Frage zur Saitenlage

[Gast82234]

Hallo.

Da ich noch nicht so lange am Bass aktiv bin wie die meiste hier in diesem Forum habe ich eine Frage zur Saitenlage.
Ist es korrekt das sich eine niedrigere Saitenlage leichter bespielen lässt jedoch häufig zu unerwünschten Nebengeräuschen (falls nicht gewollt) wie schnarren
auf den Bundstäbchen führen kann? Und eine hohe Saitenlage mehr Kraftaufwand beim spielen erfordert man dafür aber einen klareren Sound erhält?
Falls dem so ist was würdet ihr einem Beginner empfehlen der sich grad mit den Einstellungen des Instrumentes auseinandersetzt? Ich denke die persönliche Vorliebe spielt dabei auch eine große Rolle jedoch geht es mir darum was für den Anfang erstmal besser wäre...

Danke schonmal und einen schönen Sonntag noch.

 

[Basszupfer]

Mit deinen Vermutungen hast du Recht. Mit einer niedrigeren Saitenlage ist es für die Greifhand auf dem Griffbrett wesentlich entspannter zu agieren. Allerdings sollte dann auch die anschlagende Hand in dem Fall evtl etwas gezügelter zur Sache gehen um erstmal im Idealfall einen sauberen Ton zu erzeugen. Und die Bünde sollten dafür top abgerichtet sein und auf korrekte Krümmung des Halses achten.

Freilich ist so ein"Geschnarre" oft ein beliebtes natürliches Effektmittel im extremen Metalbereich um einen dreckigen Sound hinzubekommen ohne dabei zb einen Verzerrer oder aufgerissenen Preamp bemühen zu müssen.

Eine eher hohe Saitenlage erzeugt idr keine großartigen Nebengeräusche, kann aber auch meines Erachtens auch eher langweilig klingen. Und ob man bei extremer Einstellungen noch ne gescheite Intonation hinbekommt.....? Lasse mich auch gern eines besseren belehren. Aber ist bestimmt auf Dauer Hardcore anstrengend für die Greifhand.

Ich für meinen Fall habe halt meinen Mittelweg gefunden. Kommt aber auch auf das jeweilige Instrument an.


Aber: es gibt dazu jede Menge Informationen dazu online.
Es ist DEIN Bass! Lerne ihn und seine Funktionen kennen und Du wirst schnell checken, das das Ganze kein Hexenwerk ist

 

[Gast82234]

@Basszupfer Vielen Dank.

 

[fretlenten]

Moin,
Ich denke die Saitenlage musst Du im Wesentlichen von deiner Anschlagshand abhängig machen . Je mehr du reinlangen willst, desto höher musst du gehen. Ich nutze das gerne als Stilmittel.
Der Bass von einem Bekannten ist für mich unspielbar, weil der soooo flach eingestellt ist.
Sätze wie "vom Fachhandel optimal eingestellt" sind nur leere Worthülsen, weil das gerade für dich nicht passt
Alsdenne

Edith sacht, dass für die Greifhand der Umstieg auf den nächst dickeren Saitensatz des selben Herstellers spürbarer ist als die Höhe der Saitenlage...

 

[JULOR]

Bei einer hohen Saitenlage schnarrt es auch, wenn du nicht kräftig genug drückst. Oder es kommt nur ein plopp und kein Ton.

 

[Mad Jazz Morales]

Freilich ist so ein"Geschnarre" oft ein beliebtes natürliches Effektmittel im extremen Metalbereich um einen dreckigen Sound hinzubekommen ohne dabei zb einen Verzerrer oder aufgerissenen Preamp bemühen zu müssen.

Bitte mal ein Beispiel für Schnarren als Effekt…

 

[whitewater]

Also, für einen Anfänger ist schon ein Mittelwert ganz hilfreich. Es nutzt ja nichts von hoher oder niedriger Saitenlage, "es ist Dein Bass", persönlichen Vorlieben und verschiedenen Stilistiken zu fabulieren, wenn beim Fragenden keinerlei Grundgerüst vorhanden ist, das diese Infos einordnen könnte.
Das kommt dann alles mit der Zeit und der Auseinandersetzung mit dem Instrument. Auch ein Grund, warum ich meine, das Einstellen sollte man selber können, um da mal das eine oder andere auszuprobieren.
Also, was die Einstellarbeiten angeht, gibts ja diverse Tutorials, als Messinstrument, bzw. "Fühllehren" gibts im Fachhandel sogenannte Plektren in verschiedenen Stärken. (für die Dinger gabs noch irgendeine Zweitverwendung).
Ich bin übrigens dagegen, Anfängern die Saiten eher hoch zu setzen, damit es beim "reinlangen" nicht so schnarrt. Eine akustische Rückmeldung hilft einen kontrollierten Anschlag zu kultivieren.

P.S.: ich schrieb ja was von Mittelwert, also, wenn der Hals grundsätzlich halbwegs ordentlich abgerichtet ist, so eingestellt, daß er eine leicht Kurve nach vorn macht, dann würde ich so um die 3mm am 12. Bund für einen guten Ausgangspunkt halten. Sprich, 3 Fender Heavy Pleks berühren Bund und Saite gleichzeitig, 2 2mm Dunlop halten vom Saitendruck. P.P.S.: wenns 3,5 sind ist das auch kein Beinbruch.

 

[whitewater]

Bitte mal ein Beispiel für Schnarren als Effekt…

Hör mal hier rein, so ab 3:30 (schöner ab 3:00).
Stan spielt da sehr schön ganz knapp um die Kante rum, an der die Saite anfängt zu schnarren. Und weil da sonst nichts im Ton ist, hört man das recht gut. Sicher gibts Beispiele, wo das viel stärker ist, aber da ist meist soviel Soße drüber, daß es schwierig zu unterscheiden ist, was die Saite macht und was diverse Zerren, Drives, Trallala.

 

[Gast82234]

@whitewater Vielen Dank für die Erklärung.

 

[HeGoe]

Das Video, was mir vor Jahren die Augen geöffnet hat bzgl Saitenlage ist folgendes:
Marcelo Feldmann Bass Setup

Und meine Lieblingsvideo-Reihe zum Thema Bass Setup ist die von Dingwall (auf alle Bässe übertragbar)
Dingwall Bass Setup Tutorials

 

[whitewater]

@whitewater Vielen Dank für die Erklärung.

Noch ein Nachtrag: Wenn Du trotz kontrolliertem Anschlag und sorgfältigem Aufsetzen der Finger der linken an bestimmten einzelnen Bünden das Schnarren nicht vermeiden kannst, schau mal die Bünde an, da können sich relativ schnell richtige Löcher reinspielen, das kann man in Grenzen mit höherer Saitenlage covern, irgendwann muss das dann aber abgerichtet werden. Relativ schnell heißt, wenn jemand mit kräftiger linker Hand und halbwegs gefülltem Terminkalender ständig Blues in F spielt, kann das Inspektor Cadfael aus dem Zustand der Bünde schon nach ein-zwei Jahren rauslesen.

 

[FFMBasser]

Bitte mal ein Beispiel für Schnarren als Effekt…

Hier finde ich es sehr geschmackvoll und es kommt auch sehr gut rüber, selbst bei dem kleinen Reggea artigen Part später passt es sehr gut.

 

[Mad Jazz Morales]

Meint ihr wirklich, dass das Schnarren als Effekt eingesetzt wird?!
Effekt bedeutet für mich „nach Belieben rein- undoder rausnehmen“
Das es schnarrende surrende sirrende Bässe in der Musik gibt- Logo, aber ist das ggf. nicht eher hingenommen, als Tribut, den man an eine Saitenlage zahlen muss?!

 

[pitsieben]

Meint ihr wirklich, dass das Schnarren als Effekt eingesetzt wird?!

Ist ein mechanischer Brickwall-Limiter...

 

[AchimII]

So als Faustregel (für mich) halte ich die E-Saite im ersten Bund, drücke mit dem rechten Zeigerfinger im letzten Bund, und wenn ich mit dem rechten Daumennagel dabei den gegriffenen Teil der Seite leicht anzupfe, darf nichts schnarren. Dann paßt die Halskrümmung für mich. Der Hals ist also nie absolut gerade, sondern ganz leicht nach innen eingestellt.

Dann hinten die Saitenhöhe einstellen, anschließend die Pickups, und die Intonation mit Stimmgerät prüfen, Leersaite, 12. Bund, Flageolett im 12. Bund.

Den 2. Teil mache ich aber eigentlich nur einmal, weil ich meistens eh beim Saitenwechsel wieder den gleichen Typ Saite aufziehe.

Das funktioniert für mich als flache Saitenlage, wobei das natürlich einen werksseitig richtig gefeilten Sattel voraussetzt.

 

[Der Steff]

Das Video, was mir vor Jahren die Augen geöffnet hat bzgl Saitenlage ist folgendes:
Marcelo Feldmann Bass Setup

Und meine Lieblingsvideo-Reihe zum Thema Bass Setup ist die von Dingwall (auf alle Bässe übertragbar)
Dingwall Bass Setup Tutorials

.....auf die meisten

 

[whitewater]

Meint ihr wirklich, dass das Schnarren als Effekt eingesetzt wird?!
Effekt bedeutet für mich „nach Belieben rein- undoder rausnehmen“
Das es schnarrende surrende sirrende Bässe in der Musik gibt- Logo, aber ist das ggf. nicht eher hingenommen, als Tribut, den man an eine Saitenlage zahlen muss?!

Completely your choice. Du willst es, Du kriegst es.
Ich will, daß ich es leicht scheppern lassen kann, indem ich extrahart (und etwas mehr von oben herab) reinlange.
P.S.: das ist übrigens ein ganz anderes Schnarren, als jenes, das entsteht, wenn man irgendwo mit der linken Hand greift, statt kurz vor dem Bund. Letzteres ist hässlich. Aber wer das will kann auch das.

 

[Ray Mahogany]

Meint ihr wirklich, dass das Schnarren als Effekt eingesetzt wird?!

Das ist der einfachste Weg, einen dreckigen Sound hinzubekommen. Aber eben so, wie @whitewater es beschreibt: Härter reinlangen, nicht die Saitenlage tieflegen.

 

[whitewater]

Hier finde ich es sehr geschmackvoll und es kommt auch sehr gut rüber, selbst bei dem kleinen Reggea artigen Part später passt es sehr gut.

Hatte mir diesen "Reggae artigen Part" nochmal angehört, das ist schon recht extrem, und braucht eine tiefere Saitenlage, also ich allroundmässig passend fände. Nur damit schnurpst es halt länger und nicht nur kurz nach dem harten Anschlag.
Aber geschmackvoll stimmt schon, und auch hier gilt, richtig ist, was im Ergebnis gefällt.

 

[K.Montana]

was haste denn für einen Bass?
in den paar Seiten Anleitung steht dazu meist auch schon was.
wie man es bei dem entsprechenden Modell einstellt und was der Hersteller empfiehlt.
wären bei mir 2,5mm tiefste Saite und 2mm an der höchsten... kann man von daaus dann noch bisschen rumprobieren, auch weil man meist gar nicht so genau messen kann