Sagt mal, was haltet Ihr von solchen Konditionen?

[ATK411]

Willkommen in der Welt des Rock'n'Roll. So haben wohl die meisten heute erfolgreichen Bands angefangen. Promo-Fotos vom Proberaumgig interessieren i.d.R. niemanden.

Es kommt wohl auf die Ambitionen an. Wir sind Hobbymusiker mit nur 5 bis 8 Auftritten im Jahr. Diese aber immer vor Publikum, das Bock auf uns hat. Mir reicht das so.
Wir covern und machen keine eigene Mucke. Weiterführende Ambitionen haben wir gar nicht. Uns geht es hauptsächlich um das gemeinsame musizieren.
Konzerte bei denen wir nichts bekommen oder sogar drauf zahlen würden wir nie machen.
Welchen Sinn hat das? Welche Wertschätzung ist dann noch da?
Unsere bisherigen Auftritte waren durchweg klasse und haben voll Spaß gemacht. Immer (bis auf zweimal) waren für unsere Verhältnisse ordentlich viele Leute da. Reichtümer gibt es natürlich nicht, aber ein paar Euro pro Kopf bleiben immer hängen.
Solche Konditionen, wie hier beschrieben, habe ich noch nie gesehen. Noch nicht mal annähernd. Und wenn , würden wir keine Sekunde darüber nachdenken.

 

[aBaxxi]

Der Laden wird wohl ausschliesslich für selbst organisierte Gigs genutzt, dazu ist er da. Er ist ziemlich runtergerockt, die "PA" geht so, Monitoring Grotte, hatten wir selbst mit.

Für Freunde und Familie würde ich mich lieber um alles selber kümmern

 

[EADG]

10.000 € Steuer nachgezahlt

Oha. ... aber Konzerttickets von der Steuer absetzen? Als Fortbildung? Find ich schon sportlich. Ich seh zu, dass ich 0 auf 0 rauskomme bzw dass die Einnahmen nicht allzu groß sind. Amateurmusik ist für das Finanzamt immer Liebhaberei.

 

[Rossie Schroeder]

Fortbildung geht immer. Allerdings nicht übertreiben. In unserem Fall sollten dies natürlich Bassorientierte Konzerte sein. Z.B. Level 42, Marcus Miller, etc.
Beyoncé würde ich wahrscheinlich auch eine separate Argumentationslinie fahren müssen.
Solange Du am Ende zu versteuernden Gewinn hast und nur 2-3 Konzerte angibst geht das in.d.R. ohne Nachfragen durch.
P.S. ein Konzert kannst Du auch ohne Probleme als " betriebliche Veranstaltung" absetzen, quasi ein Band- Betriebsfest .
Wir müssten wegen falscher Vorsteuer nachzahlen. Das FA hatte leider völlig Recht und unser Steuerberater hatte keine Erfahrung im Musik- BIZ. Deshalb der Wechsel.
Merke solange du Steuern zahlst, geht vieles, wenn du keine Steuern zahlst ist es direkt Liebhaberei s.o.

 

[don]

Beyoncé würde ich wahrscheinlich auch eine separate Argumentationslinie fahren müssen.

Beyoncé ist bassmäßig mit Divinity Roxx allerdings ziemlich amtlich aufgestellt, inklusive Solopart .

 

[Rossie Schroeder]

Du hast völlig Recht ein Divinity Konzert würde auch durchgehen . Bei Beyoncé ist halt nicht der erste Gedanke was für ein geilen "Bass" sie hat.
Offtopic: meine aber dass sie schon seit einigen ger Zeit eine andere Bassistin hat...

 

[don]

Ok, da bin ich jetzt nicht so topaktuell informiert, Frau Roxx fand ich auf jeden Fall ziemlich cool.

 

[fretlenten]

Moin,

Moin,

ich kenne den Laden und habe dort einmal mit zwei Bands an einem Abend gespielt (spiele Bass in beiden Truppen). Es waren Samstags ca. 50 Leute aus dem Freundeskreis da, die gezielt angesprochen wurden, Laufkundschaft gibt es da keine, obwohl es mitten auf dem Kiez liegt. Der Laden wird wohl ausschliesslich für selbst organisierte Gigs genutzt, dazu ist er da. Er ist ziemlich runtergerockt, die "PA" geht so, Monitoring Grotte, hatten wir selbst mit.

Die Bedienungen sind sehr nett, die Preise niedrig, wir sind +-0 aus dem Abend gegangen, hätten aber auch drauf gezahlt, weil wir den Gig wollten. Die Rechnungen, die bislang hier im Thread aufgemacht wurden, kann man da vergessen, wenn man die zahlende Kundschaft nicht selber mitbringt.

Für Hobbymusiker ist die Situation doch so, daß es so gut wie keine Auftrittsmöglichkeiten gibt, weder in der Stadt noch auf dem Land. Daher finde ich es gut, daß es solch einen Laden gibt, man muß nur wissen, wie es läuft, da sind die Betreiber transparent, aber schwer zu erreichen. Kann man als Hobby-Mucker wirklich den Standpunkt einnehmen, es müsse Geld für einen Gig geben? Die Zeiten sind wohl vorbei...

So long

Chr

ich denke man tritt in einer fremden Stadt auf um mal vor anderen Leuten zu spielen. Laufkundschaft wäre da schon echt hilfreich.

Aber ja, die Auftrittsmöglichkeiten sehen ansonsten eher schlecht aus. Die Einigen die es gibt sind zum Teil auch nur Selbstdarstellungsmonopole kleiner Kreise. Da stehen auch immer die selben Leute sowohl vor als auch auf der Bühne.
Blieben noch die JuZes oder 1/2h Gigs im Sommer auf den Stadtfesten.

Wenn keine "wir werden berühmt" Motivation vorliegt würde ich dann doch wahrscheinlich nur ne offene Ü-Raum-Session machen sofern der Mietvertrag das zulässt.

Alsdenne

 

[Jost Halenta]

Ich sehe das einfach mal ganz pragmatisch. Kein Anstreicher ist bereit mein Haus zu streichen und die Farbe selbst zu bezahlen, warum sollte ich auf die Idee kommen meinen Gig selbst zu bezahlen ? Dann suche ich mir eben bezahlte Gigs oder wenn wirklich niemand bereit ist für meine Musik zu bezahlen, dann muß ich eben noch ein bißchen üben. Wenn ich gut genug bin, bezahlt auch irgendjemand.

 

[allerbässt]

 

[Ochsenblut]

Ich sehe das einfach mal ganz pragmatisch. Kein Anstreicher ist bereit mein Haus zu streichen und die Farbe selbst zu bezahlen, warum sollte ich auf die Idee kommen meinen Gig selbst zu bezahlen ? Dann suche ich mir eben bezahlte Gigs oder wenn wirklich niemand bereit ist für meine Musik zu bezahlen, dann muß ich eben noch ein bißchen üben. Wenn ich gut genug bin, bezahlt auch irgendjemand.

Wobei "gut genug" sich nicht zwingend auf die Qualität der Musik oder gar die des Bassspiels beziehen muss. "Gut genug" kann auch die Marketing-Idee sein, mit der man sich präsentiert. Die Leute wollen gut unterhalten werden, dann kommen sie und bezahlen auch. Ergo muss man sich Gedanken machen, wie man als Band die angepeilte Zielgruppe gut unterhalten kann.

 

[EADG]

Musikbusiness ist in erster Linie Business und besteht erst in zweiter Linie aus Musik

Das ist kein Musikbusiness, von dem wir hier reden. Es geht um eine Band, die auftreten möchte und Bedingungen angeboten bekommt, die unverschämt sind. Musikbusiness spielt sich drei Etagen höher ab. Das Geschäftsmodell scheint zu funktionieren. Es gibt aber bessere Locations zum auftreten. Wenn ihr da nicht reinkommt, weiter üben. Auch ruhig mal Ommas Geburtstach spielen, Auftritte kann man nicht genug machen. Wenn ihr gut seid, spielt lieber für den Hut.

 

[Jack in the green]

Wenn ihr das wollt, müsst ihr wohl auf die Konditionen eingehen. Ich kenne weder eure Ambitionen, noch euren finanziellen Background...Wenn euch die paar Hunnies das Wert sind - macht es. Schwierig wird es wohl, wenn ihr Gewinn machen wollt (müsst).

Die Tipps von denen, die regelmäßig bezahlte Gigs spielen, sind in eurem Falle wohl irrelevant, sonst würdest du nicht fragen. Hobby kostet nun mal Geld. Und wenns Spaß macht, hat es seinen Zweck erfüllt.

 

[EADG]

Im Sommer in die nächste Fußgängerzone und Straßenmusik, wenn ihr auch akustisch könnt. Bringt Routine und viel Spaß. Und ein großer Eisbecher für jeden ist immer drin.

 

[Jost Halenta]

Auf Geburtstagen, kleinen Vereinsfeiern etc. zumindest für frei Essen und Trinken spielen, geht eigentlich immer. Man braucht i.d.R. nur kleines Besteck und kostet euch nix. Manchmal ergibt sich daraus sogar ein bezahlter Folge-Gig.

 

[fretlenten]

Das ist kein Musikbusiness, von dem wir hier reden. Es geht um eine Band, die auftreten möchte und Bedingungen angeboten bekommt, die unverschämt sind. Musikbusiness spielt sich drei Etagen höher ab. ...

das ist wohl wahr

...Das Geschäftsmodell scheint zu funktionieren. Es gibt aber bessere Locations zum auftreten....

das mit Sicherheit auch. Eine Kneipe die sich scheinbar -zumindest wie ich das hier so lese- ohne einen garantierten Mindestumsatz gar nicht erst öffnet...

... Wenn ihr gut seid, spielt lieber für den Hut.

Das wäre die fairste aller Deals in dem Bereich. Der Kneiper macht das Konzert, bezahlt die Gema (macht er ja meist sowieso weil es in einer Kneipe meistens Musik aus der Dose gibt) setzt den Eintritt fest und die Band spielt für Hut. War bis jetzt meine angenehmste Erfahrung.
Alsdenne

 

[Jack in the green]

Es gibt aber bessere Locations zum auftreten

Kann man immer sagen, wenn man nicht im Madison Square Garden auftritt. Dann kannst du aber drei Nullen dran hängen

 

[EADG]

Kann man immer sagen, wenn man nicht im Madison Square Garden auftritt. Dann kannst du aber drei Nullen dran hängen

Zwischen Madison square Garden und der beschriebenen Lokalität fällt mir eine Menge ein. Und die Theken im Madiso Square Garden machen ihren Umsatz ohne Garantie

Edit: und alle dazwischen auch. Sich die Differenz zwischen gewünschtem Umsatz und tatsächlichem Umsatz in bar ausgleichen zu lassen, ist Betrug. Der Wirt hat dafür keinen Wareneinsatz und keinen Arbeitsaufwand.

 

[basshenning]

Ich habe nach dem ersten Satz des Clubs laut gelacht und aufgehört weiterzulesen.

 

[Alex_S.]

Für mich sieht das fair und durchsichtig aus:
Miete für Technik und Raum 600 €, die nur anfällt, wenn nicht genug Umsatz da ist, Techniker für lächerliche 15 € pro Stunde (kommt das überhaupt mit dem Mindestlohn hin?) und Ihr könnt machen was ihr wollt.
Wenn ihr genug Leute zieht, Eintritt und Merchandising stimmt, könnt ihr sogar ein wenig Gewinn machen, ohne irgendeine Qualifikation nachzuweisen zu müssen.
Der Wirt ist ja kein Sozialamt. Der berühmte Starclub in Hamburg war z.B. ein absolutes Minusgeschäft, das der Wirt nur wegen seiner Bordelle und Restaurants finanzieren konnte und wollte, weil er die Musik liebte. Da spielte dann aber auch nicht irgendwer. Das kann man nicht von jedem Wirt erwarten. Manche wollen davon leben oder zumindest keine Verluste machen.
Metallica muss für die großen Hallen und Stadien auch Miete zahlen. Gema müssen die auch zahlen. Die bekommen auch nichts geschenkt.