So, meine Test-Sessions sind zu Ende.
SVT 4 PRO vs.
EBS TD650 vs.
Tecamp Black Jag 700 und 900 (Fa. Eich)
Kabel: Monster Bass, Vovox, Boxen s. unten.
Ein paar Details:
Hab gestern 3 Stunden mit dem Bassline Custom 6, heute vormittag (um den Eindruck von gestern zu verifizieren) mit dem Bongo 6 HH und veränderten Amp-Einstellungen weiter getestet, diverse Klangeinstellungen ausprobiert.
Der SVT hat Power ohne Ende und klingt immer irgendwie nach SVT (Vor und Nachteil, je nachdem, was man liebt) klingt aber nur gut, wenn man lernt, die komplizierte Klangregelung zu bedienen, das ist nicht trivial. Ich hab da ewig rumprobiert. Extreme Einstellungen sind nicht das Problem, aber EINIGERMASSEN natürlich klingende Sounds, das ist eine zeitraubende Kunst für sich... soll er wohl auch nicht. Schaltet man die Klangregelung aus bzw. alles auf neutral, klingt der Amp auch an der 8x10 wie ein Transistorradio. Ok, so spielt man ihn ja auch nicht... leider ein etwas lauter Lüfter, zumindest fürs Wohnzimmer und im direkten Vergleich mit EBS und Tecamp. Was ich doof finde, ist die Unübersichtlichkeit und das viele Soundoptionen nur mit on/off schaltbar sind. SVT halt und eben auch Kult. Sauschwer - > 18kg!
Der EBS ist ein absolut gut und natürlich klingender Amp, sehr direkt und ehrlich, ohne Schnick-Schnack, souverän über alle Lagen, absolut solide. Hier kommt der Bass Klang m. E. am natürlichsten rüber. Der Klang hat eine schöne Struktur, einen leichten Grip. Er macht einen sehr soliden Eindruck und ist haptisch am angenehmsten, hat auch den besten Compressor. Im Attack gegenüber dem SVT minimal im Vorteil, ggü. dem Tecamp sehr minimal, mit viel Einbildung... obwohl die wenigsten klanglichen Optionen, ist da schon einiges zu machen. Klangliche Betonung auf Tiefmitten und crispe Höhen. Aber kein warm klingender Amp, eher analytisch. Leichter als der SVT aber gefühlt nicht sehr, trotz seiner "nur" 13 kg. Leider wird dieser tolle Amp nicht mehr gebaut bzw. auch nicht sein Nachfolger, der sehr ähnliche TD660, der lt. amerikanischen Foren sich zumindest klanglich nicht verbessert hat.
Der Tecamp Black Jag (700/900, habe beide) klingt vollkommen anders, und zwar sowohl ggü. dem SVT Pro 4 als auch dem EBS. Wenn es um Klarheit und offene Präsenz geht, ist der unerreicht. Er klingt sowohl ggü dem SVT als auch EBS, als würde man eine dicke Wolldecke von den Boxen ziehen, extrem anspringender Klang. Leuchtet jede noch so kleine winzige Nuance beim Spiel aus, jeder kleine Fehler wird gnadenlos gezeigt. Der Sound scheint ggü. dem ehrlicheren Klang des EBS minimal "schöner", vielleicht etwas glatter, etwas wärmer vielleicht (musikalischer? nicht unbedingt...), aber das ist eine Geschmacksache. Aber dann kriegt der Schöngeist durch die Rock-Regelung (Tube-Emulation) einen tollen offensiven Grip, Hammer, unglaublich geiler Klang, bis max. 11 Uhr. Die Klangregelung ist deutlich variabler als beim EBS, wenn auch der param. Notch Filter fehlt, vor allem aber viel einfacher, praxisgerechter und effektiver als beim SVT. Der Kompressor greift eher zu stark ein, den sollte man aussen vor lassen. Das Taste-Poti ist sehr brauchbar, eigentlich kommt man mit dem schon ganz gut aus (analog Charakterswitch beim EBS). Besonders gewundert hat mich, dass der Tecamp im Bassbereich seinen Kollegen in nichts nachsteht.
Gewicht 2.8kg, fast nicht zu glauben.
Interessant ist, dass man den Tecamp vom Sound zwar etwas in Richtung EBS bzw. SVT bringen kann (ohne diese jedoch zu erreichen) aber es mir umgekehrt kaum gelungen ist, mit SVT oder EBS in die Nähe des Tecamp Sounds zu kommen, mit dem SVT schon mal gar nicht. Die Ergebnisse mit dem Bassline Custom 6 und dem Bongo 6 HH ergaben jeweils den gleichen Eindruck.
Der Tecamp hat sich überraschend toll geschlagen, sehr unerwartet, eigentlich hatte ich ein Ergebnis zugunsten der fetten Eisenschweine erwartet. Dies war ein Wohnzimmertest bei mittleren und teilweise hohen Lautstärken und natürlich sehr subjektiv und ist kein generelles Urteil zugunsten von D-Amps. Auf der Bühne und im Bandmix kann sich der Eindruck ohnehin nochmal verschieben, insbesondere bei sehr hohen Lautstärken, aber die macht ja meist die PA...
Ein Wort zu den Boxen: der Ampeg Kühlschrank ist eine Macht und geht gleichmäßig und ausgeglichen bis ganz in die tiefen Register, es fehlten die Höhen (keine Tweeter an board) und der Klang ist halt Ampeg-gefärbt, eine Geschmacksfrage bzw. auch des Genres. Dennoch ist der Kühlschrank, the Beast, auf seine Art unschlagbar, aber sehr eigenwilllig, auch vom Gewicht.
Die Eden Boxen (2x 4x10, 2x 2x12) können genau so tief, klingen etwas offensiver über die Mitten und eher in Richting Hifi, nicht so mittenlastig-fett wie die David Eden, aber unglaublich klar. Die 2x12 haben einen wunderbaren Bass und Tiefbassbereich, eine sehr schönen bassigen Druck, die haben es mir besonders angetan. Der Kühlschrank wiegt 63 kg, die Eden Nemesis Leichtbau nur 2x23kg (2x12) bzw. 2x27kg (4x10), obwohl diese keine Neodyms haben.
Ich fasse zusammen:
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