Meine Erfahrung ist die, dass ich inzwischen vermute, das - gemessen an der Gesamtheit aller klangrelevanten Faktoren beim Bassspiel - der klangbildende Faktor an Relevanz- eher über statt unterschätzt wird. Über den richtigen Abstand zwischen den Saiten und den PUs wird z. B. viel zu wenig geredet, oder den Einfluß der Saitenlage (Höhe) auf den Klang.
Mal ganz abgesehen von der grundsätzlichen Auswahl (also Nylon, Bronze, Flats, SemiFlats, Rounds bzw. Nickel, Steel,...) finde ich die klanglichen Unterschiede innerhalb einer Gruppe (bei mir vernickelte Stahlsaiten/Rounds) nicht sooooo wahnsinnig krass, aber schon hörbar. Es gab in einer Fachzeitschrift vor einigen Jahren einen umfangreichen Saitenvergleich mit jeweiligen Klangbeispielen. Ich hätte im Blindtest nicht sagen können, welche Saite davon teuer oder billig klingt oder krass bässer/schlechter, die lagen sehr dicht zusammen, manchmal auch eine Geschmacksfrage.
Und was Geschmack angeht - der kann sich auch mal verändern. Ich bin z. B. von den ewig haltenden Elixir etwas abgekommen. Mir gefällt da die Saitenspannung nicht (bei meinem inzwischen etwas härteren Anschlag) und sie klingt im Vergleich zu meinen Rounds etwas glanz- und lebloser. Aber Elixir sind aufgrund ihrer Spezialbeschichtung und des höher angesiedelten Preises ohnehin ein Sonderfall.
Für mich persönlich spielen andere Fragen eine wichtige Rolle wie - passt die Saitenspannung für mich? Ist die Saite eher zu rauh oder eher zu glatt? Wie lange hält sie, bevor der Klang hörbar abbaut? Welches ist die optimale Dicke für welchen meiner Bässe? Ich bevorzuge z. B. inzwischen eher dünnere Saiten (max .125 bei der B-Saite), sicher auch eine Frage des Basses...
