@grand - Na da hast Du ja nun das Extrembeispiel ausgegraben. Alle John E's unter uns dürfen so weitermachen. Aber mal im Ernst: Grade die Who haben früher die größte Burg an Hiwatt auf die Bühne gestellt, die ich bis da jemals auf einen Haufen gesehen habe. Auch das hat sich geändert. Ob sich nun alle mit Johns Bühnenlautstärke so angefreundet haben.... Pete ist jedenfalls richtig taub. Hat der aber auch alleine geschafft.
@noxxs - Im Prinzip hast Du recht. Aber der Grad an Klangverbiegung und die Zahl der Tretminen sind ja bei Gitarren viel größer. Beim Bass halten wir uns da tendenziell eher zurück. Wer auch beim Bass viel an Effekten einsetzt, hat das gleiche Problem. Dazu gibt es dann zwei Sachen zu sagen:
1) Das Mikrofon direkt vor dem Speaker "hört" nicht das gleiche, wie der Musiker oder Zuhörer im Raum. Das ist eben grade bei den großen Wellenlängen des Bass viel kritischer. Bei ambitionierten Studioprojekten hört man gelegentlich von 2 Mikros vor der Bassbox, direkt am Speaker und eins in größerer Distanz. Das mit Mikro abgenommene Bassignal hat einen eigenen Charakter. Wenn das exakt das ist, was Du haben willst, musst Du es den PA Leuten klarmachen. Aber es ist garantiert nicht der Ton, den Du mit eigenen Ohren aus der Backline hörst.
2) Auch viele Gitarristen überlegen sich inzwischen, ob sie das Gerödel noch schleppen sollen. Nicht immer, aber immer öfter [
] . Ich hab jedenfalls häufiger welche gesehen, die aus ihrem Floorboard mit den unvermeidlichen "Klangverbesserern" direkt in die Console gehen. Da liegen dann allerdings auch reichlich Monitorboxen auf der Bühne rum. Ich wette, das geht grade genausogut auch mit dem Bass. Wenn wir ignoranten Basser regelmäßig Monitore verlangten, die einen guten Bass wiedergeben könnten, anstatt uns den eigenen Rücken mit Geschleppe zu ruinieren, gäbe es die heute auch häufiger.
Wir diskutieren inzwischen, ob unter bestimmten Umständen das gewünschte Signal nur aus der Backline kommen kann und nicht aus der DI Box. Diese Fälle gibt es natürlich. Aber die Ausgangsfrage von Jef war doch, warum die Zuhörer seinen Ton über Di/PA besser finden. Das ist einfach in aller Regel so. Der Tonman bekommt (im Gegensatz zum Mikro) ein sauberes und vollständiges Signal, das er nach Klangspektrum und Dynamik in den Mix einfügt. Alles andere macht die Sache nur ungleich schwieriger, wenn es denn unbedingt sein soll. Hört doch einfach mal mehr auf die (positiven) Rekationen des Publikums, auch wenn es subjektiv nicht optimal scheint !
