Gehörbildung... aber in Noten

[Kingpin]

Hallo mal wieder,

ich übe jetzt schon mehrere Jahre (mal mehr und mal weniger) fleißig mit dem Programm Earmaster und bin mittlerweile glaub ich schon ganz gut dabei (Intervalle, Akkorde, Umkehrungen etc. höre ich mittlerweile ohne große Probleme - wage mich jetzt seit einiger Zeit an Sachen wie Melodiediktat und Akkordverbindungen und komme da auch ganz gut vorwärts).
Allerdings war ich dabei relativ faul und habe meistens die Antwort mit Multiple Choice oder auf der Klaviertastatur eingegeben und habe mich nie groß um Noten gekümmert.
Jetzt wollte ich das ganze dann mal mit den Noten ausprobieren: Es klappt auch, allerdings bin ich dabei verdammt langsam und muss immer mühselig überlegen, welcher Ton jetzt gefragt ist. []

Jetzt kommt meine Frage:
Kennt ihr irgendwelche Techniken oder Tricks, mit denen man das Gehörte möglichst schnell in Notenschrift aufschreiben kann. Oder ist das alles nur reine Übungssache?
Wie gesagt, es geht nicht um das Hören an sich, sondern nur um das Aufschreiben.

Über Tipps und Anregungen würde ich mich sehr freuen. []

 

[bassmansemi]

Zitat:Original erstellt von: Kingpin

Hallo mal wieder,

ich übe jetzt schon mehrere Jahre (mal mehr und mal weniger) fleißig mit dem Programm Earmaster und bin mittlerweile glaub ich schon ganz gut dabei (Intervalle, Akkorde, Umkehrungen etc. höre ich mittlerweile ohne große Probleme - wage mich jetzt seit einiger Zeit an Sachen wie Melodiediktat und Akkordverbindungen und komme da auch ganz gut vorwärts).
Allerdings war ich dabei relativ faul und habe meistens die Antwort mit Multiple Choice oder auf der Klaviertastatur eingegeben und habe mich nie groß um Noten gekümmert.
Jetzt wollte ich das ganze dann mal mit den Noten ausprobieren: Es klappt auch, allerdings bin ich dabei verdammt langsam und muss immer mühselig überlegen, welcher Ton jetzt gefragt ist. []

Jetzt kommt meine Frage:
Kennt ihr irgendwelche Techniken oder Tricks, mit denen man das Gehörte möglichst schnell in Notenschrift aufschreiben kann. Oder ist das alles nur reine Übungssache?
Wie gesagt, es geht nicht um das Hören an sich, sondern nur um das Aufschreiben.

Über Tipps und Anregungen würde ich mich sehr freuen. []

hi,

kommt nen bisschen drauf an, wie komplex die Sachen sind, die du mitschreiben willst; mir hats immer geholfen (z.b. bei 4stimmigen Sachen) mich immer erstmal auf eins zu konzentrieren/mitzuschreiben dann aufs nächste; mir selbst im Weg gestanden bin ich dabei nur dadurch, dass ich beim schnell-schnell Notieren iwann meine eigene Sauklaue nicht mehr lesen konnte, also auch da ist Disziplin gefordert []

 

[Kingpin]

Also um mehrstimmige Sachen geht es erstmal nicht. Soweit ist mein Gehör dann auch noch nicht. []
Es ist halt so, dass ich z.B. Intervalle, Akkorde höre und mir dann denke: Okay, das ist eine kleine Terz, reine Undezim, ein m7b5-Akkord und so weiter. Mein Problem ist dann eher, zu dem erkannten Intervall oder Akkord die richtigen Töne zu finden und aufzuschreiben.

Solange der Grundton C ist, komme ich damit eigentlich gut klar. C-Dur hat ja jeder soweit im Kopf und es ist dann kein großes Problem, die richtigen Töne zu finden. Wenn der Grundton jedoch ein anderer ist.... Naja, da ist manchmal ganz schön Denkarbeit gefordert und das dauert dann einfach zu lange.

Wäre es nicht hilfreich, wenn man die anderen Tonarten auch auswendig wüsste? Bei sowas war ich nämlich leider immer faul, auf dem Bass kann man die Tonleitern ja einfach verschieben und da ändert sich nix großartig... Ganz anders als z.B. auf dem Klavier oder halt bei der Notenschrift.
Ist das vielleicht der Trick an der Sache oder geht es auch irgendwie einfacher? []

 

[Kingpin]

Wie viele von den Karten hast du denn dann gemacht? Von jedem Ton alle Intervalle? Das muss ja ein ganz schöner Berg sein. []

Bin gerade wieder beim Üben und stelle mir den jeweiligen Intervall oder Akkord dann parallel auf dem Griffbrett vom Bass vor, um die Notennamen zu finden.
Funktioniert auf jeden Fall, bin mir nur nicht sicher, ob das so der beste Weg ist.

Bin offen für weitere Ideen und Anregungen. []

 

[bassmansemi]

Zitat:Original erstellt von: Kingpin

Also um mehrstimmige Sachen geht es erstmal nicht. Soweit ist mein Gehör dann auch noch nicht. []
Es ist halt so, dass ich z.B. Intervalle, Akkorde höre und mir dann denke: Okay, das ist eine kleine Terz, reine Undezim, ein m7b5-Akkord und so weiter. Mein Problem ist dann eher, zu dem erkannten Intervall oder Akkord die richtigen Töne zu finden und aufzuschreiben.

Solange der Grundton C ist, komme ich damit eigentlich gut klar. C-Dur hat ja jeder soweit im Kopf und es ist dann kein großes Problem, die richtigen Töne zu finden. Wenn der Grundton jedoch ein anderer ist.... Naja, da ist manchmal ganz schön Denkarbeit gefordert und das dauert dann einfach zu lange.

Wäre es nicht hilfreich, wenn man die anderen Tonarten auch auswendig wüsste? Bei sowas war ich nämlich leider immer faul, auf dem Bass kann man die Tonleitern ja einfach verschieben und da ändert sich nix großartig... Ganz anders als z.B. auf dem Klavier oder halt bei der Notenschrift.
Ist das vielleicht der Trick an der Sache oder geht es auch irgendwie einfacher? []

ah ok, dann hab ich dich etwas missverstanden []
wie wärs dann mit ausgedruckten tonleitern in allen Keys (tabulatur) und ausgedruckten Akkorden in verschiedenen Modi auch in allen keys (dur, moll, diminished, 7th, etc.) ,so könntest du in allen Lagen auf dem Griffbrett checken, wo welcher Ton passt und gleichzeitig auch noch den Namen lernen; sorry ich komm vom Klavier, deswegen hab ich das vllt nen bisschen verquast ausgedrückt []

 

[-OTTO-]

Zitat:Original erstellt von: Lancelot

klavierspielen hilft übrigens auch
dort sieht man die zusammenhänge viel besser als auf dem bass

nein soviele waren es gar nicht. ich bin eigentlich immer von den "weissen tasten" ausgegangen.
wenn du weisst, dass c-g eine quinte ist weisst du auch, dass c#-g# eine ist.
aber eben, das singen ist wirklich eine sehr effektive möglichkeit..

Ich spiele auch Schifferklavier....

Singen ist eine sehr gute Möglichkeit!!!!!!
hab festgestellt wenn ich die töne singe kann ich sie auch schnell spielen..

Die Bezeichnungen für z.B leadsheet kommen dann beim spielen....
Könnte mir aber vorstellen,da Musik auch "nur" eine Sprache ist
das bei entsprechendem Training dies aus dem Kopf zu machen...
(siehe Beethoven,der Herr Mozart um nur einige aus der Championsleague zu nennen)
Habe aber den Anspruch garnicht,weil ich jetzt schon mit der "Sprache" Musik gut mit anderen kommunizieren kann.

Ein anderes Problem sehe ich darin, wenn die Bandkollegen gar nicht deine "Sprache" sprechen,z.B. nicht wissen was ein Dominantseptakkord ist....
den aber spielen können..

 

[orgeloli]

Letztendlich ist es Übungssache. Mit der Klaviertaststur kannst du das ja schon. Der Rest ist wie Blattspielen üben.
Jeden Tag 10 Minuten. In einem halben Jahr geht das dann ganz flott.
Fang einfach wieder ganz von vorne an mit dem Programm. Diesmal nur in Notenschrift. Der Kopf geht dann am Anfang den Umweg über die gedachte Klaviatur. Irgendwann geht's dann direkt.

OLI

 

[Kingpin]

So, erstmal danke für eure Beiträge. Ihr habt echt recht. Ich übe jetzt ein paar Tage und es geht jetzt schon viel besser Anfang. Es ist wohl tatsächlich nur eine Übungssache. Also, vielen Dank nochmal!