Noten lesen und lernen - Der Club der Willigen

[DeepThroat]

Ich vermute, von denen, die keinen Bock auf Noten haben, lassen sich nur sehr wenige davon überzeugen, es doch noch zu lernen. Man richtet sich ein und kommt offensichtlich gut ohne Noten zurecht. Man hat die Wahl zu lernen oder eben nicht.
Diese Wahl habe ich nicht. Ich kann Noten nicht testweise vergessen, um zu schauen, ob ich nicht auch ohne klarkomme.

DT

 

[Dr. bss]

Als Bassist in einem Blasorchester und einer Coverband, ist bei mir Notenlesen schon erforderlich.
Bei der Coverband in erster Linie zum Einstudieren von neuen Stücken. Zumindest dann wenn eine ausnotierte Bassstimme vorhanden ist.

Beim Orchesterspiel ist es schon weitestgehend erforderlich, sich an eine notierte Stimme im Rahmen eines Arrangements zu halten.

Aber es gibt ja nicht nur Bässe. Wenn man ein anderes Instrument erlernen bzw. spielen möchte, ist es absolut hilfreich wenn man Notenkenntnisse hat.

Ich persönlich spiele im Orchester neben dem E-Bass ja noch Tuba. Zuvor habe ich Bariton und Tenorhorn gespielt.
Als ich vor 10 Jahren auf die Tuba gewechselt bin, habe ich mir das Tubaspielen selbst angeeignet. Das wäre ohne Notenkenntnisse so nicht möglich gewesen.

 

[bassilisk]

Ich spiele drei verschiedene Instrumente in drei Proben pro Woche.
Für zwei davon ist Notenlesen zwingend notwendig, in der dritten ist es hilfreich, um den anderen zu erklären, was ich von ihnen will: Wenn du eine Bb-Trompete, einen Es-Bass, eine Melodica, eine Okarina und ein paar Sänger unter einen Hut bringen musst, kannst du auch als Gitarrist Noten brauchen - zumindest die innere Vorstellung davon.

 

[DeepThroat]

einen Es-Bass

??
Also mein Bass ist ein C-Instrument.

DT

 

[schokomat]

Wer Noten lesen kann, kann sich auch Literatur für andere Instrumente anschauen. Das alleine ist schon viel wert.
Oder Partituren studieren und und und.
Ich kann mir ein (musikalisches) Leben ohne Noten gar nicht vorstellen

 

[bassilisk]

??
Also mein Bass ist ein C-Instrument.

DT

Das ist eine Tuba in Es-Stimmung.

 

[DeepThroat]

Ich kann mir ein (musikalisches) Leben ohne Noten gar nicht vorstellen

Ich auch nicht. Und doch kommen viele Bassisten - und andere Musiker - ohne Noten aus.

Ich finde allerdings die verbale Kommunikation mit noten- und musiktheoriefernen Musikern manchmal etwas mühsam. Man kann zusammen spielen - na klar. Beim über Musik sprechen jedoch hakt es gelegentlich.

DT

 

[ErikSchaf]

Ich hatte als Kind 8 Jahre klassische Ausbildung und die Noten derart intus, dass ich vom Blatt spielen und singen konnte. Dann der Umstieg auf E-Gitarre und da waren die Tabs für das Akkordspiel viel praktischer. Ich hab dann nur die Soli nach Noten gelernt. 15 Jahre später hab ich den Schmarrn völlig vergessen und Bass hab ich dann gleich mit Tabulatur angefangen, weil ich nur den Violinschlüssel gewohnt war und mich der Bassschlüssel komplett verwirrt hat.

 

[Inside-Outside]

Völlig sinnfrei der Thread. Es ist beides völlig ok - mit oder ohne Noten. Ich selbst bin Blattleser aber es gibt unendlich viele sehr gute Musiker die nicht lesen können… Würde auch erklären, warum ich nicht sehr gut bin zu viel im Leben gelesen, zu wenig gegroovt

 

[rumblebird2]

Mir geht es wie einigen anderen hier: Ich kann Noten lesen, aber nicht direkt vom Blatt spielen. Das nutze ich auch weiterhin beim Erlernen von neuen Stücken. Wenn ich eine Basslinie einmal transkribiert habe, dann sitzt die wesentlich besser als eine, bei der ich das nicht gemacht habe.

Als Tabs in Mode kamen, war ich anfangs begeistert. Diese Begeisterung hat sich aber zügig gelegt. Einerseits sind bei der Musik, die mich interessiert fast alle Tabs aus dem Netz beliebig falsch. Andererseits sind mit die Informationen in Tabs einfach zu unvollständig bezüglich Themen wie Vorschlagnoten, Intonationshinweise etc. pp.

Im Bandkontext verwende ich seit vielen Jahren bei Stücken, die noch nicht perfekt sitzen meine eigene Schreibweise. Die besteht aus Infos zum Ablauf, zu den Harmonien, ggf. mal ein paar Noten zu einer kniffligen Stelle und zum Arragement. Damit komme ich bestens zurecht.

 

[EADG]

Ich auch nicht. Und doch kommen viele Bassisten - und andere Musiker - ohne Noten aus.

Natürlich. Es werden auch viele Geschichten erzählt von Leuten, die nicht schreiben können. Deshalb sind diese Menschen nicht limitiert darin, Gedanken zu entwickeln und diese zu erzählen.

Wer keine Buchstaben oder Noten lesen kann, ist auch nicht darin limitiert, Geschichten oder Musik aufzunehmen. Einen Vorteil haben Leser aber dennoch: Sie können eine Zeile zwei mal lesen oder auch 10 mal, um sie dann irgendwann vielleicht doch zu verstehen.

Es geht ohne Noten. Aber wer Lesen kann ist schon im Vorteil. Was aber nicht heißt, dass Notenleser automatisch die gebildeteren odet besseren Musikerinnen und Musiker sind. Homer war angeblich blind und die Brailleschrift zu seiner Zeit noch nicht erfunden.

 

[ErikSchaf]

Völlig sinnfrei der Thread. Es ist beides völlig ok - mit oder ohne Noten. Ich selbst bin Blattleser aber es gibt unendlich viele sehr gute Musiker die nicht lesen können… Würde auch erklären, warum ich nicht sehr gut bin zu viel im Leben gelesen, zu wenig gegroovt

Ja, es geht auch ohne. Manche Genies haben die Musiktheorie einfach intuitiv im Morgenurin und ein Gutes Gehör dazu. Ist mit Notenlesern etwas umständlich, etwa als Pink Floyd für Atom Heart Mother einen Komponisten hinzuzogen und ihm nichtmal die Tonart ihrer Songs sagen konnten. Es ist bekanntlich trotzdem irgendwie ganz gut geworden.

 

[EADG]

Ja, es geht auch ohne. Manche Genies haben die Musiktheorie einfach intuitiv im Morgenurin und ein Gutes Gehör dazu. Ist mit Notenlesern etwas umständlich, etwa als Pink Floyd für Atom Heart Mother einen Komponisten hinzuzogen und ihm nichtmal die Tonart ihrer Songs sagen konnten. Es ist bekanntlich trotzdem irgendwie ganz gut geworden.

Naja, Theorie ist Theorie. Es gibt ungleich mehr begnadete Fußballanalysten als Fußballer, zumindest in Deutschland. Und zu Atom heart mother sag ich mal lieber nix.

 

[daphonque]

Mir geht es wie einigen anderen hier: Ich kann Noten lesen, aber nicht direkt vom Blatt spielen. Das nutze ich auch weiterhin beim Erlernen von neuen Stücken. Wenn ich eine Basslinie einmal transkribiert habe, dann sitzt die wesentlich besser als eine, bei der ich das nicht gemacht habe.

Als Tabs in Mode kamen, war ich anfangs begeistert. Diese Begeisterung hat sich aber zügig gelegt. Einerseits sind bei der Musik, die mich interessiert fast alle Tabs aus dem Netz beliebig falsch. Andererseits sind mit die Informationen in Tabs einfach zu unvollständig bezüglich Themen wie Vorschlagnoten, Intonationshinweise etc. pp.

Im Bandkontext verwende ich seit vielen Jahren bei Stücken, die noch nicht perfekt sitzen meine eigene Schreibweise. Die besteht aus Infos zum Ablauf, zu den Harmonien, ggf. mal ein paar Noten zu einer kniffligen Stelle und zum Arragement. Damit komme ich bestens zurecht.

wenn man das auch unter notenlesen versteht kann ich mich mit dir einreihen.
mehr geht bei mir auch nicht.
schon öfter mal wieder daran gemacht flüssiger zu lesen - ist für mich sehr schwer mich lange dafür zu motivieren wieder wie ein kompletter anfänger zu spielen.
auch wenn ich weiss daß ich da durch müsste um vom blatt spielen zu können.

wie lange das wohl dauern würde?
so viele jahrzehnte hab ich wohl nicht mehr dafür

 

[rumblebird2]

Ich auch nicht. Rein statistisch sind es noch 10

Und in meinem musikalischen Umfeld ist der Nutzen des Blattspiels einfach viel zu klein. Da ich in Harmonielehre eingermaßen sattelfest bin, reicht mir eine entsprechende Ansage oder ein Notizzettel mit den Chords.

Das wichtigste ist eh die Absprache mit den Mitmusikern. Das wäre in einem Orchester oder einer Bigband sicher ganz anders, aber da bin ich halt nicht unterwegs.

 

[EADG]

Ich beneide ja Leute, die direkt vom Blatt spielen können. Ich kann das nicht. Meine Notenlesefähigkeit erschöpft sich darin, dass ich das, was da steht, entziffern kann, um es anschließend zu üben. Irgendwann kann ich es spielen.

Für einen Vertretungsjob in einem Orchester oder gelegentlichen Engagements bei einem Gospelchor bekomme ich die Noten zwei Wochen vorher und ich kann mich vorbereiten. Ohne Notenkenntnisse könnte ich sowas nicht machen.

Sowas bringt mich aber regelmäßig weiter, weil ich mich mit Musik und Bassläufen konfrontiert sehe, die ich selbst nicht unbedingt so spielen würde. Das Notenlesen bringt mich sozusagen auf neue Ideen.

 

[bassilisk]

Das Blattspiel ist natürlich die Hohe Kunst und muss entsprechend gepflegt werden; ist aber nur eine Facette des Notenlesens.
Nal ein Beispiel aus meiner Lebenswirklichkeit:

Nächsten Samstag möchte ich mit meiner Tochter an der Beerdigung einer Verwandten spielen. Wir haben uns für ein Duett Tenorhorn+Posaune entschieden, ich habe sehr schöne Duette, die im Violinschlüssel notiert sind, transponierend in B.



Normalerweise wird Posaune klingend im Bassschlüssel notiert, aber wenn man flexibel ist, geht das o.g. auch.
Diese Noten könnte man auch mit Blockflöten, E-Bässen, Klarinetten... spielen, obwohl sie original für zwei Flügelhörner geschrieben wurden.
Tabs? Zugbilder, Griffnotation? Keinesfalls.

Das geht ausschließlich, weil es Noten sind.

 

[bassmansemi]

Ich beneide ja Leute, die direkt vom Blatt spielen können. Ich kann das nicht. Meine Notenlesefähigkeit erschöpft sich darin, dass ich das, was da steht, entziffern kann, um es anschließend zu üben. Irgendwann kann ich es spielen.

Für einen Vertretungsjob in einem Orchester oder gelegentlichen Engagements bei einem Gospelchor bekomme ich die Noten zwei Wochen vorher und ich kann mich vorbereiten. Ohne Notenkenntnisse könnte ich sowas nicht machen.

Sowas bringt mich aber regelmäßig weiter, weil ich mich mit Musik und Bassläufen konfrontiert sehe, die ich selbst nicht unbedingt so spielen würde. Das Notenlesen bringt mich sozusagen auf neue Ideen.

Vom Blattspiel kann man aber auch üben

 

[Talisker]

üben

Was ist das für ein Wort?

 

[EADG]

Sine ira et studio