Bass Tabs lesen und selbst notieren - Ein Blog- Artikel für Anfänger auf dem Bass

Zu dem Thema muss ich sagen, mit einem vernünftigen Stift kann ich inzwischen in PDFs in Sheets wunderbar mit rumschmieren. Ich hatte bislang immer einen Riesenhaufen Papier mit in den Chor geschleppt, das ist auf dem Tablett jetzt einfacher, es sind alle Noten immer dabei, alle immer alphabetisch geordnet in verschiedentsten Playlists, ohne immer umsortieren zu müssen.
Und es ist sogar oft einfacher, ich habe mir bei den Zetteln seltenst den Luxus geleistet meine B-Zeilen aus dem Sat-B-Satz mit dem Textmarker zu highlighten. Auf dem Tablett ist das easy.
Und ich hab 50 Jahre Papier und Bleistift hinter mir.
 
Wir Bassisten haben die Besonderheit, dass wir mit Tabs halt viel erschlagen können, weil das meiste was wir spielen schlichtweg trivial ist im Vergleich dazu, für was Noten sonst genutzt werden. Schaut mal in Klavierkonzert, Orchester Stimmen, Big Band Stimmen usw.
Da sagst du etwas wahres. Auch wenn hier viele Kollegen gerne ein sehr ambitioniertes und solistisches Bassspiel inklusive Slapping und Tapping favorisieren, liegt die Wahrheit für Durchschnittsbassisten in einer Band eher darin, wie es @Metalfist so schön beschreibt, die Nummern zuverlässig, richtig und mit dem nötigen Sinn für Musikalität durchzuspielen, was sich im Notenbild meistens recht schlicht darstellt. Deshalb geht das ja auch sehr gut mit Tabs, ist aber mit Noten auch nicht viel schwerer zu lesen.

Für bundierte Saiteninstrumente sind Tabs sehr sinnvoll, wenn mehrere Töne gleichzeitig gespielt werden. Ein ihm unbekannter Akkord ist für den Gitarristen als Griffbild mit Tabs viel leichter nachzuvollziehen als sich die passende Lage mit den Tönen auf den passenden Saiten am Griffbrett herauszusuchen.

Wie gesagt, Noten haben einen eindeutigen Mehrwert. Tabs funktionieren für den Bass anscheinend ebenfalls. Spätenstens bei der Darstellung von Rhythmus braucht man auch bei Tabs Notenwerte.
 
Ich habe auch mit Tabs angefangen, weil es einfach war. Es gibt ja auch Tabs, bei denen die Pausen, usw. mitnotiert sind, das erleichtert das Herausfinden der Notenlängen....
Mit Noten hatte ich bis jetzt wenig bis gar nix am Hut, habe aber inzwischen festgestellt, dass es von vielen Songs, die ich gerne spielen möchte, gar keine Tabs gibt, oder wenn, dann halt nur schlechte...
Mit Noten ist die Auswahl schon viel größer. Deshalb habe ich beschlossen, mir das jetzt drauf zu schaffen...
 
Ich hatte als Kind 7 Jahre klassische Ausbildung (Violine, Altflöte, Gesang) und wenn ich Noten sah, hörte ich im Kopf die Melodie. Dann der Umstieg auf E-Gitarre, erst auch mit Noten. Für die Soli ist das super, aber für Akkord-Riffs einfach eine Katastrophe. Bei vielen Riffs ist einfach ein Trick dabei, der nur in bestimmten Lagen funktioniert. Die Tabs sind da eindeutig hilfreicher. Also glitt ich ab in die Untiefen der Tabulatur und als ich dann mit dem Bass anfing, tat ich mir mit Tabs auch leichter.
 
... Bei vielen Riffs ist einfach ein Trick dabei, der nur in bestimmten Lagen funktioniert. Die Tabs sind da eindeutig hilfreicher.
Das stimmt schon. Tabs können tatsächlich einige Dinge, die die klassische Notation nicht wirklich kann. Gitarrenakkorde sind in klassischer Notation grauenvoll unübersichtlich, das streite ich überhaupt nicht ab - wobei die Lösung dafür eher Griffdiagramme sind.
 
Gitarrenakkorde sind in klassischer Notation grauenvoll unübersichtlich, das streite ich überhaupt nicht ab - wobei die Lösung dafür eher Griffdiagramme sind.
Jaja, die liebe Akkordnotation.
Es gibt so viele Arten Akkorde zu notieren.
Vor allem wenn man Noten von unterschiedlichen Quellen bezieht ist das sehr mühsam.
 
… wenn hier viele Kollegen gerne ein sehr ambitioniertes und solistisches Bassspiel inklusive Slapping und Tapping favorisieren
Ist doch ganz prima - dann bleiben mehr jobs in bands frei 😉

aber dazu fällt mir noch ne anektode ein aus einem (sehr guten) workshop mit marcus miller ein.
als er fragte ob jemand noch fragen hätte (er hatte nur anektoden erzählt, keine technik oder sologewitter, das ist er nämlich nicht), kam prompt aus dem publikum „kannst du uns mal deine triplet-technik zeigen?“
„also, zum ersten sind es keine ‚triplets‘, zum zweiten, warum willst du dich denn damit abmühen dinge zu üben für die du aus 99% der bands fliegst wenn du so spielst?“

danach kam daß er es z.t. leid sei daß man nur seine slapextravaganzen auf YT zu sehen bekommt, die nur ein bruchteil seines spiels ist. Und eben nicht der teil der jetzt wesentlich geld bringt.
„da gibt es diese tolle konzertaufnahme mit david sanborn, wo ich als bassist und sideman spiele - auf YT wird nur mein solo geteilt“
 

inzwischen festgestellt, dass es von vielen Songs, die ich gerne spielen möchte, gar keine Tabs gibt, oder wenn, dann halt nur schlechte...
Mit Noten ist die Auswahl schon viel größer. Deshalb habe ich beschlossen, mir das jetzt drauf zu schaffen...
Tatsächlich stelle ich mehr und mehr fest, daß oft nur Tabs zu finden sind, aber natürlich oft keine besonders guten.
Da muss man jetzt sagen, verglichen mit den 80ern (jaja, das berühmte Kassettenradio im /8er des Drummers auf dem Parkplatz vorm Proberaum), ist das immer noch alle Lichtjahre besser, aber irgendwie unter den Möglichkeiten.
 
Das stimmt schon. Tabs können tatsächlich einige Dinge, die die klassische Notation nicht wirklich kann. Gitarrenakkorde sind in klassischer Notation grauenvoll unübersichtlich, das streite ich überhaupt nicht ab - wobei die Lösung dafür eher Griffdiagramme sind.
Das einzige, wo ich in Tabs irgendeinen Sinn erkennen kann, sind (chordbasierte) Pickings auf der Gitarre, wobei auch die am Ende des Tages genausogut oder besser zu lesen sind, wenn man sie notiert und bei jedem Change ein Griffdiagramm drüberschreibt.
Für die, die mit "Griffdiagramm" spontan nichts anfangen können, die älteren erinnern sich an das dicke Beatles Complete Songbook.
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wieder zurück zum leitz ordner
den Leitz (in A5) hab ich auch immer noch als Backup dabei, falls das Tablet mal ausfällt. Das Tablet steht beim Gig sowieso immer etwas abseits, damit es nicht so auffällt. Meistens ist es völlig ausreichend, bei manchen Songpassagen mal einen Blick drauf zu werfen. Ich schreibe meine Sheets übrigens von Hand, scanne diese dann ein und lasse sie "invertiert" auf dem Tablet anzeigen. Dann hat man z.B. weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund. Das spart Akku und Du hast kein "Bleichgesicht" beim draufschauen. Anmerkungen kann man nachträglich mit einem Stift auf das Sheet im Tablet schreiben und mit abspeichern. (SongBook Pro). Ein immenser Nachteil der A5 Mappe zeigt sich gravierend bei schlechten Lichtverhältnissen. Das Sheet auf meinem Tablet kann ich hingegen oft noch aus 2 Metern Entfernung lesen. Und mit der Monitor App kontrolliere ich nebenbei noch meinen eigenen Monitorsound. Es lebe der Fortschritt...
 
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Das stimmt schon. Tabs können tatsächlich einige Dinge, die die klassische Notation nicht wirklich kann. Gitarrenakkorde sind in klassischer Notation grauenvoll unübersichtlich, das streite ich überhaupt nicht ab - wobei die Lösung dafür eher Griffdiagramme sind.

Aaaallsssooo... ne - das stimmt nicht - Gitarrenakkorde sind in Noten kein Stück unübersichtlicher als für andere Instrumente - im Gegenteil... Die für Klavier gehen manchmal auch noch über zwei System.
Und das geht prima! Das ist eine reine Übungs- und Gewohnheitssache - genauso wie Jazz Posaunisten selten mal eine Noten ohne Hilfslinie spielen und lesen.
Und die Akkord in Noten zu schreiben mit Akkordsymbole und Rhythmischen Slashes... was soll daran unübersichtlich sein?
Klar - sagt dir wieder nicht, wie man es greift - hat ja auch nix in den Noten zu tun.
 
aber dazu fällt mir noch ne anektode ein aus einem (sehr guten) workshop mit marcus miller ein.
als er fragte ob jemand noch fragen hätte (er hatte nur anektoden erzählt, keine technik oder sologewitter, das ist er nämlich nicht), kam prompt aus dem publikum „kannst du uns mal deine triplet-technik zeigen?“
„also, zum ersten sind es keine ‚triplets‘, zum zweiten, warum willst du dich denn damit abmühen dinge zu üben für die du aus 99% der bands fliegst wenn du so spielst?“

danach kam daß er es z.t. leid sei daß man nur seine slapextravaganzen auf YT zu sehen bekommt, die nur ein bruchteil seines spiels ist. Und eben nicht der teil der jetzt wesentlich geld bringt.
„da gibt es diese tolle konzertaufnahme mit david sanborn, wo ich als bassist und sideman spiele - auf YT wird nur mein solo geteilt“
Klar ist es verständlich.

Allerdings ist es wie wenn sich Long Dong Silver beschwert, dass seine schauspielerische Rhetorik in Produktionen zu wenig Beachtung erfährt...
 
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Reaktionen: TJK
Klar ist es verständlich.

Allerdings ist es wie wenn sich Long Dong Silver beschwert, dass seine schauspielerische Rhetorik in Produktionen zu wenig Beachtung erfährt...
Jetzt muss ich wieder zusehen, daß ich das Kopfkino abschalte und die Vorstellung von Long Dong Silvers Solo-Slap-Gewittern aus dem Hirn bekomme:bang:
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