Natural Amplification

[TheBass]

Ok, Popcorn ist alle. Dann kann ich ja auch mal was Sinnvolles schreiben.

Natürliche Wiedergabe ohne jegliche Färbung ? Da würde ich einfach je nach persönlicher Vorliebe eine aktive oder passive DI-Box empfehlen. Die sind alle relativ linear.

Aber will man das wirklich ?

Als Signallieferant für das Mischpult vom Soundmann mag das ja ganz ok sein. Der schickt das Signal sowieso über einen Kompressor, feilt mit dem EQ hier und da herum und bastelt sich den Bass FoH-kompatibel zurecht. Das bin ich relativ entspannt, solange das Ergebnis vernünftig klingt und dem zahlenden Publikum gefällt. Da sollte man dem Soundmann auch mal vertrauen können.

Wenn ich das Signal für mich selber haben will, dann möchte ich statt des absolut linearen Signals aber dann doch lieber einen Sound, der mir gefällt. Da gibt es nur ein Problem: meine Soundwünsche ändern sich ab und zu mal. Da hätte ich gerne etwas Flexibilität. Außerdem spiele ich nicht nur 4-Saiter E-Bass, sondern auch 5-Saiter, Fretless, Kontrabass und EUB. Zudem habe ich neben drei festen, sehr verschieden Bands (Jazztrio, RnB Bigband, Karnevalsband) -zig Aushilfsjobs in verschiedenen Bands unterschiedlicher Stilrichtungen. Also brauche ich einen Preamp der einerseits linear mit hoher Dynamik kann, andererseits aber auch mal komprimierte, mittenbetonte, angezerrte Sounds mit zusätzlichen Effekten kann. Und zum üben hätte ich dann gerne auch einen Sound der mich motiviert und Spass macht.

Da macht der absolut cleane Sound dann irgendwie auch keinen richtigen Spaß.

Am besten komme ich da bisher mit meinem Zoom B3 zurecht. Mit dem KB brauche ich gar nichts. Da spiele ich ohnehin rein akustisch. Mit dem EUB nutze ich das B3 nur um etwas Raumakustik / Ambiencehall hinzuzufügen. Mit dem E-Bass mache ich mit der Fischer Amp Simulation einen EQ-Preshape, dazu etwas Kompression (Opto-Comp oder dbx 160A Simulation) und machmal Envelope Filter mit der Moog Simulation. Damit macht üben dann auch Spass.

Wie gesagt; zum üben, zum proben, manchmal auch live. Zum Recording verwende ich das Teil nicht. Da verwende ich das, was im Studio an Recording Channels verfügbar ist. Die haben ohnehin penibel optimiertes Equipment mit dem man fast immer bessere Resultate erzielt. Da ich meinen Sound ohnehin mit dem Bass und meiner Spieltechnik erzeuge, habe ich auch keine grosses Problem damit veschiedene Preamps zu verwenden.

 

[A lunatic]

Ja, Lord du darfst, du darfst

sehe ich natürlich genau so, es wäre ja schlimm wenn es die ganzen Färbungen in all den Variationen nich gäbe, seit Jahrzehnten kommen neue Bands ans Licht und oft entdeckt man immer noch etwas neues.
Das wäre ja sonst, wie wenn die Welt grau wäre
und manchmal will man doch aber wissen was hinter den Farben steckt.

Daher die Gedanken:
"Wie klingt mein Bass wenn er nicht bemalt wird, wie klingt der reine Ton der Saiten des Holzes und den Tonabnehmern und wie kann mann das am besten erreichen ?

Spiel doch Akustikbass ...
...ne darum geht's ja nicht


@ deeptone

Absolut, die Kombination zu finden ist der der Schlüssel zum Glücklich sein, den passenden Sound zu finden ist glaube ich tatsächlich wie mit den Frauen, manche suchen leider ihr leben lang ....


@TheBass

Du würdest auch eine Di-Box nehmen und empfehlen, schubi83 hat ziemlich am Anfang die Radial JDV empfohlen, scheint vielleicht sogar die "beste" zu sein, kostet aber stolze 479 €

https://www.thomann.de/de/radial_engineering_jdv.htm

 

[Oli Wan]

nimm die hier, wenn es um unverfälscht und direkt gehthttp://lehle.com/DE/Lehle-Sunday-Driver-XLR:

 

[TheBass]

Du würdest auch eine Di-Box nehmen und empfehlen, schubi83 hat ziemlich am Anfang die Radial JDV empfohlen, scheint vielleicht sogar die "beste" zu sein, kostet aber stolze 479 €

Die ist bestimmt gut. Aber für eine gute DI-Box muss man keine 479 Euro ausgeben. Ich hatte lange die Behringer DI100 Ultra-DI und hatte damit sehr gute Ergebnisse. In den diversen Vergleichstests mit teilweise erheblich teuren DI-Boxen schneidet sie auch immer wieder gut ab. Natürlich macht die keinen Röhrensound, soll sie aber auch gar nicht. Sie soll nur den Sound möglichst verfärbungs- und störungsfrei rüberbringen, was sie auch sehr gut macht.

 

[A lunatic]

Wenn ich den Bass an so ne Di Box hänge und in den Ausgang gleich meine Kopfhörer, was ist da dann los ?
Funktioniert das ?
Muss die Box dann "Aktiv" sein ? (der Lehle hätte sogar Batterie)
Oder ist ein Mischpult unverzichtbar ?

 

[alice d.]

das Instrument so unverfälscht wie möglich wiedergeben

ich behaupte jetzt mal ganz frech: das gibt es nicht. weil es nicht geht. jeder verstärkerchip und jede verstärkerschaltung hat gerade in den grenzen des spektrums unregelmäßigkeiten. teilweise sind diese unregelmäßigkeiten ja auch gewollt. dann kommt ein speaker und ich habe noch kein frequenzbild eines speakers gesehen, das linear gewesen wäre. mag sein, daß man (oder eher hans) da was basteln kann, aber linear im besten sinn des wortes wird keine einzige signalkette aus bass, kabel, amp oder ampähnlichem, kabel, box oder anderer abhöre sein.

niemand weiß, wie die farbe rot wirklich aussieht.

 

[Kong]

Hat die DI - Box einen Kopfhöhrer - Ausgang?

Wenn nein, dann nein.

Die Batterie im Sunday Driver ist nur für den Driver, der ja ein Booster ist, vorgesehen.

Eine DI - Box ist dazu da, das Signal von Instrumenten - Level auf Line - Level zu verstärken, ausserdem wird das Signal symetrisch, dann passiert noch irgendwas mit der Impedanz, damit es den langen Weg zum Mischpult unverfälscht übersteht.

Die von TheBass angesprochene Behringer DI100 Ultra-DI tut genau das, was eine DI - Box tun muß, und das nicht schlecht. Da gibts kein Vertun. Ich höre z.B. keinen Unterschied zwischen meiner alten Behringer DI - Box, dem hervorragenden, aufwändigen DI meines Basswitch und dem ebenfalls sehr guten DI - Ausgang an meinem GenzBenz GBE.

Nebenbei gesagt, alle DI Out meiner Amps sind sehr gut, nur der am Markbass LM II lässt etwas zu wünschen übrig. Aber dafür habe ich ja die Behringer Schachtel.

Wenn man natürlich Röhrenwärme ins Spiel bringen will, dann sind andere DI in anderen Preisklassen gefragt. Das ist nur bei sehr hohem Sound - Standard und Anwendern, die sehr auf den eigenen Sound bedacht sind, nötig.

Und dann nimmt der Sound - "Ingenieur" (dem Ingenieur ist nichts zu schwör.....) den wundervollen, herrlichen, schönen Sound und zieht erst mal alle Mitten 'raus, dreht dann Höhen 'rein und lacht, weil er Bassisten eh nicht leiden kann.......

 

[Kong]

ich behaupte jetzt mal ganz frech: das gibt es nicht. weil es nicht geht. jeder verstärkerchip und jede verstärkerschaltung hat gerade in den grenzen des spektrums unregelmäßigkeiten. teilweise sind diese unregelmäßigkeiten ja auch gewollt. dann kommt ein speaker und ich habe noch kein frequenzbild eines speakers gesehen, das linear gewesen wäre. mag sein, daß man (oder eher hans) da was basteln kann, aber linear im besten sinn des wortes wird keine einzige signalkette aus bass, kabel, amp oder ampähnlichem, kabel, box oder anderer abhöre sein.

niemand weiß, wie die farbe rot wirklich aussieht.

Die Amp - Designer und -Entwickler träumen seit Generationen von dem berühmten "Wire with some Gain", mit dem man ein Signal verstärken kann, ohne etwas zu beeinflussen.

Das wird wohl noch eine Weile ein Traum bleiben, obwohl verschiedene Amps diesem Ideal recht nahe kommen.

Aber: Dann hat der Ampdesigner einen bestimmten Sound - Geschmack, ebenso wie der Boxenbauer, und das Produkt wird uns als "Neutral" verkauft.

Dann glauben das die Leute, die auch sonst alles glauben, was die Werbung so sagt, und schon haben wir wieder einen 4567 - Seiten langen Fred, was "Neutral" bedeutet - und ob Amp X mit Box Y "neutraler" ist als Amp A mit Box B.......

 

[TheBass]

Wenn ich den Bass an so ne Di Box hänge und in den Ausgang gleich meine Kopfhörer, was ist da dann los ?
Funktioniert das ?
Muss die Box dann "Aktiv" sein ? (der Lehle hätte sogar Batterie)
Oder ist ein Mischpult unverzichtbar ?

Die meisten Kopfhörer sind ziemlich niederohmig. Einige gehen runter bis auf 16Ohm. LINE Ausgänge sind meistens für LINE Eingänge mit einigen kOhm Eingangswiderstand ausgelegt. Da wirkt ein Kopfhörer fast schon wie ein Kurzschluss. Kaputt geht da zwar in der Regel nichts, aber im Kopfhörer hört man dann bestenfalls noch ein sehr leises Signal. Die meisten DI-Boxen können keine Kopfhörer treiben. Da wäre statt einer DI-Box dann vielleicht ein Preamp mit DI-Out und zusätzlichem Kopfhörerausgang dann wohl besser geeignet.

NB: da war der Kong wieder schneller ..

 

[Kong]

NB: da war der Kong wieder schneller ..

....TheBass war dagegen wissenschaftlicher. Ich hab das mit dem "nieder- gegen hochohmigen Eingang" nur verinnerlicht, weil es (oft) auf den Eingängen drauf steht.

 

[Elektro-Olli]

ich behaupte jetzt mal ganz frech: das gibt es nicht. weil es nicht geht. jeder verstärkerchip und jede verstärkerschaltung hat gerade in den grenzen des spektrums unregelmäßigkeiten. teilweise sind diese unregelmäßigkeiten ja auch gewollt. dann kommt ein speaker und ich habe noch kein frequenzbild eines speakers gesehen, das linear gewesen wäre. mag sein, daß man (oder eher hans) da was basteln kann, aber linear im besten sinn des wortes wird keine einzige signalkette aus bass, kabel, amp oder ampähnlichem, kabel, box oder anderer abhöre sein.

Da hast du im Grund schon recht. In der Praxis sieht das ja mal so aus , dass die Nichtlinearitäten des finalen Schallwandlers (Lautsprecher) um Größenordnungen höher ausfallen als bei allem was davor in der Signalkette hängt (Verstärker, Kabel). Wenn man sich also in Richtung unverfälschter Wiedergabe eines Bassignales bewegen will, sollte man das schwächste Glied in der Signalkette optimieren und das ist mit Sicherheit der Lautsprecher.

Ein E-Bass ist ja per Definition ein elektroakustisches Instrument. Es hat oben schon jemand erwähnt, dass Verstärker und Lautsprecherbox quasi zum Instrument dazugehören. Den "reinen Klang des Basses" allein hört man nur, wenn man das Kabel zieht. Und dann hört man bekanntlich nicht mehr sehr viel.
Das setzt voraus man betrachtet den unverstärkten E-Bass für sich alleine als vollständiges Musikinstrument. Das halte ich aber für eher praxisfremd.

 

[Elektro-Olli]

Mal angenommen du hast deinen Bass hochwertig verstärkt und hörst das dann über einen sehr guten Kopfhörer. Ich behaupte was du dann hörst ist alles andere als ein natürliches Klangerlebnis. Denn du hörst das eindimensionale Monosignal deines Basses mitten im Kopf. Ohne Raumeindruck ist Hören sehr anstrengend und ermüdend. Selbst wenn du noch Hall dazu gibst, bleibt die Stereomitte mitten im Kopf.

 

[A lunatic]

Mal angenommen du hast deinen Bass hochwertig verstärkt und hörst das dann über einen sehr guten Kopfhörer. Ich behaupte was du dann hörst ist alles andere als ein natürliches Klangerlebnis. Denn du hörst das eindimensionale Monosignal deines Basses mitten im Kopf. Ohne Raumeindruck ist Hören sehr anstrengend und ermüdend. Selbst wenn du noch Hall dazu gibst, bleibt die Stereomitte mitten im Kopf.

auch da wird wohl was dran sein ...

 

[TheBass]

Mal angenommen du hast deinen Bass hochwertig verstärkt und hörst das dann über einen sehr guten Kopfhörer. Ich behaupte was du dann hörst ist alles andere als ein natürliches Klangerlebnis. Denn du hörst das eindimensionale Monosignal deines Basses mitten im Kopf. Ohne Raumeindruck ist Hören sehr anstrengend und ermüdend. Selbst wenn du noch Hall dazu gibst, bleibt die Stereomitte mitten im Kopf.

Stimmt. Aber den fehlenden Raumeindruck kannst Du mit etwas Stereoambiencehall ganz gut ausgleichen. Im oben erwähnten Zoom B3 ist sowas schon mit drin. Klingt zwar nicht unbedingt natürlich, aber klingt gut. Was man ausserdem unterschätzt, ist die Verfärbung durch den Kopfhörer selbst. Kopfhörer können mindestens genauso verschieden wie unterschiedliche Boxen klingen. Ich benutze einen AKG K701 und einen Sennheiser HD25. Die klingen komplett verschieden. Sogar so verschieden, dass ich die Soundeinstellungen beim Wechsel zwischen beiden Kopfhörern anpassen muss.

 

[alice d.]

Das wird wohl noch eine Weile ein Traum bleiben, obwohl verschiedene Amps diesem Ideal recht nahe kommen.

Wenn man sich also in Richtung unverfäschter Wiedergabe eines Bassignales bewegen will, sollte man das schwächste Glied in der Signalkette optimieren und das ist mit Sicherheit der Lautsprecher.

problem 1: "linearer sound" ist so ne werbeformel. alle erzählen sie davon. jeder hat mal irgendwo den linearen amp gebaut...
problem 2: je näher man der wirklichen linearität kommt, desto teurer wirds. hier wurde schon eine di-box für 500 euro aufgeboten, die glockenklang-amps, schaut mal, was man für gute kopfhörer oder studiomonitore ausgeben kann...

linearität ist blödsinnig. für mich hat das thema keinen nutzen außer dem onaniefaktor "hör mal, wie linear ich meinen bass abhören kann" und dem abfuckfaktor "oh scheiße, mit meiner linearen abhöre klingt mein bass gar nicht so geil wie mit dem ampeg...", verbrennt dafür aber unglaublich viel geld.

 

[oldschool]

Ich finde ja immer noch, das zum reinen Üben gar kein Amp/Abhöre nötig ist, eher abträglich. Warum? Nehmen wir zum Beispiel mal das Slappen, da hört man ohne jede Verstärkung sofort, woran es hapert- ein dünner Ton wird ja nicht davon besser, dass ich da Bässe reindrehe, sondern dass ich die Saite so treffe, dass sie anständig schwingen kann! Auch beim Zupfen/Fingerporno hört man "naturbelassen" sofort, wo etwas nicht stimmt, wenn z.B die Finger einen unterschiedlichen Sound generieren. Und das von den meisten sträflich vernachlässigten Üben des Mutens geht auch nackt am besten, da hört man sofort, ob es gerade links oder rechts nachklappert.
Aberrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr:
Es macht natürlich viel mehr Spass mit Sound, und das Allerwichtigste ist ja wohl, nicht den Spass zu verlieren! Dann doch lieber mit Zerre/Compressor als "neutral frustriert" -oder?

 

[A lunatic]

Absolut, find ich auch

 

[A lunatic]

Schaut euch mal das Teil mal an, würde mich echt interessieren wie so was seltsames wohl klingt...

http://www.benkcube.de/deutsch/produkte-instrumente-natural-one.html

 

[franzmann]

Die Idee hatte ich lange in meiner Schublade: eIn Rundstrahler für die Fälle wo man nur eine leichte Verstarkung braucht. Für Bass hätte ich einen Subwoofer nach unten erwartet, à la Acoutic Image.

Das Teil ist nicht gerade billig, siehe z.B. beim großen T

 

[alice d.]

Auch beim Zupfen/Fingerporno hört man "naturbelassen" sofort, wo etwas nicht stimmt, wenn z.B die Finger einen unterschiedlichen Sound generieren. Und das von den meisten sträflich vernachlässigten Üben des Mutens geht auch nackt am besten, da hört man sofort, ob es gerade links oder rechts nachklappert.

na ja, ich übe "nackt" und merke schon, daß bei 110 db andere probleme rein vom thema dämpfen auftreten als ohne kabel in der buchse. aber das sind probleme, die letztlich auch nicht beim heimischen üben mit der neutralen abhöre auf zimmerlautstärke rauskommen, sondern nur, wenn man im orkan steht.