Ich persönlich weiss nicht mehr, ob ich lachen, weinen oder kotezn soll.
All die ach so kritischen Künstler*innen, all die vermeintlich "harten Rock'n'Roller", die kreativen Freigeister und so weiter sind jetzt auf einmal geil drauf, zumindestens als so "systemrelevant" anerkannt zu werden, dass Vater Staat ihnen schneller und einfacher mehr weit Kohle gibt, als es sich die 6,5 Mio. Hartz4-EmpfängerInnen je zu träumen wagen.
Und in ihrer weinerlich-weltfremden Arroganz machen dies Künster*inne und Kulturschaffenden nebenbei fleissig das, was alle machen:
Nach unten, nämlich auf die Hartz4-Empfänger*innen treten.
Das seien ja "die, die aufgegeben haben", die, "die eben nix könnten, was nützlich, snnvoll oder wichtig" ist.
Und so weiter.
Diesen Dünkel hört mensch besonders deutlich hier:
Die Soforthilfen der Bundesregierung reichen für viele Selbstständige nicht. Hören Sie im Podcast, wie ein Musikerpaar jetzt im zweiten Shutdown ums finanzielle Überleben kämpft und einen drastischen Weg wählt.
www.spiegel.de
Tja, so wie es ist, ist es schlicht so:
Alle Musiker*innen, Schauspieler*innen, Bühnentechniker*nnen etc. sind Moment einfach genau das, was viele Hartz4-Empfänger*innen auch sind:
Ohne Einkommen, dass ihre Existenz sichert und ohne irgendwelche anderen Anrechte finanzieller Art.
Also können und sollten sie Hartz4 beantragen, statt nach Extrawürsten zu greinen.
Ja, für Hartz4 muss mensch eine Menge Papier ausfüllen.
Ich denke nicht, dass zarten Künstler*innenseelen dies erspart werden müsste oder sollte, was von jedermensch sonst auch verlangt wird.
Zudem wird den Damen und Herren aus den hohen, schönen Künsten nicht nur eine Menge auszufüllenden Papiers erspart, sondern eine Menge Geld zusätzlich gegeben, denn:
+ ihnen wird ihnen die Vermögensprüfung erlassen,
+ ihre Produktionsmittel (z.B. Instrumente) bleiben unangetastet.
+ ihre Mieten werden ungachtet der für andere Hartz4-Empfänger geltenden sehr niedrigen Höchstgrenzen, vollständig übernommen.
Und da meckern und heulen die allen Ernstes herum?
Sie, die sich vor Corona einen Scheiss für die Situation von Hart4-EmpfängerInnen interesseirt oder gekümmert haben, weil Politi ist ja bei "bürgerlichen Künstlers" nicht so das Thema?
Die wollen auf einmal als "systemrelevant" oddr zumindestens "auch irgendwie wichtig" anerkannt werden?
Nee, eigentlich woillen sie nur Kohle einfahren, eben wie Lufthansa & Co.
Die meckern und heulen, statt stolz darauf zu sein, von diesem neoliberal durchseuchten Schweinesystem als "nicht systemrelevant" betrachtet zu werden?
Schlicht erbärmlich - auf solche "Künstler*innen" kann ich gut verzichten.
Die wären alle besser Beamt*innen geworden, das entspräche ihrer Geisteshaltung und ihrem kreativen (= problemlösenden) Potential weit besser.
Und bevor die Gut- bis Großverdiener wie Niedecken oder Prahl das Maul aufreissen, sollten sie erst mal ihr pesönliches Scheckbuch zücken und beweisen, wie solidarisch sie wirklich sind.
