Als bassist in der band unterdrückt?

[tobbse]

es gibt ja so viele schöne klischee fälle an denen all zu oft leider auch was wahres drann ist, von wegen keiner achtet auf den bassisten, der bassist wird hoffnungslos übertönt, dass er eig auch das kabel rausziehen könnte usw...

erfahrt ihr das in eurer band? nur manchmal oder auch häufiger? schildert mal (einzel?)fälle und wie ihr mit ihnen umzugehen pflegt

mfg,
tobbse

 

[e-bazz]

Diese Erfahrung hatte ich vor Jahren gemacht. Ich spielte da kurz in einer Band welche seit längerem keinen Bassisten hatten.
Sofort fiel mir auf, dass der Keyboarder meine Bassline spielte. Als ich dann mal nur "Playback" spielte und keiner was merkte gab ich den fristlosen Austritt bekannt.
Nach kurzer Unterredung liess ich mich zu einem "Comeback" überreden. Aber nur für 1-2 Proben wo sich an der Situation leider nichts änderte und ich erneut den Rücken kehrte - für immer.

Heute würde ich nicht mehr so lange zu warten. Einen Jam sagt alles über ein solches Verhalten und da sollte man schleunigst die Konsequenzen ziehen.

e-bazz

 

[Mamba]

Naja, ein bisschen kommt das schon vor, aber ich melde mich dann zu Wort und es geht wieder. []
Vielleicht liegt das aber auch dran dass ich ein bisschen im Schatten vom Vorgängerbassisten stehe, der war wirklich gut und hat ein paar gute Läufe hingelegt (ich spiele erstmal vor allem Grundtöne)! []

 

[mulhofa]

Naja, in meiner jetzigen Band sind die Gitarren musikalisch schon sehr im Vordergrund. Und meist bin ich derjenige der sagt: "Jungs macht mal leiser, eure Ohren (die im Gegensatz zu meinen nicht geschützt sind) werden es euch früher oder später danken" - aber das hält dann auch nur für eine halbe Probe. Sicherlich kann ich auch noch aufdrehen, aber ich möchte auch gerne hören was unsere Sängerin so tut - tja, und da sind die Grenzen von Feedback und Clipping schon erreicht - mehr gibt der Raum nicht her.
Die merken aber schon wenn der Bass fehlt, denn dann fehlt ihnen (jetzt mal von den Gitarren gesprochen) das Fundament für ihr Rumgefrickel. Ich halte meine Lines aber einfach und prägnant, denn sonst gäbe es nur noch ein Mischmasch.


Aber das was e-bazz schreibt kenne ich auch. Ist denke ich eine Keyboarder Krankheit, da die ja mit der linken Hand auch was machen müssen, und die meisten Keyboarder - wenn sie alleine spielen oder üben - die Lines mitspielen. Da muss man wirklich Klarheit bringen. Bei nem Jam ist mir das aber noch nie untergekommen

 

[TomM]

Das ist sicher ein Anzeichen für eine unerfahrene Truppe. Das erste, was ein Techniker - egal ob für die Bühne oder für eine Aufnahme - machen würde, ist die Instrumente im Spektrum zu verteilen. D.h. zwei Gitarren spielen nie in der gleiche Lage, die Gitarre nicht im Frequenzbereich des Basses, usw.

Das kann man anhand einer Aufnahme, z.B. Probraummitschnitt zwar sofort demonstrieren, allerdings hat man oft die nötige minimale Aufnahmetechnik selbst für diesen Zweck nicht zur Hand.

Ich hab es schon erlebt, dass eine Band, die sich über den eigenen schlechten Sound gewundert hatte, einem guten Rat aus kompetentem Munde in dieser Richtung sofort gefolgt ist. Das ist aber wohl eher nicht die Regel.

Ich bin nicht so schnell zur Hand mit der Aufforderung, die Band zu verlassen. Nur musst Du dir im Klaren darüber sein, dass an der Maßnahme kein Weg vorbeiführt. Beharken sich die Instrumente im gleichen Klangbereich, ist der undefinierbare Mulm absolut festgeschrieben und es gibt keine technische Möglichkeit, das hinterher zu heilen. Da kannst Du dir Mühe geben ohne Ende, es wird nicht funktionieren. Entweder Du kannst die Überzeugungsarbeit leisten, oder Du ziehst die Konsequenzen, bevor Dir der Frust die Freude an der Musik nimmt.

Es könnte helfen, eine anerkannte Vertrauensperson als Coach eimal dazu zu bitten, die das beurteilen kann.

 

[alex_de_luxe]

das problem mit den keyboardern ist ja bekannt, aber ich hab das gegenmittel:
spiele einfach nicht mit denen zusammen. bis jetzt hat das bei mir immer geklappt.

musik spielen, wo es überhaupt möglich ist, dass der bassist untergeht sollte man sowieso gerade lassen. was waren das für musikstile?
okay, was ich kenne ist wenn die gitarristen ihre instrumente fünf töne nach unten stimmen und dann der bass wirklich für nix ist...

 

[soul_rebel]

naja, in unserer band gibts nur einen gitarrist aber mit seinem fender deluxe blues amp und seiner boss blues booster tretmine erzeugt er gelegentlich töne bei denen einem schwindelig wird. auch die aufstellung der amps in unserem proberaum ist sehr nachteilig. die folge des ganzen ist, das ich zwar meinem amp gegenüberstehe aber von links der blues amp röhrt (ha wort spiel! ^^) und rechts das schlagzeug kommt. folglich höre ich mich fast gar nicht. ich frage dann nach dem lied, opb man mich überhaupt hört. alle sagen ja (und ich vertraue ihnen vollkommen). daraus lernen wir das es bei mir zumindest einfach daran liegt wo/wie man steht. wieviel man draußen oder im gesamtmix hört ist in der probe ja zunächst mal relativ egal, aber man sollte sich ja selbst hören um zu wissen was man spielt, wie der sound im bandkontext wirkt und/oder ob man es falsch spielt. so seh ich es zumindest. wie "laut" man beim gig ist, dafür muss man sich allerdings einsetzen denke ich

 

[e-bazz]

Zitat:Original erstellt von: alex_de_luxe

...
musik spielen, wo es überhaupt möglich ist, dass der bassist untergeht sollte man sowieso gerade lassen. was waren das für musikstile?
...

Nun bei normalem Rock / Pop-Rock ist sowas durchaus möglich. Wenn die Bassanlage etwas schwach ist, dafür der Gitarrist bereits erste Anzeichen von Staralueren hat, und eben der Keyboarder die eigentliche Bassline spielt...

 

[Wickerman]

also bisher habe ich es immer so erlebt, dass meine mitmusiker den sound mit allen abgestimmt haben. also so, dass sich jeder gut hoeren kann und jeder die anderen.

ausnahme war eine band, bei der mein amp einfach zu leise war. da konnte ich grad so uebers schlagzeug toenen. war aber genug.

 

[XavierXeon_neu_2089]

wenn der bass nicht zu höhren ist, dann ist entweder dein equipment sehr, sehr schlecht, oder die band ist zu laut.

ich spiele jetzt seit einem jahr bei einer band wo ich weder gehöhrschutz tragen muss, noch ich nach der probe nix mehr höhre. in der band bin ich - auf wunsch der anderen musiker - der lauteste und jeder kann ohne probleme höhren was die anderen spielen.
und laut ist es immer noch

 

[seBASStian]

In unserer Band unterdrücke ich eher die anderen [][][]

Liegt vielleicht daran, dass ich der Älteste bin[]

 

[sloMo]

Unser Problem (ja, richtig, unseres, nicht nur meins [] ist, dass der Bass-Regler unseres Lead-Gitarristen sich immer magisch von selbst nach komplett rechts dreht... Was diesen Missstand potenziert ist die Tatsache, dass er eine geschlossene Box mit Vintage 30 Speakern spielt... Anstatt ewig auf ihn einzureden hoffe ich darauf, dass er mit der Zeit von selbst einsieht []. Live macht mir das ja auch keine Probleme, es ist wegen des Raumes, die Decke beispielsweise ist vertäfelt, da wackelt und scheppert dann ales mit [].

 

[LIF_BASStart]

ich wurde als Keyboarder viel häufiger unterdrückt []
Das mag aber auch daran liegen, dass ich jetzt nen großen Anteil an Vocals hab[]

 

[jam_bass]

Bei mir ist in zwei Formationen der Zustand so, dass ich nur mit zwei anderen zu tun habe (einmal zwei Gitarristen, einmal Gitarre und Schlagzeug). Da ist die Rolle des Basses nicht zu unterdrücken und wird auch sound- und lautstärkemässig abgestimmt.
Bei Sessions mit bis zu acht oder neun anderen Instrumenten sind immer die im Vorteil, denen es darum geht, sich in den Vordergrund zu spielen, teils mit etwas linken Methoden, wie:
lauter drehen
die basslines selbst gleich mitspielen
halbtonweise pitchen
grooves wechseln
etc. pp
Mit solchen Leuten, die nur sich selbst hören wollen, ist eh schlecht Kirschen essen und macht Musik keinen Spass.
Macht nix, einfach aufhören, es kommen auch wieder bessere Zeiten.
jam_bass

 

[Oli Wan]

grundsätzlich: in einer band muss es stimmen, wenn anderen nicht so wichtig ist, den bass zu hören stimmt was nicht, wenn ihnen nicht so wichtig ist, dass der bassmann sich hört, stimmt ganz gewaltig was nicht.

zum magisch verstellten bassregler am gitarrenamp: bei mir würde dieser regler auf magische weise festgelötet..in einer eher bass-ärmeren einstellung..[]

 

[artbass]

Mh, bei uns gibts da auch so einige Merkwürdigkeiten. Normalerweise versucht unser Keyboarder immer leiser zu sein, als der Gesang, aber manchmal hört man ihn dann fast gar nicht mehr. Unser Gitarrist hampelt grundätzlich vor seiner Box rum, so dass man nur mit viel Glück auch mal was anderes als dessen tiefsten Frequenzen (ja, B-Saiten sind schon richtig toll[ooo]) zu gehör kriegt. Mein Bass geht über die PA und von da über die beiden Boxen, die wir im Raum stehn haben. Jenachdem, wo ich mich hinstelle, kann ich mich mal mehr und mal weniger gut hören. Ich muss meine Position aber immernoch mit meinem Gesangsmikro abpassen - da ich nur Background singe, habe ich dass aber zur Feedbackvermeidung nicht sonderlich laut aufgedreht.

In einer anderen Band hatte ich auch das Problem, dass der Keyboarder ständig meinte in eher tieferen Lagen spielen zu müssen - nicht mal zwingend die Basslinie. Zusätzlich gabs dann noch das Problem, dass auch da der Bass über die PA lief. Sinnigerweise war die mittels EQ so eingestellt, dass die Hochbässe und Tiefmitten fast komplett rausgefiltert waren. Das mag ja der linearen Wiedergabe des gesnags entgegenkommen - gut gehört habe ich mich dabei klarerweise nicht. Selbst, als ich am Kanalzug mittels dessen EQ die Frequenzen wieder einigermaßen angehboben hatte, wars immer noch schlecht zu hören.
Die habe ich neulich mal live gesehn - ohne Bassisten. Und an den stellen, an denen der Keyboarder mal in höheren Registern gespielt hat, hat echt was gefehlt. An anderen Stellen aber nicht - das sagt wohl einiges.

 

[tobbse]

Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

grundsätzlich: in einer band muss es stimmen, wenn anderen nicht so wichtig ist, den bass zu hören stimmt was nicht, wenn ihnen nicht so wichtig ist, dass der bassmann sich hört, stimmt ganz gewaltig was nicht.

natürlich stimm ich dir vollstens zu, nur leider gibt es immer wieder solche fälle auch in berühmteren gefilden (siehe metallica mit jason newstead, ich meine wenn der nicht unterdrück war) und deshalb hab ich ja diesen thread eröffnet, damit man lesen kann, was andere für erfahrungen und erlebnisse diesbezüglich hatten und wie man damit umzugehen hat.

ich selbst bin bisher zum glück davon verschont geblieben, aber danke schon mal an alle!

 

[J.B.Ecker]

Hallo.
ICh bin ziemlich empfindlich was andere instrumente und deren tiefen töne/frequenzen angeht. es kam schon vor dass ich mich mit keyboardern und pianisten und auch gitarristen massiv angefeindet habe, weil sie meinten ihrem sound mehr tiefbässe geben zu müssen als dem bassisten, weil der pianist unbedingt walking lines mitspielen wollte etc. habe die erfahrung gemacht dass vielen musikern das verständnis dafür fehlt dass es einen massiven unterschied zwischen zusammenspiel mit anderen und alleinigem spiel gibt, und das gilt sowohl für sounds als auch für die tonauswahl. zum glück gibts bei meinen aktuellen bands da keine probleme.
und:
als 6-saiter-bassist weiss ich allerdings auch dass man sich als bassist ganz schön daneben benehmen kann....

 

[artbass]

Zitat:Original erstellt von: J.B.Ecker


und:
als 6-saiter-bassist weiss ich allerdings auch dass man sich als bassist ganz schön daneben benehmen kann....

Das kommt mir irgendwie bekannt vor[ooo][][][]

 

[Chuck]

Zitat:habe die erfahrung gemacht dass vielen musikern das verständnis dafür fehlt dass es einen massiven unterschied zwischen zusammenspiel mit anderen und alleinigem spiel gibt,

Jup! Mein langjähriger Gitarrist pflegte immer zu sagen ich muß nicht immer alles spielen - das haben die wenigsten begriffen, schon gar nicht, daß man sowohl immer als auch alles betonen kann.