Bass beim death/thrashmetal

[Joke]

hey leute ich bin neu hier und wollte direkt zu anfang mal eine frage in den raum werfen. Und zwar spiele ich seit einiger zeit (bass natürlich) in einer Death/Trashmetal band. Das problem ist nur dass es mir ein bischen zu langweilig und anspruchslos ist immer nur das selbe wie der gitarrist auf bass zu spielen. Deswegen wollt ich fragen ob ihr vielleicht ein paar beispiele kennt bei denen das nicht der fall ist oder selber vielleicht erfahrung damit habt.

MFG Joel

 

[Routa]

Punkto Thrash Metal würde ich dir mal Roberto Trujillo von Metallica empfehlen. Und natürlich Cliff Burton.

Bei uns in der Death Metal Band spielt der Gitarrist meistens in den obersten fünf Bünden, ab und an steigt er auch noch weiter runter, aber essentiel hockt er wirklich auf seinem Drop-C-Tuning und macht alles mit Powerchords.

Ich selbst nehme mir dann die Freiheit und spiele zum Beispiel beim Ende einer Phrase einen kleinen Lauf oder ich versuche, aus Arpeggien kleine Slap- und Pop-Parts zu bauen, die je nach Situation gut passen. Für mich liegt zudem der Reiz besonders in der Geschwindigkeit der Finger.
Teilweise gibt es auch Strophen oder Refrains, wo ich mittels passenden Skalen ganze Läufe spiele, sofern es die Bandmitglieder so wünschen.

Das Wichtigste bleibt aber, einen fetten Boden zu geben, was auch schon durch kleinere Verzierungen einen geilen Effekt erzielen kann.

Hoffe, konnte dir ein wenig helfen.

 

[lynchmob]

Wenn dir beim Thrash-spielen langweilig wird spielt ihr einfach nicht schnell genug, so schaut's aus [].

 

[sparschwein]

ich habe auch mal in einer Kombo gespielt, wo der Ketarrenmann nur geschrammelt - sorry, Powerchords gespielt - hat []

Ich bin dann halt eben eine Oktave höher gegangen, und dann einen netten, kleinen Lauf. Das macht Spaß und jeder bekommt es mit.

 

[El Rabino]

gut kommt auch, aus den gitarrentönen und den betonungen der drums einen dicken bassgroove zu legen. groove kommt nämlich immer besser als gefrickel. mal kann man ja rumfuddeln, aber das wird schnell langweilig. das publikum will tanzen und nicht beeindruckt werden. das musste ich auch lernen...

 

[_Lazarus_]

Das a und o sind die verzierungen. Mach griffe über Oktaven... spiel terze... und versuch das ein wenig zu befolgen was meine kompetenten Vorgönger bereits geschrieben haben

Und vernachlässige nicht den rytmischen Brückenschlag zwischen Drums und Gitarre. Du darfst nie vergessen das die beide ohne dich nich spielen können . Und wenn sie behaupten es geht doch.... hau sie !

 

[Bombasstard]

Zitat:Original erstellt von: Joke

hey leute ich bin neu hier und wollte direkt zu anfang mal eine frage in den raum werfen. Und zwar spiele ich seit einiger zeit (bass natürlich) in einer Death/Trashmetal band. Das problem ist nur dass es mir ein bischen zu langweilig und anspruchslos ist immer nur das selbe wie der gitarrist auf bass zu spielen. Deswegen wollt ich fragen ob ihr vielleicht ein paar beispiele kennt bei denen das nicht der fall ist oder selber vielleicht erfahrung damit habt.

MFG Joel

Falls du einfach mal ein paar Namen brauchst für Google, Wikipedia oder YouTube:
- Alex Webster / Cannibal Corpse
- Steve DiGiorgio / Death, Control Denied, Testament, Sadus
- Ryan Martinie a.k.a. RüD oder Ryknow / Mudvayne (ok, kein Thrash oder Death, aber immerhin harter Metal)
- Sean Malone / Cynic
- der gute alte bereits erwähnte Cliff Burton war sicherlich der Gottvater aller herausragenden Thrash-Bassisten


Das sind alles Könner, die zeigen, dass man sehr wohl im Death-/Thrashbereich als Basser was reißen kann (wenn die Herren und Götter der Gitarrenfraktion einem den Raum lassen *g*).

 

[astro]

Zitatwenn die Herren und Götter der Gitarrenfraktion einem den Raum lassen *g*).

Genau das dürfte in den meisten Fällen das Problem sein. 1-2 tiefergestimmte Gitarren, die frequenzmäßig schon in ziemlich bassige Regionen kommen und "soooo geil fett klingen". Wenn man da als Bassist dann noch mehr Bässe druntersetzt gibt es schnell einen vermatschten Sound und der Bass ist als Instrument innerhalb der Band "verschenkt".

In erster Linie müsst Ihr Euch also auf einen Band-Sound einigen. Welches Instrument soll welche Rolle spielen, wie sollen die Instrumente grundlegend ineinandergreifen. Ich erinnere mich z. B. an ältere Overkill-Aufnahmen, wo der Basser einen eher höhenlastigen Sound hatte und damit quasi "oberhalb" des Gitarrenfundaments für etwas Klarheit gesorgt hat. Eine andere Möglichkeit ist, die Bässe etwas aus den Gitarren rauszudrehen und etwas weniger Verzerrung zu nehmen - klingt ggf. härter, klarer und lässt dem Bass mehr Raum.
Man kann natürlich auch nicht nur mit dem Sound, sondern auch dem Riffing und Arrangement arbeiten. Also z. B. immer wieder kurze Breaks in den Gitarren, während Schlagzeug und Bass weiterspielen. Während die Gitarren "an" sind, eher bestimmte Akzente betonen, als unbedingt jede Note mitzuspielen, dafür lieber mehr Noten und Variationen in die kurzen Momente, in denen die Gitarren "aus" sind. Derartige Sachen kann man auch gut zum gut erkennbaren "Trademark" machen. Denn gerade bei härterem Metal geht live bei einem sub-optimalem Sound doch leicht einiges an Details verloren.

 

[Bombasstard]

Zitat:Original erstellt von: astro

Zitatwenn die Herren und Götter der Gitarrenfraktion einem den Raum lassen *g*).

Genau das dürfte in den meisten Fällen das Problem sein. 1-2 tiefergestimmte Gitarren, die frequenzmäßig schon in ziemlich bassige Regionen kommen und "soooo geil fett klingen". Wenn man da als Bassist dann noch mehr Bässe druntersetzt gibt es schnell einen vermatschten Sound und der Bass ist als Instrument innerhalb der Band "verschenkt".

In erster Linie müsst Ihr Euch also auf einen Band-Sound einigen. Welches Instrument soll welche Rolle spielen, wie sollen die Instrumente grundlegend ineinandergreifen. Ich erinnere mich z. B. an ältere Overkill-Aufnahmen, wo der Basser einen eher höhenlastigen Sound hatte und damit quasi "oberhalb" des Gitarrenfundaments für etwas Klarheit gesorgt hat. Eine andere Möglichkeit ist, die Bässe etwas aus den Gitarren rauszudrehen und etwas weniger Verzerrung zu nehmen - klingt ggf. härter, klarer und lässt dem Bass mehr Raum.
Man kann natürlich auch nicht nur mit dem Sound, sondern auch dem Riffing und Arrangement arbeiten. Also z. B. immer wieder kurze Breaks in den Gitarren, während Schlagzeug und Bass weiterspielen. Während die Gitarren "an" sind, eher bestimmte Akzente betonen, als unbedingt jede Note mitzuspielen, dafür lieber mehr Noten und Variationen in die kurzen Momente, in denen die Gitarren "aus" sind. Derartige Sachen kann man auch gut zum gut erkennbaren "Trademark" machen. Denn gerade bei härterem Metal geht live bei einem sub-optimalem Sound doch leicht einiges an Details verloren.

EXAKT meine Erfahrung und genau der Grund, weswegen ich leider keinen harten Metal mehr spiele, obwohl ich gerne würde ...

 

[Ram]

ich spiele auch in ner (3-mann-) thrash-metal-band, und da ist es meiner meinung nach die wichtigste aufgabe des basses, den rhythm und groove zu bringen, auch wenn man dann nah an der gitarre dran ist.

neben den riffs in strophe und chorus gibt es bei uns in den meisten songs instrumentale interludes (müssen nicht lang sein), die sich vom sound her klar vom rest des songs absetzen: drums weniger hart, gitarre eher "solomäßges" melodiespiel, und da drunter kann man sich als basser auch super austoben

ansonsten find ichs wichtig, dass man immer das gesamtprodukt im ohr behält, und wenn das richtig fett klingt, dann weiß ich, dass ich was richtig gemacht habe, auch wenns vielleicht nicht die schwierigste bassline war, die ich je gespielt habe. und auf tightness und groove achten kann man auch und gerade bei "leichteren" lines!