hallo Leute,
da ich vor ein paar Seiten so nett beraten worden bin, dachte ich mir ich geb was zurück und liefere einen Erfahrungsbericht.
Ausgangsposition und Kandidaten
ich wollte Saiten, die einen "modernen" Flatwoundsound hinbekommen. Schon das Flat Feeling aber mit genügend Sustain und allen Frequenzen. Mir wurde zu den LaBellas und DRs geraten. Die LaBellas habe ich vor ca 9 Monaten aufgezogen, die DRs vor einem (sind also noch nicht restlos eingemuggelt aber für einen Vergleich reichts)
Der Bass ist ein Squier 50s Vibe Preci (Singlecoil mit Linden Korpus)
Oberfläche, Spielgefühl
DRs sind optisch so glatt, dass ich aus einem Meter Entfernung gar keine Windungen ausmachen kann. Spielen sich wie Seide, sind dabei aber sehr straff.
LaBella haben deutlich sichtbare Rillen und sind etwas rauer. Dafür nicht ganz so straff aber immer noch eher für echte Männer
Frequenzen
Hier kommen die LaBella mit einem gespreizten Frequenzbild daher während die DRs eher eng und fokusiert sind.
Etwas länger:
Die LaBellas haben richtig tiefe Bässe, dann Mitten die schön nach Tuba klingen können und darüber Höhen die eher tief und erdig aber immer noch fetzig klingen. Fast schon zu den Hochmitten hin. Bei den Mitten ist zu sagen, dass der brummig/knurrig/schmierige Tuba-Faktor auch durch langes Drehen an einem parametrischen EQ nie ganz raus zu bekommen war. Warm mit bisserl Knurr geht schon. Aber halt nie ganz sauber. Muss man mögen.
Die DR sind da viel fokusierter. Die Bässe sind nicht ganz so tief, dafür sind die Mitten im Timbre tiefer und stumpfer. Für präsent knurrende Sounds nicht so geeignet wie die LaBellas aber dafür lassen die DRs sich leicht "sauber" kriegen.
Gemeinsam bilden die Mitten und Bässe einen soliden Pulk im Bandsound aber fallen sonst nicht weiter auf.
Die Höhen scheinen fast etwas abgespalten und zu hoch darüber zu schweben. Außerdem sind sie dann doch eher unterbelichtet. Glaube nach noch einem Monat werden die ganz weg sein.
Attack, Sustain
Die DRs sind da unauffällig. Der Attack ist kaum ausgeprägt. Man hat fast das Gefühl, dass der Ton einfach da ist und keinen großen Wumms macht. Fast wie durch einen Kompressor mit kurzer Attack Time. Geschmackssache. Und das Sustain ist zwar durchaus da aber weder durch übermäßige Länge noch Kürze spektakulär.
Sektakulär ist aber das Wort, das mir bei den LaBellas einfällt. Das zweite ist "Thumb" mit dem die Amerikaner so schön einen Satten Attack mit Old-School Charakter umschreiben. Wuchtig fangen sie an und klingen dann sehr satt aus. Vor allem die tiefen Bässe stehen einfach wie eine Eins.
Zusammenfassend
Beide Saiten haben ihre alten und neuen Komponenten. Die LaBellas fühlen sich eher wohl wenn man trotz fundamentaler Bassarbeit gerne gehört und wahrgenommen wird. Die DRs erobern sich dagegen schon auch ihren Platz im Bandgefühge aber ziehen sich sonst eher zurück und begleiten mit Zurückhaltung
Mein Fazit
ich bin eher ein präsenter Bassist. Die DRs kriegen noch ein Monat. Falls sich nichts dramatisch ändert, wandern dann wieder die LaBellas auf den Bass.
Außer Konkurenz
auf einem anderen Bass (Preci mit Erlenkorpus) habe ich die TIs oben. Zu denen sei nur eines gesagt: wenn es knorrig und knarzig wie ein alter Eichenast im Wind klingen soll, kann ich mir nicht vorstellen, dass es Saiten gibt, die das noch besser hinbekommen. Unten rum eher schlank aber zu viele Bässe stören beim knarzen eh nur
