Noten lesen und schreiben

[Emmler]

Viel (Richtiges) geschrieben über eine Sache, die man einfach macht, wenn man ein Instrument spielt. Es ist nicht schwerer, als sprechen, schreiben oder eine andere Sprache zu lernen.

Komischerweise haben Leute mehr Respekt davor, Noten zu lernen, als beim VHS-Kurs eine andere Sprache...

 

[4low]

Ich glaube eigentlich gar nicht, dass es hier irgendwen gibt, der nicht über Basiskenntnisse verfügt: die einzelnen Noten "findet" wohl jeder in einem bestimmten Bereich - und sei es durch abzählen... Vorzeichen, Pausen, Notenlängen kennt bestimmt auch jeder...
Es ist, glaube ich, weniger eine Sache der Kenntnis als der Übung... in Tonarten "denken", Dynamikzeichen, usw. kann für einen Leseanfänger leicht verwirrend sein...
Also: mit einfachen Sachen beginnen...!

 

[Emmler]

Noch ein weiterer Nutzen: Wer liest, kann wie gesagt nicht ständig um Griffbrett schauen. Also lernt er/sie automatisch sauberes Lagenspiel und saubere Positionswechsel.
Das hat auch noch niemandem geschadet

 

[bassilisk]

Hallo Leute, ich bin's, der TO...
ich war'n paar Tage weg... hier hat sich ja tatsächlich was getan Ich "Gefällt mir" einfach mal alle
Scheint so, als wär' das Thema durch... interessanterweise wurde es innerhalb weniger Stunden von einem weiteren "Prezi"- und zwei "Anzahl-der-Bässe"-Freds überrundet.
Na ja, bassic halt

 

[tiefesB]

Noten sind für mich besser als Tabs (außer beim unvorbereiteten vom Blatt Spiel) weil ich mir den Fingersatz selbst heraussuchen muss und so die Sache deutlich leichter auswendig lerne. Nur Noten ohne (sich ein) Leadsheet (zu erstellen) ist allerdings Mist, ein Verständnis für die Akkorde in denen man sich befindet, ist schon nötig.
Die Behauptungen, mit Tabs könnte man kein rhythmisches oder harmonisches Verständnis erreichen, teile ich aber nicht. Gute Tabs sind rhythmisch notiert und selbstverständlich kann ich auch aus einer Tabulatur erkennen, welcher Akkord da gerade arpeggiert wird.
Mich nervt der Umgang mit musikalischen aber notenlegasthenischen Bandmitgliedern, weil Absprachen ohne gemeinsame Sprache so schwierig sind, jene sind genervt, weil sie alles Gefühl von mir theroretisiert und zerredet empfinden Jedem das seine.

 

[bassilisk]

Was ein Killer-Argument für Noten ist: Sie sind mit jedem Instrument spielbar.
Nicht nur mit E-Bässen verschiedener Besaitung und Tunings. Sondern vor Allem mit komplett verschiedenen Instrumenten: Orgelnoten, Tubanoten, Melodieinstrumente...
Tabs funktionieren nur mit einem speziellen Instrument in genau einer Stimmung. Für mich ein bisschen wie "Malen nach Zahlen".

Außerdem stelle ich immer wieder fest, dass mir die Fingersätze oft nicht passen. Bei Noten suche ich mir die richtigen Fingersätze intuitiv selbst.

 

[Talentfrei]

Was ein Killer-Argument für Noten ist: Sie sind mit jedem Instrument spielbar.

Das ist nicht nur "ein" Killerargument, sondern sogar "das" Argument schlechthin.

Leider ist da in der Schule schon echt viel kaputt gemacht worden, aber ich muss mich echt mal wieder ransetzen...

 

[Jost Halenta]

Was ein Killer-Argument für Noten ist: Sie sind mit jedem Instrument spielbar.
Nicht nur mit E-Bässen verschiedener Besaitung und Tunings. Sondern vor Allem mit komplett verschiedenen Instrumenten: Orgelnoten, Tubanoten, Melodieinstrumente...
Tabs funktionieren nur mit einem speziellen Instrument in genau einer Stimmung. Für mich ein bisschen wie "Malen nach Zahlen".

Außerdem stelle ich immer wieder fest, dass mir die Fingersätze oft nicht passen. Bei Noten suche ich mir die richtigen Fingersätze intuitiv selbst.

Ich denke die Noten sind in Verbindung mit einem RICHTIGEN Tab perfekt, also nicht entweder/oder. Die Notenschrift ist z.B. für ein Klavier eindeutig, nicht aber für Gitarre oder Bass. Leider schreiben manche die Noten und das Programm macht dann irgendeinen TAB draus. Man muß es als TAB schreiben und gleichzeitig die Notenwerte eintragen, nur dann stimmts.

 

[Drop2]

See with your ears and hear with your eyes.

Das ist das ultimative Ziel.

Beim Hören von Musik die Noten im Geiste vorstellen.
Beim Anschauen von Noten die Musik im Geiste zu hören.

Aber der Weg dahin ist weit.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Für mich gilt: Wer keine Noten lesen kann, ist ein musikalischer Analphabet

Ohne hätte ich es ( fast ) geglaubt.

P.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Ich habe mit ca 10 Jahren Akkordeon gelernt, folglich war Notenlesen bzw. vom Blatt spielen "normal", zumal ich ab meinem 14. Lj. als Jüngster in einem 1. Orchester gespielt habe. Zu der Zeit kamen parallel Bass und Saxophon (Tenor, Es Alt und Bariton) dazu, wo wieder Noten im Vordergrund standen. Saxophon spielte ich jahrelang u. a. in einer Bigband bzw. Dixi Combo. Beim Bass brauchte ich tatsächlich bisher am wenigsten " Blattspiel", aber nur weil ich hier bis dato nicht in einem Orchester / Bigband gespielt habe. Zur Zeit versuche ich meine rudimentären Klavierkenntnisse ( Unabhängigkeit der linken Hand) zu verbessern, was wieder sattelfestes Notenlesen voraussetzt (Violin- und Bassschlüssel). Wenn man seine Kenntnisse verbessern, bzw. erweitern möchte, dann ist es schon sehr hilfreich, wenn man zunächst Noten lesen und schreiben kann. Ich möchte das Gelernte auch nicht missen, es ist zwar bisweilen eingerostet, kann aber schnell wieder aufgefrischt werden. Ich traue mir auch zu kurzfristig z. B. in einer Bigband o. ä. zu spielen, da ich meine Kenntnisse nur abrufen und nicht neu lernen muss. Es ist kein Muss Noten lesen bzw schreiben zu können, aber vieles ist dann leichter, wenn man es kann und man hat viel mehr musikalische Möglichkeiten.

Soso, jetzt kommt es heraus. Mit Allem, wirklich allem stimme ich dir zu, zumal sich meine musikalische Ausbildung mit deiner nahezu deckt. Was hast du vor "Akkordeon" musikalisch gelernt?

P.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

See with your ears and hear with your eyes.

Das ist das ultimative Ziel.

Beim Hören von Musik die Noten im Geiste vorstellen.
Beim Anschauen von Noten die Musik im Geiste zu hören.

Aber der Weg dahin ist weit.

Hallo, schön mal wieder etwas von dir zu lesen. Und ich kann nicht umhin, dir in diesem Punkt absolut Recht zu geben. Allerdings können Noten Stimmungen nur gerastert und teils unvollständig darstellen, daher muss mann innerhalb einer Band und mit der Band schon noch sein eigener "Dirigent" sein ( das ist aber auch genau der Grund, weshalb ich mit Orchestermusik nichts mehr anfangen will - vielleicht nochmal Big-Band, aber sicher kein Orchester ).

P.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Das war ernst gemeint. Wer die Sprache der Musik spricht, muss sie auch lesen können. Alles andere wäre analphabetisch

Nun sei mal nicht so. Nirgendwo steht geschrieben, dass zum Musikmachen ( im Allgemeinen wird dazu auch gerne mal ein Bass eingesetzt ) notwendigerweise Notenkenntnisse von Nöten sind. Und das ist auch gut so.

Und ja, ich kann Noten lesen - und das seit mittlerweile 47 Jahren. Aber ich erwarte niemals nicht und unter keinen Umständen von meinen Mitmusikern dasselbe als Voraussetzung zum Musikmachen - oder einfach: "Musikmachen kann man ohne Noten, aber mit Noten kann noch lange nicht jeder Musik machen ( und ich stelle den Sinn von Noten nichtmal annähernd infrage ).

P.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Naja, ich habe ja nicht behauptet, das die Leute keine Musik machen sollen. Tatsache ist jedoch, dass er die Sprache der Musik nicht beherrscht. Ein Analphabet in Sachen Sprachen kann ja auch die Sprache sprechen, nur kann er nicht lesen/schreiben. Die Definition dafür lautet "Analphabet". So ist das auch in der Musik. Das bedeutet aber nicht gleich, dass die Person keine Musik machen kann.

Gut.

Ich versuche es anders:

Wenn die "Noten" die "Enzyklopädia Galaktika" wären, mögen "Tabs" und weitere Hilfsmittel vielleicht der "Brockhaus" sein - aber lesen bedeutet auch, das ( allgemein ) "Geschriebene" zu verstehen. Daher können diejenigen, die des Notenlesens nicht mächtig sind ( oder wollen ), nicht als "Analphabeten" tituliert werden - sie lesen und schreiben nur eine andere Sprache ( vielleicht findest du deren Sprache doof, ändert aber überhaupt nix daran, dass es eben auch eine Sprache ist ).

Ich bin mir nicht sicher, ob du "indische" oder "kyrillische" Schriftzeichen lesen oder schreiben kannst. Das macht dich trotzdem nicht zu einem "Analphabeten".

P.

 

[tiefesB]

Aber ich erwarte niemals nicht und unter keinen Umständen von meinen Mitmusikern dasselbe als Voraussetzung zum Musikmachen

Ich schon, in der Weise, dass folgende Situationen immer wieder erlebt, aber überflüssig sind: "Sach ma' ich raffs grad nicht, kommt der Akkordwechsel auf die 2 oder die 16tel davor?"
Stille, dann Antwort "keine Ahnung wovon du sprichst, ich fühls einfach" und ungesagt "du etwa nicht?"
Man kann durchaus fehlende Musikalität in einem gewissen Maße kompensieren oder erlernen mit Kenntnis in Musiktheorie und Sprechen über das, was man tut.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Man kann durchaus fehlende Musikalität zu einem gewissen Maße kompensieren oder erlernen mit Kenntnis in Musiktheorie und Sprechen über das, was man tut,

Mir ist Musikalität und das Spüren von Tönen, Einsätzen, Rhythmik usw. eben einfach lieber als Theorie aus der Glaskugel ( bestenfalls hat man beides auf der Pfanne, wenn nicht, macht auch nix ).

Ein gewisser Herr Kong schrub bereits: "Entscheidend ist, was hinten 'rauskommt" - genauso ( Ich kenne nämlich auch kein Publikum ( außer der Musikerpolizei ), das hören kann, ob jemand Noten lesen kann oder nicht ). Da bleib' ich stur!

P.

 

[tiefesB]

manchmal empfinde ich es halt als arrogant, wenn die welche eine gute Musikalität und Feeling besitzen, durch ihre Ablehnung die Schriftsprache der Musik zu benutzen, ihre Erkenntnisse nicht weitergeben. Wenn ich ein Leadsheet für die Band erarbeite, teile ich es doch auch. Weder sag ich den anderen sie sind zu doof zum schreiben, will dann aber genauso wenig Sprüche hören "Theorie aus der Glaskugel" "Fühl es einfach, so wie ich" usw. wenn ich ne Frage zu Harmonie oder Rhythmik habe, die man mit "dreimal Es, dann die kleine Terz" oder "ein sechzehntel, dann ein Vierteltriole" beantworten könnte.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

manchmal empfinde ich es halt als arrogant, wenn die welche eine gute Musikalität und Feeling besitzen, durch ihre Ablehnung die Schriftsprache der Musik zu benutzen, ihre Erkenntnisse nicht weitergeben. Wenn ich ein Leadsheet für die Band erarbeite, teile ich es doch auch. Weder sag ich den anderen sie sind zu doof zum schreiben, will dann aber genauso wenig Sprüche hören "Theorie aus der Glaskugel" "Fühl es einfach, so wie ich" usw. wenn ich ne Frage zu Harmonie oder Rhythmik habe, die man mit "dreimal Es, dann die kleine Terz" oder "ein sechzehntel, dann ein Vierteltriole" beantworten könnte.

Ich glaube, hier liegt ein grundsätzliches Missverständnis vor. Musikalische Erkenntnisse können sehr wohl ohne Noten weitergegeben werden. Und nur damit das eindeutig und klar ist ( auch wenn ich mich wiederhole ): "Musiktheorie", "Notenkenntnisse" sind absolut und ohne Abstriche sinnvoll und hilfreich. Aber ich erwarte von niemandem, dass dieser diese Kenntnisse hat, wenn ich mit diesem oder anderen Musik mache oder machen will ( wobei ich meine Betonung auf "Musik" lege ).

Ohne zusätzliche Begründung ist deine Kritik an meiner ( doch sehr toleranten und undogmatischen Meinung ) nicht nachvollziehbar.

P.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Wer das nich kann/möchte, ist laut definition ein musikalischer Analphabet. So ist nunmal die Definition.

Genau, es ist deine Definition. Ich sehe das eben anders - und damit fahre ich seit 38 Jahren Bassspielens ( wenn als Einschränkung auch nur im Amateurbereich ) bässtens. Bei den Profis gilt dieses nicht - nehme ich zumindest an.

Vielleicht sollten wir den Blinkwinkel auf die jeweilige Zielrichtung hin prüfen? Dann relativiert sich möglicherweise einiges.

P.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Noten sind eine Art Mittel zur Kommunikation.

Richtig, eine Art Mittel. Ganz früher habe ich meine Songs mit Buchstaben zum Text und einem kleinen Hörbeispiel auf Kasette ( kennst du vielleicht ) mitgebracht - und das ging auch. Außerdem bin ich kein Komponist, der alles so umgesetzt haben will, wie es aufgeschrieben ist, sondern ein Band(Team)-Player, der Freude daran hat, wie aus einer Idee ein Song wird.

P.