Sagt mal, was haltet Ihr von solchen Konditionen?

[pitsieben]

Ich würde sagen, so ab 70 - 80 Zahlende (10,-) kann man das machen. Das ziehen aber nicht viele Bands, die nicht ohnehin Festgage fordern und auch bekommen.

Im Grunde ist das in Ordnung...der Betreiber ist ja nicht der barmherzige Samariter. Der will auch frische Brötchen essen und sich nicht darauf verlassen, was ihm Bands so erzählen.

Mich würde interessieren, wie der Wirt den Getränkeumsatz dokumentiert. Da gibt‘s Raum für Beschiss

 

[Mudskipper]

Mich würde interessieren, wie der Wirt den Getränkeumsatz dokumentiert. Da gibt‘s Raum für Beschiss

Was aber auch immer schwerer wird. es gibt zwar noch keine Pflicht für finanzamtkonforme E-Registrierkassen aber die wird irgendwann kommen.
dazu gibt es seit knapp zwei Jahren die unangekündigten Kassenschauen und die Finanzämter sind die immer mehr hinterher, vor allem im Gastrobereich.
Früher wurden da beide Augen zugedrückt, quasi inoffizielle Subvention, aber die Zeiten gehen langsam vorbei.

 

[win311]

Mich würde interessieren, wie der Wirt den Getränkeumsatz dokumentiert. Da gibt‘s Raum für Beschiss

Raum ist da, aber warum sollte es sich der Wirt mit seinen Kunden verscherzen. Der braucht Bands die sagen, dass das eine erstklassige Location ist und nicht, das man vom Wirt beschissen wird. wie schon gesagt, 600 Euro am Wochenende scheint mir doch ein recht geringer Schwellenwert zu sein.

 

[Mister Mo]

Also, der Laden hat bei Bands einen guten Ruf, nur ist eben die Frage, ob das was für uns ist. Wir ziehen in dem Ort null Publikum, und ansonsten kennt uns ja auch keine Sau. Ich spreche mal mit der Betreiberin, ob wir eine zweite, vor Ort bekannte Band hinzunehmen könnten.

 

[crystalgreen]

Ich würde das auf keinen Fall ohne jemanden machen, der Erfahrungen als Veranstalter hat.
Es muss außerdem eine zusätzliche Person die Kasse besetzen.
Jemand muss sich vorher über die „Pflichten des Veranstalters“ Gedanken gemacht haben.
Und wichtig: „Versicherung und Security“.
Dieses Format ist bereits eine große Veranstaltung, ist das für Euch richtig?

 

[Mister Mo]

Naja, der Laden ist nicht groß.Die Aufgaben blieben dieselben, und man müßte alles aus der Ferne organisieren.

Kurze Antwort der Veranstalterin: zweite Band wäre kein Problem.

 

[Mister Mo]

Zusatzinfo: da passen vermutlich höchstens 100 Leute rein, und wir spielen Cover.

 

[Mudskipper]

Naja, der Laden ist nicht groß.Die Aufgaben blieben dieselben, und man müßte alles aus der Ferne organisieren.

Kurze Antwort der Veranstalterin: zweite Band wäre kein Problem.

Zusatzinfo: da passen vermutlich höchstens 100 Leute rein, und wir spielen Cover.

Mhh, als alleinige Band und Keiner kennt euch ist das echt kein guter Deal, so transparent das auch ist - für nicht ziehende Non Locals wirklich nicht attraktiv.
Als im Ort unbekannte kleine Coverband in kleinen Clubs sind Eintrittsgigs wenn man alleine spielt nach meiner Erfahrung wirklich schwierig. Laufpublikum, was eben die Mucke draußen hört und auch noch evtl gut findet wird vom Eintritt abgehalten. Mit einer etwas bekannteren Band dabei ist das kein Ding, aber so hätte ich da echt Bauchschmerzen bei wenn ihr keine passende Truppe dazu bekommt.

 

[Jost Halenta]

Wenn ich das richtig sehe, tragt ihr das Risiko ganz allein, aber der Wirt hat so oder so Gewinn. Toll

 

[Ochsenblut]

Nochmal gerechnet für den Freitags-Gig bei 5 Euro Eintritt: 600€ Kneipe + 100 Techniker + 100 Gema = 800€. Ok, sagen wir es kommen 30 Leute (was mir für eine unbekannte Coverband mit Eintritt hoch gegriffen erscheint) und zahlen zusammen 150€ Eintritt. Und sie trinken für 300€. Dann geht ihr mit 350 Miesen raus, der Wirt reibt sich die Hände. Nicht gut.

Nächste Variante: Kein Eintritt. Es kommen vlt. 50 Pax und saufen für 500€, Gema sinkt auf 50€, Techniker bleibt bei 100€. "Nur" noch 250 Miese für euch, die der Hut sicher nicht hergibt, aber der Wirt ist zufrieden. Auch nicht gut.

Ich würde so einen Gig sicher nicht machen!
Mein Angebot an den Schuppen: Wir spielen für den Hut und Futter+Getränke, aber um den Rest (Gema, Technik) kümmert sich der Wirt als Veranstalter.

 

[kemm47]

@Mister Mo: .... ich würde es aus Eurer Sicht davon abhängig machen: wie weit ist die Auftritts-Location von Euren ggf. mitreisewilligen Fans entfernt und habt Ihr die Chance, genug "eigenes Publikum" mitzuziehen?
Wir hatten mal Anfang/Mitte der Achtziger einen Gig in einem JUZ im Kreis OF. Von unserer Seite alles gut vorbereitet - absolut doof war nur (was wir nicht wussten/vorher nicht recherchiert haben), dass genau an diesem Tag ein Fest mit absolut attraktiven Bands (EAV, Rodgau Monotons ohne Eintritt) im riesengroßen Festzelt Rödermarks spielte. Mit meiner damaligen Freundin/jetzigen Ehefrau hatten wir insgesamt 3 Zuhörer.........

Wenn man sich solche Szenarien vor Augen hält, sollte man das auf die Band abgewälzte unternehmerische Risiko ganz genau abwägen.

Was mich auch stören würde: Ihr wärt neben der GEMA auch zuständig für die Versicherung (falls jemand unvorsichtigerweise auf der Bananenschale ausrutscht und sich das Bein bricht oder Randalierer die Bude zerlegen wollen).
Letzteres drohte uns mal bei einem Gig im Dieburger JUZ 1982: glücklicherweise war ein (kräftig "gebauter") russlanddeutscher Freund unseres damalig neuen Gitarristen mit Bassballschläger zugegen und konnte durch das Vorzeigen "dieses Instruments" die aufkommenden Ambitionen der betreffenden Personen ziemlich gut im Zaum halten. Mir war aber ab diesem Zeitpunkt ziemlich mulmig und letztlich heilfroh, als wir nach dem Gig alles wieder in unseren Fahrzeugen verstaut hatten und unversehrt wegfahren konnten......

 

[Rossie Schroeder]

Ohne Versicherung würde ich einen solchen Gig nicht machen. Box fällt um auf den Fuss, bumms lebenslange Rente. Wie heißt es so schön der Veranstalter/ Band haftet gesamtschuldnerisch, persönlich und unmittelbar. Nicht schön.

 

[beate]

Wenn ich das richtig sehe, tragt ihr das Risiko ganz allein, aber der Wirt hat so oder so Gewinn. Toll

Eben. Und deshalb scheint mir das nicht mal was für Profis zu sein, auch wenn diese grundsätzlich genügend Publikum ziehen.

 

[beate]

Mein Angebot an den Schuppen: Wir spielen für den Hut und Futter+Getränke, aber um den Rest (Gema, Technik) kümmert sich der Wirt als Veranstalter.

Die m.E. für Newcomer einzig akzeptablen Konditionen.

Aber kann das nicht ggf auch bedeuten, dass eine Absage ist, die halt in vollkommen inakzeptable Konditionen verpackt ist?

Ach so: wer wäre denn bereit, mir per PM mitzuteilen, bei wem ich nicht anfragen sollte?

 

[EADG]

Ich wär da raus. Der Umsatz ist Sache des Wirtes und auch sein Risiko. Techniker, die ich bezahle, suche ich mir selbst aus.

 

[kemm47]

.... Aber kann das nicht ggf auch bedeuten, dass eine Absage ist, die halt in vollkommen inakzeptable Konditionen verpackt ist? ......

So sehe/bewerte ich das auch! Lässt sich eine Band auf diese (unvorteilhaften) Konditionen ein, geht der Wirt keinerlei Risiko ein; im Gegenteil: sein Mindestumsatz/-gewinn ist durch die Band nunmehr absolut garantiert, und wenn's an dem Tag Schei..e vom Himmel regnet und die Band im Regen steht!
Also: ich vertrete da eher den Standpunkt, als Newcomer ggf. auf eine kleinere/geringe Festgage zu bestehen ohne Veranstalter zu sein und unternehmerisches Risiko zu tragen. Läuft's (auch für den Wirt), dann habt ihr beim nächsten Mal eine Chance auf bessere Konditionen.......

 

[Bas-T]

Interessante Diskussion. Mal eine Frage zum Gewinn, der nach einigen zur Risikobewertung hier angestellten Berechnungen unter guten Umständen übrig bleibt: muss man den eigentlich versteuern?

 

[EADG]

Klar

 

[Bas-T]

Das zieht dann ja wohl auch noch Mal ein paar unangenehme Aspekte nach sich (Frage des Steuerpflichtigen, hierfür ggfs Rechtsform der Band), die den Aufwand nebst den oben bereits angesprochen Unannehmlichkeiten wie Versicherung und Sicherheit weiter erhöhen. Und das, obwohl man einfach Mal nur auftreten will..

 

[Jost Halenta]

Interessante Diskussion. Mal eine Frage zum Gewinn, der nach einigen zur Risikobewertung hier angestellten Berechnungen unter guten Umständen übrig bleibt: muss man den eigentlich versteuern?

Ja muß man, aber ist i.d.R. überhaupt kein Problem. Eine normale Amateurband hat ein paar Gigs im Jahr und hat z.B. Einnahmen von 2000-3000 €. Dann kann man aber so viel als Kosten dagegen rechnen, daß man am Ende keinen Cent bezahlen muß. Kosten sind z.B. Abschreibungen, Proberaumkosten, Fahrkosten (auch zum Proberaum), jedes Kabel, jeder Satz Saiten, etc. Umgangssprachlich wird das Ganze als "Einkünfte aus Liebhaberei" bezeichnet und unterliegt dann nicht der Einkommenssteuer.