Ein weiterer "Frische-Saiten-Lifehack"

[Basspekoe]

Und was ist mit den Fliesen? Wie geht's denen?

Die sind gänzlich unbeeindruckt von der Aktion. Dafür haben die Saiten zuwenig Masse...
Wer ängstlich ist, der kann ja öffentliche Gehwege benutzen...

...und wer SM begeistert ist, kann die Saiten auch anders ausschlagen. Vielleicht gibt das ja den "Dirty-Sound"....

 

[Basspekoe]

....die Saiten klingen übrigens auf allen Bässen immer noch superfrisch.

Ausschlagen bringt also schon deutlich was.

 

[Basspekoe]

So, mittlerweile klingen die Saiten dann doch wieder alt. Sie haben zwar noch einige feine Höhen, aber Spielgefühl und Tonstruktur klingen nach älteren Saiten.
Hält also nicht wirklich lange, aber deutlich länger als erwartet...

Kann man also gut machen, wenn man mit den alten Saiten noch 2 Wochen überbrücken möchte, weil es dann erst zum Gig oder ins Studio geht und man deswegen mit neuen Saiten etwas warten möchte.

Und noch was: Einige habe ich nur kurz und nicht zuuu heftig ausgeschlagen. Diese Saiten klingen in sich straffer. Die Saiten, die ich richtig verprügelt habe und die danach sehr "verwurstelt" aussahen, klangen zwar erstmal viel brillianter und "neuer", klingen jetzt aber durchgespielter.... Also Tipp: Nur leicht ausschlagen. Der Ton bessert sich etwas und die Saiten klingen länger gut. Zumindest bis zum nächsten Wechsel....

 

[Basspekoe]

Nachtrag:
Die Saiten sind noch immer auf den Bässen. Klingen sogar immer noch gut. Zwar wie oben beschrieben nicht mehr superfrisch, aber noch gut. Werde sogar noch einen Gig damit spielen. Seit dem letzten Post hat sich nichts mehr verändert, trotz ich die Bässe viel gespielt habe. Klanglich also noch gut brauchbar.
Auch der Unterschied von den "richtig verprügelten Saiten" zu den "leicht ausgeschlagenen Saiten" hat sich wieder egalisiert. Deshalb würde ich nur leicht ausschlagen, um die Saiten zu schonen und nicht aus Versehen kaputt zu kloppen.

Aber als Fazit: Die Saiten haben definitiv wesentlich(!) länger wieder frisch geklungen und spielen sich immer noch gut. Nur würde ich nicht zu lange warten, um die Saiten "aufzufrischen", da tote Saiten ggf tot bleiben. Lieber zeitnah auffrischen und dafür ggf sogar 2-3mal im Laufe der Zeit, dann sollten die Saiten ihr (Frische-)Leben deutlich verlängern....

 

[Tomfisch]

Als ehemaliger Saitenkiller (ich hab es als Teenie geschafft, einen Satz nagelneuer Funkmaster auf meinem BB3000 binnen 2 Stunden mausetot zu "ertränken"), habe ich viel herumexperimentiert. Spiritus, Auskochen, Coregatabs, Klarspüler-Mix und auskochen usw. aber auch die MarloeDK Methode angewand. Prinzipiell hilft alles irgendwie, aber nie sonderlich lange. Aber die Idee mit dem Fliesenboden wird der Vollständigkeit halber nun auch noch ausprobiert. Ich werde berichten.
Ansonsten: ich spiele seit ca. 8 Jahren fast nur Elixirs und die halten bei mir auf dem RBV locker 1 Jahr harten Gig/Probealltag aus. Anfang 2022 hatte ich meinen Sire V3 auch neue Elixirs gehönnt und den als meinen "Bürobass" genutzt. Seltsamerweise haben die auf dem Bass ihre Spritzigkeit deutlich früher verloren! Ich denke also schon, dass auch der Bass selbst erheblich dazu beiträgt, wie das Verschleißverhalten der Seiten sich klanglich auswirkt.

 

[Basspekoe]

einen Satz nagelneuer Funkmaster auf meinem BB3000 binnen 2 Stunden mausetot zu "ertränken"

Die Funkmaster waren auch bei mir ziemlich schnell mausetot. Die waren einfach kacke....

 

[Tomfisch]

Die waren einfach kacke....

aber sie waren - trotz ordentlichem "Promi-Zuschlag" beim Preis - schwer angesagt.... Zumindet bei der Fraktion, die den Kings ihne ihrn Mark bewundert hatten und meinten, mit den Saiten klappts dann auch mit dem eigenen Pop/Slap Gedengel. Mir sind die Dinger zudem immer gerissen... Herrjeh, was war ich bleed!

 

[Basspekoe]

aber sie waren - trotz ordentlichem "Promi-Zuschlag" beim Preis - schwer angesagt.... Zumindet bei der Fraktion, die den Kings ihne ihrn Mark bewundert hatten und meinten, mit den Saiten klappts dann auch mit dem eigenen Pop/Slap Gedengel. Mir sind die Dinger zudem immer gerissen... Herrjeh, was war ich bleed!

Ja genau. Gerissen sind die Dinger auch noch superschnell...
Waren das nicht auch die Saiten, die diese zweigeteilten Hülsen hatten, mit denen man die Ballends selber basteln musste?

 

[Basspekoe]

....halt Sopp. Das mit den Hülsen waren andere Rotos. Rotosound PSD (Piano String Design)

Mit den Hülsen konnte man klasse die (an der Brücke) gerissenen Funkmaster flicken und weiterbenutzen. Allerdings waren die ja klanglich eh schon tot....

 

[f_luxus]

Dein Vorgehen ähnelt ja der bekannten Flitzebogen Technik, die ich ganz gerne anwende: Saite runterstimmen bis sie ordentlich schlabbert und dann drei, vier mal wie einen Flitzebogen spannen und auf das Griffbrett knallen lassen. Der Dreck ist nachher weg - übrigens auch auf dem Griffbrett nicht zu finden - und die Saiten klingen (fast) wie neu.
Der Vorteil: Du musst die Saiten nicht vom Bass runternehmen. Der Nachteil: nix für empfindsame Seelen, die ihrem Bass ausschließlich wie ein rohes Ei behandeln.

Dabei geht es nach meiner Hypothese weniger um den Dreck, als um den steifgewordenen Stahlkern, der so wieder geschmeidig geklopft wird.

 

[SuperFour]

Dabei geht es nach meiner Hypothese weniger um den Dreck, als um den steifgewordenen Stahlkern, der so wieder geschmeidig geklopft wird.

Wenn du mir jetzt erklärst was du mit steif gewordenem Stahlkern meinst?

 

[f_luxus]

Wenn du mir jetzt erklärst was du mit steif gewordenem Stahlkern meinst?

Materialermüdung eben. Spröde gewordenes Metall, KEINE AHNUNG.
Ist ja auch nur eine Hypothese

 

[Tieftonsucher]

Bis auf relativ statische Zugbelastungen sind unsere Saiten keinen großartigen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Die Auslenkungen beim Schwingen sind auch überschaubar (findet an Sattel und Brücke statt). Porös oder spröde wird der Stahldraht bei uns auch nicht.
Aber die Saite an sich muss als mechanisches System angesehen werden. Wir haben ja diverse Wicklungen anderen Drahts um den Kern. Wie verschieben sich hier denn Wicklungen mit der Zeit? Lockern die sich, minimal reicht - noch nicht hörbar, aber durch interne Reibung in der Bewegung wird das Schwingen der Saite auch beeinflusst. Wie eng liegen die Wicklungen, wie steif ist die Saite? Veränderte sich das über die Zeit- verändert sich das Schwingen. Das alles ohne, dass bisher Abrieb, Fett, Staub, Schweiß, Säure, … der Finger mit betrachtet wurde. Und wenn dann das auch noch dazu kommt, chemisch, weil Metalle angegriffen werden und u.a. Maße und Reibung sich verändern. Mechanisch weil durch Fett die Reibung der Drähte gegeneinander verändert wird und wenn Abrieb und anderer Schmodder dazu kommt vielleicht auch die Bewegungsfreiheit wieder eingeschränkt wird weil sich die Hohlräume und Rillen zusetzen. Dreck macht Speck -> die Masse ändert sich. Noch ein Stellrädchen im Klang. Physik pur die wir hier betreiben
Und alles beim Bassen.

So jetzt können wir rückwärts überlegen wie wir wieder zum Urklang zurück kommen können -was aber nicht passieren wird. Ich bin auch immer am Reinigen im Ultraschall und Aceton und danach am „ausklopfen“ mit den genannten Möglichkeiten.
Hilft bei mir deutlich, auch mehrfach - allerdings habe ich auch schon alte Ohren

 

[Basspekoe]

Bis auf relativ statische Zugbelastungen sind unsere Saiten keinen großartigen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Die Auslenkungen beim Schwingen sind auch überschaubar (findet an Sattel und Brücke statt). Porös oder spröde wird der Stahldraht bei uns auch nicht.
Aber die Saite an sich muss als mechanisches System angesehen werden. Wir haben ja diverse Wicklungen anderen Drahts um den Kern. Wie verschieben sich hier denn Wicklungen mit der Zeit? Lockern die sich, minimal reicht - noch nicht hörbar, aber durch interne Reibung in der Bewegung wird das Schwingen der Saite auch beeinflusst. Wie eng liegen die Wicklungen, wie steif ist die Saite? Veränderte sich das über die Zeit- verändert sich das Schwingen. Das alles ohne, dass bisher Abrieb, Fett, Staub, Schweiß, Säure, … der Finger mit betrachtet wurde. Und wenn dann das auch noch dazu kommt, chemisch, weil Metalle angegriffen werden und u.a. Maße und Reibung sich verändern. Mechanisch weil durch Fett die Reibung der Drähte gegeneinander verändert wird und wenn Abrieb und anderer Schmodder dazu kommt vielleicht auch die Bewegungsfreiheit wieder eingeschränkt wird weil sich die Hohlräume und Rillen zusetzen. Dreck macht Speck -> die Masse ändert sich. Noch ein Stellrädchen im Klang. Physik pur die wir hier betreiben
Und alles beim Bassen.

So jetzt können wir rückwärts überlegen wie wir wieder zum Urklang zurück kommen können -was aber nicht passieren wird. Ich bin auch immer am Reinigen im Ultraschall und Aceton und danach am „ausklopfen“ mit den genannten Möglichkeiten.
Hilft bei mir deutlich, auch mehrfach - allerdings habe ich auch schon alte Ohren

Genau so sehe ich das auch...

Die "Beweglichkeit" muss wieder verbessert werden. Reinigen und "ausschlagen" sind gute Mittel. Vor alles das Ausschlagen bringt viel. Es eignet sich auch gut, um Spannungen durchs wickeln aus nagelneuen Saiten heraus zu bekommen.

Natürlich ist nichts für die Ewigkeit und irgendwann sind die Saiten einfach totgespielt. Aber bis dahin kann man deren Leben auch schonmal verdreifachen (ggf sogar vervierfachen), wenn man es richtig anstellt. Lohnt sich auf jeden Fall...

 

[RAVEN]

Hallo @Basspekoe ,hsttest du das nicht woanders schon mal beschrieben? Auf jeden Fall hab ich das Ausschlagen wie von dir beschrieben mit einer nagelneuen Thomastik Flatwound B Saite gemacht und es hat geklappt! Mega! Magic
Super. Wie bist du denn darauf gekommen?

 

[Basspekoe]

Hallo @Basspekoe ,hsttest du das nicht woanders schon mal beschrieben? Auf jeden Fall hab ich das Ausschlagen wie von dir beschrieben mit einer nagelneuen Thomastik Flatwound B Saite gemacht und es hat geklappt! Mega! Magic
Super. Wie bist du denn darauf gekommen?

Zufall...

Den "MarloweDK"-Lifehack mit den Saiten auf's Griffbrett schlagen kannte ich schon. Auch schon vorher. Dabei hatte ich gemerkt, dass auch neue Saiten davon profitieren, wenn man sie gleich beim ersten aufziehen erstmal gegen das Griffbrett poppen lässt. Die Saiten klingen dann oft "freier schwingend" (schwer zu beschreiben).

Das ist natürlich nicht die feine Art für Griffbrett und Bünde, besonders wenn man es heftiger macht.
Also hab ich mir mal gedacht, kann man das ggf auch auf dem Fliesenboden machen, statt auf dem Griffbrett. Mit alten Saiten erstmal ausprobiert und dann erstaunt festgestellt, daß diese Saiten wieder frisch und super ausgewogen klangen. Gleich mit mehreren Bässen probiert und es hat überall gut funktioniert....

Schön, das es auch mit Flatwounds geklappt hat. Da wäre ich ggf vorsichtig gewesen, da Flats vielleicht etwas empfindlicher reagieren könnten. Aber anscheinend hat es gut funktioniert. Cool, daß du es damit probiert hast und das es auch dort funktioniert.
Ich habe noch einen 5er-Satz Chromes rumliegen, wo die H-Saite muffig klang, vielleicht probiere ich es bei Gelegenheit mal aus...

 

[HeGoe]

Wie genau fasst und schleuderst du die Saiten, dass sie keine ungewollten Biegungen abbekommen? Falls du es schonmal so exakt dokumentiert hast, tut es mir leid, ich weiß nicht mehr, wo ich suchen müsste.

 

[RAVEN]

Ich hab es so gemacht, dass das Ballend hinten ist, also nicht in meiner Hand, hab dann weit ausgeholt und die Saite so aufschlagen lassen, dass sie möglichst auf ihrer ganzen Länge auf einmal landet. Ich hab es auf einem Teppich Boden gemacht. Die Saite sah danach, genau wie bei @Basspekoe ziemlich verkrumpelt aus. Ich hab dann beim Aufziehen darauf geachtet, dass sie möglichst nicht verdreht und hatte sofort das gewünschte Ergebnis. Echt genial

 

[Basspekoe]

Ich hab es so gemacht, dass das Ballend hinten ist, also nicht in meiner Hand, hab dann weit ausgeholt und die Saite so aufschlagen lassen, dass sie möglichst auf ihrer ganzen Länge auf einmal landet. Ich hab es auf einem Teppich Boden gemacht. Die Saite sah danach, genau wie bei @Basspekoe ziemlich verkrumpelt aus.

Genau so. Danke für die gute Beschreibung...

Ergänzung: Einfach nur ganz locker schön flach auf den Boden schlagen und nicht versuchen, den Boden damit kaputtzuschlagen (also nicht übertreiben) Dann bleibt die Saite auch heile.
Bissi verkrumpelt sieht sie aber wahrscheinlich schon aus.

Wie genau fasst und schleuderst du die Saiten, dass sie keine ungewollten Biegungen abbekommen? Falls du es schonmal so exakt dokumentiert hast, tut es mir leid, ich weiß nicht mehr, wo ich suchen müsste.

Hier im Thema...
Thema 'Ein weiterer "Frische-Saiten-Lifehack"' https://www.bassic.de/threads/ein-weiterer-frische-saiten-lifehack.14908573/

Ich habe mittlerweile "Langzeiterfahrung" und mache es fast nicht mehr ohne. Mein fester "MagicMove" für den Alltag. Vor allem alte Saiten bekommen neues Leben eingehaucht und das sogar für längere Zeit. Ich habe seit Ewigkeiten keine neuen Saiten aufgezogen, weil ich noch genügend alten "Gammeldrähte" ein zweites Leben einprügeln konnte.

Falls du demnächt sowieso mal Saiten wechseln würdest, probier es mal aus. Vielleicht klappt es bei dir auch so gut. Wäre cool, wenn sich das als allgemein funktionierender Lifehack bewähren könnte...
Das es bei Flatwounds, deren H-Saiten eigentlich immer krank klingen, gut funktioniert, hätte ich selbst nicht erwartet. Danke @RAVEN für's ausprobieren. Ich hätte evtl gerne auf einem 5er Flats, bin aber wegen der kranken H-Saite immer wieder davon abgekommen. Ich werde evtl nochmal einen Versuch starten...

 

[Basspekoe]

Flatwound B Saite

...gestern mal mit D'Addario Chromes versucht....
Jaaaaa, es geht auch mit Flats. Endlich klang die H-Saite vernünftig.
Aber: Ich bin dann doch Fan von Rounds...
Trotzdem: So hätte ich den Satz gut gefunden und die H-Saite hst sich klanglich sehr gut eingefügt. Irgendwann probiere ich bestimmt die Flats nochmal aus. Cool finde ich sie schon, nur passen die zur Zeit nicht zu der Musik, die ich mache...