Ich werds nie kapieren...

Zitat:Original erstellt von: basshole

Zitat:Original erstellt von: Rorschach


Die Menschen wollen andere Menschen verlieren sehen. Und das nutzen unsere Medien absolut aus.

Auf Kosten unserer Gesellschaft.
Das ist ein sehr interessanter Gedanke - und das stimmt wohl. Scheinbar wird das Versagen mehr und mehr salonfaehig - man befindet sich in guter Gesellschaft. Warum nicht das letzte Quentchen Wuerde ueber Bord schmeissen und sich gaenzlich im Scheitern suhlen..

Basshole

nur so funktioniert DSDS
 
Zitat:Original erstellt von: basshole

Zitat:Original erstellt von: jam_bass


Interessanter finde ich die Frage, warum denn die guten abnehmen und die schlechten Eigenschaften exponentiell zugenommen haben. Das wird eine Sache, die auf geisteswissenschaftlicher Ebene zu ergründen wäre.

Ich glaube nicht, dass beim Menschen schlechte Eigenschaften zunehmen. Jeder Mensch kommt mit einem gewissen Paket "schlechter" und "guter" (Faehigkeit zu lieben, Empathie etc.) Eigenschaften auf die Welt.

Die Balance und Ausgestaltung dieser Eigenschaften ist wiederum Ergebnis der Erziehung und des Umfeldes des Heranwachsens. Zivilisation hat immer die Wuerdigung und Foerderung der guten Eigenschaften zum Ziel gehabt. Dies auch mit einem gewissen Disziplin-Gedanken.

Heutzutage wird mehr und mehr eine schlechte Eigenschaft mit Charakter verwechselt. Wir leben in einer mehr und mehr alles relativierenden Gesellschaft, die selbst fuer widerwaertigste Zuege noch Verstaendnis aufbringt - sie duldet und nach Schuldigen sucht (was den eigentlichen Verursacher exculpiert). Und das Schoenste ist, wenn man einen Schuldigen findet, der nicht wirklich greifbar ist. Selbstverantwortung ist verpoent.

Der Mensch gibt heutzutage bereitwillig seine eigene Wuerde preis. "Menschlich sein" wird durch "Sich gehen lassen" ersetzt.

Basshole
Nun gut, dann habe ich etwas lässig formuliert - die Eigenschaften sind natürlich bei jedem alle vorhanden, werden aber unterschiedlich "herausgelassen".

Die Art, wie Eigenschaften herausgestaltet werden, klingt nach deiner Definition sehr postulativ; so, als ob es definitiv so wäre.
Ich bin mir da nicht so sicher, weil mir immer noch die Karma-Geschichte etwas besser scheint.
Ebenso sehe ich die Zivilisation auch etwas anders. (Die Urbanisierung fluktuiert unter dem Aspekt der Abgabe von Verantwortungen)
Aber egal - bei der Frage Schuldzuschreibung oder Selbstverantwortung sind wir einig.


 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: jam_bass


Die Art, wie Eigenschaften herausgestaltet werden, klingt nach deiner Definition sehr postulativ; so, als ob es definitiv so wäre.
Ich bin mir da nicht so sicher, weil mir immer noch die Karma-Geschichte etwas besser scheint.
Ebenso sehe ich die Zivilisation auch etwas anders. (Die Urbanisierung fluktuiert unter dem Aspekt der Abgabe von Verantwortungen)
Aber egal - bei der Frage Schuldzuschreibung oder Selbstverantwortung sind wir einig.
Meine These wollte ich eigentlich nicht als Postulat manifestieren. Ich fordere nicht die Zustimmung zu meiner Ansicht. Natuerlich - ich neige dazu, meine Meinung imer etwas ultimativ in den Raum zu stellen. Das weiss ich ...[;-)]

Allerdings meinte ich, bei der Erwaehnung der Erziehung und des Umfeldes des Heranwachsens, doch den Begriff so weit gewaehlt zu haben, dass vieles darunter subsumierbar ist. Nun interessiert es mich natuerlich, wie Du die Ausgestaltung von Eigenschaften siehst, wenn das Umfeld oder die Erziehung (im weitesten Sinne) nur begrenzt praegt (so verstand ich Deine Ausfuehrung).

Basshole

 
Gut, Weihnachten ist angekommen und man mag ungern über schlechte Eigenschaften diskutieren.
Ich denke, es gehört zum Erfahrungsschatz, inwiefern persönliche Verhaltensweisen Vorteile oder Nachteile bringen.
Man durchläuft sich wiederholende Erlebnisformen, bis dann die Schlüsse aus den Erfahrungen in die Bildung der Persönlichkeit einfliessen - try and error.
Die Erfahrung mit ungebremster Aggression und Machtausübung gibt vordergründig das Erlebnis eines Erfolges, daher der hohe Reiz.
Erst später erfährt der Raudi die negativen Folgen seiner Persönlichkeitsbildung (zwischenmenschliche Probleme, Nachlassen der Reizwirkung, seelische Verarmung, Gefühlsverstümmelung, etc.).
Die Rotation von Wiederholungsschleifen, bis er bemerkt, dass seine Persönlichkeitsbildung durch sein Verhalten nur Nachteile einfährt, kann sehr lange dauern, eventuell überhaupt nicht mehr während seiner Lebenszeit stattfinden.

Jeder befindet sich bezüglich seiner Erlebnis- und Lernrotationen an unterschiedlichen Positionen.
Das Lernen aus den eigenen Erfahrungen kann nicht von jemand anderem übernommen werden, weder von den Eltern, noch von der Schule, der Gesellschaft, der Politik.
Da sehe ich den Unterschied zu Theorie der Persönlichkeitsformung per Umwelt und Erziehung - diese spielt natürlich eine gravierende Rolle bei den persönlichen Erfahrungen, seine Persönlichkeit muss aber jeder selbst bilden (also seine Sauberkeit pflegen).
 

Zurück
Oben Unten