Gestern Abend habe ich den ersten Gig mit dem neuen Verstärker gespielt. Mein Urteil dazu fällt überwiegend positiv aus!
Set up: Orange TB MkII, Aguilar SL112, Fender P HW1, Lakland DJ 5 (Jazz-Bass), Mircobrute Mono-Synth
Setting: Mittelgroße Club-Bühne, leider schwach besuchte VA (etwa 20-30 Personen), vielleicht auch dem Ausweichtermin am Mittwoch geschuldet. Egal, die Stimmung war super!
Musikrichtungen: Jazz/Soul/Funk/RnB/bissle Rock
Band: 3x Vox, Keys, Git, Drums, Bass
Also erstmal vorneweg: Mit meinem Rig zum Auftritt zu kommen ist schon fast unverschämt angenehm. Alles zusammen, inkl. der Bässe ca. 25 kg und schön kompakt. Da ich unsere Sängerin und die Keyboarderin samt jeweiligem Werkzeuch zu den Gigs mitnehme, kann es im Auto (n alter 3er e46 Kombi) schon mal knapp werden. Mit dem jetzigen Equipment alles easy machbar & wenn ich richtig Bock auf Tetris hab, könnte sogar noch ne 4te Person mitfahren.
Zum Orange!
Der Tontechniker hat sich über das hervorragende DI Signal gefreut. Dass der DI-Out post EQ/Master ist, stellt allerdings einen Wermutstropfen dar. Mal eben den (Bühnen)sound -nicht nur die Lautstärke, auch den EQ- nachjustieren ist nicht ohne weiteres drin, da auch die PA davon betroffen ist. Damit macht man sich beim FOH nicht unbedingt Freunde... Warum Orange sich diesen Fauxpas erlaubt hat, kann ich mir nicht erklären. Sei´s drum, muss man beim Soundcheck halt beachten und der Band/dem Tontechniker eben mitteilen. Eventuell lasse ich mir das auch irgendwann umbauen, hab mit meiner Amp-Werkstatt schon diesbezüglich gesprochen.
Den EQ habe ich ungefähr neutral eingestellt, was bei diesem Amp wohl heißt:
Bässe ~8Uhr
Mitten ~4Uhr
Höhen ~8Uhr
Bitte korrigiert mich, wenn das falsch ist. Später habe ich minimal mehr Bässe reingedreht, dadurch hat sich gefühlt auch die Center-Freq des Mittenreglers leicht nach unten verschoben.
Den Gain hatte ich recht weit offen, etwa auf 3 Uhr bei aktiviertem Clean-Schalter. Lautstärke-Anpassungen über den Master haben wenig bis keine Auswirkung auf das Klangbild, will heißen die weitere Verstärkung ist sehr sauber und er "macht einfach nur laut".
Der Amp liefert bei dieser Einstellung einen schön warmen, satten Sound ohne Mid-Scoop. Durch die gut angefahrene Vorstufe "knurrt" er schön mit einer ganz sanften Kompression/Verzerrung bei Dynamik-Spitzen. Man kann dadurch tolle Akzente setzen, perfekt für gediegenen Soul und Funk!
Der Drummer fand, dass es teilweise etwas weniger definiert klang als sonst mit dem Eden WT400, was ich bestätigen kann. Das betrifft natürlich vor allem schnelle längere 16tel-Passagen und flotte Fills über zwei Oktaven. Da ich eher zum Typ "Sportbassist" zähle, muss ich mich dahingehend beim TB dann etwas zurückhalten. Dafür kann der er den vintage-artigen Sound wie ihn z.B. Sam Wilkes (knower/Scary Pockets) oder Kelsey Gonzales (Anderson.Paak/Free Nationals) haben richtig geiiiiel! Fat, warm and juiiiicy, näch wahr?!
Mein persönliches Fazit ist, dass ich mit dem Orange Terror Bass MkII den Amp gefunden habe, der mir zum Eden noch gefehlt hat. Einzig die Situation mit dem DI-Out nervt mich etwas. Ansonsten bin ich jetzt hoffentlich ganz lange GAS-frei, was das Amping betrifft!
Edith sagt, ich soll Redundanz vermeiden. Ich hoffe, ich wurde dem gerecht!
