Laden nichts für Newcomer ist, ist selbstredend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht ihr für Kneipengigs eigentlich Verträge? Kenn ich, ehrlich gesagt, gar nicht. Verträge kenne ich nur von größeren Veranstaltungen.

Ich finde es übrigens erstaunlich, wie viele Musiker man anscheinend mit Sprüchen wie "Das ist halt Musikbusiness" oder "willkommen in der Welt des Rock'n Roll" über den Tisch ziehen kann.
Ich habe die housemartins (keine Ahnung, ob die noch jemand kennt) in der Fußgängerzone zum ersten mal gesehen und ein Freund von mir hat Mark Knopfler in London auf der Straße gesehen. Die Ochsentour geht auch ohne draufzulegen. Das macht man sowieso mit Instrumenten, Spritgeld etc.
 
EADG schrieb:
Ich finde es übrigens erstaunlich, wie viele Musiker man anscheinend mit Sprüchen wie "Das ist halt Musikbusiness" oder "willkommen in der Welt des Rock'n Roll" über den Tisch ziehen kann.
Ich habe die housemartins (keine Ahnung, ob die noch jemand kennt) in der Fußgängerzone zum ersten mal gesehen und ein Freund von mir hat Mark Knopfler in London auf der Straße gesehen. Die Ochsentour geht auch ohne draufzulegen. Das macht man sowieso mit Instrumenten, Spritgeld etc.
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Und was willst Du damit jetzt sagen? :confused:
 
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Für Hut oder Eintrittsgeld würde ich nur spielen, wenn klar wäre dass die Location gut besucht ist. Dann macht ein Auftritt Spaß. Von mir aus auch das Juze vor 50 Leuten. Die zu begeistern wäre dann ja unsere Aufgabe.
Aber in einer Kneipe vor 20 Leuten, von denen noch 12 bis 15 Freund und Bekannte der Band sind - Nein Danke.
Entweder gibt es Kohle oder ordentlich musikbegeistertes Publikum. Im Idealfall beides. Draufzahlen? Niemals.
 

Wir haben auch schon über längere Zeit in einer Mini-Kneipe einmal im Monat am Sonntagabend gespielt. Mit kleinem Besteck, von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr, Getränke frei, Eintritt auf Hut. Gema hat der Wirt übernommen. Die Zuschauerzahlen waren zwischen 7 und 25 Leuten.
Was soll ich sagen, war eine tolle Erfahrung. Wir konnten unser Zusammenspiel und unsere Bühnenpräsenz enorm weiterentwickeln. Die Stimmung war trotz der wenigen Leute immer gut und es war einfach immer ein netter Abend.
Der Wirt hat das wohl vor allem mitgemacht, da er uns mochte und ihm die Musik gefiel. Aber groß Umsatz hat er dabei sicher nicht machen können.

was wollte ich eigentlich sagen: Da wir als Band nicht von der Musik leben müssen, ist es für uns okay wenn wir manchmal mit keiner, oder wenig Gage rauskommen. Allergisch reagiere ich hingegen, wenn uns jemand vor seinen Karren spannen will um auf unsere Kosten Reibach zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
EADG schrieb:
Ich will damit sagen, dass man immer Möglichkeiten hat, zu spielen, auch ohne Bargeld mitzubringen.
Edit:

Wir haben auch schon vor zwanzig Leuten gespielt, von denen uns niemand gekannt hat. Rocken kann man eine Kneipe trotzdem.
Und sowas gibt Folgegigs :-)
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Nicht immer. Wir haben solche Auftritte bereits hinter uns. Da kam überhaupt nichts nach.
Da sind wir mit Sack und Pack nach Hamburg gefahren , um dann vor besagten 20 Leuten zu spielen. Davon waren 15 unsere Freunde und Bekannte. Das hätten wir auch Zuhause haben können. Sinnloser Auftritt. Sinnloser Aufwand.
Bei anderen Auftritten war das anders.
Wir werden uns vorher immer gründlich informieren, wie es mit Stammkundschaft aussieht. Ich habe auf solche Auftritte keinen Bock.
 
licorice schrieb:
Allergisch reagiere ich hingegen, wenn uns jemand vor seinen Karren spannen will um auf unsere Kosten Reibach zu machen.
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Ich sehe in dem konkreten Fall hier nicht, wer grossen Reibach macht. Je nach Lage/Einzugsgebiet sind 200 € bzw. 600 € keine Miete für Raum und Technik, die mir überhöht erscheint. Und vor den Karren spannen will der Wirt auch niemanden, er macht ja nicht Werbung.

Der Vertrag ist imho fair. Ob der in Frage kommt ist eine andere Sache. Da muss man schauen, was einem der Auftritt vor (eventuell nicht vorhandenem ) Publikum wert ist oder ob man genug Leute zieht. Einer trägt immer das Risiko. Hier eben die Band. Es ist aber kalkulierbar.
Reich wird in dem Laden sicher keiner, höchstens an Erfahrung. Aber ums reich werden geht es da wohl kaum.
 
Es ist ja nicht so, dass die Lokalität für ein Konzert vermietet wird. In dem Fall wäre die Band wirklich Veranstalter und müsste Getränke einkaufen, Thekenpersonal engagieren, sich um die Technik und um alles andere kümmern und hätte auch das Risiko.
Das wäre fair.
 
EADG schrieb:
Es ist ja nicht so, dass die Lokalität für ein Konzert vermietet wird. In dem Fall wäre die Band wirklich Veranstalter und müsste Getränke einkaufen, Thekenpersonal engagieren, sich um die Technik und um alles andere kümmern und hätte auch das Risiko.
Das wäre fair.
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Genauso fair aber größeres Risiko und Aufwand für die Band. Hier ist es so, dass der Wirt macht, was der Wirt kann (Raum, Thekenpersonal, Einkauf, Technik, Putzen) und lässt sich dafür bezahlen. Das wäre für eine Band für einen Auftritt doch sehr viel Aufwand. Die Band macht den Rest. Ist nicht viel anders, wenn Du die Waldbühne oder das Olympiastadion als Band mietest.
 
Das mit dem Maler ist ein schönes Beispiel, denn dieser geht natürlich in Vorleistung bei allen Materialien und Löhnen. Er holt sich das Geld anschließend über seine Rechnung wieder, wenn er denn vernünftig wie beauftragt Dein Haus angemalt hast.
Du wirst der Erste sein, der die Rechnung nicht bezahlt, wenn schlecht, bzw. z.B. eine andere Farbe als beauftragt verwendet hat.

Hier treffen Philosophien fast schon religiöser Natur aufeinander.

Wem die Konditionen zu schlecht sind soll es lassen und sich einen Wirt suchen der für die Band das finanzielle Risiko übernimmt oder Alternativ selber organisieren. Alle Alternativen bieten Vor- und Nachteile.
Am Ende ist aber leider so, das wir hier auch über Wirtschaftlichkeit reden und nur im Ausnahmefall über Mäzenatentum.

Wenn das Angebot schlecht ist wird der Markt das regeln und der Wirt wird mit seinem Geschäftsmodell wieder verschwinden, was im Übrigen auch passieren kann, wenn er Band spielen lässt die ihm den Laden nicht voll machen und die er dafür auch noch bezahlt.

Wenn man ausserhalb kein Publikum zieht ( was normal ist, wenn man kein Tribute macht) dann im eigenen Ort was organisieren. Feste gibt es genug ob Sport- Pfarrfeste, Abiball, etc..
Wenn man das m eigenen Ort nix auf die Beine stellen kann, muss man in die Analyse gehen.
D.h. nicht das man handwerklich schlecht ist, wenn halt keinen Interessiert muss ich das akzeptieren oder mir Veranstalter, Festivals, etc suchen die meinen Style Featuren.
Aber auch hier können Kosten entstehen. Auch die Vorbands bei großen Acts zahlen im Übrigen dafür, bzw. die Plattenfirma aus der Marketingschatulle.
 
Rossie Schroeder schrieb:
Das mit dem Maler ist ein schönes Beispiel, denn dieser geht natürlich in Vorleistung bei allen Materialien und Löhnen.

Hier treffen Philosophien fast schon religiöser Natur aufeinander.
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Das hat nix mit Philosophie oder Religion zu tun sondern mit dem BGB. Es gibt Werkverträge und Werklieferverträge.
Abgesehen davon wird kein vernünftiger Mensch vertragliche Garantien abgeben über Dinge, auf die er keinen Einfluss hat. Das ist das, was mich an diesem "Vertrag" massiv stört. Auch die vorgeschriebene Technikfirma... nur wenn ich die kenne und einschätzen kann, kann ich die beauftragen. Du kannst dem Maler auch einen Hersteller vorschreiben. Aber wenn der nicht weiß, ob die Farbe hält, wird der den Vertrag auch nicht unterschreiben.

Ich würde übrigens auch nie ein Stadion mieten. Aber mit ner kleineren Halle oder einem passenden Open Air - Gelände kann man das ausprobieren. Geht. 😉

Edit: Noch ein Tipp: Wer da spielt und in der Situation ist, vielleicht 200 Euro Umsatz ausgleichen zu müssen: Lasst euch das Bier mitgeben, mit dem die 200 Euro Umsatz gemacht worden wären.
:bier:
 
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