Warum von einem Problem zum Nächsten?

[Penelope]

Hi!
Ich brauch Rat und Zuspruch, weil ich nicht mehr weiter weiß.

Unsere Band beteht aus 6 Mitgliedern. Ein Pärchen kann nicht miteinander aber auch nicht ohne einander. Der Sänger ist so verliebt, dass er sich überhaupt nicht mehr einbringt, oft nicht da ist, weil er die Zeit mit der neuen Liebe verbringt. Der Schlagzeuger will viele Proben um besser zu werden. Die Sängerin wenig, weil sie immer im Stress ist. Der Gitarrist will raus und vor Publikum spielen (weil er Geld wittert), die anderen machen Musik mehr zum Spaß und für private Feste.
Schrubber und Sängerin (das Paar, dass nicht mit und ohne einander kann) spielt sich gegeneinander aus, zieht andere mit hinein, singen und schrubben in anderen Bands ohne, dass es die anderen wissen (noch dazu Songs, die wir mühsam erarbeitet haben).

Hat es Sinn mir was anderes zu suchen, oder erwartet mich dort vielleicht das Gleiche?
Warum müssen andauernd menschliche Problem einfließen, die die Stimmung beeinträchtigen?
Für meinen Teil kann ich sicher bestätigen, wenn die Stimmung passt, passt auch die Qualität der Musik.
Ich will doch nur mit netten Leuten ein paar Stunden am Wochenende Musik machen, ist das zu viel verlangt?

Was kann ich tun um drüber zu stehen, um Fortschritte zu machen und wieder Spaß an dem Projekt "Band" zu haben?

 

[corvettestd]

Neue Band suchen! ... Was ist das denn da für ein absolutes Chaos? Unglaublich! Klingt als wärs zum Scheitern verurteilt. :S
Also das ist keine Basis um Fortschritte zu machen und der Spaß kommt von allein, sobald du die passenden Leute gefunden hast.

 

[nemcon]

Hi,

sind die anderen denn jeder für sich glücklich mit Eurer Stuation? Wahrscheinlich nicht, oder? Hast Du es den anderen gegenüber (nicht enzeln sondern im Gruppengespräch, damit das gegeneinander ausspielen ein Ende hat) schon zur Sprache gebracht? Ich denke, Ihr kommt da nur gemeinsam zu einer Lösung. Lad sie doch mal alle auf nen Kaffe oder Tee ein und sprech das Thema an.

Spontane Idee meinerseits, der seit über 15 Jahren nicht mehr in ner richtigen Band gespielt hat, so langsam aber wieder Lust dazu bekommt:

Ihr macht erstmal nur noch alle zwei Wochen ne Probe mit kompletter Band. Dann stellt Ihr kleine Task-Forces für die Zeit bis zur nächsten Probe zusammen, die bestimmte Aufgaben bekommen (Drums+Bass: am Timing arbeiten, Drums+Gitarre: einen noch unsicheren Song ausarbeiten, etc.). Der Drummer trifft sich dann öfter einzeln mal mit Dir oder mal mit anderen aus der Rhythmussektion. Die Sänger und Schrubber (kann ich die mal eben ausleihen? Ich drück mich gerade vorm Hausputz.) können sich nach Belieben einer Task-Force anschliessen oder anderweitig Inspiration holen, wenn es für sie persönlich gerade wichtiger ist, und der Gitarrist schafft Euch in der Zeit Auftritte ran. Wenn Euch die privaten Feste Spass machen, warum nicht auch mal nen öffentlichen Gig wagen?

 

[ISI]

Ein Pärchen in der Band ist meistens schlecht....
Alleine Tatsache das häufig private Dinge, nicht außen vor bleiben.
Irgendwann ist die Sache vielleicht aus und dann könnt ihr euch neue Bandmitglieder suchen....

Geldgeile Musiker mag ich nicht... denke da immer zwangläufig an Tanzmucker, die lieblos in irgendeinem Kirmeszelt, schlechte Lieder noch schlechter nachspielen....

Ich denke du kannst nichts tun, kuck dir die Sache an... rede mit den Leuten und wenn der Zustand weiterhin so bleibt, überleg dir, ob du bei einer anderen Band nicht besser aufgehoben bist.

 

[Harley Benton]

[/quote]
Warum müssen andauernd menschliche Problem einfließen, die die Stimmung beeinträchtigen?
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Na ja, erwarte nicht, dass das wo anders besser ist. Es tun sich eigentlich fast immer derartige Situationen auf, das gehört einfach dazu. Jammern nützt da nichts.

Gehen oder bleiben ist eine Sache der persönlichen Schmerzgrenze, würde ich sagen. Wenn die definitiv überschritten ist/ wird, pack Dein Bündel und zieh weiter. Falls es noch geht und Spass macht, handelt akzeptable Kompromisse aus und kommt klar, wenn es auch manchmal anstrengend ist.

 

[Soulfinger]

Oje, das klingt verfahren.

Ich würde auch empfehlen, das im Kollektiv einmal anzusprechen. Allerdings: Wenn da jetzt schon diverse Heimlichkeiten und Beziehungsdramen am Laufen sind, wird das nix mehr nützen, fürchte ich. In dem Fall musst Du halt selbst entscheiden, ob es Dir die Mühe wert ist.

Gäb´s eine Möglichkeit, ohne die Rosenkrieger und Profilierungsneurotiker weiterzumachen? Es scheint ja, als wäre zumindest der Drummer auch unzufrieden. Gut wäre natürlich, den Proberaumbesitzer auf Deine Seite zu ziehen (falls der nicht einer von den Stressern ist). Dann fangst Du wenigstens nicht wieder ganz bei Null an.

Ich hab auch immer gedacht, dass es in unserem Alter eigentlich jede Menge Leute geben müsste, die den unkomplizierten musikalischen Alltags-Auslgeich pflegen. Aber letztlich sind es doch mehrheitlich entweder übriggebliebene Egomanen, mit denen niemand mehr spielen will, geldgeile Kommerzheinis oder talentlose Träumer (sowie Schnittmengen aus allen dreien).

Schlimmstenfalls gründen wir zwei ein Bass-Duo. Da brauchen wir erst gar nicht über Gigs nachzudenken. []

 

[jam_bass]

Ob dich anderswo das gleiche oder was anderes erwartet, kann natürlich keiner wissen.
Menschliche Probleme unter Menschen sind ganz normal, die wirst du immer finden.
Dass es unterschiedliche Motivationen zum Musikmachen gibt, finde ich auch noch ganz in Ordnung, solange es einen gemeinsamen Konsens gibt, der als Kompromiss lauffähig ist.
Dass Songs geklaut und in anderer Besetzung dargeboten werden, finde ich übel, falls es keine eindeutige Herstellernennung gibt.
Über den vielgepriesenen Weg der offenen Aussprache sollte sich entweder alles klären, oder zumindest eine eindeutige Nennung der zukünftigen Wege erzwingen lassen.

 

[nemcon]

Hmmm... Hatte das mit dem Songs erarbeiten eher als das Einstudieren bestehender Songs (Coverversionen, Standards, ...) verstanden. Wer hat denn diese Songs geschrieben? Wenn meine Mitmusiker ohne mich zu fragen Songs, die von mir geschrieben wurden, anderweitig spielen und womöglich als ihre eigenen ausgeben, dann würd ich die hochkant aus meiner Band schmeißen. []

 

[Penelope]

Wow danke - so viele Antworten.
Über deine Antwort dumbopop hab ich echt lachen müssen und mir wirklich die Gesichter der einzelnen in der neuen Rolle vorgestellt. Der schwule Trommler. []

Gestern hatten wir wieder eine Probe. Alle haben sich zusammen genommen, die Sängerin hat die beileidigte Leberwurst gespielt - aber wurscht.
Das Ergebnis war sehr gut, wir spielen im April vor geladenem Publikum. Wir haben also ein gemeinsames Ziel und das steht nun hoffentlich im Vordergrund und nicht die ewigen Probleme.

Mit dem Reden ist das so eine Sache. Wir sind alle auch privat befreundet, daraus entstand auch die Band. Wir teilen noch ein gemeinsames Hobby somit ist alles noch verfahrener.

Die Songs sind beinah alle Coversongs, allerdings mit sehr eigener Note bzw. Interpretation.
Es gibt auch absolut nichts daran zu meckern, wenn jemand in mehreren Bands spielt, nur bin ich der Meinung, dass man das offen und ehrlich sagen sollte.

Im Endeffekt werde auch ich mir eine zweite neue Band suchen um andere Richtungen und Leute kennenzulernen.
@ Soulfinger: das wär was, ich spiel mit meinem Lehrer auch hin und wieder gemeinsam - net schlecht was da manchmal entsteht. []

 

[Penelope]

Zitat:Original erstellt von: TheBass

Wie immer gibt's natürlich keine Patentlösung. Wäre ich in der gleichen Situation, würde ich
a) das Gespräch mit der Band suchen um Ziele und Erwartungen zu klären und gleichzeitig...
b) mir eine neue Band suchen
Berappelt sich die erste Band wieder, würde ich trotzdem bei der zweiten Band mitspielen um musikalisch weiter zu kommen und zusätzliche Erfahrungen sammeln, sofern ich beide Bands zeitlich miteinander vereinbaren kann. Falls sich bei der ersten Band nichts ändert, dann geht's eben mit der zweiten Band weiter.

Danke - das werd ich auch machen.

 

[Achim_der_2te]

[][][] Hallo Leidensgenossin [], ich mach auch grad' so 'ne Sinnkrise durch.

Im Grossen und Ganzen passt das schon bei uns, aber auch nicht immer. Bandengagement (im Hobbybereich) hat oft so überhaupt nix mehr mit Hobby zu tun, und erst recht nicht damit, einfach nur gut sein Instrument zu spielen. Oft muss man einfach nur 'ne ganze Menge Geduld mitbringen. Alles wird gut []

 

[TomM]

Jepp, das ist immer so. Es gibt ein (beinahe) Zaubermittel bei solchen Entscheidungen, bei denen man zunächst etwas ratlos ist: Alternativen kennen. Das gilt übrigens ganz universell für alle Dinge im Leben. Bei der Musik ist das eben eine andere Band. Schwupps weiss man, wie es woanders zugeht und ob die Alternative mehr oder weniger attraktiv ist. Ich bin bei so einer Gelegenheit zur Zweitband gekommen und werde auch in Zukunft immer in mindestens zwei Projekten vertreten sein.

 

[Penelope]

Zitat:Original erstellt von: Achim_der_2te

[][][] Hallo Leidensgenossin [], ich mach auch grad' so 'ne Sinnkrise durch.

Im Grossen und Ganzen passt das schon bei uns, aber auch nicht immer. Bandengagement (im Hobbybereich) hat oft so überhaupt nix mehr mit Hobby zu tun, und erst recht nicht damit, einfach nur gut sein Instrument zu spielen. Oft muss man einfach nur 'ne ganze Menge Geduld mitbringen. Alles wird gut []

Sinnkrise... wie wahr!
Als ob man im Leben, im Job uns sonst wo nicht genug Sorgen hätte. Nein da fängt man an zu bassen, spielt in einer Band und das ganze wird nur mehr ein Bewältigen von Problemen die du vorher nicht hattest.
Du hast bestimmt recht - alles wird gut. [^]

 

[nwm]

Muss die Gitte nun doch mal in Schutz nehmen. Daß er raus will, um vor Publikum zu spielen, halte ich für sinnvoll und verständlich. Wenn das so ist, wie du es beschreibst, würde ich auch den Übungsraum-Koller bekommen.

Außerdem sind anstehende Gigs sehr motivierend fürs Proben.

Naja und zum Thema "Geldgeilheit" möchte ich anmerken, daß es durchaus verständlich ist, daß man nicht immer nur Geld reinstecken will, sondern auch mal was zurückbekommen möchte. So naiv wird er wohl nicht sein, daß er denkt, er würde nach 3 Auftritten Millionär sein, oder?

Ansonsten schliesse ich mich meinen Vorrednern an: blöde Situation, ein letztes, klärendes Gespräch, und notfalls neue Band suchen.