Live Gig - Kein Bass über die PA - nur wummern - warum?

[crystalgreen]

Ich habe etliche der besten Shows meines Lebens unter sehr widrigen technischen Bedingungen gespielt und keine Sau incl meiner selbst hat sich hinterher über meinen Bass-Sound beschwert, sondern man lag sich danach verschwitzt in den Armen.

+1

 

[OSDrum]

Man hört den Sänger nicht, weil Mikro zu leise oder aus
2. Man sieht den Sänger nicht, weil Licht zu dunkel oder aus
3. fiese Rückkopplungen
4. Beat/Schlagzeuger setzt aus hört ganz auf zu spielen
5. Totalausfall von Ton- oder Lichtankage

Diese Passage bzw. den ganzen Post sollte man einrahmen und in jedem Übungsraum aufhängen! Die Wahrheit tut manchmal weh, aber lieber so als weiter vor sich hinträumen...

 

[f_luxus]

Ab 650Hz bis 1kHz (am besten ca 800Hz) etwas anheben

Gilt allerdings nicht für den Human Base Roxy Der hat das serienmäßig.
Ebenso hat er auch relativ wenig LowEnd. Aber genau aus dem Grund funktioniert der Bass so gut. Im Wohnzimmer klingt der Jazzbass besser, auf der Bühne definitiv der Human Base.

 

[Basspekoe]

Gilt allerdings nicht für den Human Base Roxy Der hat das serienmäßig.
Ebenso hat er auch relativ wenig LowEnd. Aber genau aus dem Grund funktioniert der Bass so gut. Im Wohnzimmer klingt der Jazzbass besser, auf der Bühne definitiv der Human Base.

Sound eingebaut ist immer gut, bleibt der Amp-EQ für anderes frei...

 

[Basspekoe]

Tse, tse, tse…. soviel Gefrotzel hier über unqualifizierte oder unmotivierte Tontechniker…

Nach über 30 Jahren in dem Job und vielen Tausend Acts auf der Bühne (und ein paar Hundert Gigs selbst als Bassist) habe ich für mich folgende Erkenntnisse gewonnen:

- gute Bands mischen sich quasi ‘von allein’. Mikrofonieren, Gain einstellen, wenig EQ, moderate Monitor-Pegel und ich mache mir einer 8-köpfigen Ska- oder Salsa-Truppe einen Soundcheck in 30 Minuten. Diese Leute sind Teamplayer und wissen, wie sie im Gesamtkontext ihrer Formation wirken und klingen müssen, stellen das Endergebnis vor das eigene Ego. Sie können ihre Instrumente stimmen (vor allem die Drummer…), wissen in welchen Frequenzbereichen sie unterwegs sein sollten, haben ihre Technik im Griff (vor allem bei Effektgeräten), proben vor dem Auftritt und nicht auf der Bühne. Sie wissen die Gesamtsituation im Venue einzuschätzen, was z.B. auch bedeutet, daß ich bei einer Show in einer 50qm grossen Kneipe nicht anfange dem Tontechniker einzureden zu wollen Drumkits mit 9 Mikros abzunehmen, oder bei einer Show in einem Jugendzentrum als mittige Band darauf bestehen zu wollen mit 6 Wegen In-Ear spielen zu müssen. Kein Scherz, Alles Das und noch viel mehr persönlich erlebt.

- schlechte Bands (ja, die gibt es. Meistens allerdings nicht allzulange…) dagegen kriegst Du auch mit ungleich höherem zeitlichen Aufwand ‘zum klingen’. Instrumente die nicht klingen oder sich permanent im Spektrum überlagern, krasse Sound- und Dynamik-Unterschiede durch Technik die man nicht im Griff hat, ungestimmte matschig-wummende Drums mit Kesseln verschiedener Hersteller aus verschiedenen Serien, überzogene Monitorlautstärken, musikalische Egotrips und vor Allem das komplette Unverständnis darüber, daß
a) ‘ihr Instrument’ nach Durchlaufen einer Signalkette von Mikro-Stagebox-Catkabel-Mischpult-Stagebox-Endverstärker-PA mit bis zu 4 Wegen Lautsprecher und diversen AD- und DA- Wandlungen nicht mehr so klingen kann wie direkt aus der Box
und
b) genau Das auch keine Sau bis auf sie selbst interessiert

In solche Bands kann man bei einem Quarett eine Stunde Soundcheck rein stecken und es wird und wird nicht besser…
Da kommt dann der Spruch zur Anwendung: “Dies ist ein Mischpult, kein Klärwerk. Scheisse rein- Scheisse raus.”

- hier schon oft erwähnt: Show vor Sound. Ist Tatsache.
Auch wenn man in den Club kommt (oder sogar auf die grosse Festival-Bühne…) und die Technik oder der Sound ist nicht optimal oder der Monitortechniker ein ignoranter Idiot ist: Freundlich bleiben, nen Drink exen, das Bühnengesicht aufsetzten und dem Publikum die bestmögliche Show liefern. Die können Nix dafür, haben Eintritt bezahlt und wollen eine gute Zeit haben. (und den Technikern die Euch geärgert haben könnt Ihr nach der Show immer noch in die Bierpulle p*nkeln oder die Mikros verstecken)

Ich habe etliche der besten Shows meines Lebens unter sehr widrigen technischen Bedingungen gespielt und keine Sau incl meiner selbst hat sich hinterher über meinen Bass-Sound beschwert, sondern man lag sich danach verschwitzt in den Armen. Wenn man als Band auf das perfekte Funktionieren der gesammten Technik und top-motiviertes und qualifiziertes Personal zwingend angewiesen ist sollte man’s besser sein lassen und Studiomusiker werden und ‘die Strasse’ meiden.

Aber das Wichtigste ist wohl:
- das Publikum ist gottseidank grösstenteils taub und dumm (oder zumindest: anspruchslos) und deshalb gehen sehr viele von den Fehlern die sowohl Musiker als auch Techniker machen unbemerkt durch.
Wenn man mal die ‘Musiker-Polizei’ (also wohl sehr Viele hier) aussen vor lässt bemerkt das durchschnittliche Publikum lediglich folgende Fehler in folgender Reihenfolge:

1. Man hört den Sänger nicht, weil Mikro zu leise oder aus
2. Man sieht den Sänger nicht, weil Licht zu dunkel oder aus
3. fiese Rückkopplungen
4. Beat/Schlagzeuger setzt aus hört ganz auf zu spielen
5. Totalausfall von Ton- oder Lichtankage

Das war’s im Grossen und Ganzen. Niemand ausser mir interessiert es, ob ich meinen geliebten 78er pre-EB Stingray mit auf die Bühne schleppe oder Sonstwas aus meiner Sammlung.

Wenn man diese Dinge einmal verinnerlicht hat macht es Einem den Job (oder auch das Hobby) leichter und man kann sich mehr darauf konzentrieren einfach Spass zu haben.

Ich gebe dir da Recht, auch wenn ich die Publikums-Reaktionen teilweise auch etwas anders erlebt habe, wenn ich gemischt habe.
Aber passt schon ungefähr so...

Was allerdings gerne als Ego-Gehabe abgestempelt wird: Viel Musiker, die das als Hobby machen, machen Musik zu ihrem Vergnügen. Dazu gehört auch etwas Nerd sein und den Unterschied zwischen 78er Stingray und 98er Stingray zu hören. Denen darf man auch mal erlauben, das sie gerne möchten, dass ihr Bass nach Stingray klingt und nicht nach dumpfem Preci. Für viele hier ist dieses Hobby sehr wichtig in ihrem Leben und die Ansage: Nimm dich nicht so wichtig.. m.M. nach fehl am Platz, solange sie nicht völlig übertreiben und nur sich selbst darstellen wollen.
Ich habe jedenfalls alle Musiker-Wünsche ernst genommen und wenn was nicht geht, versucht zu erklären...

 

[meisenknoedel]

... - hört man leider oft erst, wenn man mal eine Aufnahme der eigenen Probe macht. ...

Wie wahr - in mehrfacher Hinsicht. Ich kann mich noch gut erinnern wie wir vor einigen Jahren mal mit einem Mikrofonset und einem Akai DPS16 eine Bandprobe aufgenommen haben. Man hat deutlich gehört, dass es der Leadgitarrist etwas zu gut gemeint hat mit seinem Hallgerät. Mit Onboard-Mitteln die CD gebrannt und im Auto abgespielt klang im Vergleich zu professionellen Produktionen deutlich zu fett untenrum. (Wäre in einem Kneipengig wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.)

 

[EADG]

Dazu gehört auch etwas Nerd sein und den Unterschied zwischen 78er Stingray und 98er Stingray zu hören

Ich gebe zu, dass das in einem anderen Universum als in meinem stattfindet, aber es ist löblich, wenn du am Pult auf so was eingehst.

 

[bassmansemi]

Ich gebe dir da Recht, auch wenn ich die Publikums-Reaktionen teilweise auch etwas anders erlebt habe, wenn ich gemischt habe.
Aber passt schon ungefähr so...

Was allerdings gerne als Ego-Gehabe abgestempelt wird: Viel Musiker, die das als Hobby machen, machen Musik zu ihrem Vergnügen. Dazu gehört auch etwas Nerd sein und den Unterschied zwischen 78er Stingray und 98er Stingray zu hören. Denen darf man auch mal erlauben, das sie gerne möchten, dass ihr Bass nach Stingray klingt und nicht nach dumpfem Preci. Für viele hier ist dieses Hobby sehr wichtig in ihrem Leben und die Ansage: Nimm dich nicht so wichtig.. m.M. nach fehl am Platz, solange sie nicht völlig übertreiben und nur sich selbst darstellen wollen.
Ich habe jedenfalls alle Musiker-Wünsche ernst genommen und wenn was nicht geht, versucht zu erklären...

Selbst schon so erlebt, da war dem Tontypen der Stingray zu knurrig und hat den so verbogen, dass er nich mehr wieder zu erkennen war, also im Schlechten

 

[Basspekoe]

aber es ist löblich, wenn du am Pult auf so was eingehst.

Ich mische nur noch sehr selten, wenn gute Bekannte fragen. Hab einfach zu wenig Zeit.
Und da ich nur noch so selten mische, bin ich evtl weniger genervt. Außerdem sind es meistens nur noch überwiegend bekannte Gesichter, da gibt man sich mehr Mühe.
Liegt wahrscheinlich daran...

Aber früher hatte ich auch das Glück, daß ich Bands gemischt habe, die das mochten, was ich gemacht habe und wir uns sehr gut verstanden haben.

Als Musiker auf der Bühne hatte ich auch selten Probleme mit Mischern. Meistens fanden sie gut, was an Bass-Sound bei ihnen ankam und der Soundcheck war in wenigen Minuten fertig und ich hab denen auch nie was erzählen wollen, hat immer gepasst...

...naja, bis auf einen Totalausfall in einem Jugendzentrum. Da habe ich freundlich darum gebeten, den Bass einfach komplett von der PA runter zu ziehen und ich mache das von der Bühne aus...
War aber auch ein etwas unbeholfener junger Kerl und dem war ich auch nicht böse. Passiert halt mal...

 

[E-A-D-G]

Das was TheBass schreibt, ist schon alles richtig. Wenn der Tonmensch aber keine Pfeife ist, sollte er in der Lage sein einen guten Sound einzustellen. Leider ist bei den Tonmenschen der Anteil an Idioten sehr hoch, die eben das nicht können oder wollen. Und idR sind es dann wir Bassisten, die darunter leiden müssen.

Würde ich so krass nicht formulieren wollen.
Das Mischpult ist keine Kläranlage!
Als Tonmensch darf man schon erwarten dass ein Signal reinkommt mit dem man einigermaßen vernünftig arbeiten kann.
Angenommen er bekommt auf allen Kanälen nur Schrott angeboten, wo bitte an welcher Stelle soll er denn dann zuerst beginnen als Kläranlage zu fungieren?
Irgendwo hat die Band in Summe und jeder einzelne ihrer Musiker schon auch eine gewisse Bringschuld!

 

[lorbas]

Selbst schon so erlebt, da war dem Tontypen der Stingray zu knurrig und hat den so verbogen, dass er nich mehr wieder zu erkennen war, also im Schlechten

Ich antworte mal, denn ich bin ja selber Stingray-Fan, bzw: ich spiele live nix Anderes. Der 78er pre-EB aus dem Post ist Wirklichkeit, ist 'der Eine' Bass für mich wenn ich nur Einen haben dürfte und ich liebe ihn über alles. Eigentlich 'walnut', aber irgendein Scherzkeks hat ihn mit ner Sprühdose schwarz übergesprüht, den Lack vom Hals abgemacht und den Sattel getauscht. Hat 800 US-Dollar aus Hawai gekostet...Ebay vor über 20 Jahren. Bitte legt das Ding in meinen Sarg wenn ich sterbe.

Das Ding mit Stingrays (oder stellvertretend für einige andere Bässe mit aktiver Höhenregelung) ist halt, das Diese bei Vollanschlag des Höhenreglers beim 2-Band-Modell (12db Boost verglichen mit 6dB beim 3-Band-Modell) ein Höhenbrett liefern, welches linear verstärkt und über eine leistungsstarke PA übertragen an Körperverletzung grenzen kann. Greift der Tonmensch also nun wie oft praktiziert Dein Signal per aktiver DI vor Deinem Amp ab kann das 'nach vorn raus' regelrecht unangenehm rüber kommen.

Wir erinnern uns mal: im Jahre 1976 als Leo Fender den Stingray entwickelte gab es was Bassverstärker und -Boxen anging kaum Modelle mit Hochtöner. Im Gegenteil, es gab solche Monster wie die Acoustics 1x18', viele viele 2x15" oder 1x15"er Modelle und anderes großmembraniges Zeugs, über das ein Stingray mit vollem Höhenbrett ausgesprochen gut klingt. Auch Die PAs waren verglichen mit heute ausgesprochen höhenschwach, die Hochtöner mit 1" oder 2"-Treiberdiamater wie wir sie heute kennen oder gewohnt sind sind erst in den 90er-Jahren entwickelt worden. Als Stingray-Bassist hatte man 'früher' also wesentlich weniger die Möglichkeit dem Publikum die Ohren zum Klingeln zu bringen...

Heute kann man's. Und wenn der Tontechniker Dir über In-Ear oder Wedge eine Signal zurück spielt welches Dir zu dumpf erscheint, dann könnte das zum Schutz der Ohren des Publikums gedacht sein oder seiner völlig subjektiven Meinung nach einfach viel viel zu 'spitz' sein. Ich selber habe mich auch schon mal erschrocken, als ich bei Direktabnahme meinen Ray über die Monitore gehört habe, so hat der gesäbelt ! Ich hab's dann für mich so gelöst, als das ich darauf bestehe entweder den post-EQ-Direktausgang meines GK RB 1001 zu benutzen oder tatsächlich auch richtig Oldschool meine Box per Mikrofon abzunehmen. Ich mag ja, was bei Höhen-Vollanschlag aus meiner Backline kommt, genau Das ist ja der Spund den ich mir wünsche. Also ist es für mich nicht die Lösung den Höhenregler zurück zu schrauben... Bei 'meiner' Musikrichtung funktioniert Das gut. Wenn ich in einer RHCP-Coverband spielen würde funktioniert es wahrscheinlich nicht...

Und natürlich ist es nicht OK, einen Stingray frequenzmäßig so zu verbiegen, daß er klingt wie ein EB3. Das macht aber auch kein mir bekannter Tontechniker-Kollege. Wir sind ja alle faul und freuen uns, die Inputs nach Möglichkeit linear zu lassen wenn's klingt. Oftmals passe ich nur das Low-End den örtlichen und technischen Gegebenheiten an. Wenn ein Bassist 20 Jahre alte Saiten auf seinem Preci drauf hat ist das sehr wahrscheinlich ein Stilmittel und bewußte Entscheidung, da drehe ich dann keine Höhen und Präsenzen rein. Wenn ein Bassist extra vor jedem Gig teure neue Saiten aufzieht ist Das sein Stilmittel und ich werde das High-End falls nötig (also: wenn's selbst bei meinen 53-Jahre-alten Ohren noch unverhältnismäßig 'klingelt'...) nur so weit begrenzen wie es dem Publikum zumutbar ist begrenzen.

Was 'Lautstärke als Stilmittel' angeht immer dann denken: Ich als Techniker bin vor dem Gesetz zur Einhaltung von den entsprechenden DIN-Normen und Gesetzen verantwortlich, die Hörgesundheit des Publikums obliegt ganz offiziell mir und nicht den Musikern.

 

[E-A-D-G]

- das Publikum ist gottseidank grösstenteils taub und dumm (oder zumindest: anspruchslos) ...

Dennoch ermöglichst genau dieses Publikum die Auftritte die man (als Band) spielt. Ohne zahlendes Publikum, keine Auftrittsmöglichkeiten.

Ich denke eher, das ist wie bei den Autofahren. Die meisten haben von Fahrzeugtechnik wenig bis keine Ahnung, und viele können das Einparken in kleine enge Parklücken nicht.
Dennoch, den Unterschied zwischen einem Kleinwagen und Fahrzeugen der gehobenen Mittelklasse oder Oberklasse merken auch solche Autofahrer wenn sie am Steuer sitzen. Vielleicht nur unbewusst, und ohne genauer erklären zu können warum man einen Unterschied beim Fahren verspürt. Aber dennoch ist der Unterschied als solcher auch für Fahrer mit Null Ahnung wahrnehmbar!

Wäre es anders, man bräuchte keine teure und aufwändige PA-Technik und könnte sich den ganzen Aufwand sparen, und die Automobilindustrie würde auf ihren Fahrzeugen der Mittelklasse und aufwärts regelrecht sitzen bleiben!

 

[xroads]

Wir erinnern uns mal: im Jahre 1976 als Leo Fender den Stingray entwickelte

...hatte sein Hörvermögen leider schon stark abgebaut...

 

[toko42]

Man muß das auch wollen...

Der gleiche Effekt passiert auch, wenn man die Amps mal ausmacht und InEar probt. Da fehlt plötzlich der fette Bassdruck und die Wohlfühllautstärke und der Sound ist erst mal ziemlich gnadenlos, den man da von der Band und sich selbst hört. Was man InEar von der Band hört ist aber genau das, was auch beim Toni ankommt, woraus er/sie dann einen guten FoH Sound machen muss.

Aber man kann mit so einem gnadenlos präzisen InEar Sound natürlich auch arbeiten und den Soundmüll beim Proben kontinuierlich verbessern. Das braucht aber Zeit und viele Proben, möglichst genau unter den gleichen Bedingungen wie beim Auftritt. Wenn man das erst beim Gig bemerkt, ist es zu spät. Dann kann der Toni oft nur noch Schadensbegrenzung betreiben.

 

[bassmansemi]

Ich antworte mal, denn ich bin ja selber Stingray-Fan, bzw: ich spiele live nix Anderes. Der 78er pre-EB aus dem Post ist Wirklichkeit, ist 'der Eine' Bass für mich wenn ich nur Einen haben dürfte und ich liebe ihn über alles. Eigentlich 'walnut', aber irgendein Scherzkeks hat ihn mit ner Sprühdose schwarz übergesprüht, den Lack vom Hals abgemacht und den Sattel getauscht. Hat 800 US-Dollar aus Hawai gekostet...Ebay vor über 20 Jahren. Bitte legt das Ding in meinen Sarg wenn ich sterbe.

Das Ding mit Stingrays (oder stellvertretend für einige andere Bässe mit aktiver Höhenregelung) ist halt, das Diese bei Vollanschlag des Höhenreglers beim 2-Band-Modell (12db Boost verglichen mit 6dB beim 3-Band-Modell) ein Höhenbrett liefern, welches linear verstärkt und über eine leistungsstarke PA übertragen an Körperverletzung grenzen kann. Greift der Tonmensch also nun wie oft praktiziert Dein Signal per aktiver DI vor Deinem Amp ab kann das 'nach vorn raus' regelrecht unangenehm rüber kommen.

Wir erinnern uns mal: im Jahre 1976 als Leo Fender den Stingray entwickelte gab es was Bassverstärker und -Boxen anging kaum Modelle mit Hochtöner. Im Gegenteil, es gab solche Monster wie die Acoustics 1x18', viele viele 2x15" oder 1x15"er Modelle und anderes großmembraniges Zeugs, über das ein Stingray mit vollem Höhenbrett ausgesprochen gut klingt. Auch Die PAs waren verglichen mit heute ausgesprochen höhenschwach, die Hochtöner mit 1" oder 2"-Treiberdiamater wie wir sie heute kennen oder gewohnt sind sind erst in den 90er-Jahren entwickelt worden. Als Stingray-Bassist hatte man 'früher' also wesentlich weniger die Möglichkeit dem Publikum die Ohren zum Klingeln zu bringen...

Heute kann man's. Und wenn der Tontechniker Dir über In-Ear oder Wedge eine Signal zurück spielt welches Dir zu dumpf erscheint, dann könnte das zum Schutz der Ohren des Publikums gedacht sein oder seiner völlig subjektiven Meinung nach einfach viel viel zu 'spitz' sein. Ich selber habe mich auch schon mal erschrocken, als ich bei Direktabnahme meinen Ray über die Monitore gehört habe, so hat der gesäbelt ! Ich hab's dann für mich so gelöst, als das ich darauf bestehe entweder den post-EQ-Direktausgang meines GK RB 1001 zu benutzen oder tatsächlich auch richtig Oldschool meine Box per Mikrofon abzunehmen. Ich mag ja, was bei Höhen-Vollanschlag aus meiner Backline kommt, genau Das ist ja der Spund den ich mir wünsche. Also ist es für mich nicht die Lösung den Höhenregler zurück zu schrauben... Bei 'meiner' Musikrichtung funktioniert Das gut. Wenn ich in einer RHCP-Coverband spielen würde funktioniert es wahrscheinlich nicht...

Und natürlich ist es nicht OK, einen Stingray frequenzmäßig so zu verbiegen, daß er klingt wie ein EB3. Das macht aber auch kein mir bekannter Tontechniker-Kollege. Wir sind ja alle faul und freuen uns, die Inputs nach Möglichkeit linear zu lassen wenn's klingt. Oftmals passe ich nur das Low-End den örtlichen und technischen Gegebenheiten an. Wenn ein Bassist 20 Jahre alte Saiten auf seinem Preci drauf hat ist das sehr wahrscheinlich ein Stilmittel und bewußte Entscheidung, da drehe ich dann keine Höhen und Präsenzen rein. Wenn ein Bassist extra vor jedem Gig teure neue Saiten aufzieht ist Das sein Stilmittel und ich werde das High-End falls nötig (also: wenn's selbst bei meinen 53-Jahre-alten Ohren noch unverhältnismäßig 'klingelt'...) nur so weit begrenzen wie es dem Publikum zumutbar ist begrenzen.

Was 'Lautstärke als Stilmittel' angeht immer dann denken: Ich als Techniker bin vor dem Gesetz zur Einhaltung von den entsprechenden DIN-Normen und Gesetzen verantwortlich, die Hörgesundheit des Publikums obliegt ganz offiziell mir und nicht den Musikern.

nur zur Erklärung...in dem von mir genannten fall war der hoehenregler auf neutral

 

[lorbas]

Upps... Da gibt's dann üblichenfalls Nix rauszudrehen...

 

[Thaddel]

[...] Denen darf man auch mal erlauben, das sie gerne möchten, dass ihr Bass nach Stingray klingt und nicht nach dumpfem Preci. [...]

Einfach einen Producer-Switch einbauen. Gibt's auch für Precis, falls die dumpf klingen sollten.

 

[Mr.Mingus]

Einfach einen Producer-Switch einbauen.

wie geil ist das denn

 

[Chuck]

wie geil ist das denn

Hast den noch nicht gekannt?

 

[Mr.Mingus]

Neeee