Der Sound der Hersteller

Mudskipper schrieb:
Wann ist Neutral eigentlich wirklich neutral - geht das überhaupt?
Es gibt ja mehrere Hersteller die das sagen aber trotzdem klingen diese Amps immer ein wenig Unterschiedlich.
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Wie Reinhard hier schreibt, würde ich es testen mit Musikwiedergabe. Da klingen einige, wie z.B. GloKla schon wie Abhörmonitore. Andere, wie Ampeg, klingen wie ein Blecheimer.
 
French_Fries schrieb:
...das Ziel ist es, so genau wie möglich den Sound des Instruments wiederzugeben.
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Warum? Ich habe diese Motivation noch nie verstanden. Ich dachte bislang, es geht darum einen Gesamtsound zu schaffen, in dem sich mehrere Instrumente zu einem schönen Klangbild zusammenfügen. Warum die unbeeinflusste Übertragung des Outputs eines elektrischen Bassgitarre dafür DER WEG sein soll, erschließt sich mir nicht.

Im Recordingkontext ist das natürlich anders. Da nimmt man das was aus dem Instrument kommt auf, um später nicht gegen irgendwelche verlorengegangenen Eigenschaften (Frequenzanteile, Dynamik) ankämpfen zu müssen.

Im Fall eines Solokünstlers wie Hellborg, dessen Spiel immer sehr exponiert im Klangbild dargestellt wird, ist es natürlich wichtig, dass er größtmögliche Kontrolle über den schlussendlichen Sound hat, diesen während der Performance noch kontrollieren kann. Da mag der von ihm verfolgte technische Ansatz helfen. Aber, hey, wie viele von uns sind mit einem Bassist-im-Vordergrund-Programm unterwegs?!
 
Einige haben hier was von Flat Sounds geschrieben. Meinen alten Trace Elliot AH 500 finde ich z.B. flat langweilig, aber wenn man am EQ dreht finde ich ihn super. Bei einigen anderen Amps gefällt mir der Flat Sound schon sehr gut, aber egal wieviel ich am EQ drehe, er wird nicht wirklich besser nach meinem Geschmack. Also würde ich das Flat Signal nicht als Maßstab sehen.
 
disssa schrieb:
So´ne Endorser-Liste kann wohl nahezu jeder Hersteller vorweisen. Die von Ampeg oder Ashdown sind auch nicht von schlechten Eltern...
Muss jetzt also nicht heißen, dass die "Elite" Aguilar bevorzugt.
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Doch, das kann man. Es ging in dem Post von cpt um "Bass im Vordergrund"-Bassisten, und da ist Aguilar absolut dominierend seit der Einführung des Tonehammer.
 
French_Fries schrieb:
Wie Reinhard hier schreibt, würde ich es testen mit Musikwiedergabe. Da klingen einige, wie z.B. GloKla schon wie Abhörmonitore. Andere, wie Ampeg, klingen wie ein Blecheimer.
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Ja klar, Ampeg reklamiert ja auch nicht für sich neutral zu klingen.

French_Fries schrieb:
Doch, das kann man. Es ging in dem Post von cpt um "Bass im Vordergrund"-Bassisten, und da ist Aguilar absolut dominierend seit der Einführung des Tonehammer.
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Aguilar sieht man wirklich viel in den letzten Jahren, haben auch in Europa ihre Endorsements gut nach Vorne gebracht.
 
Es geht beim "Musik-Test" wirklich nur darum zu hören, wie neutral die Box ist. Ampeg hat natrülich auch seine Berechtigung, der Einsatzzweck ist eben ein anderer. Wobei Glockenklang durchaus auch von Metal-Bassisten gern gespielt wird, die den sehr klaren Sound und die Power der Amps mögen, zudem kann man den Sound gut mit Pedalen kombinieren.
 
Mudskipper schrieb:
Aguilar sieht man wirklich viel in den letzten Jahren, haben auch in Europa ihre Endorsements gut nach Vorne gebracht.
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French_Fries schrieb:
Nein, klangneutrale Wiedergabe ist nicht "der" Weg. Manche wollen das so.

Wenn man schaut, was die Bass-Elite so spielt, dann landet man unzweifelhaft bei Aguilar, deren Amps und Boxen färben sehr stark.

http://www.aguilaramp.com/artists_endorsers.htm
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Endorsement sagt nicht so viel aus,nicht alle Firmen können einen Endorser den Service bieten Europa oder Weltweit das Equipment zur verfügung zu stellen.Das ist eine Frage von Kosten und Verfügbarkeit.Mike Porcaro sagte in einen Interview, die Bass Box habe er nur auf der Bühne um ein Glas Wasser darauf abzustellen.Die Endorsement liest von Nathan East 1990 war es Trans Elliot dann Eden,Aguilar und jetzt TC Electronic, ist das jetzt eine kontinuierliche Verbesserung oder gehts da ums Geld.
 
Aguilar hat als kleine Firma keinen großen Spielraum um Leute zu bezahlen oder sonstwas. Da ist z.B. Hartke viel besser. Aguilar wird von den Leuten wirklich gespielt, weil die Anlage einen Charaktersound hat, der einfach passt. Habe selbst den TH500 und zwei SL112, passt perfekt für das was ich mache. Teuer, aber diesen Klang bietet nur dieses Stack. Markbass denke ich hat in Sachen Endorsements mittlerweile die größten Namen: Miller, Bona, Caron usw., sie können auch gute Unterstützung für die Endorser bieten. TC Electronic zahlt den Leuten auch gut... Nathan hat z.B. einen eigenen Ton, der super clean ist, dafür braucht man keinen besonderen Amp.
 

Ich bin seit Jahren auf dem "Eden-Sound" hängengeblieben.

Den Eden Sound würde ich als, ich spreche hier nur für WT- Modelle, nicht ganz so extrem gescoopte Interpretation des SWR's einstufen. Er dickt leicht an, da kommt das amerikanische durch, und klingt "flat" sofort angenehm und warm. Ich würde gerade seine musikalische Wärme, die sich trotzdem noch mit Präzision paart, als den "Eden-Sound" beschreiben.

Für die Physiker unter euch, na klar sind das völlig schwammige Zeilen. Aber so wie ich es verstanden habe, geht es ja darum z.B. Anfängern hier nur mal eine grobe Idee eines "Sounds/Charakters" zu geben.

Beste Grüße

der Boogy
 
Das ist ja mal wieder ein richtig spannendes und vielschichtiges Thema!
Der Charakter eines Amps oder einer Marke hängt für mich nicht nur vom Sound ab.

Wenn man die Frequenzgänge der meisten Amps mit prägnantem Sound mal anschaut wird man, so denke ich, verschiedene Badewannen sehen. Das alleine macht aber den Sound noch nicht aus. Neben dem Frequenzgang spielen ja auch Headroom und Kompression/Verzerrung eine große Rolle. Und dann kommt auch noch das Thema HPF und LPF hinzu. Das sind alles Faktoren die sich mehr oder weniger objektiv messen oder in Graphen abbilden lassen.

Jetzt wird es mal etwas provokant. Den Glockenklang Sound kriegt man auch mit nem HA350 hin!
Der Zuhörer wird den Unterschied zwischen nem Bassart und dem HA350 nicht hören.

ABER! Der Sound alleine beschreibt für mich nicht den Charakter des Amps!

Es gibt für mich nämlich noch das Thema „Spielgefühl“. Das ist mir z.B. wichtiger als der reine Klang.
Ist der Amp eher gutmütig, ehrlich oder gnadenlos? Knallt der Amp? Wie souverän gibt der Verstärker die Leistung in den tiefen Frequenzen wieder (Stichwort Vehemenz)? Wie Direkt oder träge reagiert die Endstufe?
Das macht für den Hörer, wenn überhaupt, keinen so großen Unterschied. Der Bassist selber kann die Unterschiede aber deutlich spüren. Und das wirkt sich auch darauf aus wie man spielt.
 
Dr.Gore schrieb:
Das macht für den Hörer, wenn überhaupt, keinen so großen Unterschied. Der Bassist selber kann die Unterschiede aber deutlich spüren. Und das wirkt sich auch darauf aus wie man spielt.
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Unbedingt!
Ich müsste Glockenklang rein Objektiv total klasse finden aber immer wenn ich einen anteste finde ich das nicht soo prickelnd als das ich das jetzt unbedingt haben muss. Markbass Amps haben fast alle auch einen relativ linearen Frequenzgang, "kleben" mir aber viel angenehmer an den Fingern. Ich mag aber auch heftig färbende Sachen wie Ampeg 4VB aber nicht als alleinigen Amp, der kommt als Schmankerl mal hier ins Haus.
Was ich denke:
Selbst der geübte Zuhörer hört beim Blindhören bei den meisten Transen garantiert keinen Unterschied; das ist nur für den Spieler relevant.
Ein Spieler, ein Bass, eine Referenzbox und mehrere Tops hinter einem Vorhang gespielt - und ich rede hier nicht von flat angespielt sondern so angepasst das der Basser seinen Sound hat. Das soll mal bitte einer raushören was da gespielt wird.
 
Silverchord schrieb:
So was wie "Poor Man's Glockenklang"?
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Nein, das hat mit Glockenklang nichts zu tun. Jedoch bieten die Amps zu einem günstigen Preis einen vollwertigen Amp, der für die meisten Anwendungen ausreichend Leistung hat. Die ganz große Verbreitung von Hartke auf Bühnen ist aber vorbei, seitdem es Markbass gibt- die Dinger haben sich wirklich in der Breite durchgesetzt.

Die meisten Amps auf dem Markt haben ja eine neutrale Klangausrichtung, das ist weiß Gott nicht so wie bei Gitarren, wo es ganz unterschiedliche Philosophien und Klangtypen gibt (allein mal als grobe Idee: Marshall, Fender, Vox, Mesa).
 
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