Der perfekte Slap-Sound

[Hen]

Ich find's ja prinzipiell ok, wenn man beim Thema Slappen auch auf die Anwendbarkeit bzw. die Dinge, auf die man im Bandkontekt achten muss, hinweist, auch wenn das von @Hen natürlich stark aus der Bass-Dienstleisterperspektive geschrieben ist, bei der man ja schlussendlich, will man gebucht werden, soetwas wie ein Sound-Untergebener ist, als Bassist ganz besonders.
Ob das beim TE dann jetzt oder zukünftig so ist, können wir aber nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht will er einfach SEINEN Sound finden und macht damit und ggf. dem entsprechenden Wiedererkennungswert Karriere. Auch wenngleich das weitaus weniger wahrscheinlich ist, als den Bass im Soul-Funk-Tanzorchester zu slappen.

Ach so sehr ist es gar nicht aus der Perspektive des Dienstleisters gesprochen sondern aus der eines Musikers. Ich denke nicht mehr aus derinstrumentalen Sicht, denke nicht als Bassist, ich denke wie ein Produzent oder Dirigent.

Was braucht die Musik in dem Moment?

Das kann manchmal sein das der Bass nur langweiligen Kram spielt oder auch gar nichts. Auch der Sound ist nur auf die Band, die Musik, das Gesamtprodukt ausgerichtet. Was mir gefällt als Bassist ist da einfach völlig zweitrangig.

Natürlich macht das manchmal auch keinen Spaß, vielleicht kommt da der Profi durch, ich mache Musik eben nicht zum Spaß. Ich empfinde aber Freude daran das es einfach im Gesamten passt und stimmt.

Grüße Hen

 

[Metalfist]

Diskussionen wie diese hier sind nett aber in der Praxis völlig irrelevant, denn niemand ist in der jeweiligen Situation dabei und kennt alle Faktoren. Ein paar Grundlagen machen für alle Sinn, der Rest ist aber extrem relativ. Als Profi habe ich beim Thema Slappen gelernt, das es auf genau 3 Dinge ankommt:

• Der Ton braucht genug Bässe und darf nicht zu sehr "klacken", sonst verliert die Band Fundament.
• Die Höhen dürfen nicht zu harsch und aufdringlich sein, gerade in modernen Produktionen hat man sowieso mehr als genug davon.
• Das Slappen muss klanglich in der Gesamtsound eingebettet sein weil man in den seltensten Fällen Marcus Miller Cover spielt.

Ich habe früher - als ich noch oft in der Band geslappt habe - einen Compressor als Slap-Limiter eingesetzt (Exar BC04).
Das heisst, es kam alles an Dynamik rüber, nur die Pegelspitzen wurden beschnitten.
Da ich sowieso die Höhen immer eher flat oder leicht abgesenkt spiele, hat das super geklungen und harmonisch eingefügt.

 

[II-V-I]

Songdienlichkeit, bzw. das Bewusstsein dafür, hat ja auch was mit musikalischer Reife zu tun. Ich empfehle jedem Musiker, v.a. natürlich dem Nachwuchs, neben dem Hauptinstrument noch mindestens ein Instrument zu erlernen, sei es rudimentär, um einfach mal eine andere Perspektive auf Songs zu bekommen, wieso sie "funktionieren" oder eben nicht. Im Ideal, als Bassist, ist das z.B. Rhytmusinstrument (Bass), polyphones Begleitinstrument (Klavier) und Gesang (am besten Satzgesang)
Was das mit Slappen zu tun hat, äh, vordergründig nicht viel

Außer halt, dass man nicht - wie generell beim Bass-Sound - allein darauf achten sollte, dass es nur einen persönlich vom Hocker haut, sondern dass die Funktion gewährleistet ist. Das gilt aber auch für Keyboarder, (I play the root!), Gitarristen und überhaupt die ganze Band

Entscheidend ist da natürlich auch wie groß das Ensemble ist, und welcher Style. Im Funk-Trio kann man als Bassist reinhauen, wenn nicht "muss", gerne auch mit grellerem Slapsound. Beim Singer-Songwriter sind wir zu zweit, da spiel ich aber fast nur Low-End, weil es genau das ist, was die Musik braucht.
Bei den Level42 Live Sachen fehlt mir immer Bass, das ist einfach viel dürres Gedengel, auch wenn ich sonst total drauf stehen. Live klingt's irgendwie nur halbrund. Das liegt auch am Bass-Sound.

 

[mr. sanchez]

Es ist Geschmackssache... wie Hen aber richtig sagt, ist beim Slappen ganz wichtig: bettet es sich in den musikalischen Kontext ein und trägt es die Band?
Ich stand früher auch auf moderne, klare Slapsachen mit vielen Noten (Miller, Wooten....), als ich dann Larry Graham gehört habe, wusste ich, wo die Reise hingeht. Seine Technik ist eigenwillig, aber zu den SOLCHEN Lines kann man tanzen! Da stehen nicht nur die 2 Bassisten im Publkum drauf, sondern alle (und die Mitmusiker auch).
Ich slappe live nur noch ziemlich selten, vielleicht bei 2 Nummern am Abend, wenn es die Musik verlangt.. mittlerweile mit Flatwounds auf dem Jazzbass, funktioniert wunderbar und mischt sich auch besser mit den Drums als mit Roundwounds.
Auf meinem Preci mit den 10 Jahre alten LaBellas geht es aber auf der E-Saite nur noch sehr mumpfig.

Eine zweite EQ-Einstellung für Slap habe ich eigentlich nie verwendet, einen Kompressor auch schon lange nicht mehr. Es hängt einfach extrem von der Spieltechnik ab und der Dynamikkontrolle, die man in der rechten Hand hat. Bei vielen Bassisten (Flea inklusive), klingt Slappen hart, metallisch und die Pops sind zu laut im Vergleich zu den Daumenanschlägen. Das Ergebnis klingt dann oft etwas dünn und ziemlich agressiv.
Mit einer ausgecheckten Dwon-Stroke Bewegung des Daumens bekommt man deutlich mehr Bass-Anteil und eine attack-reiche Note, die aber von der Tonfülle mit einer gezupften Note mithalten kann.

Aber, wie so oft, ist das wieder mal ziemlich unabhängig vom Equipment.. wobei: der Bass sollte eine ordentliche Saitenlage haben

 

[Hen]

Es ist Geschmackssache... wie Hen aber richtig sagt, ist beim Slappen ganz wichtig: bettet es sich in den musikalischen Kontext ein und trägt es die Band?
Ich stand früher auch auf moderne, klare Slapsachen mit vielen Noten (Miller, Wooten....), als ich dann Larry Graham gehört habe, wusste ich, wo die Reise hingeht. Seine Technik ist eigenwillig, aber zu den SOLCHEN Lines kann man tanzen! Da stehen nicht nur die 2 Bassisten im Publkum drauf, sondern alle (und die Mitmusiker auch).
Ich slappe live nur noch ziemlich selten, vielleicht bei 2 Nummern am Abend, wenn es die Musik verlangt.. mittlerweile mit Flatwounds auf dem Jazzbass, funktioniert wunderbar und mischt sich auch besser mit den Drums als mit Roundwounds.
Auf meinem Preci mit den 10 Jahre alten LaBellas geht es aber auf der E-Saite nur noch sehr mumpfig.

Eine zweite EQ-Einstellung für Slap habe ich eigentlich nie verwendet, einen Kompressor auch schon lange nicht mehr. Es hängt einfach extrem von der Spieltechnik ab und der Dynamikkontrolle, die man in der rechten Hand hat. Bei vielen Bassisten (Flea inklusive), klingt Slappen hart, metallisch und die Pops sind zu laut im Vergleich zu den Daumenanschlägen. Das Ergebnis klingt dann oft etwas dünn und ziemlich agressiv.
Mit einer ausgecheckten Dwon-Stroke Bewegung des Daumens bekommt man deutlich mehr Bass-Anteil und eine attack-reiche Note, die aber von der Tonfülle mit einer gezupften Note mithalten kann.

Aber, wie so oft, ist das wieder mal ziemlich unabhängig vom Equipment.. wobei: der Bass sollte eine ordentliche Saitenlage haben

Das ist halt die absolute Köningsdisziplin:

Einen in sich ausgewogenen Slap-Sound wo der Thump genug Bässe hat und der Pop nicht zu harsch klingt - zumindest in 98% der Gebrauchsmusik...

Ich werde das noch ein Leben lang üben müssen bis ich einigermaßen zufrieden bin...

Grüße Hen

 

[albatros]

Sehr spannende Diskussion, auch wenn es gar nicht meine Absicht war, jetzt eine Grundsatzdiskussion zum Thema Slappen anzustoßen (weshalb der Thread auch im Effekte-Bereich) und nicht anderswo platziert ist.

Ich find's ja prinzipiell ok, wenn man beim Thema Slappen auch auf die Anwendbarkeit bzw. die Dinge, auf die man im Bandkontekt achten muss, hinweist, auch wenn das von @Hen natürlich stark aus der Bass-Dienstleisterperspektive geschrieben ist, bei der man ja schlussendlich, will man gebucht werden, soetwas wie ein Sound-Untergebener ist, als Bassist ganz besonders.
Ob das beim TE dann jetzt oder zukünftig so ist, können wir aber nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht will er einfach SEINEN Sound finden und macht damit und ggf. dem entsprechenden Wiedererkennungswert Karriere. Auch wenngleich das weitaus weniger wahrscheinlich ist, als den Bass im Soul-Funk-Tanzorchester zu slappen.

Mir geht es zwar nicht darum, mit dem Bass Karriere zu machen, aber natürlich ist die Song- und Banddienlichkeit ein großes Thema, das man wohl nur sehr schwer von der eigentlichen soundtechnischen Ausgangsfrage zu trennen ist. Vielleicht hätte ich dazu schreiben sollen, dass ich (momentan) in einer Coverband spiele und es ab und zu einfach die Notwendigkeit besteht, eine Slap-Einlage zu spielen, wenn sie der Original-Song beinhaltet. Inwiefern Slappen allgemein oder die technische Herangehensweise jetzt zu "meinem Sound" passen würde und ob ich bei eigenen Songs überhaupt auf die Idee käme zu slappen, steht auf einem anderen Blatt.

Ich sehe aber, dass die Meinungen nicht nur beim grundsätzlichen Thema Slappen auseinandergehen, sondern auch bei der Soundfrage. Das war, wie gesagt, die ursprüngliche Idee des Threads. Ich habe zumindest gelernt, dass es kein Universalrezept zu geben scheint. Erlaubt ist, was der Band und dem Song dient. Trotzdem sehe ich eure vielen zum Teil sehr unterschiedlichen Strategien als Anregung und Ansatzpunkte zum Ausprobieren und zum Finden eines eigenen Sounds.

 

[Rhino-]

siehst du....aus aus genau diesem Grund = Coverband .......bin ich der Meinung das man zum Beispiel mit einem 2-Kanäler oder Tretekiste àla Casza eine Soundanpassung zu empfehlen ist. Zwingend notwendig sicher nicht. Ich mache auch Kompromisse, weil ich Treter hasse.

Stell Dir vor Du spielst einen Elvis Song oder irgendsowas in der Kante und hinterher Grölemeyer..."Sie mag Musik nur wenn Sie laut ist". Da kommen ein wenige, aber prägnante Pops drinn vor.
Dafür wäre ein drahtiger und mittenärmeren Sound angebracht. Klaro, geht sicher auch so. Aber ich würde in diesem Moment, oder sogar den ganzen Song "meinen Kanal 2" wählen.

Bei den Eierschneidern ist das Ja noch extremer. Mein Gittarerokollege hat einige Zeit in der "Hit Radio Show" gespielt und musste mit dem Helix eine ganze Palette Sounds aller Gitarrenkünstler abrufen können.

Abschliessend: Jeder wie er mag und haben will. Jeder sollte das letztendlich für sich entscheiden und ich will niemanden meine Einstellung aufzwängen. Ich war schon drauf und dran ein Video aufzunehmen, aber so mit dem Handy ähhhm und mit der Spiegelreflex + ext. Micro ist mir der Aufguss zu hoch. Das Equipement wäre da, Ich habe da aber keinerlei Erfahrung und trau mir das irgendwie nicht zu.

 

[SamagonMusic]

Aus dem Grund nutze ich auch den Kasza boost only, der bekanntlich ein Sadowksy-Clone ist. Mit seinem EQ aus Bässe und Höhen kann ich, in Kombination mit dem PJ, die Mitten heraus nehmen ohne sie zu cutten und bekomme einen recht ausgewogenen Sound.

Grüße Hen

hatte ich auch mal in Verwendung dafür. Mir ging der Boost jedoch ab. In der Regel musst die Badewanne ja bisschen lauter machen.

Ich hab mir für sowas jetzt den xotic Bass booster geholt. Heute muss ich das mal im Proberaum testen. Aber zuhause funktioniert das sehr gut und das besser als mit dem kasza und auch besser wie mit einem 10 band MXR eq (der konnte irgendwie nicht so schön boosten und war irgendwie sehr dämpfend auch in neutralstellung.

mich werde berichten wie das mit dem xotic funktioniert

 

[lila_vila]

Einfach mal das VID ab ca. 4:20 geniessen



Da stellt sich mMn nicht die Frage welches Equipment für einen guten Slap/Finger/Daumensound benötigt wird.

Its in your fingers.........

 

[Rhino-]

sehr geiler Splappo-Sound. So stell ich mir das auch vor. Das geht aber nicht mit einem Kackbass oder Flats
Die Hartke 4x10 Box ist zwar nicht mein persönlicher Favorit (obwohl selbst einige Jahre gespielt) aber solche Dinge kann sie durchaus gut.

 

[lila_vila]

as geht aber nicht mit einem Kackbass oder Flats

Da bin ich voll bei Dir

Aber mit einem gut eingestellten/frisch besaiteten, günstigen Square JB bzw. ähnlich aufgebautem Instrument ist man voll dabei.
Talent und viel Üben vorausgesetzt.

 

[mr. sanchez]

Mit Flats geht's aber auch (wenn auch nicht so drahtig)...wobei die hier schon ziemlich alt waren. Squier Jazzbass, keine Effekte .

 

[garotti]

Mit Flats geht's aber auch (wenn auch nicht so drahtig)...wobei die hier schon ziemlich alt waren. Squier Jazzbass, keine Effekte .

astreiner Sound und klasse gespielt, gefällt mir!

 

[Buchitsch]

Nicht meine Musik, aber dat groovt wie Hölle! Da sind Könner am Werk... Top!