Braucht man überhaupt noch einen BASS Amp?

[pirat54]

Bin aus einer Band ausgestiegen nach einem Jahr INEar Proberei - Ich hatte nie !! einen auch nur annehmbar brauchbaren Sound auf den Ohren....und das betraf meinen Basssound und auch den Sound vom Rest der Band.
Mein InEar geraffel ist jetzt nicht gerade das schlechteste mit einem Fischer Amp und sauteuren Knöpfen von UE
Trotzdem war das immer unausgewogen, dünn, krachig etc - zudem hatte ich auch kein Mikro was die Kommunikation bzw. deren Nichtmöglichkeit, zu einer nervtötenden Angelegenheit macht

In meiner alten Band ist alles ziemlich analog ....das Mischpult hat auch nur 2 Aux Ausgänge in die ich mich hin und wieder eingeklingt habe wenns mir zu laut wurde .....seltsamerweise hab ich da einen einigermassen passablen Klang auf den Ohren mit dem auch Spass macht zu spielen - hab das auch schon bei 2/3 Gigs ausprobiert
Trotzdem ist das physische Sounderlebnis mit meiner Kombi aus 15er/2x10 FMC und einem Mesa subway 800+ und ner Rüttelplatte einfach nur gut

Zur Ausgangsfrage : Nein , ich würde auf gar keinen Fall auf einen Amp verzichten wollen - finde aber auch die Möglichkeit vom InEar (wenn es denn richtig gut funktioniert) klasse
Ich kann mit beidem leben

 

[low-end]

Ich wünschte, wir würden auf IEM umsatteln, dann hätte ich endlich Platz für den Hähnchengrill

 

[Basspekoe]

Haben ist manchmal besser als brauchen

Haben ich manchmal besser als brauchen....

 

[hotte66]

Wie sagte schon Isaac Stern "Das größte Verbrechen eines Musikers ist es, Noten zu spielen, statt Musik zu machen". Isaac Stern (*1920), amerik. Musiker.
Der Klick ist schön, aber manchmal verleitet er dazu, mMn, sich drauf "auszuruhen" um dann stumpf seinen Stiefel herunter zu daddeln. Es fehlt dann halt was.

Der Umstieg auf digtales Zeug wie Kemper, uns (b, git)reicht jedem der kleine Player, ist für uns alte Säcke wohl der richtige Weg.

 

[schtul]

Ich wünschte, wir würden auf IEM umsatteln, dann hätte ich endlich Platz für den Hähnchengrill

oder Wäschetrockner! Bissl Haushalt auf die Bühne auslagern!

Kosten ja auch so viel Strom. Kann gerne der Veranstalter bezahlen

 

[bloospitt]

Die nutze ich genau dafür

Willkommen in meiner Welt, Leidensgenosse.
Arbeitsunfall durch geplatzten Reifen als KFZ-tie mit 28. Dauerhafter Tinnitus bei 70 dB, einige Frequenzen unwiederbringlich weg und berufsunfähig.
Ich habe immer angepassten Gehörschutz getragen bei Konzerten, nur auf der Arbeit einmal nicht in einer stressigen Situation. Für‘s Leben versaut!
Hände auch noch für immer in Mitleidenschaft gezogen.
Trotzdem mache ich weiterhin Mucke und habe Spaß dabei. Das Thema IEM kommt mir daher sehr gelegen, da ich so den Bass einfach direkt auf die Ohren bekomme in der Lautstärke, die ich noch aushalte.
Bei aktuellen Musikproduktionen gelten in Deutschland übrigens 98 dB/30 Minuten als Regel. Da hält sich eigentlich auch jeder vernünftige Mischer dran.
Spätestens da ist eh aus mit Rock n Roll.
Da brauche ich keinen Ampeg mehr für.

Und von wegen Latenz muss man halt in Profizeug investieren, ansonsten ist das Mist. Macht man einmal und kann dann in ein paar Minuten Changeover seinen repetetiven Kram abfeuern und hat keinen Spaß auf der Bühne - Ironie an .

Mir und den Leuten vor der Bühne hat das gestern trotzdem viel Spaß bereitet und das ist die Hauptsache.
Anhang anzeigen 858253
Und wie es sich für einen ordentlichen Basser gehört, steht er auch mal in der zweiten Reihe .

Wir werden hier nie auf einen Konsens kommen, da jeder eine andere Meinung hat. Ist doch vollkommen normal und auch ok. Aber der Austausch über die verschiedenen Herangehensweisen ist doch das, was in diesem Thema gefragt wurde. Wenn wir das in der kleinen Bassergemeinde schon nicht mehr schaffen, dann ist unsere Gesellschaft wirklich am Arsch!

Und hat ein The Haunted Shirt an wenn ich mich nicht vergucke

 

[klabrx]

Ich spiele seit gut 40 Jahren regelmäßig gegen ein je nach Besetzung mehr oder minder großes Rudel Bläser an (von Dixieband bis Bigband), aber gelegentlich auch mal nur ein Pianotrio mit Gesang dazu oder aber eine Revue-/Musicalgeschichte aus dem Orchestergraben (selten, aber doch). Hauptinstrument ist in dieser Zeit der elektrische Bass, seit 30 Jahren sechssaitig, Kontrabass und Tuba kommen nur zum Einsatz, wenn es aus optischen Gründen nicht anders geht (oder wenn mir halt wirklich unwiderstehlich nach dem Kontrabass ist).

In dieser Zeit habe ich vom namenlosen Selbstbau auf der Basis eines Dynacord Echolette Bandechos eine ganze Menge verschiedenes Zeug in Betrieb, davon wirklich selbst besessen:

• VOX Vollröhrenbasstop auf VOX 2 x 12" Box (irgendwas mit 175, näheres weiß ich nicht mehr, wurde mir irgendwann zu "röhrig", was ich mir heute kaum mehr erklären kann ... ich wollte, ich hätte den noch)
• Gallien Krueger MB200 Combo (der ganz alte, eigentlich beim Probenbetrieb mit BIgband schon am Limit)
• Warwick 3048xt Combo (mit 4 x 8" !!, >40kg, unglaublich präzise)
• Gallien Krueger RB1001 Combo (sackschwer, ebenso laut)
• Phil Jones Suitcase (exzellent für Kontrabass!)
• Phil Jones Briefcase (der mit Batterie, harmoniert hervorragend mit der KALA Bass-Ukulele)
• Markbass CMD121, seit einiger Zeit mit passender Zusatzbox, macht das Leben recht mühelos.

Darüber hinaus habe ich des öfteren einfach den kleinen Fishman Platinum Preamp, der eigentlich für den Kontrabass da ist, mit dem elektrischen verwendet um damit in PA/Monitoring oder aber in eine Aktivbox zu gehen.

Falls irgendwo Backline gestellt wurde habe ich verwendet, was halt da war und wenig Arbeit gemacht hat. Man merkt schon, ich bin da nicht wirklich wählerisch. Bei mir kommt der Sound aus dem Instrtument und den Fingern und es ist mir wichtig, dass der Amp die seinen weitgehend davon lässt. InEar habe ich probiert, aber ich werde nicht warm damit. Jahrzehntelange Probenarbeit mit einer Bigband haben mich dahingehend musikalisch sozialisiert, dass ich genau hören will, was auf der Bühne um mich herum vorgeht. Die maßgefertigten Otoplastiken fristen inzwischen ein Dasein als Luxus-Noisecanceling-Kopfhörer im ICE.

Aber um die Frage zu beantworten: Braucht man eigentlich noch einen Bassverstärker? Wenn man den Begriff so weit fasst, dass mit 'Bassverstärker' alles gemeint ist, das mich in die Lage versetzt, mich gegen ein ganzes Bläserrudel durchzusetzen: Ja, braucht man. Ob man das Lautmach-Gerät direkt mit dem Bass oder aber mit irgendeinem Digital-Effekt-Simulationsgedöns füttert ... ist eigentlich egal, nach meinem Geschmack wird sowieso viel zu viel Wert auf die letzten Sound-Nuancen gelegt, anstatt sich erst mal um den musikalischen Gehalt (Arrangement, Groove, Zusammenspiel) zu kümmern. Der Bassverstärker ist dabei nicht in erster Linie klangformend, sondern lautmachend, um die Band ans Funktionieren zu bringen.

Ich habe noch kein Publikum erlebt, das gesagt hätte "Gut gespielt haben sie ja nicht, aber der Sound vom Bass war allererste Sahne!".