K Bass wieder aufnehmen sinnvoll?/ eigenes Instrument nötig?

[Noble]

ach was. da gibts nix zu überlegen. hau rein

Leider leider nicht so einfach. Ich wohne (noch) in einer recht kompakten Mietwohnung und weiß nicht wie lange noch, kann sein, dass sich die Wohnsituation nächstes Jahr ändert/verbessert. Zum anderen habe ich schlicht nicht die Kohle für einen anständigen K-Bass.

Möchte das Thema aber dennoch angehen, da ich total Bock drauf habe. Telefoniere Anfang nächster Woche mit einem Lehrer und hole mir Tipps. Wenn bei dem Gespräch nix gegenteiliges empfehlen wird, wird es zum Üben zuhause ein EUB werden. Vielleicht gibt da ja was, mit dem man K-Bass ganz gut trainieren kann. Ich wäre aber auch für was handliches in Richtung dieses NS Design Teile. Für Empfehlungen bezüglich Bass und auch Verstärkung wäre ich froh. Toll wäre, wenn ich mein E-Bass Equipment weiternutzen könnte (GK AMps, Pdealboard). Wäre vielleicht ein guter Anlass endlich mal ne schicke, handlich 1x12" Box zu kaufen

 

[lila_neu_73207]

seufz... ich hatte kurzzeitig einen eub, in meinen augen hat er nicht als kb-ersatz getaugt, kein bisschen. aber da gehen die meinungen auseinander. hätte ich wenig geld, würde ich nach einem billigen gebrauchten sperrholz-kb suchen, der gut eingestellt ist, so dass du wirklich bequem spielen kannst. ein schlecht eingestellter kb ist eine seuche. ob der bass aus sperrholz und verkratzt und hässlich ist, ist hingegen zweitrangig. wenn du wirklich suchst, findest du bestimmt einen preiswerten, spielbaren. anfangs weis man allerdings noch nicht, wie sich "spielbar und gut eingestellt" anfühlt, dann ist es hilfreich, einen erfahrereren kontrabassisten an seiner seite zu haben...
wenn du nicht gerade mehrere stunden täglich übst, ist das mit der mietwohnung nicht so ein großes problem, ein kontrabass lässt sich auch leise spielen. klar ist es auf längere sicht nötig, auch laut zu spielen, sonst lernst du es ja nicht, aber irgendwann ziehst du ja um. ich hab auch nachbarn, die wohnung ist allerdings nicht ganz so hellhörig, und bislang hat sich noch niemand bei mir beschwert.

 

[4low]

Ich werf mich jetzt doch mal für den EUB ins Zeug: natürlich ist ein EUB kein vollwertiger Ersatz für einen Kontrabass...! Sonst würde jamauch niemand mehr KB spielen...
In bestimmten Situationen kann ein KB aber hilfreich sein:
- Üben: wenn es wegen der Platzverhältnisse oder der nachbarschaftlichen Situation halt nicht anders geht, dann ist ein EUB eine gute Option - Lagenspiel / Arco lässt sich hervorragend darauf üben - Voraussetzung wäre, dass der EUB möglichst ähnlich einem EUB eingerichtet ist... versteht mich nicht falsch - ich würde einen KB immer vorziehen, und Du solltest Dir auch eine Möglichkeit schaffen, regelmässig auf einem zu üben (das Stichwort ist Tonbildung, und die kann man auf einem EUB schwer simulieren), aber lieber den EUB in der Wohnung, als den KB im Laden...
- Live: bei schwierigen oder unklaren akustischen oder klimatischen Verhältnissen greife ich gerne auf den EUB zurück. Klar klingt ein KB grundsätzlich besser, aber ich denke mir: lieber einen gut klingenden EUB, als einen zickenden KB...
- Proben: es ist nicht immer praktikabel (und der Gesundheit eines guten Instruments zuträglich, den KB zu jeder Probe mitzunehmen, v.a. wenn man nur einen Teil des Programms auf dem KB spielt. bevor man das dann doch mit dem E-Bass spielt, macht ein EUB aus meiner Sicht mehr Sinn...

 

[Metalfist]

Stimme dir (bis auf Arcotauglichkeit) völlig zu.

Mit den EUB die ich mit dem Bogen bearbeitet habe, die klangen echt furchtbar.

 

[4low]

... da hab ich mit geeigneten Saiten viel ausrichten können: ich hab seit einiger Zeit D'Addario Helicore Orchestras drauf, und die gehen ganz gut... aber generell geb ich Dir Recht: der Unterschied zwischen KB und EUB ist bei Arco um Einiges grösser als bei Pizz. Das liegt sicherlich am unterschiedlichen Ansprechverhalten: wo sich der gestrichene Ton beim KB "entfaltet" ist er beim EUB (und ich spreche von "solid body" EUBs...) sehr direkt da...
Aber Techniküben geht ganz gut auch auf dem EUB...

 

[Red Cross]

Leider kosten gute EUBs so viel wie ein Kontrabass.

Bei kleinem Budget würde ich den hier ins Auge nehmen, sehr wichtig ist hier das Setup vom Geigenbauer (Alain ist ja sogar auf Bässe spezialisiert).

http://m.kleinanzeigen.ebay.de/s-an...pgrades-electric-upright-kontrabass/258943454

Würde mal 350€ ansetzten.

 

[4low]

Naja... nen NS Design NXT bekommst Du neu für unter 1200... und der ist durchaus brauchbar - mit einem Manko: im Gegensatz z.B. zum erwähnten Harley B. fehlt bei den NS Design Teilen der Halsfuss zur Orientierung...

 

[lila_neu_73207]

am ende kauft er sich doch einen kontrabass und bezahlt dann zweimal...

 

[4low]

am ende kauft er sich doch einen kontrabass und bezahlt dann zweimal...

Ja .... aber, wie gesagt: KB haben heisst nicht, dass man den EUB nicht mehr brauchen kann...

 

[Red Cross]

Vorteil an dem Harley:

-Gute Bespielbarkeit (nach Setup)
-kein Wertverlust
-relativ KB-nah, mit Halsfuß

Man kann zumindest ein bisschen Spaß haben und die wichtigsten Fingersätze/Intonation usw. üben.

Wenn dann nach einer gewissen Zeit doch ein echter Kontra ins Haus kommt, kann man den auch wieder problemlos verkaufen.

 

[Noble]

Danke für die Tipps. Ich denke, dass ich drei Möglichkeiten habe.

1.Günstigen EUB besorgen, ohne viel Wertverlust, vielleicht gebraucht. Einfach zum Üben und gut is

2. Gleich son NS Design NXT Ding holen. Mir gefällt daran gut, dass die eine passive Elektronik haben. Habe schon in einigen Foren gelesen, dass mit Bogen spielen zumindest erträglich sein soll. Vorteil: Nimmt kaum Platz weg. Hochwertiger als ein HB. Könnte ich auch mal mit in meiner Rockband mit rumexperimentieren.

Beide Optionen um erstmal die Fingersätze und das Arcospiel zu üben bzw gelernte Sachen zuhause üben zu können.

3. Auf nen K Bass sparen oder mir einen leihen. Sollte ich mir einen zulegen wird es auf jeden Fall eine Anschaffung fürs Leben und daher teuer. Mit den EuBs könnte ich erstmal ausprobieren und die wieder zu verkaufen wäre nicht wirklich schlimm.

EUB=Preislich doch wohl nicht vergleichbar mit einem vernünftigen KBass, oder?. Ich kenne mich nicht aus, würde aber mal 10K(oder mehr?) rechnen, oder?Massivholz natürlich. Auch hier ginge gebraucht.

Leider kosten gute EUBs so viel wie ein Kontrabass.

Das musst mir mir mal genauer vorrechnen bitte.

 

[Red Cross]

Hallo Noble,

10.000€ für einen Kontrabass? Klar, ist möglich.

Ich denke man findet im Bereich bis 5.000€ einen guten vollmassiven, der dich auch auf lange Sicht zufriedenstellt.

Ansonsten: Mit guten EUBs (auf denen man so gut Streichen kann wie auf nem richtigen K meine ich sowas:

http://www.bbelectricuprightbass.com/

(beginnt bei 5000$)

Wenn du vor allem Streichen willst, ist weder der Harley noch der NS irgendwie wirklich brauchbar.

Problem ist hier immer der Steg. Du hast einfach keinen Spaß damit, wenn der Steg so flach ist. Richtig streichbar ist das nicht. Da braucht es eben eine viel stärkere Wölbung (und auch ein entsprechend gewölbtes Griffbrett, was sehr viel teuerer ist, die Abrichtung muss auch anders sein als bei einem Instrument, was vor allem gezupft wird).

 

[Noble]

Problem ist hier immer der Steg. Du hast einfach keinen Spaß damit, wenn der Steg so flach ist. Richtig streichbar ist das nicht. Da braucht es eben eine viel stärkere Wölbung (und auch ein entsprechend gewölbtes Griffbrett, was sehr viel teuerer ist, die Abrichtung muss auch anders sein als bei einem Instrument, was vor allem gezupft wird).

Moin,

dieser Aria EU hat einen Höhenverstellbaren Steg. Würde das das Problem abmildern?

https://www.thomann.de/de/aria_swb_lite_bis_magnet_pi_b_stock.htm

Beim Test auf Musikmachen wird ihn allerdingsvorgeworfen, dass der aktive EQ rauscht...das finde ich eher

Überwiegend mit dem Bogen ist nicht der Plan, einfach nur üben/anfangen.

 

[Red Cross]

Nee das wird am grundsätzlichen Problem nichts retten (der flachen Wölbung des Stegs).

Außerdem hat der noch nichtmal ein Ebenholzgriffbrett.

Aktiven EQ braucht man auch nicht im Instrument.

Einfach raus, dann zB den Fishman Preamp und dann in die Bassanlage.

 

[4low]

... er meint weniger die Höhenverstellbarkeit (hat der NXT übrigens auch), als die Geometrie: beim Streichen ist es hilfreich, wenn der Stegradius kleiner ist - der Steg also ein grössere Wölbung hat (einfach weil es dann einfacher ist, wirklich auch nur die Saite zu streichen, die Du gerade streichen willst), gleiches gilt für,den Saitenabstand: beim meinem NXT ist der um ca. 6 mm enger, als beim KB...

 

[Noble]

... er meint weniger die Höhenverstellbarkeit (hat der NXT übrigens auch), als die Geometrie: beim Streichen ist es hilfreich, wenn der Stegradius kleiner ist - der Steg also ein grössere Wölbung hat (einfach weil es dann einfacher ist, wirklich auch nur die Saite zu streichen, die Du gerade streichen willst), gleiches gilt für,den Saitenabstand: beim meinem NXT ist der um ca. 6 mm enger, als beim KB...

ah okay. Wie bist du mit dem NXT sonst zufrieden? Geht streichen wenigstens einigermaßen?

er hier meint es geht



Aktive Onboard Eq`s brrrrrrr urgh

 

[4low]

Ja, das geht einigermassen... ich finde, in dem Video hört man es ganz gut: der Arco-Ton "entfaltet" sich nicht ganz so, wie bei einem KB... aber mit vernünftigen Saiten (nicht die Werksaiten) und Setup - vor allem mal die Brücke weiter rauf - ist das ganz brauchbar... ich spiele seit Kurzem öfter mal "gegen" 46 Bläser an... und bei solchen Lautstärken einen verstärkten KB im Griff zu behalten ist sehr schwer... da nehm ich im Zweifelsfall (das heisst vor allem, wenn ich den Raum nicht gut kenne) lieber den NXT mit...
Ich behaupte jetzt einfach mal: die weniger Arco-geeignete Geometrie muss Deiner Technik auf dem KB keineswegs schaden... im Gegenteil: die Tatsache, dass Du leichter auf der Nachbarsaite landest (passiert dem Typen im Video auch an einer Stelle), heisst, dass Du umso konzentrierter und sauberer spielen musst - und das kann für die Technik doch nicht schlecht sein, oder?

 

[Basstoelpel5]

EUB und Streichen: Der ganz große Vorteil bei den Steinbergern ist ja, daß sie diesen patentierten "Polar"-Schalter haben, wo man zwischen pizz. und arco umschalten kann. Bei den NXTs mittels Kippschalter, bei den aktiven CRs stufenlos mittels Drehschalter. Das ist der Hauptgrund (!), weshalb ich mich für einen CR5M entschieden habe. Klanglich bringt das wirklich enorm viel. "M" mit magnetischen PUs würde ich mir nicht mehr zulegen, nicht für arco geeignet und auch sonst dynamisch sehr kritisch, weil die Saitenhöhe zwischen PU und Saite je nach gespielter Lage doch sehr stark variiert.

Den relativ flachen Steg finde ich jetzt nicht so dramatisch, das erzieht zu einer exakten Bogenführung; und schießlich spiele ich auch im "realen Leben" zumeist 5-Saiter KB, da sind die Stege auch immer ziemlich flach, damit man am Mittelbug mit dem Bogen vorbei kommt.

Übrigens: Die Arm- und Handgelenkshaltung im Video von Beitrag #36 ist einfach nur grauslich, fast erstaunlich, daß der Typ überhaupt einen halbwegs guten Ton erzeugen kann.

Ordentliche massive Bässe kann man so ab 1.600,-- € bekommen, z.B. bei Gedo. Schon richtig gute Bässe bekommt man zwischen 3 - 5.000,-- €, z.B. die Christopher Bässe bei Jonas Lohse, der Markt ist hier schon sehr breit. Für etwas wenig mehr kann man schon Basis-Modelle von renommierten Baßbauern bekommen, etwa von Björn Stoll. 10k € finde ich schon ziemlich viel, um so ein Instrument einschätzen zu können sollte man schon ein paar Jahre Baßerfahrung besitzen. Ich habe bestimmt nichts dagegen, wenn sich ein Anfänger ein teures Instrument leistet, um das Potential auszuschöpfen bedarf es aber Jahre. Mein 5-Saiter ist klanglich schon ein gutes Instrument, aber obwohl ich kein Anfänger bin klingt er von meinem Lehrer (Orchesterprofi) gestrichen gleich noch mal besser. Bei Gebrauchtbässen kann man durchaus mal ein Schnäppchen machen, das sollte man sich aber wirklich gut auskennen. Etwaige anstehende Reparaturen, die ein Anfänger u.U. gar nicht erkennen kann, können aus einem "Sonderangebot" schnell ein riesiges Groschengrab werden lassen.

Grüße

Thomas

 

[Metalfist]

Bevor ich mir als Neuling einen Massiven zulegen würde, würde ich eher zu einem guten Gesperrten greifen und in ein professionelles Setup investieren.

Halbmassive bringen klanglich nicht viel, aber haben die Nachteile der Massiven (eingebrochene Decke bei 6Monate alten Bass der Musikschule, obwohl der nichtmal billig war/ Feuchtempfindlichkeit ).

Gesperrte sind in der Regel deutlich robuster (weniger Temperatur- und Feuchteempfindlich).

Klanglich können gesperrte genauso gut sein. Sie klingen meist in den Höhen nicht so brilliant, was beim Pizzen nicht so rauskommt, sondern eher Arco.

Nachteil bei Gesperrten (meiner liegt bei ca. 10kg) ist, dass sie meist ein wenig schwerer sind als massive, wobei das wiederum sehr von der Fertigung (Deckenstärke usw.) abhängt.
Wobei das Gewicht beim Spielen völlig egal ist, weil er ja sowieso am Stachel steht und beim Transport die 1-2 kg Unterschied auch nicht das Kraut fett machen.


Wenn dir das hilft:
Ich hab meine Thomann Kontrabass mittlerweile seit 8 Jahren und bin nach wie vor sehr zufrieden. Ich würde ihn jederzeit wieder kaufen.