Braucht man überhaupt noch einen BASS Amp?

[Escarraman]

Puristen, bitte weghören!

Moin in die Runde,

bis zur Jahrtausendwende war es mir (noch als Jungspund) sehr wichtig einen gut klingenden Amp (und Box) zu haben. Damit war gemeint, ein Amp (und Box), der seinen eigenen Charakter dazu gab. Es war ein klanggebendes Element.
Das ganze änderte sich dann etwas, als es zu immer mehr Gigs mit PA kam. Der Amp (und die Box) sollte Dich als Bassist im Bandkontext "gut ortbar" und "definiert" machen. Der Amp "mutierte" immer mehr zur Funktionalität. Es wurde immer weniger wichtig, wie erklingt, sondern, dass der Dich gut monitored, denn das Bass-Signal wurde (wenn nicht gerade die Box mit Mikrophon abgenommen wurde) meist VORM Amp abgenomment.
Dann kam In-Ear und alles lief nur noch über DI (DI sollte aber auch irgendwie "gut klingen").
Damit einher kam dann aber auch das ganze "Gedöhns" um die Impulse Responses. Ein Virtueller Amp (und Box) kam als klangbildendes Element ernut in die Kette rein.

Ich kenne einige Bassisten, die "nur" noch mit einem "Wunder"-Fusstreter herum laufen, in dem Sie was weiß ich wie viele Amp (und Box) Emulationen haben. Und alle klingen ja so super toll...
Trotzdem gibt es immer noch Situationen, wo Du einen Verstärker brauchst (Proberaum? Kleine Venues? Etc.). Aber, braucht man dafür überhaupt noch einen dedizierten BASS-AMP? Wäre bei all dem Modelling Gedöhns eine neutrale Aktive PA Box (oder Monitor) nicht sinnvoller? Sind IRs über einen "normalen" Bass-Amp nicht Doppelgemoppel?

Wie macht Ihr das? Gibt es da Erfahrungswerte? Meinungen?

 

[Stratitis]

Ich arbeite auch so. Wenn ich in ner Kneipe einen kleinen Lautmacher brauche, spiele ich über den Eich-Combo, der auf einer Erhöhung steht. Zum Sound trägt der aber nicht viel selbst bei. Das kommt alles aus dem Stomp. Am liebsten spiele und probe ich InEar. Nur für Minisachen mit reiner Gesangsanlage brauche ich den Amp... Oder halt als optische Aufwertung auf der Bühne

 

[fernandes]

Ich glaube nicht dass man einen Bassamp braucht, ich denke zwei oder drei sind nicht genug

 

[Jock]

Braucht man überhaupt noch Bassisten?



White Lion touren ohne Drummer und Bassist.

 

[Klangfarbe]

White Lion touren ohne Drummer und Bassist.

Wer?

 

[lowend05]

Ich habe früher auch Ampegs durch die Gegend geschleppt...
Je mehr ich jedoch gespielt habe, desto mehr hat mich das Schleppen genervt.
Und ehrlich: Ich habe selten auf Bühnen gespielt, wo man einen SVT ausfahren kann. Meistens soll man ja eh leise auf der Bühne spielen.
Seit wir in meinen Bands alles auf sehr kleine Setups umgestellt haben, haben wir einen wesentlich besseren Gesamtsound. In einigen Projekten spiele ich nur über IEM. Mir fehlt da überhaupt nichts, im Gegenteil macht mir der gute Sound mehr Spaß und die Ohren sind nicht gestresst.

 

[mucbass56]

Tja... Ihr seid wohl alle in der glücklichen Lage, auf grossen Bühnen oder zumindest mit PA und Monitoren aufzutreten bzw inear.

Was aber in BigBand, Dixieband wo maximal eine Gesangsanlage aufgebaut ist?

 

[Escarraman]

Gibt es denn eine kleine, leichte, aktive PA Box oder Monitor, die/den man empfehlen kann?
Nur für's Monitoring, die man hinter einen HX Stomp klemmt?

 

[Bass@JMB]

Trotzdem gibt es immer noch Situationen, wo Du einen Verstärker brauchst (Proberaum? Kleine Venues? Etc.). Aber, braucht man dafür überhaupt noch einen dedizierten BASS-AMP? Wäre bei all dem Modelling Gedöhns eine neutrale Aktive PA Box (oder Monitor) nicht sinnvoller? Sind IRs über einen "normalen" Bass-Amp nicht Doppelgemoppel?
Wie macht Ihr das? Gibt es da Erfahrungswerte? Meinungen?

Ich brauche definitiv bei kleinen Auftritten einen Verstärker. Meine Vollröhre steht im Proberaum, auf Gigs kommt ein LWA 1000 mit, der an 212 Boxen als Lautmacher für alles reicht. Ich gehe eh über eine DI am Boden zum FOH. Gute PA Subs sind sehr teuer und haben einen begrenzten Anwendungsbereich. Bei kleinen Indoor-Gigs kann ein ein solides Stack aus Amp und Bassbox meiner Erfahrung nach aufgeräumter und fokussierter klingen.

Ich finde, dass Hoch- und Tiefpassfilter im Signalweg ein besseres Ergebnis liefern als Cab-Sims. Habe da noch keine Simulation gehört, die einem Filter überlegen ist. Ist aber am Ende Geschmackssache. Und ja, IR über Amp/Box wäre doppeltgemoppelt und die Gefahr Soundmatsch zu haben ist recht groß.

 

[TomW]

Auf Scotts YT-Kanal wurde das Thema auch schon besprochen:

 

[milo]

Wenn Zeit zum Aufbauen und zum Soundcheck bleibt und dann noch der Bass ein Sound formendes Element bei Eigenkompositionenist, dann in jedem Fall einen Bassamp. Es muss auch nicht immer Ampeg sein. Ein Markbass Combo mit Zusatzbox tuts auch zusammen 26 Kg. Man wird ja nicht jünger. Und es sieht schon gut aus.
Wenn allerdings der schnelle Auf- und Abbau, sowie die Band im Vordergrund steht, dann nur noch der BOSS GT-1B und IEM.

 

[Stratitis]

Tja... Ihr seid wohl alle in der glücklichen Lage, auf grossen Bühnen oder zumindest mit PA und Monitoren aufzutreten bzw inear.

Was aber in BigBand, Dixieband wo maximal eine Gesangsanlage aufgebaut ist?

Wenn du da mit einer dicken Bassanlage auftrittst, ist die Karriere da schnell zuende. Ich habe damals in einer 16 köpfigen Bigband selbst den Roland Bass Cube nie ausfahren können. Da reicht dann auch ein superleichtes Setup. Da war der EichcBC112 mit seinen 13Kg schon perfekt und schon fast überdimensioniert.

 

[Alex_S.]

Ich brauche einen Bass-Amp (oder 2-3).
- Zu allererst macht es mir Spaß laut zu spielen. Ich mag das Gefühl des Luftdruckes, sonst könnte ich Geige spielen oder so etwas. In Ear mag ich deswegen auch nicht.
- Dann bin ich froh, dass ich, selbst, wenn der Bass noch über PA übertragen wird, Kontrolle über mein Monitoring habe. Ich bin diszipliniert genug, keiner hat sich bisher beschwert.
- Gewicht ist keine Ausrede mehr, Mein 300W 15" Combo wiegt 11,4 KG mit Schutzhülle.
- Meißt spielen wir nur über Gesangsanlage und in kleineren Etablissements.
- Zu Hause spiele ich auch gerne mit Amp.
- Ampsimulationen usw. brauche ich nicht. Ich will nur fetten cleanen Bass.
- Ohne Amp sieht die Bühne einfach nur bescheiden aus, selbst bei Metallica, die keinen einzigen Amp auf dem Bühne hatten. Da hätte ich wenigstens Dummys erwartet.

 

[TomW]

My 2 Cents:
Ich war noch nie ein Freund von Riesen-Stacks mit Eisenschweinen und Monster-Boxen .... erstens, weil ich zu faul zum Schleppen bin und b) weil ich immer in Bands war, die über P.A. gespielt haben ...

Dennoch hat sich mein Live-Equipment in jüngerer Zeit weiter verkleinert, d.h. ich gehe immer nur mit einem kleinen Amp (Genzler oder Eich) und einer Box (momentan 112 FMC, bald 110 UL) plus kleinem Pedalboard auf die Bühne ... wir spielen zwar mit IEM, wollen aber (auch fürs Publikum in Bühnennähe) keine reine "silent stage" ... und mir gibt meine Mini-Backline auf Zimmerlautstärke auch ein kleines Stück Sicherheit und Vertrautheit ....

Es gab allerdings auch schon 2 oder 3 Auftritte in klanglich schwierigen Locations, da sind der Gitarrist und ich komplett ohne Amps/Boxen nur mit IE aufgetreten ... der Schlagzeuger hatte E-Drums dabei .... war auch ganz entspannt, mal einfach nur mit Bass + Pedalboard (inkl. Preamp) aufzukreuzen

 

[LaFaro]

Gibt es denn eine kleine, leichte, aktive PA Box oder Monitor, die/den man empfehlen kann?
Nur für's Monitoring, die man hinter einen HX Stomp klemmt?

Vielleicht hilft ein Blick zu den "Akustiker:innen"...

https://www.bassic.de/threads/kontrabass-welchen-verstaerker-staerker-als-pjb-double-four.14936618/

 

[Jost Halenta]

So ein Mesa Boogie oder Trace Elliot schiebt schon mächtig, macht einen warmen Rücken und sieht einfach auch besser auf der Bühne aus. Im Vergleich dazu sieht InEar immer ein wenig nach Hörgerät aus.

 

[mucbass56]

Wenn du da mit einer dicken Bassanlage auftrittst, ist die Karriere da schnell zuende. Ich habe damals in einer 16 köpfigen Bigband selbst den Roland Bass Cube nie ausfahren können. Da reicht dann auch ein superleichtes Setup. Da war der EichcBC112 mit seinen 13Kg schon perfekt und schon fast überdimensioniert.

Schon klar,

Muss ja auch keine dicke Anlage sein, aus der Zeit sind wir raus.
Aber z.B. der altehrwürdige Gallien Blechwürfel meines Kollegen mitsamt Zusatzbox war auch zu dünn. Nur als Beispiel

 

[Hozzy]

Braucht man überhaupt noch einen BASS Amp?​

Ja.

 

[Alex_S.]

@Jost Halenta und @mucbass56
Ihr macht mich nervös. Einer von euch braucht einen neuen Avatar, ASAP.

 

[Metalfist]

Wenn du da mit einer dicken Bassanlage auftrittst, ist die Karriere da schnell zuende. Ich habe damals in einer 16 köpfigen Bigband selbst den Roland Bass Cube nie ausfahren können. Da reicht dann auch ein superleichtes Setup. Da war der EichcBC112 mit seinen 13Kg schon perfekt und schon fast überdimensioniert.

So isses!

Übrigens bin ich auch schon mit einer Coverrockband von Mitmusikern und Tontechniker (auf großer Bühne in einer Halle) angegangen worden weil ich mit Trace Elliot mit 212er angekommen bin:
Angeblich viel zu viel Platzbedarf und viel zu laut.
Und das obwohl ich echt immer kompromissbereit und lösungsorientiert bin.

Deswegen pfeife ich drauf und betreibe nur noch mit kleinem Besteck mein eigenes Bühnenmonitoring mit ClassD-Amp und 110er.
In der Bigband/Jazzcombo reicht das lautstärkenmässig völlig für Bühnenbeschallung und den Rest macht die PA.