Bin schon länger über das Thema gestolpert und will nun auch mal ein paar Erfahrungen beitragen. Ich mache seit Jahren Lobpreismusik - von kleinen Gemeindeauftritten über Jugendgottesdienste bis hin zu großen (Jugend)Konferenzen mit über 1000 Besuchern, vorwiegend im freikirchlichen Bereich.
Seit Jahren nutze ich dabei vorwiegend In-Ear-Monitoring, noch lange vor dem Durchbruch der preisgünstigen Digitalmischpulte. Das war natürlich eine erfreuliche Entwicklung, die das Ganze noch komfortabler und einfacher gemacht hat. Allein schon, weil nun zumeist ausreichend separate Monitorwege vorhanden sind.
Das In-Ear lieferte einfach immer den Vorteil, dass ich die Bühnenlautstärke deutlich reduzieren und so den FOH entlasten konnte. Für den fehlenden Druck nutze ich ebensfalls seit Jahren ein selbstgebautes Pleasure Board. Die Materialkosten sind einfach so lächerlich, dass ich das teure TecAmp Original nicht eingesehen habe (und beim Test auch nicht überzeugend fand).
Durch das In-Ear bin ich immer mit einem klaren Bass-Sound verwöhnt gewesen, sodass der Ampsound für mich obsolet wurde. Ich versuche also aus Amp und Box einen möglichst neutralen Sound zu hören, der dem Signal auf den Ohren entspricht. Lange Jahre war ich da bei TecAmp (auch wegen der separaten Endstufe für das Pleasure Board) mit 2x10er Box. Nun bin ich durch einen Hersteller-Support bei einem Mesa D800 gelandet, der erstaunlich neutral klingt und im Vergleich zu Glockenklang kein Nachsehen hatte. Die zugehörige 1x12er Box war allerdings eine färbende Katastophe und wurde schnell gegen eine Glockenklang Duo getauscht. Das klingt genial neutral und ich habe meinen Basssound auf der Bühne wie auf dem Ohr.
Mangels E-Gitarristen in dem ein oder anderen Bandprojekt bin ich immer mehr zu Pedalen gelangt. Insbesondere das Strymon Timeline liefert dafür immer wieder die passenden Mittel, die inzwischen zu „meinem“ Sound elementar dazu gehören und auch in Projekten mit Gitarre viel Einsatz finden.
Das Board liefert zudem mit dem Cali76 Kompression und mit dem Sadowsky Preamp einen fleischig, transparenten Sound für meinen Fender Flea Jazz Bass.
Immer wieder zieht es mich for die Worship Sachen zu einem P-Bass. Dessen Sound liefert der Flea Bass aber mit leicht zurück gedrehtem Bridge-PU und Einsatz der Höhenblende dermaßen authentisch, dass bisher noch kein Preci langfristig eingezogen ist. Sofern Budget da ist, würde ich noch mal nach einem Preci schauen, um diesen mit Flats zu spielen. Diese will ich aber auf dem Jazz Bass nicht. Da brauche ich die Höhen doch zu oft.
So, viel geredet. Ich freue mich über weitere Erfahrungen von lobpreisenden Bassist*innen!
Im Anhang noch ein (nicht mehr ganz aktuelles) Bild von dem Setup.
Das Schöne ist, dass ich mit dem gleichen Setup auch in diversen nich Lobpreis-Bands spielen kann und immer einen optimalen Sound habe. Egal ob Discofunk, Jazz, Soul oder Folkpop.
Viele Grüße,
Bene