Höhen(angst)

[StonerGreg]

Das Zauberwort lautet "kompromissbereitschaft".

Wenn du darüber nicht reden kannst, weil everybodys EGO so fett ist wie mancher Leute Mudder, dann macht das keinen Spaß.

Ich höre mittlerweile einfach auf den BANDsound und nicht auf meinen eigenen. Diese Erleuchtung kam vor noch nicht allzu langer Zeit.

Da ist viel Wahres dran...

Zumal, wenn jemand behauptet, daß Bassist XY ja so´n geilen Sound hat - welcher Sound ist dann gemeint? In den seltensten Fällen hört man den Bass solo, es ist ja immer der Bandsound, mit dem man auf Aufnahmen konfrontiert wird. Und da hört man dann halt nur einen bestimmten, für den Song/die Band/die Aufnahme optimal aufbereitete Sound. Könnte man sich die Bassspur solo anhören, würde man sich wahrscheinlich erschrecken, wie "scheisse" das klingt...

 

[f_luxus]

Für mich klingt der Höhenbereich am besten wenn ich zwischen 6-8k mit 6-12dB cutte. Der perkussive Anteil liegt eh eher zwischen 3,5-4kHz. Ebenso kommt ein sanft aufgeräumter Mittenbereich und ein Lowcut zwischen 40-60Hz (Bässe dann lieber bei 80Hz wieder hinzu) meistens einem knackigen Funk-Sound viel mehr entgegen als die Höhen zu pushen. Dass du einen De-Esser einsetzen musst damit es gut klingt, spricht eher dafür dass du entweder den Bass technisch noch nicht so ganz im Griff hast, oder dass es irgendwo eine ungwollte Resonanzüberhöhung in der Kette hast.

 

[Gast51645]

ich hatte live eine zeitlang einen viel zu höhenlastigen sound und es nicht mal gemerkt ... zuhause spiele ich 95% über kopfhörer und stelle darauf ausgerichtet natürlich auch meine preamps ein.. alles bei sehr, sehr moderater lautstärke... und da kann man sowohl am bass- als auch beim trebleregler schon gut gas geben ohne dasses nervig wird (loudness wurde ja schon angesprochen)... und jetzt kommts: als ich auf gehörschutz umgestiegen bin, hatte ich mir zur gleichen zeit auch einen neuen preamp gegönnt, mit dem ich im liveeinsatz noch keine erfahrung hatte... und natürlich hatte ich auch immer schon beim soundcheck den hörschutz drin ... der verwendete filter im schutz betont den bassbereich und beschneidet recht ordentlich die höhen (stehe platzbedingt oft sehr nahe an den drum becken und das kann ohne hörschutz recht hässlich werden, was auch der hauptgrund für den gehörschutz war) und so hab ich natürlich beim soundcheck immer schön die bässe wieder zurückgenommen, die höhen natürlich nicht ... beim 3ten oder 4rten gig hatte ich dann mal den gehörschutz nach der pause vergessen und gemerkt, dass ich einfach einen viel zu großen höhenanteil hatte... im mix gottseidank nicht sooo schlimm und beschwert hatte sich bis dato auch keiner (eher im gegenteil, alle fanden mich gut ortbar ), aber es waren definitiv mehr höhen als ich persönlich mag und auch als nötig waren... seitdem soundcheck nur noch ohne gehörschutz

 

[Tonberry]

Da ist viel Wahres dran...

Zumal, wenn jemand behauptet, daß Bassist XY ja so´n geilen Sound hat - welcher Sound ist dann gemeint? In den seltensten Fällen hört man den Bass solo, es ist ja immer der Bandsound, mit dem man auf Aufnahmen konfrontiert wird. Und da hört man dann halt nur einen bestimmten, für den Song/die Band/die Aufnahme optimal aufbereitete Sound. Könnte man sich die Bassspur solo anhören, würde man sich wahrscheinlich erschrecken, wie "scheisse" das klingt...

Echt Mann. Das regt mich immer mehr auf als es sollte.

 

[Gast51645]

Da ist viel Wahres dran...

Zumal, wenn jemand behauptet, daß Bassist XY ja so´n geilen Sound hat - welcher Sound ist dann gemeint? In den seltensten Fällen hört man den Bass solo, es ist ja immer der Bandsound, mit dem man auf Aufnahmen konfrontiert wird. Und da hört man dann halt nur einen bestimmten, für den Song/die Band/die Aufnahme optimal aufbereitete Sound. Könnte man sich die Bassspur solo anhören, würde man sich wahrscheinlich erschrecken, wie "scheisse" das klingt...

jau, einfach mal auf youtube "isolated bass track" eingeben... stellenweise könnte man fast meinen es wäre ne parodie...

 

[Tonberry]

Geddy Lee's Basssound ist zum Beispiel bekannt dafür alleine absolut schrecklich zu klingen. Oder das meiste Metalbass Rumgeeier.

 

[Terz?]

Soooo....
Hab auf die schnelle mal was versucht mitzuspielen und mitgeschnitten.
'Leider' müsste ich jetzt schon feststellen das 'mein sound' in der mix zu vieles des guten war. Zu wenig mitten, zu viele höhen.
Und in der tat, wenn mann den sound dann isoliert betrachtet, es klingt ehr 'bescheiden'.
Trotzdem kann (oder eigentlich will) ich es nicht fassen das mein wünschsound ehr utopisch ist in ein bandkontext.
Jetzt fällt mir eben folgendes ein:
Ich misch' mir auf'n in-ear der sound welche mir gefällt, und lass mein amp als reine stagemonitor einpegeln durch ein töni damit ein balance entsteht zwischen den natursound vom schlagzeug und andere lärmquellen von der bühne. Was drausen passiert ist sowieso die frage.
Hauptsache den drück von ein amp hinter mich, ohne lästige akoustische überlegungen und ein wünschsound am IEM.
Oder bin ich früstriert....
@f_luxus: ich weiss sehr wohl was ich tu' und nimm mich auch zeit um im studio mein setup zu tweaken. Nur klingt es echt geil aber auch nur wenn ich alleine spiele. Irgendwie muss ich da an Michael Manring denken, er hat so'n gewaltige sound sogar wenn er frettless spielt, unglaublig (zB the Enormous Room!). Aber natürlich möchte ich nicht allein spielen. Duo reicht auch hehehe.

So sieht mann das es zum glück sowas wie bassic gibt. Wenn mann was lernen will, dann gibt es hier immer ein offenes ohr.
Danke an allen!

 

[Mudskipper]

jau, einfach mal auf youtube "isolated bass track" eingeben... stellenweise könnte man fast meinen es wäre ne parodie...

Viele im Mix total coole Basssounds sind oft im Verhältnis eher dünn, klapprig und gerne auch so komprimiert das einem Angst und Bange wird.
Ausser Updates Bass ist da auch Rick Beato mit seiner What makes this Song great Reihe.

 

[Gast51645]

ich glaube das problem ist, dass man immer erstmal versucht den sound nachzubauen den man im mix raushört.. dass sich quasi der solo gespielte bass genauso anhört wie im song.. dass das aber nur ein teil des ganzen ist, ist schwer zu verstehen... und da tu ich mich heut noch schwer mit. z.b. .. da arbeitet man jahrelang an ner sauberen technik und dann erzählt dir einer, dass mit die wichtigsten zutaten deines wunschsounds bundscheppern und verzerrung sind

 

[Mudskipper]

da arbeitet man jahrelang an ner sauberen technik und dann erzählt dir einer, dass mit die wichtigsten zutaten deines wunschsounds bundscheppern und verzerrung sind

Hehe, genau so.
Dann wundert man sich wenn man was extra sauber mit Wunschsound einspielt, klingt es dann im Mix mindestens langweilig oder man wummselt nur so kaum hörbar vor sich hin.
Eins meiner Lieblingsbeispiele:

Lieblingsstelle: Wenn Tante Alanis "slap in your face" singt macht Flea tatsächlich kurz "PACK" und es scheppert und furzt fröhlich vor sich hin.

 

[christheg]

Jo immer mit der ganzen Band den Sound einstellen. Aufnehmen ist auch ne gute Idee.

Am besten noch den Gitarristen den Bass rausdrehen und den Poti so wieder draufstecken, dass sie denken er stünde auf 8 (hab ich hier mal als Tip gelesen, funktioniert bestens ).

Das Zauberwort sind aber Mitten, Tiefmitten für Druck, hochmitten fürs durchkommen. Ich drehe auch immer Höhen rein, häufig aber auch gegen etwas abgenutzte Saiten.

Diese ganze Badewannen Sound Geschichte ist nur für Leute die sich selber nicht hören wollen. Obwohl das solo natürlich immer gut klingt

Hab mich aber auch oft gewundert, wie crappy isolates Tracks meistens klingen.

 

[alex_de_luxe]

Seit ich meinem Gittenspieler seine Gitarre unabhängig in der Lautstärke seines Amps auf den Monitor gebe, hör ich mich und der Sänger sich deutlich besser. Dann erübrigen sich nämlich ganz viele Problematiken, welche man sonst mit einem EQ zu lösen versuchen würde.
Ne 412er die in den Raum bläst ist einfach ein Schmarrn.

 

[whitewater]

Hier spielen einige verschiedene Faktoren ein Rolle:

Ganz (Alles?) entscheidend ist das Setup deines Basses!
Das halte ich für wesentlich zielführender und fruchtbarer als der Problematik mit EQ's oder Multibandkompressor-Gedöns zu begegnen. Natürlich haben diese Geräte trotzdem absolut ihre Berechtigung.

Die Einstellung des Spannstabes trägt massiv dazu bei ob der Bass bei verschieden Spieltechniken homogen klingt oder eben nicht. Der Spannstab ist eines der wichtigsten mechanischen Bauteile im Bass.
Das wird völlig unterbewertet. So mancher Gitarrenbauer ist sich dessen auch nicht wirklich bewusst wie ich in der Vergangenheit immer wieder festgestellt habe. Das jetzt im Detail zu erläutern ist relativ komplex und sprengt mir den Rahmen hier.
Jeder Bass hat einen "Sweetspot" wo das Verhältnis von Spannstab, Griffbrettkrümmung und Saitenlage optimal ist.
Ein Gitarrenbauer wird immer nur "irgendein" Setup machen von dem er denkt, es wäre ok.
Als Bassist sollte man sich intensiv mit seinen Instrumenten beschäftigen und dies herausfinden.
Dies ist extrem individuell. Der Aufwand lohnt sich aber sehr.
Auch ein günstiger Bass kann mit dem optimalen Setup richtig gut klingen und Spaß machen.
Genauso kann ein teurer Bass mit dem falschen Setup nicht funktionieren bzw. schlecht klingen.

Also statt länglichen Hymnen, was ein ordentliches Setup am "Sweetspot" den leisten könnte, wäre ja mal eine Anleitung interessant, in welchen Schritten man diesen Zustand systematisch erreicht. Stumpfes rumprobieren führt ja erfahrungsgemäß eher in die Irre der abgedrehten Muttern

 

[Paulito]

Also statt länglichen Hymnen, was ein ordentliches Setup am "Sweetspot" den leisten könnte, wäre ja mal eine Anleitung interessant, in welchen Schritten man diesen Zustand systematisch erreicht.

mach' ich mal wenn ich Zeit und Lust hab'.

 

[whitewater]

mach' ich mal wenn ich Zeit und Lust hab'.

Büddddeeeee

 

[alice d.]

Also statt länglichen Hymnen, was ein ordentliches Setup am "Sweetspot" den leisten könnte, wäre ja mal eine Anleitung interessant, in welchen Schritten man diesen Zustand systematisch erreicht. Stumpfes rumprobieren führt ja erfahrungsgemäß eher in die Irre der abgedrehten Muttern

1. saufen bis zum kompletten filmriss. alles, was du zum thema sound und eq zu wissen vermeinst, muß nachhaltig unter einer etwa 10 cm dicken schicht vodka-mit-allem-möglichen-was-man-so-im-haushalt-gefunden-hat begraben sein. es war eh falsch.
2. lern ein bischen angewandte physik. in welcher frequenz passiert was? wo liegt eine stimme? wo liegt eine bassdrum? was sorgt beim bass für druck, was für ortbarkeit...
   
3. begreife die funktionsweise deines eq!!! und damit meine ich ein wenig theoretische ahnung. der klassische gitten-amp-eq ist oft genug nicht aktiv und dann muß man eben in seinen quadratschädel hineinbekommen, daß "alle regler auf 12 uhr" eben alles ist, aber nicht flat. genau so ist jemand, der über die funktionsweise des tone-reglers am instrument sagt "der regler macht dumpf" ein vollidiot ohne ahnung dessen, was da passiert. ich hab mich lang genug in meinem leben mit solchen vollidioten auseinander setzen müssen und war ebenfalls lang genug einer von ihnen. weswegen ich einfach suboptimal klang und mit allem möglichen gehadert habe: mitspielern, ihrem equipment, meinem equipment, dem raum...
   
4. begreife die funktionsweise deines eq! wenn du technisch weißt, wie ein passives fender-tonestack funktioniert, dann teste mal praktisch aus, was diese technik bedeutet. jeden regler einzeln und im zusammenspiel. schon kristallisieren sich sounds heraus, die man gut findet und auf deren reglerstellung man früher nie gekommen wäre. und man weiß halbwegs, was da technisch passiert und wie die frequenzkurve aussehen könnte.
5. begreife die funktionsweise deines eq! es gibt genug technische hilfsmittel, um frequenzen mit laptop oder handy zu analysieren. nutze sie. alleine und im zusammenspiel.
6. bring diesen krempel deiner kompletten band bei. gemeinsam musik machen hat erst mal nichts mit kreativität zu tun sondern mit technischem verständnis. einer meiner ex-drummer hatte einen bass-port in seiner bassdrum und war nicht davon abzubringen, dieses scheißding zu nutzen. warum? weil ein drummer von der bassdrum so gut wie gar nichts mitbekommt, er kann sich schlicht nie wirklich hören. und warum sage ich "scheißding"? weil ich mich mit ihm in einem weiten frequenzband nicht vernünftig gehört habe. warum war das so? eine bassdrum mit einem bassport ist ein helmholzresonator und die dinger schlucken durch ihre bauweise frequenzen und betonen andere. die drum klang deep und böse, mein bass nölig und schwach.

 

[whitewater]

Thx. Punkt 1 erklärt auch, warum alle folgenden zwar interessant sind, aber irgendwie nicht zur Frage passen
Funktioniert das auch mit Rum statt Vodka?

 

[alice d.]

ach so. basssetup.

1. erst mal ordentlich was gegen den durst tun. und dabei auch die vorsorge nicht vergessen. was man morgen gerne trinken möchte, kann man ja eigentlich heute schon mal probieren...
2. jedes basssetup ist so individuell wie der spieler. es gibt drei stellschrauben und zwei davon beeinflussen sich massiv gegenseitig. ich persönlich mag meinen hals so grade wie möglich, also in der praxis um etwa 0,1 mm durchgebogen, dabei die saitenlage so niedrig wie für meinen anschlag machbar ohne daß es scheppert. ob die einstellung des halsstabes oder die spannungen im holz irgendeinen einfluß auf den sound haben... keine ahnung. manche kolportieren eine solche meinung, ich höre da aber keine unterschiede, die sich nicht auch anders erklären ließen.
3. halsspannmutter immer nur max eine viertel umdrehung in eine richtung.
4. und immer intensiv drüber nachdenken, in welche richtung man für welchen effekt drehen muß. wenn ich mir 5. so anschaue, hätte ich es glatt wieder verkehrt geraten...
   
5. 
   festziehen heißt: spannung auf den stab, hals wölbt sich der saite entgegen. lösen heißt: saitenzug größer als spannung im hals, heißt: flitzebogen.

 

[whitewater]

Besser aber immer noch nicht. Die Anfängeranleitung konnte ich schon vor 30 Jahren singen. Und wenn ich intensiv darüber nachdenken muss, wierum eine Schraube zugeht, wars wieder zuviel mit Punkt 1.
Weshalb ich den auch fragwürdig finde. Gut hydriert ist halb eingestellt, geht hin. Alles was selbst Umdrehungen hat, stört beim Drehen an den Stellschrauben nur.
Was @paulito in Aussicht stellt ist ja ein Optimum, und wie das mit Optima so ist, typischerweise gehts um sie herum viel leichter bergab als bergauf. Insofern hätte mich da ein systematisches Vorgehen interessiert. Falls Du mal eine Abgleichanleitung für z.B. einen diskret und analog aufgebauten Amp oder Kompressor o.ä. gesehen hast, weißt Du, was ich meine.

 

[Terz?]

Hi allen!
Danke LSD (Alice D) für die info. Auch dafür dank ich wieder Bassic!
Gehen wir davon aus das der bass passt.
Ich habe auch ein tonestack simulation laufen damit ich weiss wie mein Dexter tickt. Ich weiss auch wie parametrische eq funktioniert. Aberrrr das mit jeder sein platz im spektrum... damit verdonnert mann jeder musiker zum producer. Währe das nicht der rolle der Töni?
Ich behaupte mal; es gibt ein spannungsfeld zwischen eine persönliche soundvorstellung und der totale musikdienlichkeit. Um dies geht es mich.
Natürlich sind wir (bassicer) ja sozial usw aber eben, zum sänger sagt mann auch nicht, 'sing mal anders, damit ich die gitarre besser höre ' oder so...(das war natürlich ein slechtes beispiel aber immer hin....).

Liebe grüssen von
Terz